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Vision Pro: Wenig Interesse der Entwicklergemeinde?

Schon seit vielen Jahren war es ein offenes Geheimnis, dass Apple eine Virtual-Reality-/Augmented-Reality-Brille entwickelt – und im Juni stellte Apple das "Vision Pro" genannte Headset endlich der Öffentlichkeit vor. Genau wie beim iPhone, iPad, dem Mac und der Apple Watch können Entwickler Apps für die Brille programmieren, welche die 3D-Funktionalitäten nutzen.


Zwar steht seit über einem Monat das Software Development Kit für die Vision Pro wie auch ein Simulator bereit – doch ohne echte Hardware lassen sich Apps nur schlecht testen. Apple bietet hier drei Möglichkeiten: Die erste ist, Apple-Testern eine Version der App zukommen zu lassen und diese testen daraufhin das Programm. Die zweite Möglichkeit ist, sich um eines der Entwickler-Kits zu bewerben, um daraufhin die Programme direkt in den eigenen Büroräumen testen zu können. Doch es existiert noch eine dritte Möglichkeit, welche offenbar auf wenig Interesse stößt:

Vor-Ort-Testzentren schlecht besucht
Apple bietet in Cupertino, London, München, Shanghai, Singapur wie auch in Tokio Testmöglichkeiten in Apple-Büros an, wenn man gerne das eigene Programm auf echter Hardware ausprobieren möchte. Nun berichtet allerdings Bloomberg, dass das Interesse wohl außerordentlich verhalten ist, denn nur wenige Entwickler zeigten sich innerhalb der ersten Tage.

Wenig Interesse oder nur umständlich?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, warum nur so wenige Entwickler diese Option nutzen. Einer der Gründe könnte sein, dass Apple den Entwicklern nicht die Reisekosten erstattet und die Entfernungen beträchtlich sein können: Momentan bietet das Unternehmen beispielsweise keine Möglichkeit an der Ostküste der Vereinigten Staaten an, sondern nur direkt in Cupertino. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Entwickler zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts vorzuweisen haben, was einen Test auf echter Hardware erfordert.

Natürlich ist aber auch denkbar, dass viele Entwickler sich mit der Portierung vorhandener Apps oder mit der Entwicklung neuer Programme Zeit lassen, da die Vision Pro erst Anfang 2024 in den USA auf den Markt kommt. Und bei einem Preis von 3.500 Dollar wird der anfängliche Markt für Apps mit Sicherheit sehr überschaubar.

Kommentare

Metty
Metty03.08.23 10:05
Eine Billig-App nur für die Vision Pro zu entwickeln lohnt sich aktuell nicht. Weder gibt es das Gerät, noch wird es in absehbarer Zukunft viele davon geben. Also muss man schon etwas wirklich Hochpreisiges in der Pipeline haben. Und wenn man bereit ist die Latte so hoch anzusetzen, dann kann man auch das Entwickler-Kit bestellen.
Mal kurz irgendwohin zu fiegen, um einen Test zu machen lohnt sich nicht. Man steigt aus dem Flugzeug, um eine Stunde später zu erfahren, dass die App auf der echten Hardware crasht. Wenn man den Bug nicht sofort vor Ort beheben kann, fliegt man wieder zurück, macht ein Update um wieder dort hin zu fliegen.
Dass so eine Entwicklerstrategie nicht auf Begeisterung stösst, kann man voraus sehen.
Vielleicht sollte man die Rahmenbedingungen für die Bereitstellung eines Entwickler-Kits senken. Ich bin mir sicher, dass es dann mehr Eintwickler geben wird.
Unsere Firma wird warten bis es die Hardware für jeden zu kaufen gibt. Dann werden wir ernsthaft die Entwicklung von Apps in Betracht ziehen. Vorher nicht.
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LoCal
LoCal03.08.23 13:54
Man kann sich ja auch nur registrieren, wenn man schon eine App in der Entwicklung hat. Ich schätze ein Hand-On ohne Hürden hätte mehr Entwickler erreicht.
Die techlabs in den vor- bzw frühen PhoneOS-Zeiten war da schon wesentlich hilfreicher. Apple Devs stellte bestimmte Aspekte der WWDC noch mal genauer vor und gab ab und an noch einen Anstoß.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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WalterS03.08.23 14:19
Metty
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Mal kurz irgendwohin zu fiegen, um einen Test zu machen lohnt sich nicht. Man steigt aus dem Flugzeug, um eine Stunde später zu erfahren, dass die App auf der echten Hardware crasht. Wenn man den Bug nicht sofort vor Ort beheben kann, fliegt man wieder zurück, macht ein Update um wieder dort hin zu fliegen.
Dass so eine Entwicklerstrategie nicht auf Begeisterung stösst, kann man voraus sehen.
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So läuft das auch nicht. Du hast Deinen Code bzw. alles Notwendige dabei und der Entwickler der "Gegenseite" sitzt mit Dir am Tisch und kann auch gleich in "seinem" Framework debuggen und ggf. auch bei sich was "fixen" bzw. baut auch mal kurz einen "Workaround" damit man zusammen weiter kommt.
Aus Erfahrung sind diese "early stage/pre-release" Labs anstrengend - aber super produktiv.

Gruss
Walter
+4

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