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Samsung stellt Galaxy XR vor – viele Features der Vision Pro zum halben Preis

Auch wenn Apples AR-Pionier bisher der kommerzielle Erfolg vorenthalten geblieben ist, hat er doch zumindest eine exklusive Runde nachhaltig beeindruckt: die Produktentwickler von Samsung. Beinahe alle Produktmerkmale von Apples seit Anfang 2024 verfügbarem Augmented-Reality-Headset finden sich in Samsungs "Galaxy XR" wieder. Die Bildgeber? Zwei 4K-OLED-Elemente. Akku? In einem separaten Kästchen, welches mit einem magnetischen Anschluss an der Geräteseite andockt. Steuerung? Per Augen- und Hand-Tracking. Kopfbandjustierung? Über ein Drehrad am Hinterkopf. Tragetasche? Optional erhältlich. Nur der Bildschirm an der Vorderseite fehlt, mit der bei der Vision Pro die Augen des Nutzers nach außen projiziert werden. Und natürlich setzt Samsung auf ein anderes Betriebssystem – Android XR. In einer einstündigen Veranstaltung in einem New Yorker Auditorium stellte der Konzern das bisher unter dem Namen "Project Moohan" geführte Headset vor und taufte es Galaxy XR. Im Livestream lässt sich die Produktpräsentation nachverfolgen.



Bei der Demonstration des Geräts betonten die beiden Live-Präsentationen immer wieder die integrierte Google-KI, welche auf Sprachbefehle reagiert. Sie sucht Informationen aus dem Netz, beantwortet allgemeine Fragen, kann aber auch KI-Animationen erzeugen, etwa von lustigen Tieren mit VR-Brillen in einer von Hollywood-Dekorationen strotzenden Stadtlandschaft, wie die beiden Präsentatoren live vorführen. Die KI-Berechnung läuft im Hintergrund, während die Anwender weiter ruckelfrei durch das Augmented-Reality-Interface navigieren, welches Fenster über dem Abbild der Umwelt positioniert – ganz wie im Vorbild VisionOS.

Kumpelige KI
Gemini kann obendrein Unterstützung zu dem liefern, was Anwender gerade sehen. So schlägt die KI-Stimme Restaurants vor, welche sich im Bereich der gerade betrachteten 3D-Szenerie von Manhattan befinden, empfiehlt Videotitel zum in Bearbeitung befindlichen Home-Video oder gibt Tipps zu Stardew Valley. Die KI-Antworten sind bewusst auf freundlich-umgangssprachlich getrimmt. Das kann nerven – etwa wenn jedes Mal "One sec while I work on that" ertönt, wenn die KI wieder etwas länger benötigt.

Adobe hat mit "Project Pulse" ein AR-optimiertes Videoschnittprogramm für Android XR entwickelt.

Exklusiv: YouTube Spatial Multiview und Netflix
Die Kooperation mit Google zahlt sich auch an anderer Stelle aus. So erlaubt die Android-XR-Version das gleichzeitige Betrachten mehrerer Videos; der Präsentator empfiehlt dies insbesondere für Sport-Liveberichterstattungen. Auch mit Netflix scheint sich Samsung gut zu verstehen: Der Streaming-Anbieter offeriert eine native App für die Plattform, während Vision-Pro-Nutzer mit der iPad-Version vorliebnehmen müssen. Weiterhin ist Android XR mit allen Titeln des Android Play Store kompatibel. Für Spiele bietet Samsung zusätzliche Galaxy-XR-Controller an, welche sich Nutzer dazukaufen können, oder man koppelt einen Bluetooth-Spiele-Controller.

Ganz wie beim Vorbild: Beim Videochat erscheinen XR-Träger in Form eines Avatars mit Mimik-Tracking.

Kostenlose und vergünstigte Streaming-Pakete
Samsung Galaxy XR steht ab heute in Südkorea und den Vereinigten Staaten zum Verkauf; in den USA kostet das Headset 1799 US-Dollar. Für zwölf Monate bekommen Nutzer kostenlosen Zugriff auf Google AI Pro, YouTube Premium (inklusive YouTube Music), den NBA League Pass, Google Play Pass, sowie die AR-optimierte Videoschnitt-App "Project Pulsar" von Adobe.

"One more thing"
Zum Schluss greift Jay Kim, Samsungs Leiter der Abteilung Kundenerfahrung, sogar noch eine beliebte Taktik aus Apple-Keynotes auf. Nach der Einleitung "One more thing" gibt er die Kooperation mit den Brillenherstellern Warby Parker und Gentle Monster bekannt – diese werden Gestelle für KI-Brillen liefern, welche Samsung in Zusammenarbeit mit Google entwickelt. Ein solches Gerät gibt es bei Apple noch gar nicht, aber dafür von Meta – dort gibt es Gestelle von Oakley und Ray-Ban.

Kommentare

Lavalampa22.10.25 16:13
Wie man sieht, ist es sehr wohl möglich für die gleiche Leistung, mehr als die Hälfte weniger zu verlangen.
+5
te-c22.10.25 16:18
Klar, wenn man die hohen Entwicklungskosten nicht tragen muss, die Apple im Vorfeld hatte. Nachbauen ist immer einfacher und günstiger.
+8
CJuser22.10.25 16:23
Wenn Apple eine AppleTV-App inkl. 3D für Android XR anbieten würde, können die sich die Bemühungen für eine Vision Air sicher sparen.
-1
derguteste
derguteste22.10.25 16:23
Sich anfangs über das "Taucherbrillendesign" lustig machen und nun kommt ein Hersteller nach dem Anderen und siehe da alle übernehmen das Design.
+15
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!22.10.25 16:25
Eine wirklich düstere Bühnengestaltung. Und auch der Gedanke so ein Ding in meiner Wohnung / Haus tragen zu wollen – erschließt sich mir noch immer nicht. Wir sind doch ohnehin bereits umgeben von digitalen Inhalten. Mich schreckt sowas nur noch ab.
Brauchen wir alles was wir können?
-5
DunklesZischt22.10.25 16:33
CJuser
Wenn Apple eine AppleTV-App inkl. 3D für Android XR anbieten würde, können die sich die Bemühungen für eine Vision Air sicher sparen.
Dafür ist das doch gar nicht gedacht. Die Vision Pro ist eher für den Firmengebrauch gedacht und nicht für den Privaten.
-8
wi36822.10.25 16:36
Ich bin überrascht, das diesmal das Design scheinbar nicht geschützt ist, wenn es so offensichtlich nah nachgemacht wird.

Samsung bewirbt im Kaufpreis enthaltende zeitlich befristete Abo-Dienste und kann damit ablenken, dass für diese Produktkstegorie ein passendes Betriebssystem fehlt.
-2
h.ml22.10.25 16:39
Nun, ich schätze das Ding ist auch nicht konzipiert das man wie eine Figur aus der Star Wars Saga durch die Gegend spaziert, ich denke wenn dann setzen die meisten dieses Teil wohl eher im geschäftlichen Umfeld, im Büros oder Zuhause ein.
Aber bei den „Meisten“ scheint es sich doch weiter um eine recht übersichtliche Anzahl an Nutzer zu handeln. Ich kann mich noch erinnern, als das erste Modell erschien ließen es sich durchaus einige im hiesigen Apple Store vorführen, drei Tische benutzte man damals dafür. Letztens sah man diese Brille dort nur noch an einem einzigen Tisch und dieser war verwaist.
Es fehlt wohl hauptsächlich an einem sinnvollen Nutzen und nur zum Spielen,- nö da bleibt man lieber bei einer Playstation, X-Box etc.
0
macfreakz22.10.25 17:05
Gut so, Konkurrenz belebt das Geschäft und drückt den Preis auch nach unten. Aber ich glaube nicht, dass Samsung schon ausgereiftes Produkt abliefern wird.
+5
Lavalampa22.10.25 17:44
te-c
Klar, wenn man die hohen Entwicklungskosten nicht tragen muss, die Apple im Vorfeld hatte. Nachbauen ist immer einfacher und günstiger.

Die erste Firma mit VR Brillen war Apple aber nicht.
Und die meiste Grundlagenforschung wird immer noch staatlich finanziert und betrieben.
+5
JayTwuan22.10.25 18:23
Lavalampa
Wie man sieht, ist es sehr wohl möglich für die gleiche Leistung, mehr als die Hälfte weniger zu verlangen.
Apple verlangt für den Speicher von 512gb auf 1tb über 500€. Die sind bescheuert. Das funktioniert auf Dauer einfach nicht mehr. Der Speicher kostet Apple kaum etwas. Sie können günstiger, wollen jedoch nicht. Das iPhone wird wird ihnen sicherlich eine Lehre sein. Optisch ist es wirklich absolut geil. Das war’s aber auch.
+4
MacTaipan22.10.25 18:27
macfreakz
Gut so, Konkurrenz belebt das Geschäft und drückt den Preis auch nach unten. Aber ich glaube nicht, dass Samsung schon ausgereiftes Produkt abliefern wird.
Wann traf das in Bezug auf den Preis jemals auf Apple zu?
0
Topper Harley
Topper Harley22.10.25 19:31
Sind es die gleichen 4K OLEDs die Apple möglicherweise ja von Samsung bezieht??

Falls ja reicht das Samsung ja vollkommen, es wird haupsächlich darauf geglotzt!
+1
darkov
darkov22.10.25 20:36
Lustig wie immer das einzige Argument mit dem Nachmachen kommt. Dabei waren Apple nicht die ersten. Ohne Samsung und Co. hätte Apple noch LCD Displays… ich bin um jede Konkurrenz froh. 😁
-1

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