VirtualBox: Neueste Betaversion erlaubt Windows 11 (ARM) als Gastsystem


Virtualisierung erleichtert den Parallelbetrieb eines zweiten Betriebssystems: Das Gast-OS startet in einem Fenster und lässt sich wie gewohnt bedienen. Das gastgebende (Host) OS läuft gleichzeitig. Apple hat bei der Umstellung auf M-Chips versprochen, notwendige Technologien in macOS zu integrieren; einen Installationsassistenten liefert das Betriebssystem allerdings nicht. Für diesen Zweck stehen einige Anbieter wie Parallels, VMware und das kostenlose VirtualBox bereit. Letzteres erlaubt in der Beta 7.2 erstmals, die ARM-Version von Windows 11 in einer Virtuellen Maschine einzurichten und zu betreiben.
Geplant ist dieses Feature für VirtualBox 7.2; aktuell empfiehlt der Hersteller Oracle Anwendern den Download von Version 7.1.8. Wer experimentierfreudig ist, kann allerdings die erste Beta-Fassung herunterladen. Die spartanische
Download-Seite offeriert Varianten für viele unterschiedliche Host-Systeme. Wer VirtualBox auf Apple Silicon betreiben will, muss das Paket wählen, welches mit „macOSArm64.dmg“ endet. Darin befindet sich ein Installationspaket, welches das Programm „VirtualBox“ im Ordner „Programme“ ablegt. Beim Start erscheint eine Übersicht bestehender VMs, ein Klick auf „Neu …“ öffnet den Einrichtungsassistenten für eine VM. In den Untermenüs listet der Assistent Voreinstellungen für Windows 11 auf, welche das Einrichten ermöglichen. Das eigentliche Betriebssystem (in Form eines ISO-Images) muss der Anwender selbst bereitstellen.
Die erste Beta von VirtualBox 7.2 integriert Voreinstellungen für eine Windows-11-ARM-VM.
Windows-Download separatUm das Gastsystem als ISO-Image zu erhalten, bietet Microsoft ein
Download-Formular an. Hierin wählt man Version sowie Sprache aus und darf anschließend im besten Fall das Systempaket herunterladen. Um es schlussendlich zu installieren, bedarf es eines aktuellen Product Keys, erklärt der Assistent. In einem Support-
Dokument listet Microsoft derzeit lediglich Parallels Desktop in den Versionen 18, 19 sowie 20 als autorisierte VM-Lösungen unter macOS auf und beschränkt diese auf die Chip-Serien M1 bis M3.
Frühe VorabversionAllzu viel sollte man von der Windows-Performance innerhalb der VirtualBox-Beta nicht erwarten – auf der dazugehörigen Diskussionsseite
berichten Mac-Nutzer von stark gebremster Leistung, insbesondere im Vergleich zur stabilen Release-Version. Darin sind jedoch lediglich der Betrieb von Linux- und BSD-VMs möglich. Höchstwahrscheinlich wird im Verlauf des Beta-Tests noch einiges an Optimierung hinsichtlich flüssiger und fehlerfreier Darstellung stattfinden.
Quellcode auf GitHubGleichzeitig kündigte Oracle an, den Programmcode von VirtualBox zukünftig auf der Plattform GitHub zu
veröffentlichen. Dort lassen sich Berichte über entdeckte Probleme (Issues) einreichen, mit zusätzlichen Beobachtungen ergänzen und der Fortschritt zur Behebung nachvollziehen. Aktuell liegen bereits elf Fehlerberichte vor.