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Test Aktivlautsprecher: Nubert nuZeo3 für Desktop oder Wohnzimmer

nuZeo 3: Installation und Praxis – manchmal etwas sperrig

Die Anschluss- und Einsatzmöglichkeiten dieser Lautsprecher sind umfangreich. Von einem einfachen, kabelgebundenen Stereo-Setup bis hin zu drahtlosem Surround mit bis zu acht Kanälen ist alles machbar. Die Speaker lassen sich wahlweise als Master/Slave-Kombination betreiben, wie bei Aktivlautsprechern meist üblich, oder aber als Einzellautsprecher, die jeweils mit einem eigenen Kabel von der Quelle gespeist werden. Bei Master/Slave-Konfiguration besteht außerdem die Option, den Slave per Kabel oder per Funk anzusteuern. Darüber hinaus kann ein (optionaler) Subwoofer per Funk (nur Nubert) oder Kabel (alle Marken) verbunden werden.


Was neben der besagten USB-Schnittstelle auch fehlt, ist Bluetooth. Tatsächlich besitzen die nuZeo ein Bluetooth-Modul, aber das dient ausschließlich für Verbindungszwecke und nicht zur Audio-Übertragung. – Nubert sieht die nuZeo-Serie eher im gehobenen HiFi bis High-End-Bereich angesiedelt, wo Bluetooth (berechtigterweise) nur selten zur Musikübertragung genutzt wird.

Dass die nuZeo auch drahtlos über Nuberts eigens Funksystem angesteuert werden können, hatte ich schon erwähnt. Das heißt natürlich nicht, dass es komplett ohne Kabel geht. Grundsätzlich benötigt jeder nuZeo-Lautsprecher einen eigenen Stromanschluss. Im Standby-Modus verbraucht jeder der Lautsprecher ca. 0,5 W und im Betrieb etwa 5 W pro Speaker im Leerlauf. Das System verfügt über eine Signalerkennung, welche die Boxen automatisch ein- und ausschaltet. Eine Taste für On/Standby gibt es nicht. Zumindest keine offensichtliche. Um das System manuell aus dem Standby aufzuwecken, kann der Dreh-/Drück-Schalter an der Rückseite etwa fünf Sekunden gedrückt gehalten werden.



Die nuZeo 3 in der Praxis
Nach einer gewissen Eingewöhnung und dem Kennenlernen gewisser Nubert-Eigenheiten bei der Einrichtung und Bedienung lief alles weitgehend reibungslos und komfortabel. Es gab aber gewisse Ungereimtheiten bei Verbindung via S/PDIF. Als Quelle nutzte ich den entsprechenden Ausgang am hier getesteten Streamer eversolo DMP-A10. Beim Streaming gemischter Playlists (via Qobuz und Roon), wobei es zwischen den Titeln oft zu einem Wechsel der Samplingfrequenz kommt, gab es stets längere Verzögerungen. Das liegt daran, weil der eversolo bei solchen Wechseln das Signal kurz auf „Digital Null“ schaltet, was gleichbedeutend mit „kein Signal“ ist. Die Lautsprecher schalten in dem Fall sofort in Standby und benötigen dann bis zu ca. zehn Sekunden, bis sie sich mit leisem Knacksen wieder aktiviert und auf die Samplingfrequenz eingestellt haben. Das passiert auch jedes Mal beim Pausieren der Wiedergabe.


Die einfache Lösung hierfür ist, in der App unter „Nubert-Menü“ > „advanced“ den Punkt „auto power“ zu deaktivieren. Nachteil: Die Speaker schalten dann gar nicht mehr selbstständig in Standby und müssen entweder über die App schlafen gelegt, oder über den Schalter an der Rückseite komplett ausgeschaltet werden. – Oder mann lässt sie durchgehend angeschaltet, was mit einem entsprechend höheren Stromverbrauch einher geht.

Mit der zugehörigen App können unter anderem Einstellungen gemacht werden und die Raumeinmessung gestartet werden. Als Mikrofon fungiert dabei das iPhone oder iPad.

Bei Betrachtung der verschiedenen Anschluss-Szenarien komme ich zu der Erkenntnis, dass es momentan für die nuZeo-Lautsprecher eigentlich keine ideale Quelle gibt. Auch nicht aus dem Hause Nubert. Durchaus komfortabel und bei Bedarf auch drahtlos ginge es beispielsweise über einen Nubert nuConnect ampXL (Testbericht) oder über die DAC-Vorstufe Nubert nuControl X (Testbericht) . Doch diese beiden Geräte sind dafür im Grunde völlig überqualifiziert, weil sie Baugruppen und Features beinhalten, die man für den Betrieb der nuZeo einfach nicht benötigt. Ein Vollverstärker an Aktivboxen passt ebensowenig, wie ein high-endiger DAC-Vorverstärker. Aus dem Nubert-Sortiment wäre am ehesten der nuXinema preAV passend, der jedoch zusätzliche 835 Euro kostet, auch noch kein Streaming bietet und ebenfalls Features beinhaltet, die man für ein einfaches Stereo-Paar Aktivlautsprecher gar nicht braucht.

Meine Empfehlung lautet iFi Audio ZEN Stream. Die kleine Streaming-Bridge verzichtet auf einen internen DAC und Vorverstärker, hat dementsprechend nur Digitalausgänge und kann per S/PDIF direkt an die nuZeo 3 angeschlossen werden – ohne dass es zu unnötiger Doppel-Wandlung kommt. Dazu ist der ZEN Stream Roon Ready. Dieses Setup habe ich ausprobiert und es funktioniert super.


Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen wird berichtet, dass Nubert derzeit an einer eigenen Streaminglösung passend für die nuZeos arbeitet. – Die Aussage ist natürlich ohne Gewähr, aber das wäre für Nubert ein absolut logischer Schritt in der Produktentwicklung.


Kommentare

kerouak21.06.25 09:32
Die Nubert Lautsprecher waren so ziemlich die Schlechtesten, die wir auf der letzten High End zu hören bekamen.

Zugegeben, die Hörbedingungen waren bei Nubert eher katastrophal, aber so schlecht klang nichts Vergleichbares.
Wir haben den überfüllten Raum nach einigen Minuten enttäuscht verlassen.
0
Calibrator21.06.25 10:02
Ich kann mir nicht vorstellen, auf einer gut besuchten Messe in komischen Räumen überhaupt eine Aussage treffen zu können .
+11
mk170121.06.25 10:29
Endlich wird mal auf das Dilemma einiger moderner Aktivboxen hingewiesen.

Solche Aktivboxen (das Gleiche gilt auch z.B. für die Canton Smart Baureihen) sind intern rein digital aufgebaut und fühlen sich daher mit digitalen Quellen am wohlsten.

Aber 90% der angebotenen Streamer überbieten sich gegenseitig in Qualität (und Preis) bezüglich der verbauten DACs, d.h. ein Großteil der angebotenen Streamer ist ausgelegt auf eine analoge Signalausgabe. Das geht sogar so weit, dass es z.B. bei den beliebten Eversolo Streamern der 6er und 8er Reihe zwangsweise eine Ausgabe über den DAC gibt, wenn eine digitale Quelle angeschlossen ist. Ein Betrieb als digitaler Hub oder Bridge ist dort überhaupt nicht möglich.

Man sollte bei Tests, hier wird es ja erfreulicherweise gemacht, auf dieses Dilemma hinweisen und vielleicht auch verstärkt Tests mit rein digitalen Ketten machen.
+3
sonorman
sonorman21.06.25 10:52
mk1701
Danke, dass es Dir aufgefallen ist. 😉

Nur eine Anmerkung dazu:
mk1701
… Das geht sogar so weit, dass es z.B. bei den beliebten Eversolo Streamern der 6er und 8er Reihe zwangsweise eine Ausgabe über den DAC gibt, wenn eine digitale Quelle angeschlossen ist. Ein Betrieb als digitaler Hub oder Bridge ist dort überhaupt nicht möglich. …
Sowohl der eversolo DMP-A8, als auch der A6 haben neben den analogen auch digitale Ausgänge. Man muss also nicht zwingend den DAC nutzen, sondern kann die Geräte auch als "Bridge" nutzen. Nur ist der tolle DAC darin dann natürlich arbeitslos.

Das meinte ich auch im Text: Für die nuZeo, die ja über einen eigenen (eher simplen) DAC verfügen, sind reine Streaming-Bridges wie der iFi Stream, die gar keinen DAC haben, am besten als Zuspieler geeignet. Aber davon gibt es vergleichsweise wenig Auswahl am Markt. Zumindest im unteren Preisbereich.
0
mk170121.06.25 11:09
sonorman
Sowohl der eversolo DMP-A8, als auch der A6 haben neben den analogen auch digitale Ausgänge. Man muss also nicht zwingend den DAC nutzen, sondern kann die Geräte auch als "Bridge" nutzen. Nur ist der tolle DAC darin dann natürlich aebeitslos.

Diese Aussage bezüglich der Eversolos ist nicht richtig! Ja, der A6 und auch der A8 haben analoge und digitale Ausgänge aber wenn ein digitales Signal eingeht, z.B. ein CD Spieler per optischem Eingang oder ein TV via HDMI, dann können DIESE digitalen Eingangssignale nicht digital ausgegeben werden. Das steht auch so in der Anleitung. Erst beim A10 funktioniert das. Für mich ist diese Unterscheidung völlig unverständlich und war auch der Grund, warum ich meinen Eversolo DMP-A6 wieder abgegeben habe.
+1
sonorman
sonorman21.06.25 11:23
mk1701
Irgendwas klingelt da im Hinterkopf. Du hast Recht, das ist bei denen so. Aber auch mit allen Digitalausgängen? Kann mich nicht erinnern.

Ich habe im Test unter anderem den DMP-A10 als Bridge für die nuZeo benutzt. (Ist auch auf einem der Bilder im Hintergrund zu sehen.) Mit dem geht das problemlos via S/PDIF.
+2
Huba21.06.25 12:40
Danke für den Test, sehr interessant!
Bin ich der einzige, der die Infobox mit technischen Daten und Preis vermisst?
+1
sonorman
sonorman21.06.25 12:48
Huba
Jo, sorry. Den hatte ich vergessen.
Aber nun isser da. 🙂
+2
Michael Lang aus Rieder21.06.25 16:08
mk1701
Endlich wird mal auf das Dilemma einiger moderner Aktivboxen hingewiesen.

Solche Aktivboxen (das Gleiche gilt auch z.B. für die Canton Smart Baureihen) sind intern rein digital aufgebaut und fühlen sich daher mit digitalen Quellen am wohlsten.

Aber 90% der angebotenen Streamer überbieten sich gegenseitig in Qualität (und Preis) bezüglich der verbauten DACs, d.h. ein Großteil der angebotenen Streamer ist ausgelegt auf eine analoge Signalausgabe. Das geht sogar so weit, dass es z.B. bei den beliebten Eversolo Streamern der 6er und 8er Reihe zwangsweise eine Ausgabe über den DAC gibt, wenn eine digitale Quelle angeschlossen ist. Ein Betrieb als digitaler Hub oder Bridge ist dort überhaupt nicht möglich.

Man sollte bei Tests, hier wird es ja erfreulicherweise gemacht, auf dieses Dilemma hinweisen und vielleicht auch verstärkt Tests mit rein digitalen Ketten machen.

Rein theoretisch ist natürlich eine rein digitale Kette im Vorteil. Aber mal ehrlich, hört man tatsächlich einen Unterschied bei doppelter Wandlung (also digitales Signal in die Komponente digital- analog Wandlung - analoge Ausgabe und erneute Wandlung in den Aktivlautsprechern)?
Ich würde sagen Nein.
Manchmal klingt eine hochwertige analoge Ausgabe (also mit Top Wandlung im DAC oder Streamer an Aktivlautsprecher mit interner analog-digtal-Wandlung) sogar besser.

Ich messe der internen Analog-digital-analog Wandlung bei Lautsprechern keinen so hohen Stellenwert bei. Wichtig ist eine hochwertige Ausgabe (DAC und Ausgangsstufen), sowie hochwertige Chassis und Weichenarchitektur wie Abstimmung bei den Lautsprechern.

Die angeblichen "Wandlungsverluste" sind meist theoretischer Natur.
-3
Assassin21.06.25 21:33
Huba
Danke für den Test, sehr interessant!
Bin ich der einzige, der die Infobox mit technischen Daten und Preis vermisst?
Nö. Habe mich auch gefragt, ob ich das überlesen habe…
-2
Michael Lang22.06.25 11:25
Ok,
Da es nur negative Bewertungen gibt nehme ich meinen Kommentar zurück 😉

Ich gebe ja zu, dass eine Doppelwandlung kontraproduktiv ist. Ich würde immer nur rein analoge Aktivlautsprecher verwenden, oder welche mit volldigitalem Konzept mit hochwertiger interner Wandlung. Die gibt es im günstigeren Segment aber kaum.

Trotzdem wäre es interessant zu testen inwiefern sich die Doppelwandlung tatsächlich auswirkt. Meines Wissens nach dürfte die Digitalisierung nur als Weichenkonzept dienen.

Klingt es wirklich schlechter wenn ein guter DAC vorgeschaltet wird (also mit Doppelwandlung) bzw. ohne klanglichen Unterschied zur rein digitalen Ausgabe (zB zum Zen)?

Ansonsten gebe ich ja zu, dass das Konzept im Prinzip nachteilig ist.
Aber ob man es hört?

Schönen Sonntag Euch
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
+4
pixxel
pixxel22.06.25 18:28
Schade, daß der USB Eingang weg ist. Habe bisher 2 Generationen NuPros direkt an den Mac angeschlossen und war recht glücklich mit dieser minimalistischen Lösung.
Das Ziel heißt überleben!
+1
redbear24.06.25 20:10
pixxel
Schade, daß der USB Eingang weg ist. Habe bisher 2 Generationen NuPros direkt an den Mac angeschlossen und war recht glücklich mit dieser minimalistischen Lösung.

Yepp , das habe ich auch gedacht. Obwohl diese Boxen für den reinen Desktopbetrieb vielleicht n bisschen Overkill sind ...
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Huba24.06.25 21:39
redbear
Obwohl diese Boxen für den reinen Desktopbetrieb vielleicht n bisschen Overkill sind ...

Schmaler aber etwas höher als DIN A 4. Passt auf fast jeden Schreibtisch.
Passt aber nicht in jedes Portemonnaie…
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