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Südkorea: Apple will alternative Bezahlmethoden erlauben – aber dennoch Gebühren erheben

Der App Store ist für Entwickler ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist die Auslieferung von Apps an Kunden und die Bezahlungen im App Store unkompliziert – andererseits kassiert Apple eine Umsatzbeteiligung von 30 Prozent (im Small Business Program 15 Prozent) und die App muss einen Begutachtungsprozess mit von Apple aufgestellten Richtlinien durchlaufen. Zumindest auf dem iPhone, iPad, Apple TV und der Apple Watch hat der Entwickler aber nicht wirklich eine Wahl: Hier besteht nur die Möglichkeit, eine App über den App Store anzubieten – und sich Apples Regeln zu unterwerfen. Alternative Vertriebswege stehen Entwicklern nicht offen.


Diese Praxis, gepaart aus von Apple erstellten Regeln und einer fixen Umsatzbeteiligung für den Konzern, stößt weltweit immer mehr Kartellwächtern auf. Entwickler dürfen Stand heute keine alternativen Bezahlsysteme im App Store einsetzen.

Aufschub in den USA
Die viel diskutierte Klage Epic gegen Apple hätte in den USA um ein Haar dazu geführt, dass Apple alternative Bezahlsysteme im App Store dulden muss – mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen für den Kunden und Apple. Die Richterin stellte zwar im Prozess fest, dass Apple kein Monopol innehat, störte sich aber aus kartellrechtlicher Sicht an dem App-Store-Passus, dass nur Apples Bezahlsystem zum Einsatz kommen darf und Verweise auf andere Möglichkeiten ausgeschlossen sind. Apple hätte eigentlich der Verfügung nachkommen müssen – doch einen Tag vor dem Ablauf der Frist am 9. Dezember gewährte ein Berufungsgericht in Kalifornien Apple Aufschub, bis der Berufungsrichter Gelegenheit hatte, die Lage zu bewerten.

Google lenkte in Südkorea ein
In Südkorea trat im späten Herbst 2021 eine Gesetzgebung in Kraft, welche Apple und Google dazu verpflichten, alternative Bezahlsysteme zuzulassen. Google kam dieser Aufforderung nach – doch das Unternehmen will weiterhin eine Umsatzbeteiligung haben: Statt 30 Prozent werden hier nun 26 Prozent fällig, wenn eine alternative Bezahloption vom Kunden gewählt wird.

Südkorea: Erstes Land mit alternativen Bezahlsystemen im App Store
Apple sträubte sich gegen die neue Gesetzgebung – wahrscheinlich, um weltweit keinen Präzedenzfall für alternative Bezahlsysteme zu schaffen. Doch nun scheint der Konzern einzulenken und ein ähnliches System wie Google etablieren zu wollen: Entwickler dürfen in Zukunft alternative Bezahlsysteme einsetzen – doch Apple verlangt eine (reduzierte) Umsatzbeteiligung. Wie hoch diese ausfällt, lässt Apple aktuell noch offen – auch ist der Starttermin bislang noch unklar.

Vor der koreanischen Presse sagt Apple diplomatisch, dass man sich freue, mit der koreanischen Kartellaufsicht und Entwicklern zusammenzuarbeiten, um Lösungen für das Wohl der koreanischen Nutzer zu erarbeiten. Apple habe großen Respekt vor der Gesetzgebung im Land und arbeite schon lange mit den talentierten App-Entwicklern in Südkorea zusammen.

Kommentare

ruphi
ruphi11.01.22 11:38
MTN
Vor der koreanischen Presse sagt Apple diplomatisch, dass man sich freue, mit der koreanischen Kartellaufsicht und Entwicklern zusammenzuarbeiten, um Lösungen für das Wohl der koreanischen Nutzer zu erarbeiten. Apple habe großen Respekt vor der Gesetzgebung im Land und arbeite schon lange mit den talentierten App-Entwicklern in Südkorea zusammen.

😃😂
+2
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck11.01.22 11:54
ruphi
Typische PR-Aussage ohne Inhalt
+2
RyanTedder11.01.22 12:13
Wenn es so überall kommt wie es Google vor macht, hat es im Endeffekt gar krinen Nutzen. Die Entwickler verdienen nicht wirklich mehr und die Kunden zahlen daher auch nicht weniger. Die Gefahr der Schadsoftware bleibt sowieso. Das ist sogar so sinnlos das es mich wundert, das es den Behörden so ausreicht
-1
Hotzenplotz2
Hotzenplotz211.01.22 13:53
Mendel Kucharzeck
ruphi
Typische PR-Aussage ohne Inhalt
Es wurden beiderseits interessierende Fragen erörtert. 😉
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck11.01.22 13:55
Hotzenplotz2
Auch immer toll wenns gekracht hat: "Wir arbeiten vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden zusammen"....was eine Scheissaussage. KEIN MENSCH arbeitet an seiner eigenen Überführung mit.
+2

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