Neu am iPhone und iPad: Was kann die mobile Vorschau-App?


Vorschau ist ein Software-Urgestein – der PDF- und Bildbetrachter war seit 1989 Teil von NeXTSTEP und seit der ersten Version von Mac OS X mit dabei. Der ursprünglich spartanische Dateienbetrachter gewann über die Jahre immer mehr Funktionen hinzu: Dia-Show, Annotationswerkzeuge und Formularbearbeitung beherrscht die unter macOS bis heute vorinstallierte App. Erst im Jahr 2025 entschied sich Apple, die Vorschau auch auf den Mobilplattformen zu integrieren. In Funktionsweise und -umfang unterscheidet sie sich jedoch leicht von der großen macOS-Schwester. Dieser Artikel gibt einen Überblick, wie Vorschau auf iPhone und iPad funktioniert.
Am Mac bietet sich Vorschau als Standardbetrachter für Bilder und PDFs an: Doppelklickt man im Finder auf eine Bilddatei oder ein PDF, öffnet sich das schlanke Programm. Ähnliches gilt seit iOS 26 und iPadOS 26: Wenn Sie ein Dokument im passenden Format in der Dateien-App antippen, wechselt das System in die neu hinzugekommene App "Vorschau". Alternativ öffnen Sie in einer anderen App, etwa im Safari-Browser oder in der Fotosammlung, das Teilen-Menü und wählen "Vorschau" als Ziel. Wenn Sie die App direkt starten, haben Sie die Wahl zwischen leerem Dokument, Scan-Assistent und Bearbeitungsverlauf.
Vorschau öffnet sich automatisch, lässt sich aber auch gezielt starten.
Dokumente scannenEntscheiden Sie sich für "Dokumente scannen", greift Vorschau auf die Kamera der Geräterückseite zu und aktiviert den Scan-Modus. Einige kennen diesen bereits, er beschränkte sich bisher allerdings auf die Notizen- sowie die Dateien-App. In diesem Modus können Sie seitenweise Briefe oder Buchkapitel (mit maximal 24 Seiten) abfotografieren, um sie zu einem PDF zusammenzufassen. Das so entstandene Dokument wird automatisch im Vorschau-Ordner der iCloud gesichert – so steht es auch auf anderen Geräten zur Verfügung. Das gilt ebenfalls für neu angelegte (leere) Dokumente sowie für Dateien, die in anderen Apps ihren Ursprung haben.
Die WerkzeugeDie angebotenen Werkzeuge erscheinen am iPad der Kopfzeile des Programms: Der oben links angezeigte Dateiname dient zugleich als (reduziertes) Ablagemenü, mit Sie das Dokument etwa umbenennen oder verschieben. Mittig befindet sich das pillenförmige Bearbeitungsmenü, mit der sich Bilder drehen, zuschneiden oder mit handgezeichneten Markierungen versehen lassen. Eine weitere Pille oben rechts offeriert weitere Werkzeuge. Ähnlich verhält es sich am iPhone, nur sind die beiden Menüs am unteren Bildschirmrand positioniert.
Die Werkzeuge der mobilen Vorschau-App sind in drei separaten Menüs untergebracht.
Zeichnen und kommentierenAuf Bildern und PDFs erscheinen die Zeichenwerkzeuge, welche Anwender aus der Notizen- und der iMessage-App kennen: Mit ihnen lassen sich per Hand oder Pencil Anmerkungen hinzufügen, Passagen hervorheben oder Illustrationen ergänzen. Acht Stifte stehen zur Auswahl; für jeden kan man Farbe, Strichbreite und Transparenz einstellen. Dazu gesellen sich Radierer, Auswahlstift sowie Lineal.
Die Zeichenwerkzeuge stehen in Bildern und PDFs bereit.
Etwas versteckt: Sticker, Lupe etc.Wer die Anmerkungswerkzeuge der Notizen genutzt hat, kennt vielleicht die zusätzlichen Elemente, welche sich im unscheinbaren Plus-Symbol rechts von der Stiftauswahl verbergen. Dank dieser müssen Sie sich nicht auf Ihre zeichnerischen und handschriftlichen Künste verlassen: Textelemente, geometrische Formen und iMessage-Sticker finden auf diesem Weg Einzug in das aktuelle Dokument. Die Lupe erlaubt es, einen Teil des Bildes zu vergrößern – mittels zwei Anfassern regeln Sie Größe und Zoomfaktor.
Durch einen Tipp auf das Plus-Symbol öffnen Sie ein zusätzliches Menü, mit dem Sticker, Texte und Formen einen Weg in Bilder und PDFs finden.
Formulare ausfüllenDie bisher in der Dateien-App versteckten Formularwerkzeuge sind nun ebenfalls in die Vorschau-App umgezogen. Sie erscheinen, sobald Sie ein PDF-Dokument geöffnet haben – erkennbar am zusätzlichen Icon, bestehend aus einem abgerundeten Rechteck mit drei Punkten und einem Stift. Wenn der Modus aktiv ist, erkennt Vorschau ausfüllbare Felder automatisch – ob sie vom Versender des PDFs bereits angelegt wurden oder nicht. Fehlt eines, können Sie über das Plus-Icon in der unteren rechten Ecke ein neues hinzufügen. Für jedes Feld legen Sie Schriftart, -farbe und -größe auf Wunsch in einem Schwebemenü fest.
Der Formularmodus erlaubt Ihnen einen gewissen Gestaltungsspielraum.
Beim Teilen: Format wählenUm das vollendete Bild oder PDF zu exportieren, nutzen Sie den Teilpfeil. Achten Sie dabei auf das kleine Extramenü namens "Optionen", das rechts neben "Kopie senden" erscheint (und fast vom "X" verdeckt wird). Darin bestimmen Sie explizit, in welchem Format sich das Dokument auf die Reise macht. Je nach Format können Sie noch weitere Einstellungen vornehmen, etwa bei PND-Dateien den Hintergrund transparent lassen oder bei PDFs den erkannten Text integrieren.
Mit der Optionen-Auswahl entscheiden Sie gezielt, welches Format die versendete Datei einnimmt.