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Rewind erklärt: Warum HiRes-Audio mit Apple Music und macOS praktisch nicht funktioniert und iOS hierfür die bessere Wahl ist

Ursprünglich wollte ich nur den neuen Violectric Mobil-DAC Chronos im morgigen TechTicker vorstellen. Doch der Text wurde durch gewisse Details, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte, immer länger. Kurzentschlossen wurde daraus nun ein alleinstehender Artikel, der auch Informationen zum Chronos beinhaltet, hauptsächlich aber ein anderes Problem beleuchtet. Die Überschrift verrät, worum es geht.

DACs mit Kopfhörerverstärker – auch solche für mobile Nutzung – sind natürlich nicht neu. Doch mit der Einführung von Apple Music Lossless und HiRes (siehe auch diesen Artikel) rücken die kleinen Klangbooster wieder verstärkt in den Fokus besonders klangbewusster Anwender. So lässt sich das HiRes-Angebot von Apple Music ohne ein solches Zusatzgerät nämlich gar nicht nutzen.

Warum nicht? Weil Apple über seine eigenen Wandler (wie den Lightning auf 3,5‑mm-Kopfhöreranschluss Adapter) oder über AirPlay (und auch über tvOS) nicht mehr als 24Bit/48kHz ermöglicht. Wird von Apple Music ein Titel mit 24/96 oder 24/192 gespielt, wird durch AirPlay oder den Klinke-Adapter immer erst auf 24/48 downgesampelt, bevor es analog gewandelt wird.


Mit dem Chronos DAC stellt Violectric nun einen neuen kompakten Wandler und Kopfhörerverstärker vor, mit dem Nutzer in den Genuss echter (nicht re-sampelter) HiRes-Wiedergabe kommen. Etwas, das allerdings auch ähnlich teure Geräte wie der Audioquest Dragonfly Red beherrschen. Der kleine Violectric-Adapter im massiven Alu-Gehäuse kann über USB-C, Micro-USB oder Lightning mit Smartphones, Tablets oder Notebooks verbunden werden und ist mit macOS, iOS, Windows 10 und Android kompatibel.


Der Chronos DAC-Chip unterstützt Auflösungen bis zu 384 kHz / 32 Bit sowie DSD 256. Der Kopfhörerverstärker kann mit bis zu 30 mW Leistung auch anspruchsvolle Kopfhörer versorgen. Der in Deutschland entwickelte Chronos wird, wie alle Komponenten von Violectric, in Konstanz am Bodensee gefertigt und kostet (UVP) 199 Euro.


Nun aber der Haken:
Mit Apple Music und macOS ist HiRes-Wiedergabe (damit ist alles über 24 Bit / 48 kHz gemeint) nur eingeschränkt möglich. macOS hat nämlich keine automatische Samplingratenumschaltung. Das Mac-Betriebssystem gibt immer nur die Auflösung und Samplingrate aus, die im Audio-MIDI-Setup eingestellt wurde. Hier ein Beispiel-Screenshot:


Das Thema ist komplex, aber als Faustregel gilt, Re-sampling wenn möglich zu vermeiden und den DAC bitperfekt zu füttern. Besonders ungünstig ist es, wenn ungerade re-sampelt wird. Beispiel: Das Musikstück wird mit 88,2 kHz geliefert, im Audio-MIDI-Setup ist aber 48 oder 96 kHz eingestellt. Hintergrund: Es gibt zwei „Taktfamilien“, 44,1 und 48 kHz und die jeweiligen Vielfachen davon. Also 44,1, 88,2, 176,4 etc. Sowie 48, 96, 192 kHz u.s.w. Beim Wechsel der Taktfamilie kommt es selbst bei hoher Rechengenauigkeit zu Rundungsfehlern.

Konkret heißt das: Wer vom Mac bitperfektes (nicht re-sampeltes) HiRes spielen will, muss statt „Musik“ (formerly known as iTunes) eine andere App wie Audirvana oder Roon nutzen, die automatisch für die Ausgabe der richtigen Auflösung und Samplingrate sorgen. Aber diese Apps wiederum unterstützen Apple Music als Streamingdienst nicht. HiRes-Wiedergabe in Reinform mit Apple Music auf dem Mac ist damit nur extrem eingeschränkt möglich, weil der Nutzer bei jedem Titelwechsel erst mal in Apple Music nachsehen, welche Samplingrate ausgegeben wird, und diese dann manuell im Audio-MIDI-Setup einstellen müsste. – Was natürlich völlig praxisfremd ist.

Zwar könnte man nun im Audio-MIDI-Setup einfach die höchstmögliche Samplingrate einstellen, die der angeschlossene DAC noch verarbeiten kann. Damit wird von macOS alles entsprechend upgesampelt. Was hinten rauskommt, ist damit per Definition "HiRes". Und zwar selbst dann, wenn die Quelle nur eine zu Brei komprimierte MP3-Datei ist. Jedoch hat das mit der "nativen" Auflösung, mit der der nachgeschaltete DAC am besten arbeiten kann, nichts zu tun. Eine Analogie wäre das zwangsweise Skalieren einer Grafikauflösung auf ein Format, das nicht der physischen Auflösung des Monitors entspricht.

In iOS sieht die Sache anders aus. Apples Betriebssystem für iDevices beherrscht verblüffender Weise die automatische Umschaltung auf die jeweilige Auflösung und Samplingrate. Mit einem passenden DAC, wie dem Chronos, kann über den Lightning-Port also nicht re-sampeltes HiRes in nativer Auflösung verarbeitet werden. Der DAC kann dieses bitperfekt verarbeiten und analog wandeln. iOS ist somit das "audiophilere" Betriebssystem von Apple.

Andere machen's auch nicht besser
Android-User (anwesende bitte die Hand heben) müssen jetzt aber ganz tapfer sein, denn auch sie können leicht in die Re-Sampling-Falle tappen. Hersteller wie Violectric versprechen zwar die Kompatibilität solcher DACs wie dem Chronos mit Googles Mobil-OS, Nutzer werden aber nicht darüber informiert, dass Android (ähnlich wie bei AirPlay) immer alles auf 24Bit/48kHz resampelt. Auch bei Ausgabe über den USB-Port! Kollege John Darko fasste es so zusammen (übersetzt):

"Ein 192kHz-Stream wird [von Android] auf 48kHz heruntergesampelt. Dies gilt auch für einen 96kHz-Stream. Ein 48kHz-Stream wird nicht unverändert durchgereicht, sondern (stattdessen) auf 48kHz resampled. Das Resampling von Android verarbeitet sogar Streams in CD-Qualität (44,1kHz), indem es sie auf 48kHz hochtaktet. Im digitalen audiophilen Sprachgebrauch bedeutet dies, dass Android OS mit USB-DACs nicht "bit-perfekt" ist."

Das Problem lässt sich nur durch Installation spezieller Apps wie "USB Audio Player Pro" (UAPP) umgehen, die aber keinen Offline-Content von Streamingdiensten wie Qobuz unterstützt. Immerhin hat Tidal dieses Problem inzwischen erkannt und seine Android-App für echte HiRes-Ausgabe angepasst.

Fazit – Stolperfallen überall
Mal abgesehen von (fast schon unvermeidlichen) Diskussionen über die möglichen klanglichen Auswirkungen, die sicher nicht als dramatisch eingestuft werden können, ist jede Art von Re-Sampling – egal, ob up- oder downsampling, ein potenzieller Schwachpunkt. Da gerade besonders anspruchsvolle Hörer mit hochwertigem Equipment HiRes-Inhalte auf bestmögliche Weise nutzen wollen, ist es schon ein ziemliches Trauerspiel, dass macOS bis heute keine automatische Anpassung an die jeweilige Auflösung und Samplingrate bietet, iOS aber sehr wohl.

Und erst recht im Lichte der seit kurzem auch in Apple Music verfügbaren HiRes-Angebote ist es irreführend, wie Apple (aber auch Android) die Daten handhabt und dem Nutzer quasi eine Mogelpackung unterjubelt. Apple selbst sagt ja – wenn auch nur in einer Fußnote – dass für HiRes ein externer DAC erforderlich. In der Kombination Apple Music und macOS ist das aber aufgrund der oben beschriebenen Einschränkung auch nur die halbe Wahrheit.

Kommentare

Starfish17.07.21 08:32
Das bedeutet, ich bekomme high ress bit genau nur auf die Anlage wenn ich ein iPhone oder iPad direkt mit der Anlage verbinde die muss natürlich einen dac haben bzw ich muss einen dac zwischenschalten!? Wie sieht es mit dem neuen tv so aus also bei der aktuellen Beta?
Danke für den Artikel, erklärt so einige Problemchen die ich hatte.
Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt. Jeder hat das Recht auf Erlösung.
+4
uni.solo17.07.21 08:58
Danke, schöner Artikel zum schmökern beim ersten Kaffee! Bin ja eher nicht der audiophile Typ, finde aber Hintergrundartikel jedweder Art sehr interessant! Dafür liebe ich Mactechnews, gerne weiter so!
+16
Troubadixderdritte17.07.21 09:30
Guter Artikel! Habe mich auch ohne Hi-Res von Apple Music schon mehrfach in den Audio-Midi-Einstellungen verlaufen. Der Mac denkt alles systemweit, aber einzelne Programme übernehmen die Systemeinstellungen nicht… und wenn dann Sibelius andere Einstellungen hat als Steinberg und Logic, crasht beim Öffnen das ganze Audiosystem… Ursache war meist die Samplingrate.
+5
mmm4317.07.21 09:32
Fast alle Profis arbeiten mit 44.1kHz bzw. 48kHz (üblich bei Filmen). Einige arbeiten mit 96kHz - weil sie ganz bestimmte Effekte nutzen, welche von 96kHz profitieren, wobei inzwischen häufig intern eh ein Oversampling gemacht wird, wenn es für den Effekt sinnvoll ist.192kHz ist das Equivalent zu Reinsilber-Kabeln mit identischer Kabellänge für beide Kanäle - wegen des Klanges…

Für die Aufnahme selbst wird natürlich stets 24 Bit genommen - um Clipping bei extremen Pegeln zu vermeiden. Nach dem Mastering reichen dann 16 Bit.

Re-sampling kann in der Tat ein Aliasing im Signal erzeugen, aber das ist inzwischen durch entsprechende Algorithmen kontrollierbar, so daß es in aller Regel zu vernachlässigen ist.
+10
holk10017.07.21 10:07
Bei aller berechtigten Kritik an Apple wegen der Hindernissee beim Abspielen von Musik mit 96 und 192 kHz sollte man nicht vergessen: Schon 24Bit/48kHz ALAC bringt einen enormen Fortschritt gegen über komprimiertem 256 AAC. Das ist besser als CD Qualität, wird ohne Aufpreis angeboten und lässt sich ohne Probleme abspielen.

Ich höre Apple Music über AirPlay oder Apple TV an einer sehr hochwertigen Stereoanlage. Ich bin sehr zufrieden mit dem Klangfortschritt. Hinsichtlich der noch höher aufgelösten Formate warte ich bis Apple alle Stücke auf 96 khz umgestellt hat und stelle dann die Ausgabe fest auf dieses Format.
+4
Singdudeldei17.07.21 10:24
Ich habe am meinem DAC einen iPod touch mit iOS 14.6 hängen. Funktioniert einwandfrei. Verbindung: Lightning zu USB-2 Kabel. Ein USB-2 Eingang ist bei den meisten DACs vorhanden. Bin sehr zufrieden. Das einzige, was nervt, ist, dass die Tracks manchmal nach 15 Sekunden abbrechen. Aber das scheint ja mit iOS 14.7 gefixt zu sein. macOS wird sicherlich in späteren Versionen nachziehen. Ich habe schon einmal das Anliegen im Apple Feedback-Formular eingestellt.
+4
GeoM17.07.21 11:05
Durchaus wissenswerte Info, Danke!
Dazu fällt mir ein durchaus lesenswerter Kommentar(!) mit Hintergrund zum "Auflösungswahn" wieder ein:

+5
haschuk17.07.21 11:49
mmm43

Hinweis. Inzwischen wird für Aufnahmen sehr häufig 32 Bit Floating verwendet. Sonorman hat das in einem Artikel bereits erklärt. Daraus werden dann verschiedene Master auf 16 und 24 Bitbasis erstellt.
+1
haschuk17.07.21 11:51
Troubadixderdritte

Mach das gleiche mal unter Windows, wenn zwei Programme mit unterschiedlichen Audioeinstellungen auf den ASIO-Treiber zugreifen wollen. Gleicher Effekt.
0
MacSquint
MacSquint17.07.21 11:57
Die Diskussion ist auch insofern „lustig“, weil 99% des Contents im Streaming gar nicht in höheren Formaten als 44,1khz 16 Bit vorliegt.
So wurde das Material angeliefert.
Das nächste ist, dass die allerwenigsten Audioproduktionen überhaupt mit höheren Raten als 24 Bit 48kHz aufgenommen bzw produziert wurden.
Alles vor dem Jahre 2000 eh nicht und wenn es überhaupt 24bit 96kHz als Master eines Albums überhaupt gibt, stammt dieses Album höchstens aus den letzten 10 Jahren und das werden wenige sein.
Niemand hat das gemacht, weil klar war, dass das Endformat in der Regel 16bit 44,1kHz sein wird und so wurde produziert.
Wir haben eigentlich ernsthaft erst vor ca 20 Jahren begonnen, überhaupt in 24bit zu produzieren und das dann fast ausschließlich in 44 oder 48 kHz…
+7
MacSquint
MacSquint17.07.21 11:59
haschuk
mmm43

Hinweis. Inzwischen wird für Aufnahmen sehr häufig 32 Bit Floating verwendet. Sonorman hat das in einem Artikel bereits erklärt. Daraus werden dann verschiedene Master auf 16 und 24 Bitbasis erstellt.

Nö, intern in der DAW wird zwar mit 32 Bit gerechnet, die Audiowandler wandeln aber mit 24bit. Es gibt kein einziges 32 Bit Audiointerface!
Mir ist jedenfalls noch keines in meinem beruflichen Umfeld begegnet.
Bei 24bit 192kHz ist da Schluss…

Wenn du ein 32bit Float Audiofile in Logic Pro X importierst, wird es in ein 24 Bit Audiofile konvertiert. Da ist nix mit 32bit Float…
Und würde ich meine derzeitige Produktion in 24bit 192kHz fahren, würde ich auf meinem MBP 16“ wohl nichts außer einer Overload Meldung bekommen.
Die würde wohl auch nicht auf einem neuen M1 Mac laufen, obwohl die eine erstaunliche Performance mit Logic hinlegen….
Das werden die Anforderungen an die Hardware astronomisch…
+2
gstone17.07.21 12:04
Leider scheinen die Probleme über die (nicht) automatische Umschaltung der Samplingrate hinauszugehen. Hier 2 links für des Englischen mächtige audiophile Masochisten, unter denen - kurz gesagt - nachzulesen ist, dass Apple Music auch über iOS i. d. R. nicht bit-perfect ausliefert.

+1
AndreasDV17.07.21 12:07
GeoM
Durchaus wissenswerte Info, Danke!
Dazu fällt mir ein durchaus lesenswerter Kommentar(!) mit Hintergrund zum "Auflösungswahn" wieder ein:


Muss ich dir recht geben. Ich weiß noch wie der Amiga raus kam mit dem Soundchip der 8 Bit bei 28 KHz konnte, später 56 kHz. Der Sound war echt top. Ich konnte keinen Unterschied zwischen dem Chip und einer CD ausmachen
0
MacSquint
MacSquint17.07.21 12:09
GeoM
Durchaus wissenswerte Info, Danke!
Dazu fällt mir ein durchaus lesenswerter Kommentar(!) mit Hintergrund zum "Auflösungswahn" wieder ein:


Fürs Hören als Endkonsumer tatsächlich in den allerwenigsten Fällen.
In der Musikproduktion war der Schritt von 16 auf 24 Bit der Gamechanger. Da bringt das mehr an Headroom in der Summierung von zig Spuren sehr viel. Beim Stereosignal im gemasterten Mix, naja…
Das muß schon entsprechende Musik sein, dass man da was erahnen kann.
Bei dem, was die Playlists im Streaming anführt, macht es definitiv keinen Unterschied…
Ich höre auf meinen Studiomonitoren im direkten A/B Vergleich einen minimalen Unterschied zwischen dem 24bit Master und dem 16bit Master. Das höre ich aber schon nicht mehr im Auto, mit AirPods, mit Bluetooth Boxen oder meiner Stereoanlage. Da geht diese Nuance eh flöten.
Es ist sogar noch schlimmer, ich höre auf diesen Geräten noch nicht mal mehr den Unterschied zwischen 256er AAC und den Original WAV Mastern. Auch das höre ich allerhöchstens nur bei analytischen Hören im direkten A/B Vergleich über meine Studiomonitore bzw Studiokopfhörer und es ist nur eine Nuance und kein Gamechanger…
Das ganze ist überwiegend ein Marketinghype erst recht im Kontext dessen, wie heutzutage überwiegend Musik gehört wird bzw. worauf…
+11
Borimir17.07.21 12:36
MacSquint
GeoM
Durchaus wissenswerte Info, Danke!
Dazu fällt mir ein durchaus lesenswerter Kommentar(!) mit Hintergrund zum "Auflösungswahn" wieder ein:

Fürs Hören als Endkonsumer tatsächlich in den allerwenigsten Fällen.
In der Musikproduktion war der Schritt von 16 auf 24 Bit der Gamechanger. Da bringt das mehr an Headroom in der Summierung von zig Spuren sehr viel. Beim Stereosignal im gemasterten Mix, naja…
Das muß schon entsprechende Musik sein, dass man da was erahnen kann.
Bei dem, was die Playlists im Streaming anführt, macht es definitiv keinen Unterschied…
Ich höre auf meinen Studiomonitoren im direkten A/B Vergleich einen minimalen Unterschied zwischen dem 24bit Master und dem 16bit Master. Das höre ich aber schon nicht mehr im Auto, mit AirPods, mit Bluetooth Boxen oder meiner Stereoanlage. Da geht diese Nuance eh flöten.
Es ist sogar noch schlimmer, ich höre auf diesen Geräten noch nicht mal mehr den Unterschied zwischen 256er AAC und den Original WAV Mastern. Auch das höre ich allerhöchstens nur bei analytischen Hören im direkten A/B Vergleich über meine Studiomonitore bzw Studiokopfhörer und es ist nur eine Nuance und kein Gamechanger…
Das ganze ist überwiegend ein Marketinghype erst recht im Kontext dessen, wie heutzutage überwiegend Musik gehört wird bzw. worauf…
Ich habe in meinem Büro Nah/Mittfeld Monitore an meiner "Stereoanlage" hängen. Bei Klassik/Soundtracks ist der Unterschied schon hörbar...ansonsten das du echt Recht...wo keine Dynamik im Material ist..ist nichts
0
haschuk17.07.21 12:38
MacSquint

Richtig. Von mir nicht korrekt ausgedrückt. Recording 24bit. DAW-intern häufig 32 bit float.

Zu Logic kann ich nix sagen. Meine DAW verarbeitet 32bit fp-files als solche.
0
marcel15117.07.21 12:41
Was genau habe ich denn jetzt für Nachteile wenn Upgesampled werden muss? Hört es sich „schlechter“ an? Ich habe es einfach auf 24 Bit/192kHz gestellt. Ist in Windows übrigens genau das gleiche, oder hat man da andere Möglichkeiten? Tatsächlich schaltet er bei iOS/iPadOS und meinem FiiO DAC immer passend um, sieht man schön am farbigen Ring am DAC der je nach Auflösung eine andere Farbe hat.
0
holk10017.07.21 12:55
Es scheint sehr unterschiedliche Gehöre zu geben. Mit meinen Airpods Pro höre ich bei Jazz und Klassik einen deutlichen Unterschied zwischen 256 AAC und 24/48 lossless. Vor allem akkustische Intrumente wie etwa ein Cello klingen natürlicher, weniger „metallisch“. Auffällig ist, dass ich länger Musik hören kann. Es strengt offenbar weniger an. Ein Erklärung könnte sein, dass das Gehirn bei komprimierter Musik die fehlenden Informationen „hinzurechnen“ muss. Darauf beruht jedenfalls der Effekt, dass man subjektiv kaum etwas vermisst.
+6
kerouak17.07.21 13:09
Das Problem unter macOS, dass die Samplingrate nicht automatisch umgeschaltet wird, umgehe ich, indem ich Playlisten mit Alben gleicher Samplingrate anlege und dann "nur" noch je nach Playlist in den MIDI-Einstellungen den korrekten Wert auswähle.

Ist zwar nicht das Gelbe vom Ei aber bis Apple das ordentlich hinbekommt kann ich so einigermaßen damit leben.
+1
sonorman
sonorman17.07.21 13:11
marcel151
Was genau habe ich denn jetzt für Nachteile wenn Upgesampled werden muss? Hört es sich „schlechter“ an? Ich habe es einfach auf 24 Bit/192kHz gestellt. …
Es hört sich nicht unbedingt schlechter an, aber es kann! (Einen der technischen Nachteile bei pauschalem Upsampling habe ich ja beschrieben.)

Noch mal zu besseren Verständnis: Dieser Artikel beschreibt lediglich eine technische Besonderheit von macOS, die vor allem eine gewisse „Täuschung“ (oder zumindest Desinformation) des Verbrauchers darstellt. Die mag zwar für die meisten in der Praxis irrelevant sein, aber das heißt nicht, dass das so ok ist. So wie auch die heimliche Drosselung der iPhone-Leistung bei niedrigem Akkustand in der Praxis für die Meisten kaum relevante Auswirkungen hatte, ist das doch ein großes Thema gewesen.

HiRes ist für die meisten Verbraucher ziemlich irrelevant, weil die gar nicht die nötige Hardware und Raumakustik haben, um daraus einen merklichen Nutzen zu ziehen, und weil der Otto-Normal-Hörer Musik gar nicht so „bewusst“ konsumiert, um etwas bemerken zu können. Also sich wirklich exakt in den Sweet Spot setzen, für Ruhe im Raum zu sorgen und alle Ablenkungen einzustellen. So hören eben nur Enthusiasten.

Der im Text erwähnte Kollege hat dazu passend gerade einen Artikel mit dem Titel „Hi-res audio is much ado about not very much (for most people)“ veröffentlicht.

Also: Ist es relevant? Für die Meisten nicht, für manche aber sehr wohl. Und ich finde, auch diejenigen, die es nicht betrifft, sollten zumindest wissen, was hinter den Kulissen so abgeht.
+4
pogo3
pogo317.07.21 13:28
Man weiß schon was hier gleich in den nächsten Beiträgen alles kommt, deswegen mein einziger: Ich finde, Signal und Hören ist nicht in einer Relation, einem quasi naturgesetzlichen Zusammenhang aus Ursache und Wirkung zu besprechen, weil es nichts miteinander zu tun hat. Hören ist ein rein subjektives, durch unendliche Faktoren beeinflusstes sinnliches Empfinden. Das Ohr ist, wie das Wort treffend ausdrückt: ein Sinnesorgan. Und dieser Sinn ist unendlich beeinflussbar und subtil in seiner Wahrnehmung, wie hier Profis die tagtäglich damit zu tun haben auch immer wieder aus Erfahrung berichten (was hier immer leidlich ignoriert wird), und man selbst auch immer wieder erlebt. Unendliche Faktoren sind dafür verantwortlich wie und was man hört. Stimmung, Gefühl, physische Gesamtsituation, Luftfeuchtigkeit, Licht - alles. Unendliche Faktoren und Einflüsse. Wir hören mit allem was wir sind. Mit unserer Nase, der Stirn, den Zehen, den Klamotten und selbst noch mit dem Herzen. Wir hören nach Erwartung, wir hören nach Befinden, wir hören nach Wunsch, wir hören weil wir es glauben, wir hören weil wir sind, und wir sind immer neu. An jedem Tag hören wir anders.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+10
holk10017.07.21 13:33
GeoM
Durchaus wissenswerte Info, Danke!
Dazu fällt mir ein durchaus lesenswerter Kommentar(!) mit Hintergrund zum "Auflösungswahn" wieder ein:

Ich lese immer wieder mit Interesse Artikel, die mir technisch genauestens erklären, warum ich die von mir reproduzierbar, bei unterschiedlichen Lautstärken und Musikrichtungen gehörten Unterschiede gar nicht hören kann. Mich persönlich überzeugt die erlebte Wirklichkeit mehr als theoretische Überlegungen, die erklären wollen, warum die Wirklichkeit so odet so sein muss. Natürlich gibt es physikalische hörakkustische Gründe, warum ich Unterschiede höre. Die entsprechenden Artikel sind schlicht unzutreffend oder unvollständig. Aber statt die vielen Erfahrungsberichte zum Anlass zu nehmen, die Artikel mal in Frage zu stellen, werden regelmässig die Erfahrungen bestritten oder mit pseudopsychologischen Erkärungen an die Seite geschoben.

Googelt mal: „Und sie dreht sich doch“!
0
gacki17.07.21 13:33
MacSquint
Es gibt kein einziges 32 Bit Audiointerface!
Mir ist jedenfalls noch keines in meinem beruflichen Umfeld begegnet.
Bei 24bit 192kHz ist da Schluss…

M.W. gibt es von Steinberg inzwischen Interfaces, die "echte" 32 bit können.
+1
MikeMuc17.07.21 13:44
Warum nicht „einfach“ einsimples AppleScript in einer mehr oder weniger langen Endlosschleife laufen lassen welches permanent Musik fragt, ob nun ein neuer Titel läuft und falls ja dann die Sampligrate passend verstellt. Das ist zwar immer noch nur ein Workaround, aber für die Bitfanatiker die einen Unterschied hören, wenigstens vorerst mal eine Erleichterung beim täglichen Musikgenuss
0
Quickmix
Quickmix17.07.21 14:38
MacSquint
Die Diskussion ist auch insofern „lustig“, weil 99% des Contents im Streaming gar nicht in höheren Formaten als 44,1khz 16 Bit vorliegt.
So wurde das Material angeliefert.
Das nächste ist, dass die allerwenigsten Audioproduktionen überhaupt mit höheren Raten als 24 Bit 48kHz aufgenommen bzw produziert wurden.
Alles vor dem Jahre 2000 eh nicht und wenn es überhaupt 24bit 96kHz als Master eines Albums überhaupt gibt, stammt dieses Album höchstens aus den letzten 10 Jahren und das werden wenige sein.
Niemand hat das gemacht, weil klar war, dass das Endformat in der Regel 16bit 44,1kHz sein wird und so wurde produziert.
Wir haben eigentlich ernsthaft erst vor ca 20 Jahren begonnen, überhaupt in 24bit zu produzieren und das dann fast ausschließlich in 44 oder 48 kHz…

Sehr gut auf den Punkt gebracht. Dies sollte immer beachtet werden.
0
MacSquint
MacSquint17.07.21 15:09
gacki
MacSquint
Es gibt kein einziges 32 Bit Audiointerface!
Mir ist jedenfalls noch keines in meinem beruflichen Umfeld begegnet.
Bei 24bit 192kHz ist da Schluss…

M.W. gibt es von Steinberg inzwischen Interfaces, die "echte" 32 bit können.

Lustig 🤣
Sind das wirklich echte 32 Bit?
Von den relevanten Anbietern von Audiohardware UAD, MOTU, RME etc gibt es sowas nicht und die wissen auch warum.
32 Bit float hat nur eine Berechtigung im Datenaustausch innerhalb der digitalen Domain vom Mix zum Mastering und intern rechnet die DAW mit 32 Bit float, weil das Vorteile bei der Verwendung von Plug-Ins hat.
Man hat keinen echten Mehrwert bei diesem Schritt von 24 auf 32. Was will man mit diesem gigantischen Dynamikumfang beim digitalisieren eines analogen Audiosignals, der von keinem Instrument jemals genutzt wird und Clipping Problematik bzw mangelnden Headroom haben wir bereits mit dem Schritt von 16 auf 24 hinter uns gelassen.
Was bleibt ist nur eine wesentlich größere Datenmenge und Belastung des Host Rechners in einem solchen Projekt und das für die Katz…
Erinnert nur noch an den Pixelwar im digitalen Fotobereich.
Entscheidender sind die Güte der A/D Wandler und da ist Steinberg sicherlich eher nicht Oberklasse, schon gar nicht für den Preis…
Scheint mir ein Marketinggag von Steinberg zu sein.
Und Logic kann trotzdem nicht 32 Bit aufnehmen.
Kann das ProTools und falls ja, tut das ernsthaft jemand?
Ich frage für einen Freund 🤣
Ansonsten lege ich die steile These vor, dass 99% der populären Musik nicht so aufgenommen wird.
Deshalb gibt es auch keine Audiointerfaces von den Quality Herstellern, die nun mal eben im professionellen Umfeld überwiegend benutzt werden…
+2
teorema67
teorema6717.07.21 16:34
GeoM
Dazu fällt mir ein durchaus lesenswerter Kommentar(!) mit Hintergrund zum "Auflösungswahn" wieder ein:


Genau, ein Kommentar, eine persönliche Meinung, die den üblichen Fehler macht, physiologische (ein Teilbereich der Medizin, keine exakte Wissenschaft) Vorgänge mit Mathematik und Physik (exakte Wissenschaft) zu widerlegen. Das klappt nicht, von holk100 oben auf den Punkt gebracht.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
gacki17.07.21 17:55
MacSquint
gacki
MacSquint
Es gibt kein einziges 32 Bit Audiointerface!
Mir ist jedenfalls noch keines in meinem beruflichen Umfeld begegnet.
Bei 24bit 192kHz ist da Schluss…

M.W. gibt es von Steinberg inzwischen Interfaces, die "echte" 32 bit können.
Lustig 🤣
Sind das wirklich echte 32 Bit?

32 Bit integer, 192 kHz (bzw. auch eins mit 384 kHz). Ich habe so was noch nicht in der Hand gehabt und wüsste auch nicht, wozu ich es brauchen sollte. Im Höhenbereich ist bei mir inzwischen sowieso bei ca. 15kHz Schluss.
Ansonsten schreibt Steinberg (natürlich):
Die Wandler der UR-C-Serie gehören zu den Besten der Branche.
Hmmm. Welche Wandler das konkret sind, würde mich schon interessieren; auf die Schnelle habe ich dazu aber nichts gefunden. Anscheinend gibt's noch keinen Teardown.
+1
Chris78
Chris7817.07.21 18:34
Auch ohne audiophil zu sein ein sehr interessanter Artikel👍
+2
Stefan...17.07.21 19:23
Es IST reine Physik. Wenn du behauptetest du würdest bei Apples-Retina-Auflösung bei doppeltem betrachtungsabstand noch Pixel sehen ist das physikalisch unmöglich oder du bist kein Mensch. Genauso ist es bei Audio Sampling. Wenn die Samplingrate über der doppelten oberen Grenzfrequenz von 99,99999% der Menschen liegt, sind höherer Abtastraten nutzlos und Unterschiede zu höheren Samplingraten entweder eingebildet oder Störgeräusche die sich aus der zu hohen samplingrate ergeben.
teorema67
GeoM
Dazu fällt mir ein durchaus lesenswerter Kommentar(!) mit Hintergrund zum "Auflösungswahn" wieder ein:


Genau, ein Kommentar, eine persönliche Meinung, die den üblichen Fehler macht, physiologische (ein Teilbereich der Medizin, keine exakte Wissenschaft) Vorgänge mit Mathematik und Physik (exakte Wissenschaft) zu widerlegen. Das klappt nicht, von holk100 oben auf den Punkt gebracht.
+1
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