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Apples Wetter-App – und das seltsame Fehlen von Niederschlag im Großteil Europas

Die Wetter-App ist ein iPhone-Urgestein – es gab sie bereits auf dem ersten iPhone. Über viele Jahre beschränkte sie sich auf ortsbezogene stundenweise Vorhersagen, gelegentlich ergänzt durch eine visuelle Neugestaltung. Nach der Übernahme von Dark Sky gewann die App viele Funktionen hinzu, etwa Warnungen vor extremen Ereignissen. Besonders hilfreich sind Kartenansichten, welche minutenaktuelle Wetterdaten wie Wind, Luftqualität und Niederschlag anzeigen. Seit 2023 integrieren iPhones, iPads und Macs diese Darstellungen in den Wetter-Apps. Doch in der EU fehlen die Regendaten – wechselt man auf „Niederschlag“ und lässt sich die Prognose für die nächste Stunde anzeigen, bleibt die Karte derzeit einheitlich weiß.


Das liegt nicht (immer) am besonders guten Wetter, sondern ist laut Apples Support-Dokument zur Verfügbarkeit von Funktionen und Datenquellen ohnehin Standard:
Temperaturkarten, Windkarten und 12-Stunden-Niederschlagskarten sind für die meisten Länder und Regionen verfügbar. Karten für Niederschlag in der nächsten Stunde sind für Australien, Irland, Japan, das Vereinigte Königreich und die USA verfügbar.

Seit iOS 15.3 kommen die Daten mit Ausnahme der Luftqualität vom hauseigenen Dienst „Apple Weather“. Dieser aggregiert jedoch lediglich Daten aus verschiedensten meteorologischen Instituten der Welt. Darunter sind auch eine Menge europäische, etwa der Deutsche Wetterdienst (DWD), EUMETNET (MeteoAlarm) sowie das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF). Der Deutsche Wetterdienst gibt mit DWD WarnWetter eine kostenlose App heraus, in der sich für einmalige 2,49 € aktuelle Wolken- und Niederschlagskarten freischalten lassen. Die Daten stünden also bereit – nur nicht in Apples Wetter-App.

Zu teuer für Apple?
Offenbar wurde Apple nicht handelseinig mit den meteorologischen Datenlieferanten in der EU. Zwar zeigt die Niederschlagskarte eine 12-Stunden-Prognose an; die erweist sich jedoch in den meisten Fällen als inkorrekt. Wechselt man auf "Vorhersage für die nächste Stunde", bleibt der zentraleuropäische Raum durchweg wolkenfrei. Besonders problematisch: In der Karte erscheint derzeit kein Hinweis darauf, für welchen Bereich keine Niederschlagsdaten bereitstehen. Beim Herauszoomen sieht man dann, dass Wolken über Irland, dem Vereinigten Königreich sowie der Küstenregion des Ärmelkanals angezeigt werden. Ein paar Dutzend Kilometer landeinwärts verschwinden diese Wolken dann allerdings im Nichts.

In der 12-Stunden-Vorschau erscheinen Wolken in Apples Niederschlagskarte. Die kurzfristige Wolkenprognose bleibt über vielen Ländern Europas leer.

Länger anhaltender Zustand
In zukünftigen Betriebssystemversionen verbirgt sich ein indirekter Hinweis darauf, dass dies kein kurzfristiger Ausfall ist, sondern offenbar zum Dauerzustand wird: In der Beta-Version von iPadOS 26 sind die Bereiche ohne Niederschlagsdaten schraffiert. So erhalten Anwender wenigstens einen Hinweis darauf, dass sie keine aktuellen Daten in der Niederschlagskarte erwarten dürfen.

Die Wetter-App in iPadOS 26 deutet mittels Schraffur an, wo man keine aktuellen Informationen erwarten darf.

Wettbewerber sind oft Datenkraken
Eine zuverlässige Alternative zu Apples Wetter-App zu finden, gestaltet sich als Herausforderung – sofern ein gewisses Bewusstsein für Datenschutz besteht: Viele kostenlose Anbieter blenden nicht nur Werbung ein, sondern vertreiben auch umfangreiche Nutzerprofile an zwielichtige Daten-Broker. Da viele iPhone Nutzer gern das Wetter am aktuellen Standort wissen wollen, erhalten Wetter-Apps oft Zugriff auf den aktuellen Standort. So tauchten Bewegungsprofile von Nutzern der App „Regenradar“ in einem umfangreichen Datenbestand auf, welcher wiederum in die Hände von Hackern gelangte. Weather Underground, eine ehemals sehr beliebte Wetter-App, wurde Anfang 2024 von einer Private-Equity-Firma übernommen. Nun sammelt sie ebenfalls Nutzerdaten und verlangt jährlich 22 € für eine Darstellung ohne Werbung. Die bereits erwähnte App DWD WarnWetter hält sich bei der Erfassung von Daten zurück – und die Einmalgebühr erscheint vergleichsweise moderat.

Kommentare

Dibbuk29.07.25 12:14
WetterOnline ist billig und zuverlässig. Apple kann mich.
-2
C-Hot
C-Hot29.07.25 12:21
Buienradar (niederländische Wetter App) zeigt bei mir in NRW die genausten Prognosen, ähnlich wie WarnWetter vom DWD, aber in Summe noch ein Stück genauer.
WetterOnline hingegen phantasiert mir zu oft. Wenn es regnet aktualisiert sich WetterOnline erst sehr spät.
+6
Fleschmac29.07.25 12:22
Ich nutze schon seit über 10 Jahren yr.no - gibt es online oder als ios App. Rudimentär aber alles Wichtige für mich drinnen. Leider nicht die Luftqualität, aber die ist für mich nur 1-2 Mal pro Jahr überhaupt interessant.
+6
trekkman29.07.25 12:25
Dibbuk
WetterOnline ist billig und zuverlässig. Apple kann mich.

Wetteronline sammelt wohl ganz ordenlich. Warnwetter ist sauber - und technisch steht sie gut dar (DWD bezieht fast alles an zu erhaltenen Wetterdaten mit ein), dazu die visuell effiziente Benutzerführung...
Gruß, Thomas W
+10
dimitri.m
dimitri.m29.07.25 13:02
Fleschmac
Ich nutze schon seit über 10 Jahren yr.no - gibt es online oder als ios App. Rudimentär aber alles Wichtige für mich drinnen. Leider nicht die Luftqualität, aber die ist für mich nur 1-2 Mal pro Jahr überhaupt interessant.

Wir hier auch! Allerdings erst seit wir hier dort Urlaub machten.
+4
Lalli29.07.25 13:06
Ich finde WeatherPro sehr gut.
Gibt es als kostenlose Version und Bezahlversion (für 14 Tage Vorhersage und Aufschlüsselung nach stündlichen Daten etc.).

Soweit ich informiert bin, benutzen sie das europäische Wettermodell, was wohl genauer sein soll, als die Wetter App von Apple, weil diese das amerikanische Wettermodell nutz.
+3
holk10029.07.25 13:12
Dibbuk
WetterOnline ist billig und zuverlässig. Apple kann mich.
Finde ich völlig unberechtigt. Apple Wetter ist kostenlos, werbefrei und verkauft keine Daten. Es ist mittlerweile recht brauchbar und bietet zahlreiche zusätzliche Informationen. Nur weil das Regenradar (vorübergehend?) nicht verfügbar ist, muss man nicht solche Formulierungen wie „kann mich …“ verwenden.
+8
AndreasDV29.07.25 13:30
Bis vor kurzen hatte ich noch das iPhone 11 Pro gehabt, und meine Frau das 7er. Wir hatten beide immer unterschiedliche vorhersagen von der Wetter App. Dabei war die Vorhersage bei ihr genauer gewesen, als bei mir. Jetzt habe ich das 16er und habe nun die gleichen vorhersagen wie sie. Keine Ahnung warum
+2
Zacks
Zacks29.07.25 13:45
Apple ist halt nur ein kleines Startup, da muss man auch mal ein Auge zudrücken
Ware wa messiah nari!
+8
Kehrblech29.07.25 13:49
Es ist peinlich, was Apple sich hier erlaubt – und erst recht, wenn an die jährlichen Gewinne des Unternehmens bedenkt!
+1
Legoman
Legoman29.07.25 13:49
Regenvorhersage funktioniert doch schon ewig nicht mehr zuverlässig.
Sonne, null Prozent Regenwahrscheinlichkeit - draußen Weltuntergang.
Die Temperaturen stimmen immer halbwegs, der Wert der Luftqualität sagt mir nichts, die seltsamen Temperaturbalken kann ich auch nicht einordnen - aber bei Niederschlägen Totalausfall.
+2
Nebula
Nebula29.07.25 13:55
Apple Wetter war bei mir noch nie zuverlässig. Bin mittlerweile bei WeaWow gelandet. Da kann ich verschiedene Anbieter im Vergleich sehen.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
0
Deichkind29.07.25 14:14
Lalli
[...]
Soweit ich informiert bin, benutzen sie das europäische Wettermodell, was wohl genauer sein soll, als die Wetter App von Apple, weil diese das amerikanische Wettermodell nutz.
Das mag in der Vergangenheit so gewesen sein, aber Apples von MTN verlinkter Supportartikel sagt nun etwas anderes.
Es hat auch gar keinen Sinn, heutzutage stur ein einziges Modell heranzuziehen. Jedes Modell liegt mal mehr mal weniger daneben. Sinnvoll ist daher eine Multi-Modell-Vorhersage, die auch die Streuweite der Vorhersagen darstellt.
Und eine Niederschlagsvorhersage für die nächste Stunde sollte sich der Methode "Nowcasting" bedienen. Das ist eine Überlagerung von Modell- oder KI-Vorhersage und eine Extrapolation aktueller Beobachtungen.
+2
Bodo_von_Greif29.07.25 14:32
Ich verwende schon sehr lange Regenradar von Wetteronline; auf Wetterradar tippen und auf Regenradar gehen.
Man sieht besten woher Regenzellen kommen.
Besser als Wetterbericht.

Gruss,

Bodo
[x] nail here for new monitor
-1
Saerdna29.07.25 14:51
Wieder so ein Artikel das mir ein Problem erklärt das ich bisher nicht hatte
Da ich Privatpilot bin, nutze ich DWD Dienste bzw. flugwetter.de da sie genauer sind und für quick and dirty Regenradar.
Die Wetter App von Apple ist bestenfalls eine nett animierte Orientierungshilfe und für "umme" für den normalen Anwender ausreichend.
0
Nebula
Nebula29.07.25 15:05
Saerdna
Wieder so ein Artikel das mir ein Problem erklärt das ich bisher nicht hatte
Vor allem erklärt er ein uraltes Problem. Ich verstehe den Sinn nicht ganz. Jeder, der die Wetter-App nutzt, weiß doch seit Jahren, dass es hierzulande keine 1h-Regenvorhersage gibt.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
0
Mein Name tut nichts zur Sache29.07.25 15:27
Ich schaue immer in mehrere Wetter Apps. Eine hat immer recht. Welche, weiß ich spätestens am nächsten Tag.
+7
DanAm
DanAm29.07.25 15:44
Heute war ich in Kerkrade im Zoo. Lt. Apple Wetter-App sollte es nicht regnet. Es hat in Strömen gegossen.
0
Tirabo29.07.25 16:18
Mir wäre eine gute und zuverlässige Lottovorhersage wichtiger. 🙃
+8
Werner29.07.25 16:31
@Tirabo > you made my day! ))

Ich nutze die Agrarwetter-App, aber sooo viel genauer als die apple-app ist die auch nicht. Die haben die Darstellung auf dem Regenradar vor einiger Zeit geändert, so dass ein exakter Bereich nicht mehr dargestellt wird. Vielleicht Einsicht in das was geht und was nicht?
0
AE-3529.07.25 16:50
Innovationsschwund: Kernfunktion bei App von Apple ist schlecht, aber Nachkommastellen für Schnickschnack ist super dargestellt.
-2
Turbo
Turbo29.07.25 18:53
Diese Wetterapp war eh' noch nie die genauste!
Sei und bleibe höflich!
-1
claudiusw
claudiusw29.07.25 19:51
Für genaue Vorhersagen nutze ich FORECA, dass zwar nicht so schick daherkommt, aber viel bessere Ergebnisse und Informationen zum Wetter bereitstellt.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
+1
Fenvarien
Fenvarien29.07.25 20:25
Ventusky, das es auch als App gibt, ist sehr interessant. Wenn man dort die Strömungen verfolgt, kann man sich den Wetterbericht sogar ein bisschen selbst gestalten:
Up the Villa!
0
Spacely29.07.25 22:00
Apple Wetter macht einen für mich stärkeren Fehler:

Wenn es windig ist (ist es an der See sehr häufig) dann blendet Apple ein Windsymbol anstatt des Zustands der Himmeldecke ein. Sobald es windig ist sieht man also nicht mehr ob es wolkig oder sonnig ist.

Wind ist an der See normal und es kann der schönste Tag mit viel Sonne sein. Apple zeigt es aber nicht. Nur das Windsymbol.
0
holk10029.07.25 22:06
DanAm
Heute war ich in Kerkrade im Zoo. Lt. Apple Wetter-App sollte es nicht regnet. Es hat in Strömen gegossen.
Das kann man doch mit jeder WettetApp erleben. Das ist keine exakte Wissenschaft.
0
RichMcTcNs29.07.25 22:14
Die prognostizierten Wetterlagen haben oft absichtlich einen Bias zum unschönen Wetter, damit die Kunden sich darüber freuen, wenn es dennoch schön wird.
0
truth
truth29.07.25 22:20
DanAm
Heute war ich in Kerkrade im Zoo. Lt. Apple Wetter-App sollte es nicht regnet. Es hat in Strömen gegossen.
Da hätte dir die oben bereits erwähnte App „Buienradar“ sehr gute Dienste geleistet. Ich nutze die App auch am liebsten. Hier, direkt an der Grenze zu den NL gibt es für die Niederschlagsvorhersage nichts genaueres als diese App.
0
Stefan...29.07.25 22:26
Niederschlagsprognosen kann man wegen dem Klimawandel ohnehin mittlerweile nicht mehr wirklich nutzen.
-1

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