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Project Bongo: Apple patentiert zuvor verworfenes Tastenkonzept

Ersten Berichten aus dem Jahr 2022 wollte Apple bei den Pro-Modellen des iPhones 15 die Knöpfe für Standby und die Lautstärkensteuerung ersetzen – und zwar durch Solid-State-Tasten, welche Druck erkennen und dann mit Vibrationen das Gefühl eines Tastendrucks simulieren. Apple fertigte im Jahr 2023 einige Prototypen – und eines dieser Geräte fiel AppleInsider.com in die Hände.


Bilder eines Prototypen
Damals veröffentlichte die Seite Bilder des Prototypen – es ist jedoch unbekannt, wie dieses Gerät den Weg zu AppleInsider.com fand:


Gut zu erkennen ist der Lautstärke-Knopf, welcher nur aus einem einzigen Teil besteht. Apple wollte hiermit erreichen, dass sich die Pro-Modelle auch visuell von den günstigeren Geräten abheben.

Abrupte Einstellung
Merkwürdigerweise stellte Apple die Entwicklung der neuen Solid-State-Knöpfe recht plötzlich ein, denn im Mai 2023 berichtete der Apple-Zulieferer Cirrus Logic, welcher Teile der Knöpfe herstellen sollte, in einer Mitteilung an die eigenen Aktionäre von dem gescheiterten Projekt. Der Grund, warum Apple sich recht spät im Entwicklungsprozess umentschied, ist leider nicht bekannt. Grundsätzlich kommen hier drei Möglichkeiten in Betracht. Es ist denkbar, dass das neue Tastenkonzept zu teuer gewesen ist und die Marge zu stark beeinträchtigt hätte. Die zweite Möglichkeit ist, dass Apple mit der Bedienung nicht zufrieden war und daher das Projekt beerdigte. Drittens ist auch denkbar, dass Apple Probleme bei der Herstellung befürchtete.

Patent trotzdem eingereicht
Obwohl Apple bereits im Frühjahr 2023 die Entscheidung traf, beim iPhone 15 Pro auf konventionelle Knöpfe zu setzen, reichte der Konzern dennoch im September 2023 ein Patent bezüglich der unter dem Projekttitel "Bongo" entwickelten Knöpfe ein. Unternehmen patentierten ab und an auch gescheiterte Technologien, um Konkurrenten daran zu hindern, ähnliche Konzepte zu verfolgen.


Die Funktionsweise der Knöpfe ist recht simpel: Über Drucksensoren an die entsprechende Gehäusestelle wird eine Betätigung erkannt – und daraufhin erzeugt die "Bongo Haptic Engine", so der interne Name, eine sehr kurze Vibration, welche den Tastendruck simuliert. Die Funktionsweise der "Bongo Haptik Engine" ist der Taptic Engine nachempfunden, welche beim iPhone und der Apple Watch für Vibrationsalarme verwendet wird.

Doch noch in zukünftigen Projekten?
Es ist gut möglich, dass Apple die Probleme, welche zur Einstellung führten, in den Griff bekommt und Solid-State-Knöpfe in Apples zukünftigen Produkten Einzug halten. Der Konzern schreibt im Patent, dass sich derartige Tasten besonders für Wearables wie Uhren, VR-Headsets und für elektronische Stifte eignen.

Kommentare

ruphi
ruphi22.04.25 12:06
Blöde Frage: Was ist denn überhaupt der Vorteil davon, „echte“ Tasten abzuschaffen und die wahrnehmbaren mechanischen Eigenschaften dann mit aufwändiger Elektronik künstlich zu simulieren?
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Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck22.04.25 12:13
ruphi
Ich denke es ist vorrangig die Stabilität des Gehäuses und die Wasserfestigkeit.
+1
reneS
reneS22.04.25 12:19
ruphi
Blöde Frage: Was ist denn überhaupt der Vorteil davon, „echte“ Tasten abzuschaffen und die wahrnehmbaren mechanischen Eigenschaften dann mit aufwändiger Elektronik künstlich zu simulieren?
Und die Haltbarkeit dürfte auch wesentlich höher sein. Ich weiß noch, wie oft bei mir der mechanische Home-Knopf defekt war.
An Apple a day keeps Windows away
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neogomo
neogomo22.04.25 12:28
Bongo-Karl ... und der Dackel ist dabei.
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ruphi
ruphi22.04.25 13:14
Mendel Kucharzeck
ruphi
Ich denke es ist vorrangig die Stabilität des Gehäuses und die Wasserfestigkeit.
Daran hab ich natürlich auch gedacht, aber sind die aktuellen iPhones nicht bereits extrem wasserfest?
reneS
Und die Haltbarkeit dürfte auch wesentlich höher sein. Ich weiß noch, wie oft bei mir der mechanische Home-Knopf defekt war.
Ich bin mir an dem Punkt halt einfach nicht sicher: Ist zusätzliche Fein-Elektronik wirklich haltbarer als ein einfach zu tauschender, günstiger mechanischer Knopf?
Wäre definitiv wünschenswert.

Aber z.B. in Autos gingen Fehleranfälligkeit und Kosten bei Reparatur (bzw. – beides multipliziert – der Erwartungswert der Reparaturkosten) ja eher nach oben als nach unten, oder?
Ich frage so naiv, weil ich kein Auto besitze, und immer nur die älteren Autobesitzer fluchen höre 🙈
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