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Nothing-CEO: Apple nicht mehr kreativ und inspirierend – und die Vision des Smartphones ohne Apps

"In meinen jüngeren Jahren war ich sehr inspiriert von Apple", führt der CEO des englischen Smartphone-Herstellers Nothing aus. Carl Pei sieht demnach den ersten iPod oder das erste iPhone als wesentlichen Grund an, warum er überhaupt in dieser Branche gelandet ist. Allerdings haben sich die großen Unternehmen seiner Meinung nach in eine Richtung entwickelt, die nicht mehr als kreativ zu bezeichnen sei – sondern schlicht als riesig und sehr "corporate". Als Inspiration könne man Apple und Co. daher nicht mehr bezeichnen.


"Große Geschichten erzählen, aber keine Lösungen bieten"
Das heutige Apple unterscheide sich maßgeblich von jenem, das ihn einst so fasziniert hatte. Ein Beispiel: Vor einem Jahr wurde die große Geschichte über Apple Intelligence erzählt, doch was man jetzt sehe, sei nicht viel mehr als Emoji-Erstellung. Auch Kunden mache das eher skeptisch, so Pei. Generell müsse man feststellen, dass die Smartphone-Welt zunehmend langweilig werde. Naturgemäß sieht er sein Unternehmen hingegen als Kandidaten, wieder Spaß und Spannung in die Techbranche zu bringen.

Wie es der iPod einst richtig machte...
Nach einer Prognose gefragt, bemüht Carl Pei das Beispiel des iPods. Damals sei man sich bereits bewusst gewesen, dass MP3-Player die Zukunft sind – und zahlreiche Hersteller tummelten sich mit ihren Produkten. Apple habe aber als erstes Unternehmen alles richtig gemacht: eine neuartige Bedienung ersonnen (Scroll Wheel), Hardware und Software integriert (iPod/iTunes-Synchronisierung), sowie den iTunes Music Store als Plattform erschaffen. Heutzutage zweifle kaum jemand daran, dass Künstliche Intelligenz die Zukunft und das "Next Big Thing" ist. Allerdings probiere sich jeder noch aus und versuche herauszufinden, wie das beste Produkt für Kunden aussehen könnte.


Ein Smartphone aus dem Hause Nothing

...und welche Parallelen es zum KI-Boom gibt
Für Nothing bedeute das, sich auf tatsächliche Kundenprobleme zu konzentrieren und diese lösen zu wollen. Nicht die tolle Geschichte zähle, sondern das entsprechende Produkt. Ein Ansatz ist, das Smartphone nicht mehr als Device mit 50 Apps zu sehen, die sich jeder manuell zusammenstellen muss, sondern das System selbst hilfreich für alle Lebenslagen zu machen. Der nächste Schritt laute, datengetriebene Automatisierung zu entwickeln, indem das Gerät schlicht wisse, was der Nutzer tun wolle oder gerade benötige.

Apps eliminieren, das System übernimmt alles
Dabei handle es sich jedoch um einen sehr langwierigen Prozess, denn heutzutage wäre es nicht möglich, ein solches Gerät mit "hat keine Apps" zu bewerben. Dennoch bleibe "Eliminierung von Apps" etwas, das Pei als Ziel sieht. Damit gemeint ist aber eher, alltägliche Aufgaben komplett vom System übernehmen zu lassen und nicht Drittanbieter-Software abzuschaffen. Ob in zehn Jahren allerdings das Telefon noch das primäre Smart-Device ist, steht ebenfalls in den Sternen – denn Pei hält Smart Glasses für eine Produktkategorie, welche in einigen Jahren sehr groß werden kann.

Kommentare

Liebestöter27.05.25 15:15
Und was macht Nothing nun besser?
Ein angepasstes Android und eine beleuchtete Handy-Rückseite finde ich nicht innovativ.
+21
steviae27.05.25 15:22
Was dieser Mann sagt, wollte Apple ursprünglich ohnehin mit dem ersten iPhone umsetzen. Das heißt: keine Apps oder wenige Apps, alles im Browser. Aber die Softwarentwickler waren damit nicht einverstanden. Die Folge: Der Appstore als Goldgrube für Apple entstand.
+10
Kerman7927.05.25 15:26
Liebestöter
Und was macht Nothing nun besser?
Ein angepasstes Android und eine beleuchtete Handy-Rückseite finde ich nicht innovativ.

Ich denke, dass aktuell bei keinem Anbieter irgendwas besonders innovatives
am Start ist. Der Fokus liegt aktuell bei allen auf KI und da mit mich bis jetzt
nichts in große Euphorie versetzt. Im Regelfall ist es doch von Jahr zu Jahr
immer das selbe:
- neuer Prozessor
- größeres Display
- Kamera-Update
+16
skipper27.05.25 15:27
Lol, der junge Startup CEO von dem man erwartet, dass er kreativ und innovativ ist, beklagt sich, dass Apple nicht mehr innovativ sei und bringt ein Phone auf den Markt, das auch nur ein Abklatsch dessen ist, was es schon seit 15 Jahren gibt.
+20
Mac-Jobs27.05.25 15:55
Ich verstehe das er Apple kritisiert, er hat nichts mehr zum kopieren von Apple…
+4
sudoRinger
sudoRinger27.05.25 16:04
Vielleicht solltet ihr mit mehr Wohlwollen auf Nothing schauen. Ein Telefonproduzent mit 0,5 Mrd. Umsatz mit Sitz in London, der konkurrenzfähige Produkte herstellen kann zum günstigeren Preis als Apple. Wäre noch schön, wenn GrapheneOS darauf laufen würde.
+9
deus-ex
deus-ex27.05.25 16:12
Apps eliminieren, das System übernimmt alles
Genau geben wir soviel Funktionen wie möglich in die Hand des Betriebssystems und dessen Betreibers. Wie abhängig will man sich dann machen? Dagegen ist ja Apple absoluter Kindergarten. Immer wenn die ein iOS Update rausbringen was einige Third-Parrty Apps obsolet machen ist das Geschrei groß.
+7
tobias.reichert27.05.25 16:38
Ich seh jetzt komischerweise nicht so viele Nothing-Phones mit einem Android-Skin darübergebügelt...
-2
rausdiemaus27.05.25 17:21
Stimme Carl Pei zu: Von Apple wird kein „next big thing“ mehr kommen. Am iPhone nutze ich fast nur noch ChatGPT. Wenn ich künftig per Gedanken meine Befehle ausführen kann – perfekt.
-15
Tommy1980
Tommy198027.05.25 17:44
steviae
Was dieser Mann sagt, wollte Apple ursprünglich ohnehin mit dem ersten iPhone umsetzen. Das heißt: keine Apps oder wenige Apps, alles im Browser. Aber die Softwarentwickler waren damit nicht einverstanden. Die Folge: Der Appstore als Goldgrube für Apple entstand.

Sorry, das stimmt nicht. Apple war damit nicht einverstanden, weil Geld.
Wir könnten schon längst gute PWA-Apps haben welche egal wo super laufen. Apple hat das verhindert und hoffentlich ist das bald vorbei.
-3
Free
Free27.05.25 18:02
Bei einem Smartphone ohne Apps würde für mich die Lösung "kein Smartphone" bedeuten, denn ich lasse mich ganz bestimmt nicht durch völlig undurchsichtige Software gängeln.
+1
iMan
iMan27.05.25 18:07
Tommy1980
Sorry, das stimmt nicht. Apple war damit nicht einverstanden, weil Geld.
Wir könnten schon längst gute PWA-Apps haben welche egal wo super laufen. Apple hat das verhindert und hoffentlich ist das bald vorbei.

Inwiefern hat Apple Web-Apps verhindert? steviae hat schon Recht. Apple wollte am Anfang gar keinen App Store.

Web-Apps sind doch zudem der größte Mist und haben nur Nachteile (Unsicher, permanent Internet benötigt, Account nötig). Eine gute, nativ entwickelte Software ist mMn. um Längen besser. Web-Apps fühlen sich irgendwie immer sperrig an. Selbst die Webvarianten von Office-Software nutzt sich nicht annähernd so gut wie das klassische Pendant.
Always look on the bright side of life!
+6
Tommy1980
Tommy198027.05.25 18:24
iMan
Tommy1980
Sorry, das stimmt nicht. Apple war damit nicht einverstanden, weil Geld.
Wir könnten schon längst gute PWA-Apps haben welche egal wo super laufen. Apple hat das verhindert und hoffentlich ist das bald vorbei.

Inwiefern hat Apple Web-Apps verhindert? steviae hat schon Recht. Apple wollte am Anfang gar keinen App Store.

Web-Apps sind doch zudem der größte Mist und haben nur Nachteile (Unsicher, permanent Internet benötigt, Account nötig). Eine gute, nativ entwickelte Software ist mMn. um Längen besser. Web-Apps fühlen sich irgendwie immer sperrig an. Selbst die Webvarianten von Office-Software nutzt sich nicht annähernd so gut wie das klassische Pendant.

Apple hat die Möglichkeiten von PWA in Safari absichtlich eingeschränkt. Dazu musst du nur mal Google oder deinen KI-Assistenen deiner Wahl bemühen. Auch dass Sie unsicherer seien ist blödsinn.

Eine gute PWA steht einer nativen App in nichts nach und ist zudem Platformunabhängig, was für uns Nutzer nur von Vorteil sein kann.
-3
Zacks
Zacks27.05.25 21:06
Cook ist halt auch nicht Jobs oder Ive, der hat absolut kein Charisma und keine Visionen und ich frage mich immer wieder wie der CEO werden konnte.
Wäre der Typ eine Eissorte, wäre er Vanille ohne Bourbon oder ein Wassereis ohne Geschmack.

Ich hoffe das Cook bald endlich mal ausgetauscht wird.
Sogar Zuck hat mehr Persönlichkeit als der Typ.
Ware wa messiah nari!
-2
Legoman
Legoman28.05.25 09:51
Ich bin ein sehr großer Freund von nach Aufgaben getrennten Programmen.
Ich möchte nicht, dass irgendeine KI meine Kalendereinträge, Mails, Texte, Bestellungen, Musik, Sport, Navigationen etc. wild zusammenschmeißt und damit Dinge treibt, die ich nicht nachvollziehen kann.
+5
iMan
iMan28.05.25 11:58
Tommy1980
Apple hat die Möglichkeiten von PWA in Safari absichtlich eingeschränkt. Dazu musst du nur mal Google oder deinen KI-Assistenen deiner Wahl bemühen. Auch dass Sie unsicherer seien ist blödsinn.

Ja, aber erst nachdem es den App Store gab. Es ging ja darum, dass am Anfang Apple sehr wohl auf Web-Apps gesetzt hatte.

Tommy1980
Eine gute PWA steht einer nativen App in nichts nach...

Gibts da gute Beispiele? Also meine Erfahrung zeigt da was anderes. Aktuell nutze ich z.B. YouTube Music, da ich das mit YT Premium dabei hab. Es gibt ne iOS-App, aber auf dem Mac muss ich ne Web-App nutzen (per Brave Browser). Also so richtig toll ist das nicht. Wenn die App länger offen ist, geht sehr oft der Ton nicht mehr, wenn ich Play drücke. Mal davon abgesehen, dass es sich optisch und von der Bedienung her wie ein Fremdkörper anfühlt. Es ist halt dann doch einfach nur ein Browserfenster.
Always look on the bright side of life!
0
sudoRinger
sudoRinger28.05.25 12:29
iMan
Tommy1980
Eine gute PWA steht einer nativen App in nichts nach...
Gibts da gute Beispiele?
Federico Viticci von Macstories hat hierzu einen lesenswerten Artikel geschrieben, warum Web Apps auf dem iPad oft besser sind
+1
xcomma28.05.25 13:03
steviae
Der Appstore als Goldgrube für Apple entstand.
Kleiner Fact am Rande: der App Store war nicht mal eine Idee von Apple. Der erste war zu den "guten Jailbreakzeiten" der Cydia Store, der vielen Benutzern / Entwicklern die Möglichkeiten aufzeigte (und sicherlich Ideen spriessen liess). Und da es damals noch keinen offiziellen App Store gab, waren Jailbreaks ein "must have" für Early Adopters
0
JanoschR
JanoschR28.05.25 13:06
Es ist so lachhaft: kopieren alles bei Apple, haben selbst 0 Ideen und dann haut der sowas raus
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