N1, C1X, Neuralbeschleuniger im iPhone 17 Pro: Apples Fortschritt bei der Chipentwicklung


Vor 20 Jahren war an Apple als Chipdesigner nicht zu denken: Die ersten iPhones verwendeten Samsung-Chips. Das im Jahr 2010 erschienene iPhone 4 war das erste, welches auf eine Eigenentwicklung setzte. Der A4 sollte der Anfang einer langen Reihe werden. Im Frühjahr setzte Apple den ersten selbst gestalteten Mobilfunkchip ein. Die auf dem Awe-Dropping-Event vorgestellte Reihe mit iPhone 17, 17 Pro (Max) sowie Air integriert gleich drei weitere Innovationen in Apples Chipdesign: KI-Beschleuniger in GPU-Kernen, ein überarbeitetes Mobilfunkmodem sowie einen gänzlich neuen Chip namens N1 für Kurzstreckenfunkverbindungen. Zwei
Apple-Manager erklären in einem CNBC-Interview, was es damit auf sich hat.
Dem N1-Chip wurde während der Keynote nur wenig Aufmerksamkeit zuteil. Dabei ist dieser die einzige der drei Chip-Innovationen, welche in sämtlichen in diesem Herbst vorgestellten Modellen zur Anwendung kommt. Er kombiniert WLAN-, Bluetooth- und Thread-Kommunikation in einem Chip. Darin verbergen sich große Fortschritte in Energieeffizienz: Der separate N1-Chip kann beispielsweise anhand von WLAN-Signalen im Hintergrund den aktuellen Aufenthaltsort bestimmen, um bei Bedarf den Haupt-Chip aufzuwecken. Bisher setzte Apple auf Broadcom-Chips für diese Drahtlosverbindungen. Durch selbstentwickelte Halbleiterkomponenten könne man weitaus mehr in dieser Hinsicht gestalten als beim Kauf vorgefertigter Komponenten, erklärt Tim Millet, Vizepräsident für Plattformarchitektur bei Apple.
C1X: Schneller und energiesparenderAuch der Mobilfunkchip des iPhone Air ist eine Eigenentwicklung. Laut Arun Mathias, Apples Vizepräsident für drahtlose Softwaretechnologien und Ökosysteme, ist er doppelt so schnell wie das im iPhone 16 verwendete X71M-Modem von Qualcomm. Gleichzeitig benötige er 30 Prozent weniger Energie als der Mobilfunkchip des Vorjahresmodells.
Pro: Neuralbeschleuniger in der GPUEine weitere Chip-Innovation betrifft KI-Fähigkeiten des Apple-Silicon-SoC A19 Pro. Die Zahl der dedizierten Neuralkerne (NPUs) bleibt bei 16. Dafür erhalten die Grafikkerne (GPUs) zusätzliche Neuralbeschleuniger. Mit ihnen erleichtere der Pro-Chip etwa KI-Berechnungen in grafikintensiven Anwendungen, etwa in Spielen, erläutert Tim Millet. Dies sei so gestaltet, dass die Grafikkerne Berechnungen von KI-Aufgaben und Videobildern nahtlos hintereinanderreihen können.
Die Grafikkerne des A19 Pro haben zusätzliche KI-Beschleuniger integriert. (Quelle:
Apple)
Bald auch in iPads und Macs integriert?Schließlich fragt die Moderatorin Katie Tarasov, ob die neuen Halbleitertechnologien, etwa die Neuralbeschleuniger, auch ihren Weg in andere Geräte von Apple finden werden. Darauf antwortet Tim Millet indirekt: Man setze auf eine ganzheitliche Herangehensweise bei Chip-Architektur und versuche, jede Innovation bei einzelnen Chips auf die gesamte Produktpalette auszuweiten, sofern dies angemessen sei. Dies fasst Interviewerin Tarasov lachend zu einem "wahrscheinlich" zusammen.