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Mac-Praxis: Suche in macOS optimieren – Spotlight-Problemen auf die Spur kommen

Apples systemweiter Suchindex ist ein bewährtes Werkzeug, das beim schnellen Auffinden von Apps und Dokumenten hilft. In macOS X 10.4 (Tiger) gab er unter dem bis heute verwendeten Namen Spotlight sein Debüt. In den zwanzig Jahren seiner Existenz wurde er mehrfach umgestaltet und erweitert. Inzwischen erkennen Machine-Learning-Algorithmen Text und Motive in Bildern und Filmen, um die erkannten Wörter und Subjekte dem Suchindex hinzuzufügen. Doch der zunehmende Funktionsumfang hat seinen Preis – die Komplexität sorgt für unerwartete Teil- und Komplettausfälle. Howard Oakley stellt sein Diagnosewerkzeug SpotTest vor, welches bei der Ursachenforschung unter die Arme greift.


Die knapp 10 MByte große App SpotTest ziehen Sie zunächst in den Programme-Ordner. Oaklery empfiehlt, ihr in der Einstellungen-App unter „Datenschutz & Sicherheit“ der Liste der Apps mit Festplattenvollzugriff hinzuzufügen – dafür klicken Sie auf das Plus-Symbol unter der Liste, wechseln in den Programme-Ordner und wählen SpotTest aus. Der nächste Schritt ist, sicherzustellen, dass macOS derzeit nicht damit beschäftigt ist, den Suchindex zu überarbeiten. Dafür öffnen Sie die Aktivitätsanzeige. Erscheinen dort Prozesse mit dem Namen „mds“, „mdworker“ oder „mdimporter“, sollten Sie abwarten, bis diese ihre Arbeit beendet haben.

SpotTest ermöglicht, die einzelnen Spotlight-Indizierungsprozesse getrennt voneinander zu analysieren.

Dateien erzeugen und suchen
Für aussagekräftige Resultate empfiehlt Oakley ein strukturiertes Vorgehen mittels der fünf in der oberen rechten Ecke des Programmfensters aufgereihten Werkzeuge. Das erste legt einen Ordner namens „0_SpotTestFiles“ an. Darin finden sich 13 Dateien unterschiedlicher Formate, in denen das Wort „Cattle“ vorkommt – direkt als Text, in Form eines Bildes oder in Metadaten. Klickt man 15 Sekunden nach Anlegen des Ordners das zweite oder dritte Werkzeug an, sollten bereits elf Treffer unter den Resultaten sein, deren Dateiname mit "SpotTest" beginnen. Nach einiger Wartezeit (Oakley spricht von einer Stunde bis zwei Tage) tauchen dann auch die beiden fehlenden auf – SpotTestI in den NSMetadata-Resultaten, SpotTestH in der mdfind-Suche. Eventuell müssen Anwender mit deutschsprachigem macOS stattdessen nach "Rind" oder "Kuh" suchen, um letzteres zu finden – es zeigt eine kleine Gruppe flauschiger Galloway-Rinder.

Experimente mit Importern und Orten
Sobald dieses Experiment erwartete Resultate liefert, weiten Sie die Suche auf andere Orte aus, etwa auf andere Volumes und externe Laufwerke. Bestimmte Apps bringen ihre eigenen Spotlight-Erweiterungen mit – über das i-Icon kann überprüft werden, ob der entsprechende mdimporter zur Anwendung kam.

Urteil auf Indizienbasis
Die Aufteilung hilft, Probleme aufzuspüren und damit den Prozess zu identifizieren, welcher wahrscheinlich die Ursache bestehender Probleme in der Spotlight-Suche darstellt. Bei der richtigen Anwendung lässt sich erkennen, ob die Indizierung gescheitert ist (und wenn ja, welche), ob eine proprietäre Spotlight-Erweiterung fehlerhaft ist, oder ob ein Fehler in der anschließenden Suche auftritt, und der Index möglicherweise keine Probleme aufweist.

Kommentare

Lobao28.08.25 16:35
Weis jemand, wo man die vollständige Suchsyntax von Spotlight nachsehen kann?
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sudoRinger
sudoRinger28.08.25 17:19
Lobao
Weiß jemand, wo man die vollständige Suchsyntax von Spotlight nachsehen kann?

Eine vollständige Dokumentation gibt es leider nicht – danach habe ich schon häufiger gesucht.

Diese Apple-Seite nennt grundlegende Metadatenattribute und Objektarten, ist aber sehr unvollständig.

Die Syntax ist ins Deutsche übersetzt. Englisch: "kind:picture example", Deutsch: "Art:Bild Beispiel".
Kind/Art entspricht dem Attribut "kMDItemKind". Alle verfügbaren Attribute findest du hier:
kMDItemComment bedeutet, dass du im Englischen nach "Comment:" und im Deutschen nach "Kommentar:" suchen kannst (den Finder-Kommentar "test" findest du z.B. mit "Kommentar:test").
Wie du mit Attributen direkt suchst, erklärt dieser Artikel: . Manchmal musst du auf kMDItem... zurückgreifen, weil es keine Spotlight-Kurzbezeichnung gibt.

Das neue "Apps" in Tahoe gruppiert Apps nach Kategorien. Du kannst bereits jetzt mit "Kategorie:Foto" alle Foto-Apps oder mit "Kategorie:Produktivität" Produktivitäts-Apps finden. Letztere Kategorie zeigt übrigens, wie unbrauchbar die neue App-Gruppierung von Apps ist – ein Großteil meiner Apps landet dort.

Viel ausprobieren ist nötig, da Apple die Möglichkeiten von Spotlight unzureichend dokumentiert.
+2
t.stark28.08.25 20:39
Früher hieß es mal: "Seemless software that just works".
+1

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