Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Praxistipp: Das Meiste aus Sprachmemos herausholen

Es gibt viele stichhaltige Gründe, um Sprachaufzeichnungen zu nutzen: In gesprochener Form lassen sich Emotionen und Bedeutungen weitaus authentischer übermitteln; zudem muss man sich über die Schreibweise von Wörtern wie Portemonnaie oder Skeuomorphismus keine Gedanken machen. Gerade in Situationen, in denen keine Hand frei ist, etwa beim Autofahren, empfiehlt sich das sprachliche Festhalten von Gedanken. Die App Sprachmemos ist auf allen geeigneten Apple-Plattformen vorinstalliert und eignet sich bestens, um auf die Schnelle einige Stichpunkte, Sätze oder ganze Briefe aufzuzeichnen. Sie werden automatisch transkribiert; die Aufnahmen lassen sich im Nachgang bearbeiten und exportieren. Um damit zu beginnen, sollten Sie sich im Voraus einige Gedanken machen, was Sie bezwecken, um die App entsprechend einzustellen.


Zunächst sollten Sie die Einstellungen der Sprachmemos-App konfigurieren. In den meisten Fällen ist das iPhone das (Haupt-)Aufnahmegerät – es ist schließlich stets zur Hand, um Gesprochenes mitzuschneiden. Deren Konfiguration zur Audioqualität nehmen Sie in der Einstellungen-App vor; scrollen Sie zunächst ganz herunter, um „Apps“ aufzurufen. Bei beträchtlichem App-Inventar empfiehlt sich ein Tipp auf „S“ in der rechts erscheinenden Buchstabenskala, um schnell zum Sprachmemos-Eintrag zu gelangen. Je nachdem, wofür Sie Sprachaufzeichnungen nutzen, regeln Sie das App-Verhalten unterschiedlich.

Unter Einstellungen/Apps/Sprachmemos legen Sie die Qualität (und resultierende Dateigröße) der Aufzeichnung fest.

Qualität, Surround-Sound und automatisches Löschen
Traditionell setzt Apple bei der Aufzeichnung auf Mono-Aufzeichnungen mit recht starker Kompression. Wer lediglich Gedanken und Erinnerungen aufzeichnen will, um sie später in Geschriebenes umzuwandeln, ist mit dieser Konfiguration bestens bedient; nebenbei spart sie Speicherplatz auf dem Gerät und gegebenenfalls der iCloud. Möchten Sie Aufgezeichnetes weiterverarbeiten, etwa für ein Audiotagebuch oder ein Lied, setzen Sie die Audioqualität am besten auf „Verlustfrei“ (ca. 1,8 MByte/Minute). Wenn Sie zudem auch Atmosphäre einfangen wollen, wechseln Sie auf „Stereo“. Obacht: Seit dem iPhone 16 steht ein zusätzlicher Modus namens 3D zur Verfügung; hiermit nimmt die App Surround-Sound auf. Bei diesen Geräten ist diese Voreinstellung ab Werk aktiv; wenn Sie Speicherplatz sparen wollen, setzen Sie diese Einstellung auf „Mono“.

Sync via iCloud
Eine weitere wichtige Funktion verbirgt sich unter Apple Account/iCloud/Alle Apps. In der Auflistung befindet sich „Sprachmemos“ im zweiten Segment, welches mit „Bücher“ beginnt und mit „Wo ist?“ endet. Hier entscheiden Sie, ob Sprachmemos automatisch mit allen anderen Apple-Geräten synchronisiert werden. Diese äußerst nützliche Funktion ist standardmäßig deaktiviert. Damit der Datenbestand zwischen mehreren Geräten abgeglichen wird, tippen Sie auf den Schalter bei „Sprachmemos“. Dies wiederholen Sie an jedem Ihrer Geräte, welche Sie mit demselben Apple Account synchronisieren. Nutzen Sie die Gelegenheit, um auf jedem Gerät (Mac, iPad, Vision Pro) deren Aufnahmeeinstellungen der Sprachmemos-App ebenfalls anzupassen – diese werden nicht per iCloud synchronisiert.


Aufnehmen …
Eine neue Aufzeichnung starten Sie denkbar einfach: In der App wartet ein großer roter Knopf darauf, dass Sie ihn antippen. Alternativ sagen Sie „Hey Siri, Sprachmemo aufnehmen“. Auf diese Weise entsteht stets eine neue Aufzeichnung. Wollen Sie eine ältere Sprachmemo erweitern, wechseln Sie durch einen Tipp auf das Wellenform-Symbol unten links in den Bearbeiten-Modus. Wischen Sie von rechts nach links, bis der Wiedergabekopf an der Stelle ist, an der Sie mit der Aufzeichnung fortfahren wollen, und tippen Sie auf den mit „Ersetzen“ oder „Fortfahren“ beschrifteten Button.

In der bildschirmfüllenden Wiedergabeansicht lässt sich eine bestehende Aufnahme ergänzen.

… und bearbeiten
In dieser Ansicht können Sie zudem Ihre Aufnahme bearbeiten, etwa um Pausen oder Doppelungen herauszuschneiden. Dafür tippen Sie auf das Drei-Punkte-Symbol in der oberen rechten Ecke und wählen „Kürzen“ aus dem Aufklappmenü. Die Funktion ist etwas hakelig: Sie müssen zunächst in der unteren Übersichts-Zeitleiste Anfang und Ende des gelben Bereichs ungefähr einstellen, um selbige dann in der oberen, zoombaren Detail-Wellenformdarstellung ganz exakt festzulegen. Was mit dem gelb hinterlegten Bereich geschieht, entscheiden Sie durch die Wahl des Buttons am unteren Bildschirmrand: „Kürzen“ entfernt die hellgrauen Bereiche links und rechts von der Auswahl, und der gelb markierte Anteil bleibt erhalten. „Löschen“ erreicht das Gegenteil: Das farbig hervorgehobene Segment wird herausgeschnitten, um die grauen Bereiche rundherum zu einer Aufnahme zu vereinen.

Die Sprachmemos-App umfasst einen rudimentären Audio-Editor.

Automatische Texterkennung
Einigermaßen moderne Geräte (Mac mit Apple Silicon, iPhone 12 oder neuer) erzeugen automatisch eine Transkription. Diese erweist sich in iOS 26 als passabel, sollte also noch einmal auf Rechtschreibungs- und Satzzeichenfehler überprüft werden. Wenn Sie eine Aufnahme über die Teilen-Funktion exportieren, geben Sie die Aufnahme als Audiodatei weiter. Für eine weitere und komfortablere Bearbeitung bietet sich etwa GarageBand an, Apples kostenlose Digital Audio Workstation. Hier erscheint allerdings auch der Button „Transkript kopieren“ – auf diese Weise bewegen Sie das Gesprochene in Textform in die Zwischenablage. Von dort aus können Sie es in eine E-Mail, eine Notiz oder ein Pages-Dokument bewegen. Ein gekoppelter Export von Audiodatei und Text unterstützt die Sprachmemos-App derzeit nicht.

Im Hintergrund entstehen in Sprachmemos automatisch Transkripte – man sollte diese im Nachgang noch einmal auf Fehler überprüfen.

Kommentare

RichMcTcNs10.11.25 17:39
Was ich bisher nicht rausbekommen habe, ist die Lage der Stereobasis bei einem iPhone, also wohin das iPhone im Stereomodus hört.
Hat da vielleicht jemand eine tiefere Einsicht?
Danke, Richard.
+3
Lavalampa10.11.25 23:06
Ich benutze sehr häufig Sprachmemos und deswegen hab ich sie zum "schnellen" Aktivieren auf den Action Button gelegt.
Leider startet die Aufnahme meistens nicht oder nur Zeitverzögert um geschätzt 10 Sekunden. Das war schon bei 2000 Sprachaufnahmen und ist jetzt auch bei ca 6000.

Habt ihr das auch?
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.