
Mac-Tipp: Ungewollte macOS-Tahoe-Installation vermeiden


Generell ist es eine gute Idee, stets die aktuelle Version eines Betriebssystems zu verwenden. Doch es gibt gute Gründe, den Wechsel auf macOS 26 (Tahoe) herauszuzögern. So bergen die ersten großen Versionen oftmals unvorhergesehene Programmierfehler rund um neue oder neugestaltete Funktionen. Wer für die tägliche Arbeit ein möglichst stabiles System benötigt, ist gut beraten, bei der Vorversion zu bleiben und lediglich Sicherheitsupdates zu installieren. Doch gerade das macht Apple im diesjährigen Veröffentlichungszyklus besonders schwer – durch einen irrtümlich oder absichtlich widersprüchlichen Aktualisierungsdialog.
Unter Einstellungen/Allgemein/Softwareaktualisierung bietet macOS 15 (Sequoia) sowohl macOS 26 (Tahoe) an als auch die Installation von macOS 15.7.2. Bei beiden Optionen erscheint ein Button mit der Aufschrift „Jetzt aktualisieren“ – im Englischen unterscheidet Apple zwischen Upgrade beziehungsweise Update. Doch egal, welchen Button Sie klicken, macOS 15 installiert stets macOS 26. Ein Klick auf den dezenten Informations-Button rechts daneben offenbart, dass macOS Tahoe vorausgewählt ist.
Standardmäßig installiert auch der untere „Jetzt aktualisieren“-Button macOS Tahoe.
Von Hand wechseln oder herunterfahrenUm tatsächlich bei macOS 15 (Sequoia) zu aktualisieren, anstatt auf macOS 26 zu wechseln, müssen Sie in diesem Informationsfenster von Hand den Haken bei macOS Tahoe entfernen und den Haken bei macOS 15 setzen. Dass dies geglückt ist, erkennen Sie daran, dass im unteren Bereich zudem der Button „Heute Nacht aktualisieren“ erscheint – vorher fehlt er. Haben Sie die Installation bereits gestartet und sind nicht sicher, welche Variante macOS gerade herunterlädt, gibt es nur noch einen Weg: Beenden Sie alle Programme und wählen Sie „Ausschalten …“ aus dem Apfel-Menü. Dies ist der einzige Weg, den Aktualisierungsprozess aufzuhalten.
Nachdem Sie den Software-Updater von Hand auf macOS 15 beschränkt haben, erscheint der Button „Heute Nacht aktualisieren“.
XProtect im NachgangDass Apple (absichtlich oder ungewollt) Anwendern mit diesem „Dark Pattern“ die neue macOS-Version unterjubelt, löst vielerseits Missfallen aus. Howard Oakley verfasste dazu einen
Blog-Beitrag, in dem er noch ein weiteres Detail offenbart: Die Aktualisierung auf macOS 15.7.2 umfasst nicht die aktuelle Version von XProtect. macOS lädt später turnusgemäß ein entsprechendes Upgrade im Hintergrund herunter; im Terminal initiiert man die sofortige Installation mit dem Befehl
sudo xprotect update
Mithilfe von Oakleys kostenlosem Programm „
SilenKnight“ lässt sich die Aktualität von Systemkomponenten wie XProtect überprüfen. Wollen Sie bei macOS 15 bleiben, sollten Sie den prominenten Button „Install all updates“ tunlichst vermeiden – dieser würde ebenfalls macOS Tahoe installieren. Oakley empfiehlt, in den Einstellungen von SilentKnight den Haken bei der Option „Allow Install All Updates“ zu entfernen. Klicken Sie anschließend auf „Set“ und starten Sie das Programm danach neu, ist der Button aus dem Hauptfenster verschwunden. Die Funktion bleibt über das „File“-Menü verfügbar, ebenso wie „Install named update“, mit dem sich einzelne Pakete gezielt installieren lassen.