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Kauft Apple die Sony Studios? Ein Blick auf die Spekulation und mögliche andere Kandidaten

Das Gerücht, Apple könnte sich ein klassisches Filmstudio einverleiben, um den eigenen Streaming-Plänen ein stärkeres Gewicht zu verleihen, taucht immer mal wieder auf. Nun bringt die US-Seite Variety das Gerücht in Umlauf, der Konzern aus Cupertino könnte die Sony Studios kaufen. Es gibt nur wenig Anzeichen für diesen Schritt, auch andere Studios wären für den Mac-Produzenten interessant.


Sony Pictures reichhaltiges Angebot
"Wenn wir nicht wachsen, werden wir von jemanden gekauft". Diese Worte stammen von Tony Vinciquerra, seines Zeichens Präsident von Sony Picture Entertainment, Mitte Januar. Was sich für manche wie eine Verkaufsofferte anhört, versteht Vinciquerra jedoch als Kampfansage. Denn er schließt an: "Ich habe den Job nicht ein Jahr lang gemacht, um dann die Firma zu verkaufen." Der CEO, der vormals fast zehn Jahre lang Fox Networks vorstand, spricht von neuen Partnerschaften und Expansionsplänen, eben um sich im Geschäft zu halten. Nichtsdestotrotz hechelt Sony seinen Konkurrenten Disney, Warner und Universal hinterher. Medienberichten zufolge wäre der Mutterkonzern nicht abgeneigt, die wacklige Sparte abzugeben, die man mit dem Kauf von Columbia und Tri-Star Pictures 1989 gegründet hatte. 2004 erweiterte der japanische Elektronikkonzern das Portfolio mit der Übernahme von Metro-Goldwyn-Mayer. Warum dies nun, wo Sony mit Venom und Spider-Man: A New Universe wieder erfolgreiche Kinofilme macht, geschehen sollte, bleibt im Dunkeln.


Auf fünf Jahre gerechnet erhält Disney mit der Fox-Übernahme den größten Marktanteil. Quelle: Box Office Mojo

Einige große Fische weg vom Fenster
Time Warner wurde erst 2016 von dem Telefonriesen AT&T gekauft und mit der Konzerntochter AOL verschmolzen. Apple soll laut Medienberichten den Kauf erwogen, aber dann doch davon abgesehen haben. Der Kaufpreis lag bei 85,5 Milliarden US-Dollar. Kabelanbieter Comcast hatte es AT&T vorgemacht und 2011 NBCUniversal samt dem dazugehörigen Hollywoodstudio erworben und dafür 13,8 Milliarden US-Dollar auf den Tisch gelegt. 71 Milliarden US-Dollar erhält Multimilliardär Robert Murdoch für den Unterhaltungsriesen 20th Century Fox samt angeschlossenen Hollywoodstudio. Das Geld kommt von Disney, das nach den Käufen von Pixar, Marvel und Lucas Arts damit zum größten Player im Filmgeschäft aufsteigt. Dabei helfen nicht nur diverse Rechte und eine riesige Filmbibliothek, auch der Streamingdienst Hulu wandert damit in die Hand des Konzerns. Disney soll mit einem eigenen Streamingdienst im nächsten Jahr antreten, um Netflix & Co das Fürchten zu lehren.

Noch am ehesten: Paramount oder Dreamworks
Auch das Traditionsstudio Paramount befindet sich in der Hand eines großen Medienkonzerns, nämlich Viacom. Der Kabelbetreiber besitzt unter anderem die Kanäle MTV, Nickelodeon und Comedy Central und stellt mit einem Jahresumsatz von "nur" rund 13 Milliarden US-Dollar noch am ehesten einen Übernahmekandidaten dar. Dreamworks gehörte ebenfalls zu Paramount, bis Viacom das schwankende Unternehmen 2008 an das indische Konglomerat Reliance verkaufte. 2015 gründete Reliance unter anderem mit Gründer Steven Spielberg zusammen Amblin Partners, darin lebt Dreamworks nur noch als Marke weiter, genauso wie Amblin Entertainment und Participant Media. Die Animationssparte wanderte 2016 an Comcast. Amblin Partners wäre damit ein Übernahmekandidat, allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die "Partner" ihr "Baby" verkaufen – allen voran Steven Spielberg, der über Amblin seine eigenen Filme produziert.

Was vom Kuchen übrig bleibt oder Apples Plan C
Eigentlich alle anderen Filmstudios, die einem zusätzlich zu den genannten einfallen, sind entweder zu klein, um interessant zu sein, oder schlicht nur noch Marken der großen Konzerne. Wie Variety dazu kommt, Sony wolle seine Prestige-Tochter verkaufen, bleibt leider offen. Apple bleibt wohl erst einmal dabei, Produktionen einzukaufen. Ein anderer Weg, für den es etwas stärkere Hinweise gibt, scheint da wahrscheinlicher: Apple soll schon seit Jahren an einem Kauf der Culver Studios interessiert sein. Das unabhängige Filmstudio liegt in Culver City ganz in der Nähe der Studios von Sony Pictures.

Kommentare

ocrho20.12.18 15:48
An die MacTecNews-Redaktion ein kleines Lob an das Foto: Sehr schön, dass Ihr den Bildschirm vom Apple TV 1 Generation genommen habt – das ist eine schöne Erinnerung und auch Rückblick wie lange Apple an diesem Thema schon dran ist.
-3
Zerojojo20.12.18 16:12
Apple hätte sich Pixar schnappen sollen, als das noch leistbar war. Steve hatte ja eh schon die Mehrheit der Aktien besessen. Damit hätten sie heute die besten Kinder- und Familienfilme exklusiv in der Tasche (Studio Ghibli mal ausgenommen). Würde perfekt zu dem Konzept passen, das sie anscheinend anstreben.
+3
Landgraeber
Landgraeber20.12.18 16:42
Die Culver Studios gehören schon seit 2016 Amazon und werden derzeit stark erweitert.

Paramount Pictures verdienen vorwiegend mit Auftragsproduktionen für andere Unternehmen ihr Geld und sind nach allem, was man so hört für die nächsten Jahre ausgebucht - auch weil Netflix derzeit alles bucht, was an freien Kapazitäten in Hollywood derzeit noch zu haben ist.

Apple kommt wieder mal viel zu spät. Entweder fusionieren sie mit Disney, oder sie werden in die Röhre gucken.

Das Rennen um die Streaming-Dienste werden Disney, Netflix und Warner unter sich ausmachen. Selbst Amazon Prime Video ist diesbezüglich nur ein kleiner Fisch im Becken...
Stay hungry, stay foolish.
+2
Landgraeber
Landgraeber20.12.18 16:57
(cont.)
Eine Übernahme von Sony Pictures würde für Apple nur Sinn machen, wenn sie im Zuge dessen auch die zugehörige CBS übernehmen würden - was jedoch mehr als fraglich ist. Und selbst damit wären sie umsatzmässig bestenfalls die Nr. 4 im Film-/TV-Markt.
Stay hungry, stay foolish.
+1
Landgraeber
Landgraeber20.12.18 17:18
Zerojojo
Apple hätte sich Pixar schnappen sollen, als das noch leistbar war. Steve hatte ja eh schon die Mehrheit der Aktien besessen. Damit hätten sie heute die besten Kinder- und Familienfilme exklusiv in der Tasche (Studio Ghibli mal ausgenommen). Würde perfekt zu dem Konzept passen, das sie anscheinend anstreben.

Pixar hätte ohne die Übernahme durch Disney keine Überlebenschance gehabt. Das wusste auch Steve Jobs, weshalb er den Deal noch zu Lebzeiten einstielte.
Stay hungry, stay foolish.
0
sonnendeck20.12.18 17:29
Habe gelesen das Sony mit der ps5 einen eigenen Streaming Dienst vorstellen möchte .....
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