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Apples eilige Notfallmaßnahmen gegen Zölle: Abkehr bisheriger Prinzipien, Einlagern wie nur irgendwie möglich

Als Apple in den 90er Jahren kurz vor dem finanziellen Kollaps stand, war unter anderem die Lieferkette ein maßgebliches Problem. Nach der Rückkehr von Steve Jobs war diesem bald ein gewisser Tim Cook aufgefallen, der sich einen Namen bei IBM, Intelligent Electronics und Compaq gemacht hatte. Sein Ansatz war genau, was Apple benötigte: weg vom ineffizienten Vertrieb und den ausufernden Lagerbeständen, welche Apples Vermögen auffraßen. „Ich bin Attila der Hunne für das Inventar!“ – so soll Cooks Motto gelautet haben, als er das hocheffiziente Vertriebssystem schuf. Das beinhaltete, den Lagerbestand auf rund fünf Prozent des vorherigen Wertes zu drücken, das bei dennoch kürzeren Lieferzeiten. Apple lagert nur in Flugzeugen, Schiffen und den Transportfahrzeugen der Spediteure, so die seitdem üblichen Abläufe.


Einlagern, was man nur irgendwie in den USA einlagern kann
In diesen Tagen ist es wohl erneut Cook, der noch einmal in Sachen Lieferkette persönlich gefragt sein dürfte. Es geht davon, in Windeseile die weltweiten Abläufe so umzustricken, um die schädlichen Auswirkungen der hohen Zölle zu minimieren. Einem Bericht zufolge greift man dabei zu einem Mittel, das Apple seit mehr als 25 Jahren nicht mehr anwendete: So viel wie irgendwie möglich auf Lager haben und ungeachtet des aktuellen Absatzes die Produkte nur so stapeln. Wenn Trumps Zölle ab Mittwoch in voller Härte greifen, will man Zeit mit bereits importierten Geräten überbrücken – in der Hoffnung, dass sich die Situation doch irgendwie entspannt.

Natürlich keine Dauerlösung
Es ist nicht bekannt, wie lange Apple Bestellungen aus den eilends zu füllenden US-Lagern bedienen kann, doch hat das Unternehmen dadurch etwas mehr Zeit, nach weiteren Wegen zur Anpassung von Lieferabläufen zu suchen. Allerdings ist es nicht möglich, alles auf Vorrat zu halten, denn BTO-Konfigurationen sind normalerweise nur in extrem niedrigen Stückzahlen verfügbar – stattdessen werden diese normalerweise direkt ab Produktionsweg in den weltweiten Versand gegeben. Das trifft weniger auf das iPhone, wohl aber auf den Mac zu.

Drohung: Trump will Zölle noch einmal verdoppeln
Während die amerikanische Tech-Branche (und viele weitere) bereits unter den potenziell existenzbedrohenden Zöllen ächzt, schob Trump mit einer weiteren Drohung nach. Sollte China ebenfalls Zölle einführen, werde man die aktuellen 54 Prozent gar auf 104 Prozent Einfuhrzoll anheben. Das wäre wohl ein Niveau, welches aus China importierte Waren schlicht unverkaufbar macht. Trotz aller Diversifizierung stammen übrigens mehr als 90 Prozent der produzierten iPhones aus China.

Kommentare

nagi_muc
nagi_muc07.04.25 19:39
MTN vom 17.01.2025 — "Tim Cook ist schon vor der Wahl zu Trump gereist, um ihn auf einen Kampf gegen die EU-Regeln einzuschwören."

Instant Karma, sag ich mal!
+39
Tom56407.04.25 20:02
Wenn man sich Apples Preispolitik für den Euro-Raum ansieht, insbesondere die letzte Preiserhöhungen, dann hat Apple schon lange die Verbraucher in der EU bluten lassen.
Ich befürchte, Apple wird die Preise weiter kräftig anheben, um die Preise in den USA zu stützen.
+19
andreasm07.04.25 20:08
104% Zölle auf chinesische Waren. Da kann man gespannt sein wie lange das durchgehalten werden kann ohne das die Konsumenten auf die Barrikaden gehen
+19
eastmac
eastmac07.04.25 20:23
Die werden schon lange einlagern, Trump hat ja zeitig genug gesagt was er machen will.
+10
Robby55507.04.25 20:29
nagi_muc
MTN vom 17.01.2025 — "Tim Cook ist schon vor der Wahl zu Trump gereist, um ihn auf einen Kampf gegen die EU-Regeln einzuschwören."

Instant Karma, sag ich mal!

Als ob die ganzen Firmenchefs der Magnificent Seven nicht bereits im Vorfeld in diesem Spiel eingeweiht wurden. Das ganze eskaliert jetzt um langfristig bessere Deals auszuhandeln. Spuren die Chinesen nicht dann werden die Inder und die anderen ostasiatischen Staaten auf Linie gebracht und gegenseitig ausgespielt. Und wenn die Chinesen bei den Rohstoffen noch weiter eskalieren dann werden zukünftig die Russen liefern. Um Moral geht es hier nicht sondern um Macht, Einfluss und harte US$.

China hat zwar einen riesigen Binnenmarkt aber was glaubt ihr was passieren würde wenn die ganzen ausländischen Firmen ab morgen dort nichts mehr produzieren lassen und Millionen von Menschen keinen Job mehr haben? Da wackelt Xi Jinpings Stuhl aber ganz gewaltig.
-35
bernddasbrot
bernddasbrot07.04.25 20:58
Und wo sollen die Massen an Waren deiner Meinung nachproduziert werden?

Da wackelt in China noch lange kein Stuhl wegen dieser erratischen Politik aus den USA. Das können sie ganz entspannt aussitzen, die Abhängigkeit von China ist da viel größer, als ein New Yorker Immobilienmakler versteht.
Robby555
nagi_muc
MTN vom 17.01.2025 — "Tim Cook ist schon vor der Wahl zu Trump gereist, um ihn auf einen Kampf gegen die EU-Regeln einzuschwören."

Instant Karma, sag ich mal!

Als ob die ganzen Firmenchefs der Magnificent Seven nicht bereits im Vorfeld in diesem Spiel eingeweiht wurden. Das ganze eskaliert jetzt um langfristig bessere Deals auszuhandeln. Spuren die Chinesen nicht dann werden die Inder und die anderen ostasiatischen Staaten auf Linie gebracht und gegenseitig ausgespielt. Und wenn die Chinesen bei den Rohstoffen noch weiter eskalieren dann werden zukünftig die Russen liefern. Um Moral geht es hier nicht sondern um Macht, Einfluss und harte US$.

China hat zwar einen riesigen Binnenmarkt aber was glaubt ihr was passieren würde wenn die ganzen ausländischen Firmen ab morgen dort nichts mehr produzieren lassen und Millionen von Menschen keinen Job mehr haben? Da wackelt Xi Jinpings Stuhl aber ganz gewaltig.
+39
SirLane
SirLane07.04.25 23:11
China verfügt über ein ausgedehntes Netzwerk im asiatischen Raum, ist ein bedeutender Akteur auf dem afrikanischen und südamerikanischen Kontinent und ein einflussreicher Machtfaktor in diesen Regionen. Die Auswirkungen dieses Zollkrieges auf die US-amerikanische Wirtschaft werden erheblich sein. Sollte China die Kontrolle über die seltenen Erden als Trumpf ausspielen, wird es für die amerikanische Halbleiterindustrie eine Herausforderung, dies zu kompensieren. Russland ist in hohem Maße von der chinesischen Politik abhängig. Dies könnte Putin dazu veranlassen, seine Entscheidung, sich auf die Seite von Trump zu stellen, zweimal zu überdenken. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Republikaner Trump loswerden wollen.
China hat zwar einen riesigen Binnenmarkt aber was glaubt ihr was passieren würde wenn die ganzen ausländischen Firmen ab morgen dort nichts mehr produzieren lassen und Millionen von Menschen keinen Job mehr haben? Da wackelt Xi Jinpings Stuhl aber ganz gewaltig.
+15
SYS64738
SYS6473808.04.25 07:15
... hat er gestrikt oder doch eher gestrickt?
0
Fontelster
Fontelster08.04.25 10:12
SirLane
Dies könnte Putin dazu veranlassen, seine Entscheidung, sich auf die Seite von Trump zu stellen, zweimal zu überdenken.

Seit wann hat sich Putin auf Trumps Seite gestellt? Es ist genau andersrum: Trump hat die Seiten gewechselt.
+9
iQuaser
iQuaser08.04.25 10:40
Robby555
China hat zwar einen riesigen Binnenmarkt aber was glaubt ihr was passieren würde wenn die ganzen ausländischen Firmen ab morgen dort nichts mehr produzieren lassen und Millionen von Menschen keinen Job mehr haben? Da wackelt Xi Jinpings Stuhl aber ganz gewaltig.

Dann schaffen die Chinesen halt mit (irgendwas) eigene Arbeitsplätze - bezahlt oder subventioniert vom Staat, der zur Not die Notenpresse anwirft...
0
Fontelster
Fontelster08.04.25 10:44
iQuaser
Dann schaffen die Chinesen halt mit (irgendwas) eigene Arbeitsplätze - bezahlt oder subventioniert vom Staat, der zur Not die Notenpresse anwirft...

Ah ja. irgendwelche ausgedachten (also faktisch gar nicht gebrauchten) ABM-Arbeitsplätze, die mit gedrucktem Geld (Inflation) finanziert werden.
Ich glaub, den Wirtschafts-Nobelpreis gibts dafür eher nicht.
+1
SirLane
SirLane08.04.25 11:17
Sorry für das Missverständnis. Der Satz bezieht sich auf eventuelle Lieferung von seltenen Erden, sofern sich China dazu entscheidet, hier eine AusfuhrSperre zu verhängen. Ansonsten ist deine Aussage leider richtig. Trump und seine Regierung haben sich der Argumentation von Putin angeschlossen.
Fontelster


Seit wann hat sich Putin auf Trumps Seite gestellt? Es ist genau andersrum: Trump hat die Seiten gewechselt.
+4
teorema67
teorema6708.04.25 11:24
Tom564
... dann hat Apple schon lange die Verbraucher in der EU bluten lassen ...

Genau so ist es. Apple hat seit mindestens 2 Jahrzehnten eigene "Zölle" (den Europaaufschlag) auf Lieferungen in die EU erhoben. Wenn sie den an Trump abdrücken, brauchen sie die Europapreise nicht groß erhöhen. Aber vermutlich ist ihnen die Marge wichtiger.
Eisenbahn ist Daseinsvorsorge (Hagen von Ortloff)
0
LoCal
LoCal08.04.25 11:41
Robby555
nagi_muc
MTN vom 17.01.2025 — "Tim Cook ist schon vor der Wahl zu Trump gereist, um ihn auf einen Kampf gegen die EU-Regeln einzuschwören."

Instant Karma, sag ich mal!

Als ob die ganzen Firmenchefs der Magnificent Seven nicht bereits im Vorfeld in diesem Spiel eingeweiht wurden. Das ganze eskaliert jetzt um langfristig bessere Deals auszuhandeln. Spuren die Chinesen nicht dann werden die Inder und die anderen ostasiatischen Staaten auf Linie gebracht und gegenseitig ausgespielt. Und wenn die Chinesen bei den Rohstoffen noch weiter eskalieren dann werden zukünftig die Russen liefern. Um Moral geht es hier nicht sondern um Macht, Einfluss und harte US$.

China hat zwar einen riesigen Binnenmarkt aber was glaubt ihr was passieren würde wenn die ganzen ausländischen Firmen ab morgen dort nichts mehr produzieren lassen und Millionen von Menschen keinen Job mehr haben? Da wackelt Xi Jinpings Stuhl aber ganz gewaltig.

Du glaubst doch selbst nicht, dass da irgendwelche CEOs mit eingebunden waren, die wussten auch nur das was sie aus der Presse erfuhren: Trump will Zölle, das Ausmaß kannte außerhalb Trumps kreisen kaum einer und wenn selbst Musk Trump in letzter Sekunde noch davon abbringen wollte, dann kannst Du Dir grob vorstellen, wie organisiert es dort abgeht.

Und die USA sind wesentlich abhängiger von China als umgekehrt … Trump legt gerade alles in Schutt und Asche und das will er auch… nichts anderes! Und daraus macht er ja überhaupt keinen Heel.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+5
Fontelster
Fontelster08.04.25 11:48
SirLane
Sorry für das Missverständnis. Der Satz bezieht sich auf eventuelle Lieferung von seltenen Erden, sofern sich China dazu entscheidet, hier eine AusfuhrSperre zu verhängen.

Sogar dann wird sich Russland zweimal überlegen, ob sie ihrem wichtigsten Verbündeten (China) in den Rücken fallen.
Viele glauben, dass das ganze an-Putin-rangewanze nur einen Zweck hat: Russland weg von China zu den USA zu ziehen. Es geht Trump also gar nicht um Russland, er will nur China schaden und deren Verbündeten abspenstig machen. Was wiederum viele Experten für vollkommen naiv und aussichtslos halten.
+3
LoCal
LoCal08.04.25 11:58
Fontelster
SirLane
Sorry für das Missverständnis. Der Satz bezieht sich auf eventuelle Lieferung von seltenen Erden, sofern sich China dazu entscheidet, hier eine AusfuhrSperre zu verhängen.

Sogar dann wird sich Russland zweimal überlegen, ob sie ihrem wichtigsten Verbündeten (China) in den Rücken fallen.
Viele glauben, dass das ganze an-Putin-rangewanze nur einen Zweck hat: Russland weg von China zu den USA zu ziehen. Es geht Trump also gar nicht um Russland, er will nur China schaden und deren Verbündeten abspenstig machen. Was wiederum viele Experten für vollkommen naiv und aussichtslos halten.

Wie Putin mit Trump spielt sieht man doch schon a den Ukraine-Verhandlungen. Aus Trumps großen Versprechungen, wie schnell er den Krieg beenden wird, wurde absolut nichts. Und Putin führt Trump sogar noch groß vor: Trump kündigt an sich mit Trump auf einen Nicjtangriffspakt auf Energie-Infrastruktur geeinigt zu haben, und wehe Putin spurt nicht, dann gibt es Sanktionen, und in der gleichen Nacht noch bombardiert Putin gezielt zivile Gebäude und eben auch Energie-Infrastruktur.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
Fontelster
Fontelster08.04.25 12:05
LoCal
[…] und in der gleichen Nacht noch bombardiert Putin gezielt zivile Gebäude und eben auch Energie-Infrastruktur.

Notfalls wird Putin das Spiel so lange überreizen bis Trump der Geduldsfaden reißt und er mit mehr als nur Saktionen droht. Und der Drohung dann Taten folgen lassen wird in Form von mehr Waffen für die Ukraine oder Sicherheitsgarantien für nach dem Krieg.

Was vermutlich das einzige wäre, was diesen Krieg wirklich in absehbarer Zeit beenden (oder zumindest etwas länger verringern) könnte.
-2
LoCal
LoCal08.04.25 12:17
Fontelster
LoCal
[…] und in der gleichen Nacht noch bombardiert Putin gezielt zivile Gebäude und eben auch Energie-Infrastruktur.

Notfalls wird Putin das Spiel so lange überreizen bis Trump der Geduldsfaden reißt und er mit mehr als nur Saktionen droht. Und der Drohung dann Taten folgen lassen wird in Form von mehr Waffen für die Ukraine oder Sicherheitsgarantien für nach dem Krieg.

Was vermutlich das einzige wäre, was diesen Krieg wirklich in absehbarer Zeit beenden (oder zumindest etwas länger verringern) könnte.

Du erinnerst dich, wie Trump Selenskij abgekanzelt hat? wie er ihn mit aller Gewalt vorgeführt hat (Stichwort Anzug)? Was für absurde Forderungen, ohne jegliche Gegenleistung, er a die Ukraine stellt?

Trump geht es nur um eines: Die USA, alles und jeder außerhalb ist ihm komplett egal.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+5
Fontelster
Fontelster08.04.25 12:24
LoCal
Trump geht es nur um eines: Die USA, alles und jeder außerhalb ist ihm komplett egal.

Wie jeder Politiker hat er Interessen. Und um die durchzusetzen, ist er in einer vollkommen globalisierten Welt eben auch auf andere Länder angewiesen.
Sein Hauptinteresse im Moment ist, China zu schaden. Wenn er dafür der Ukraine helfen muss um damit Chinas wichtigstem Verbündetem (Russland) zu schaden, dann wird er das zweifellos tun. Und genauso zweifellos schnell wieder seine Meinung ändern, wenn sich irgendwelche Umstände ändern.

Weil er schlicht keinen größeren Plan hat und impusiv von Tag zu Tag regiert und reagiert. Das einzig berechenbare an Trump ist seine Unberechenbarkeit.
+1
ilig
ilig08.04.25 13:09
LoCal
Trump geht es nur um eines: Die USA, alles und jeder außerhalb ist ihm komplett egal.
Hier ein interessanter Beitrag von ntv, wohin ein Zollkrieg führen kann. Was Trump da macht, ist kein Spiel. Das kann den Weltfrieden komplett zerstören.
+3
Tom56408.04.25 13:18
Robby555

Wie soll das gehen? Es gibt keine ausländischen Firmen in China, es sind alles Joint Venture.
China ist eine Diktatur und da funktioniert die Wirtschaft anders.
0
Robby55508.04.25 14:20
Tom564
Robby555Wie soll das gehen? Es gibt keine ausländischen Firmen in China, es sind alles Joint Venture.
China ist eine Diktatur und da funktioniert die Wirtschaft anders.

Die ganzen Joint Ventures produzieren sehr viel für den Export. Keine Aufträge, keine Arbeitsplätze, so einfach ist es. China mag zwar kommunistisch regiert sein aber wirtschaftlich gesehen herrscht dort knallharter Kapitalismus. Kein Vergleich zur früheren Sowjetunion wo der Staat bemüht war jedem einen Arbeitsplatz zu bieten egal ob Arbeit da war oder nicht (ging dann irgendwann voll in die Hose). Da die soziale Hängematte in China kein Zuckerschlecken ist könnte das System langfristig ins Wanken kommen. Man sollte die Massen nicht unterschätzen, vor allem nicht wenn die Armee auch unzufrieden sein wird.
-2
LoCal
LoCal08.04.25 17:14
Fontelster
LoCal
Trump geht es nur um eines: Die USA, alles und jeder außerhalb ist ihm komplett egal.

Wie jeder Politiker hat er Interessen. Und um die durchzusetzen, ist er in einer vollkommen globalisierten Welt eben auch auf andere Länder angewiesen.
Sein Hauptinteresse im Moment ist, China zu schaden. Wenn er dafür der Ukraine helfen muss um damit Chinas wichtigstem Verbündetem (Russland) zu schaden, dann wird er das zweifellos tun. Und genauso zweifellos schnell wieder seine Meinung ändern, wenn sich irgendwelche Umstände ändern.

Weil er schlicht keinen größeren Plan hat und impusiv von Tag zu Tag regiert und reagiert. Das einzig berechenbare an Trump ist seine Unberechenbarkeit.

Trumps Mantra lautet doch: "America First" und er handelt gerade so, dass es "America only" heißen sollte. Die gesamte Techindustrie ist von Importen abhängig und zwar nicht nur aus Chine, sondern Taiwan, Thailand, Vietnam, Indien, … Trump fährt da gerade so gut wie alles an die Wand.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+4
LoCal
LoCal08.04.25 17:25
Tom564
Robby555Wie soll das gehen? Es gibt keine ausländischen Firmen in China, es sind alles Joint Venture.
China ist eine Diktatur und da funktioniert die Wirtschaft anders.

Was ist dann Foxconn? Joint Ventrues gibt es in der AutomobilIndustrie, aber selbst da emanzipiert sich China gerade sehr.

China ist mittlerweile ein riesiger Wirtschaftsmotor und gehört z.B in Sachen Carbon-Verarbeitung mittlerweile zu den führenden Industrien. Oder auch bei Solar- oder Batterie-Technologie.
Robby555
Die ganzen Joint Ventures produzieren sehr viel für den Export. Keine Aufträge, keine Arbeitsplätze, so einfach ist es.

Ja, aber China ist dabei nicht von den USA abhängig, die USA sind ein großer Abnehmer und die Zölle werden definitiv ein Dämpfer in der Absatzmenge sein, aber es gibt eben noch andere Länder, die weiter beliefert werden.
Robby555
China mag zwar kommunistisch regiert sein aber wirtschaftlich gesehen herrscht dort knallharter Kapitalismus.

Die Partei trägt vielleicht noch kommunistisch im Namen, aber mit Kommunismus haben die nichts mehr zutun.
Robby555
Kein Vergleich zur früheren Sowjetunion wo der Staat bemüht war jedem einen Arbeitsplatz zu bieten egal ob Arbeit da war oder nicht (ging dann irgendwann voll in die Hose). Da die soziale Hängematte in China kein Zuckerschlecken ist könnte das System langfristig ins Wanken kommen. Man sollte die Massen nicht unterschätzen, vor allem nicht wenn die Armee auch unzufrieden sein wird.

Die sind dort alle sehr indoktriniert und da der Staat mit seinem "sozialem Bonussystem" das Verhalten der Bevölkerung aktiv steuert, brauchen sich die Mächtigen auch erstmal keine Sorgen machen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
Fontelster
Fontelster08.04.25 18:06
LoCal
Trump fährt da gerade so gut wie alles an die Wand.

Ich hab ja nicht gesagt, dass er besonders clever vorgeht. Er will einfach im Moment vor allem China klein halten und zu diesem Zweck ist es ihm heute Recht Putin zu unterstützen und morgen vielleicht genauso Recht der Ukraine zu helfen.

Warum wohl fehlt Russland grade in seinem ganzen Zoll-Wahnsinn?

Wenn er Putin nicht wirtschaftlich von China weglocken kann, dann soll deren Verbündeter eben durch den Krieg geschwächt werden.
0
LoCal
LoCal08.04.25 20:06
Fontelster
Warum wohl fehlt Russland grade in seinem ganzen Zoll-Wahnsinn?

Weil Trump es sich nicht leisten kann Putin zu verärgern! Trump hat sehr sehr große Versprechungen gemacht was den Ukraine-Krieg angeht, aber eingetreten ist davon nichts. Würde Trump nun auch Russland mit Zöllen belegen, dann würde sich Putin für weitere Verhandlungen verweigern und Trump würde noch dämlicher da stehen als er es jetzt eh schon tut.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
MetallSnake
MetallSnake08.04.25 22:48
Nach allem was man so hört, will China die schweren Geschütze rausholen. Dazu zählt z.B. keine westlichen Filme mehr freizugeben (China ist ein massiver Markt für Hollywood), und eine Überprüfung von US Patenten in China. Das würde Big Pharma hart treffen, bedenkt man wie billig China die Sachen teilweise herstellen und damit den Weltmarkt überschwemmen kann.

Ich würde sagen, Xi hat Trump ziemlich bei den Eiern, und er ist kurz davor ordentlich zuzudrücken.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+4
Fontelster
Fontelster09.04.25 09:35
LoCal
Weil Trump es sich nicht leisten kann Putin zu verärgern! Trump hat sehr sehr große Versprechungen gemacht was den Ukraine-Krieg angeht, aber eingetreten ist davon nichts.

Den Krieg zu beenden scheint mir eher so ein Image-Ding gewesen zu sein: »Könnt ihr mal sehen, während Biden zwei Jahre nur zugesehen hat, beende ich den Krieg in (erst 24 Stunden, dann) einigen Wochen oder Monaten!«. Wer weiß, ob er sich nicht sogar einen Friedensnobelpreis erhoft (hat).
Faktisch ist dieser Krieg für die USA relativ irrelevant. Zwei unwichtige Länder, die sich jenseits des Atlantik bekriegen. Keins davon ein wichtiger Wirtschaftspartner.
So lange die USA die Ukraine unterstützt haben, war es vor allem ein Kostenfaktor.

Trumps Hauptfeind ist weiterhin China und ich vermute, seine ganzen Bemühungen den Krieg zu beenden (oder auch nicht) stehen vor allem in diesem Zusammenhang.

Das Signal ist »Kiek mal, Vladimir – Gleichbehandlung ist für mich kein Thema. Ich kann Zölle erheben (und Länder behandeln) wie es mir gefällt. Meine Feinde zahlen Zölle bis sie quietschen, meine Freunde zahlen notfalls nur symbolische. Willst du nicht auch mein Freund sein, statt der vom doofen Xi?!«

LoCal
Trump würde noch dämlicher da stehen als er es jetzt eh schon tut.
Ich glaube nicht, dass dieser Krieg in der US-Bevölkerung besonders große Relevanz hat. Ganz im Gegenteil, die Innenpolitik wird für die grade immer wichtiger. Ob tausende km entfernt Krieg ist oder nicht, ist für die meisten vermutlich ziemlich egal; erst recht, wenn Trump die teure Unterstützung einstellen sollte.
Wenn er beim Krieg-beenden scheitert, wird er das wahlweise Putin, Selenskiy oder beiden in die Schuhe schieben. Weil immer andere Schuld sind.
+2

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