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Initiative: Kopieren die USA das “Digitale-Märkte-Gesetz" der EU?

Der „Digital Markets Act“, welcher am 5. März 2024 in Kraft trat, zwang Apple dazu, EU-weit alternative App-Marktplätze zu erlauben. Apple legte bei der Umsetzung keinen sonderlichen Enthusiasmus an den Tag: Die EU-Kommission verhängte eine Geldstrafe im Umfang einer halben Milliarde Euro gegen den Konzern – mit der gleichzeitigen Maßgabe, „technische und kommerzielle Beschränkungen“ abzubauen. Offenbar beobachten Gesetzgeber jenseits des Großen Teichs diese Entwicklungen genau, denn nun brachte die republikanische Abgeordnete Kat Cammack einen Gesetzesvorschlag in den Kongress eingebracht. Erhält er die Zustimmung des Kongresses, werden sowohl Apple als auch Google bald dazu verpflichtet, gleichberechtigte alternative App Stores in den USA zuzulassen.


Der „App Store Freedom Act“ nennt die Anbieter mobiler Betriebssysteme nicht beim Namen, sondern setzt eine Nutzerzahl als Gültigkeitskriterium: Ein Betriebssystemanbieter oder App Store, welcher mehr als 100 Mio. Anwender in den Vereinigten Staaten verzeichnet, ist laut dem Gesetzesentwurf verpflichtet, einem Regelbündel zu folgen:

  • Alternative App Stores sollen gleichberechtigt auf der Plattform funktionieren.
  • Zugriff auf Hard- und Software-Features steht allen App-Entwicklern bereit, unabhängig von der Wahl des App-Marktplatzes und der Zustimmung des Betriebssystemherstellers.
  • Alternative Bezahlmöglichkeiten stehen allen Entwicklern offen; der Betriebssystemhersteller darf keine Vorgaben zur Preisgestaltung in fremden App Stores vornehmen.

Die Vorgaben sind so formuliert, dass "böswillige Umsetzung" (malicious compliance) von vornherein ausgeschlossen werden soll. Bei einem nachgewiesenen Übertritt werden empfindliche Strafzahlungen; neben einer von der Handelsbehörde festzulegenden Zahlung sieht der Gesetzesentwurf für jedes Vergehen eine zusätzliche zivile Geldstrafe von bis zu 1 Mio. US-Dollar vor.

Unterstützung von Lobby-Organisation
Der Gesetzesentwurf der aus Florida stammenden Abgeordneten wird von der „Coalition for App Fairness“ (CAF) unterstützt. Dieser Wirtschaftsverband wurde 2020 gegründet; bekannte Mitglieder sind der Spieleentwickler Epic Games, der Streaming-Dienst Spotify sowie die Match Group, welche verschiedenste Dating-Plattformen anbietet. Die Lobbyorganisation unterstützte vor vier Jahren einen ähnlichen Gesetzesentwurf im US-Bundesstaat North Dakota, welcher allerdings keine Mehrheit fand.

Kommentare

eastmac
eastmac07.05.25 16:32
Gibt es eigentlich, von den alternatives Stores schon Zahlen?
Umsatz, Anzahl der Downloads....
+2
tobias.reichert07.05.25 16:41
Glaube nicht, ist ja aber auch egal - Apple musste mal wieder erklärt bekommen, wie es läuft.

eastmac
Gibt es eigentlich, von den alternatives Stores schon Zahlen?
Umsatz, Anzahl der Downloads....
-5
Raziel107.05.25 16:41
Letzter Stand war mehr oder minder, das es kaum Interesse sowohl von Nutzern als auch Entwicklern gibt. Groß angekündigte Versuche einen alternativen Store aufzubauen wie es glaube ich EPIC vor hatte blieben bisher weit unter den Erwartungen. Derzeit stellt sich das so also eher also sinnlose Gurke raus wenn sich seit meinem letzten Stand nichts geändert hat.
+2
tobias.reichert07.05.25 16:46
Es ist dringend notwendig, um aus iPadOS ein Betriebssystem zu machen. Da steckt ein M4 drin, lass mich den gefälligst auch benutzen.

Raziel1
Letzter Stand war mehr oder minder, das es kaum Interesse sowohl von Nutzern als auch Entwicklern gibt. Groß angekündigte Versuche einen alternativen Store aufzubauen wie es glaube ich EPIC vor hatte blieben bisher weit unter den Erwartungen. Derzeit stellt sich das so also eher also sinnlose Gurke raus wenn sich seit meinem letzten Stand nichts geändert hat.
-1
sudoRinger
sudoRinger07.05.25 16:54
Raziel1
Letzter Stand war mehr oder minder, das es kaum Interesse sowohl von Nutzern als auch Entwicklern gibt. Groß angekündigte Versuche einen alternativen Store aufzubauen wie es glaube ich EPIC vor hatte blieben bisher weit unter den Erwartungen. Derzeit stellt sich das so also eher also sinnlose Gurke raus wenn sich seit meinem letzten Stand nichts geändert hat.

Die alternativen App Stores stoßen in der Tat auf wenig Resonanz. Das liegt ganz wesentlich am wettbewerbswidrigen Verhalten von Apple.
  • nur in Europa
  • undurchsichtige Regeln
  • sehr lange Review-Zeiten
  • Verunsicherung durch Apple, indem stets auf Sicherheit verwiesen wird
  • umständliche Installation des App Store, die den Eindruck erweckt als würde man das System hacken und dabei wird nur eine AppStore.app installiert
  • Verbot gleichzeitig im App Store anzubieten

Bei Einführung von alternativen App Stores geht es nicht nur ums Geld.
Ein alternativer App Store könnte ...
  • besseres Suchen von Apps
  • kuratiertes Angebot mit guten Apps
  • mehr Sicherheit durch sorgfältige Prüfung
  • andere Preismodelle, z.B. Updates oder Bündel-Abos wie Setapp
  • verlässliche Zulassungsbedingungen
eastmac
Gibt es eigentlich, von den alternatives Stores schon Zahlen?
Umsatz, Anzahl der Downloads....
Apple weiß angeblich nicht mal, wieviel es am eigenen App Store verdient.
+7
svc
svc07.05.25 17:28
eastmac
Apple weiß angeblich nicht mal, wieviel es am eigenen App Store verdient.
Ja, genau!
+3
NeoMac666
NeoMac66607.05.25 18:28
Ich finde Apple sollte es wir auf dem Mac machen, in den Einstellungen die Auswahl: nur Apple App Store, Apps mit Zertifikat und alle Apps.
Dafür Support nur bei Option 1 oder der Gerät zurück gesetzt wurde.
+1
deus-ex
deus-ex07.05.25 19:51
Kurz gesagt, Plattformhersteller dürfen sich nach jahrelanger harter Arbeit und kostspieligen Investitionen sich keinen Vorteil auf ihrer eigenen Plattform verschaffen und Hinz und Kunz sollen sich gleichberechtigt an der getanen Arbeit bedienen können ohne jeh Risiko in der Entwicklung der Plattform getragen zu haben.

Fühlt sich falsch an. Warum sollte noch jemand kostspielig eine Plattform erschaffen wenn er dann Hinz und Kunz rein lassen muss.

Naja. Mit mehr als 100 Mio Nutzer als Kriterium für diesen Act sind zumindest schon mal Nintendo und co raus. Aber die Androids werden sich schön drum herum winden können denn jeder Fork zählt dort wahrscheinlich als eigenes OS mit eigener Nutzerbasis.

Und warum 100 Mio. und nicht 10. Mio oder 300 Mio.? Welcher Faktengrundlage unterliegt diese Zahl oder ist die vollkommene Willkühr oder sogar ibewusst so gelegt das einfach die Betroffen sind die man mit Absicht treffen will?

Also doch wieder eine Anit-Apple Gesetzt.
-15
sudoRinger
sudoRinger07.05.25 20:13
deus-ex
Aber die Androids werden sich schön drum herum winden können denn jeder Fork zählt dort wahrscheinlich als eigenes OS mit eigener Nutzerbasis.
Lieber deus-ex, schau mal, wer da ist ...
Folgende Tabelle zeigt die von der EU-Kommission ermittelten Torwächter, sowie die zentralen Plattformdienste

Zudem gibt es längst alternative Stores für Android.
+4
anaximander07.05.25 22:18
Das Vorgehen scheint mir inkonsequent, wenn weder EU noch andere Regierungen gegen Microsoft vorgehen. Ich selbst verwende keine PCs. Was man hört, finde ich jedoch schaurig. Offenbar übt MS Druck aus auf die Windows-Nutzer. Sie sollen auf Windows 11 upgraden und benötigen dafür neue PCs mit speziellen Chips. Das Problem ist, daß Windows 10 Nutzer gegängelt werden durch Bildschirm füllende Werbeeinblendungen und natürlich die Abkündigung zukünftiger Sicherheitsupdates.
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deus-ex
deus-ex08.05.25 07:11
sudoRinger
deus-ex
Aber die Androids werden sich schön drum herum winden können denn jeder Fork zählt dort wahrscheinlich als eigenes OS mit eigener Nutzerbasis.
Lieber deus-ex, schau mal, wer da ist ...
Folgende Tabelle zeigt die von der EU-Kommission ermittelten Torwächter, sowie die zentralen Plattformdienste

Zudem gibt es längst alternative Stores für Android.
Ich rede von der US Regelung. Die definiert 100 Mio. Nutzer bevor reguliert werden soll.
-4
Kerman7908.05.25 07:19
anaximander
Das Vorgehen scheint mir inkonsequent, wenn weder EU noch andere Regierungen gegen Microsoft vorgehen. Ich selbst verwende keine PCs. Was man hört, finde ich jedoch schaurig. Offenbar übt MS Druck aus auf die Windows-Nutzer. Sie sollen auf Windows 11 upgraden und benötigen dafür neue PCs mit speziellen Chips. Das Problem ist, daß Windows 10 Nutzer gegängelt werden durch Bildschirm füllende Werbeeinblendungen und natürlich die Abkündigung zukünftiger Sicherheitsupdates.

Irgendwann gab es keine iOS-Updates mehr für mein iPad, Apps wurden unbenutzbar, da für deren Update das neuste iOS vorausgesetzt wurde. Folge... ich habe ein neues iPad gekauft, obwohl das alte technisch i.O. war und meinen Ansprüchen genügte.

Microsoft siebt jetzt PCs / Notebooks aus, welche aus 2015 und älter sind,
bildschirmfüllende Einblendungen hatte ich nicht.
+2
anaximander08.05.25 10:32
Kerman79
anaximander
Das Vorgehen scheint mir inkonsequent, wenn weder EU noch andere Regierungen gegen Microsoft vorgehen.

Irgendwann gab es keine iOS-Updates mehr für mein iPad...

Microsoft siebt jetzt PCs / Notebooks aus, welche aus 2015 und älter sind

Der große Unterschied von iPad zu Windows-PCs ist, daß ein iPad ein peripheres Gadget für für die Freizeit ist, während PCs der Dreh- und Angelpunkt von der Mehrzahl der Computernutzer weltweit sind. Windows dominiert nach wie vor das digitale Leben in der Welt.
Demnach scheint es mir kein abwegiger Gedanke, daß Regierungen im Namen der Gesellschaft die Hersteller mit Monopolstellung zu einer konsumentenfreundlichen Produktpolitik verpflichten.
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