FineWoven lebt weiter: Apple bietet neue Accessoires mit Feingewebe-Oberfläche an


Mit großem Tamtam stellte Apple auf der iPhone-Keynote 2023 ein neues Material vor: Finewoven sollte ein nachhaltiger, umweltfreundlicher, handschmeichelnder und robuster Ersatz für Leder sein. Umgehend kam es überall zum Einsatz, wo Apple bisher auf gegerbte Tierhäute setzte: Apple-Watch-Armbänder, AirTag-Schlüsselanhänger, MagSafe-Wallets – und eben iPhone-Hüllen. Bei Letzteren war das Feedback allerdings überwältigend negativ. Binnen kürzester Zeit verschwanden iPhone-Hüllen mit „Feingewebe“, wie Apple FineWoven im deutschsprachigen Raum bezeichnete, erst aus den Regalen, dann auch aus dem Online Store. Beim iPhone 16 war dann keine Rede mehr vom Finewoven-Case. In Nischen existierte das Material allerdings weiter. Nun wurden neue Accessoires mit dem samtigen Kunststoffgeflecht vorgestellt.
Dicht am Ursprung der damaligen Kontroverse befindet sich das MagSafe
Feingewebe Wallet, eine flache Hülle, welche sich magnetisch an die Rückseite eines iPhone (12 bis 17 oder Air) heftet. Für 69 Euro erhält man die aus Recycling-Kunststoff hergestellte Tasche für maximal drei Bezahlkarten und kann dabei aus fünf Farben wählen: Fuchsrot, Mitternachtsviolett, Navy, Moosgrün oder Schwarz. Auf der Außenseite prangt das Apple-Logo, innen gibt es eine Aussparung, um die hinterste Karte mit dem Daumen nach oben zu befördern.
Beim MagSafe-Wallet setzt Apple weiterhin auf Feingewebe.
Feingewebe-Ummantelung für AirTagAuch die batteriebetriebenen Wo-ist-Pucks lassen sich weiterhin in Feingewebe hüllen. Apple offeriert den
Schlüsselanhänger mit AirTag-Aussparung in denselben fünf Farben wie das Wallet. 49 Euro kostet er und ist damit gut 25 Prozent teurer als das Gerät, welches er umhüllt. Freundlicherweise offeriert Apple auch günstigere Modelle ab 15,95 Euro im Online Store. Bei Amazon gibt es derzeit noch den alten
Feingewebe-Schlüsselanhänger für 38 Euro. Die Farben: Brombeer, Chartreuse, Taupe, Dunkelgrün, Tiefblau und Schwarz. Wer absolut nicht auf Leder verzichten will, wird bei der Luxusmarke Hermès fündig: 359 Euro kostet deren AirTag-Umrandung. Für ein gutes Gewissen ist ebenfalls gesorgt: Von dem Preis gehen 2 Cent an die Umwelt, verkündet der
Hermès-Web-Shop stolz.
Feingewebe oder Leder – das ist vorwiegend eine Preisfrage.
Feingewebe fürs HandgelenkAuch für die Apple Watch gibt es überarbeitetes Zubehör mit dem Recycling-Material. Sowohl das Armband mit Magnetverschluss als auch das mit moderner Schließe setzt (weiterhin) auf Feingewebe. In den Farboptionen Karamell, Silbergrau und Mitternachtsviolett kosten sie jeweils 99 beziehungsweise 149 Euro. „Das langlebige Feintwill fühlt sich wie Wildleder an“, verspricht Apple – tatsächlich handelt es sich um Polyester. Damit es nicht ausleiert, befindet sich im Inneren des
Moderne-Schließe-Armbands ein Kern aus Vectran – daraus werden Seile, Segel und Schittschutzhosen gefertigt.
Apple verzichtet in der gesamten Produktpalette auf Leder.
Hat Feingewebe eine Zukunft?Für das iPhone Pro setzt Apple bei den Pro-Cases zukünftig auf
TechWoven, ein unflauschiges, aber weiterhin gewobenes Kunststoffmaterial. Deren Vorgänger, die Feingewebe-Hüllen des iPhone 15, ließen sich bereits mit dem Daumennagel in ihrer Optik nachhaltig beeinflussen. Kritik für Zubehörartikel, also Watch-Bänder, Wallets und AirTag-Hüllen, war um Größenordnungen seltener oder blieb ganz aus.