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EU-Geldstrafe gegen Apple: US-Regierung spricht von ökonomischer Erpressung

Es ist knapp 14 Monate her, dass Apple mit iOS 17.4 das Mobilsystem für alternative App-Marktplätze und Bezahlfunktionen öffnete und Apps eine (eng begrenzte) Möglichkeit einräumte, Zahlungen außerhalb des App Store anzubieten. Für Apple stellte dies eine umfangreiche Änderung des iPhone-Betriebssystems dar, welche exklusiv in Ländern der Europäischen Union bereitsteht. Der EU-Kommission gingen diese Anpassungen allerdings nicht weit genug. In einer Presseerklärung bemängelte die Kommission Restriktionen, aufgrund derer App-Entwickler nicht die Vorteile alternativer Vertriebswege abseits des iOS App Store ausschöpfen können. Apple habe nicht nachweisen können, dass die verbleibenden Einschränkungen objektiv notwendig und angemessen seien. Für diesen Verstoß verhängte die EU-Kommission ein Strafgeld von 500 Mio. Euro. Dies wertet die US-Regierung als Erpressung.


Der „Digital Markets Act“ (DMA) sieht Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes eines Unternehmens vor. Die nun verkündete Forderung wird von Beobachtern als außergewöhnlich niedrig gewertet. Zugleich stellte die EU-Kommission ihre Untersuchung zur freien Nutzerwahl bei Standard-Apps in iOS ein und lobte Apples Kooperation.

Washington droht
Die US-Regierung betrachtet die Entscheidung als Diskriminierung von US-Unternehmen. „Diese neuartige Form wirtschaftlicher Erpressung wird von den Vereinigten Staaten nicht geduldet“, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses. „Extraterritoriale Regulierungen, welche speziell auf amerikanische Unternehmen abzielen, Innovationen ersticken und Zensur ermöglichen“, betrachte man als „Handelshemmnisse und als direkte Bedrohung der freien Zivilgesellschaft“. Parallel laufen Verhandlungen über Zölle, welche die amerikanische Regierung auf den Import physischer Produkte aus der EU erhebt: 10 Prozent generell plus 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumprodukte, Autos sowie Autoteile. Zusätzlich angedrohte EU-spezifische 20 Prozent als Maßnahme gegen Handelsdefizite und -hemmnisse wurden kurzfristig für 90 Tage ausgesetzt.

Kommentare

AndreasDV25.04.25 08:33
Die EU sollte darüber lachen, und die Strafe um weitere 100 Millionen erhöhen, wegen Einmischung in EU Recht😂
+16
chicken25.04.25 09:11
Ich habe zu wenig Ahnung von der Materie um mich auf die Seite "richtig oder falsche Entscheidung" zu stellen.. ich denke, es ist wichtig und wichtig dass es eine Instanz gibt die bestimmte Sachverhalte prüft und auch Strafen erteilt wenn man dagegen verstößt.

Aber mich würde interessieren: Was wird mit den riesigen Summen, die die Unternehmen als Strafe zahlen müssen, gemacht? Wohin wandert das Geld? Hat da die Allgemeinheit/die Bürger in der EU etwas davon? Oder zahlen wir damit unangemessene Boni/Gehälter/Büros etc. von ein paar wenigen Leuten?
+4
dan@mac
dan@mac25.04.25 09:11
Jaja, die Meinungsfreiheit ist wieder gefährdet, ich kann‘s nicht mehr hören…
+5
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!25.04.25 09:22
Es ist wirklich nur noch zum fremdschämend oder zum lachen. Andererseits, betrachtet man alle Zusammenhänge und Verflechtungen, auch tendenziell beängstigend.
Brauchen wir alles was wir können?
+6
konnektor25.04.25 09:28
Die USA haben eine Regierung?
+4
Kerman7925.04.25 09:32
chicken

Aber mich würde interessieren: Was wird mit den riesigen Summen, die die Unternehmen als Strafe zahlen müssen, gemacht? Wohin wandert das Geld? Hat da die Allgemeinheit/die Bürger in der EU etwas davon? Oder zahlen wir damit unangemessene Boni/Gehälter/Büros etc. von ein paar wenigen Leuten?

Ist zwar aus einem älteren Artikel und ein Kartellurteil gegen Google, aber das
Vorgehen dürfte noch gleich sein:
Das Geld aus Kartellstrafen fließt zunächst in den EU-Haushalt. Dort wird es aber nicht unmittelbar für konkrete Projekte eingeplant. Vielmehr ergibt sich ein mittelbarer Vorteil für die einzelnen Mitgliedstaaten der EU: Deren Mitgliedsbeiträge reduzieren sich gemäß des Verteilungsschlüssels anteilig. Weil Deutschland ein wichtiger Geldgeber innerhalb der EU ist, wird das Land stärker von Googles Milliarden-Strafe profitieren als kleinere, weniger finanzstarke Länder. Konkret geht es um Erleichterungen von 900 Millionen Euro für die Deutschen.
+14
dufour25.04.25 10:29
Für meinen Teil benutze ich ausschließlich den AppleStore und seine Bezahlmöglichkeiten. Überlegene User Experience, höhere IT-Sicherheit, einheitliches Setup verbundener Geräte etc. Unter Familie, Freunden und Kollegen im In- und Ausland, viele davon IT-affin, da in Forschung & Entwicklung tätig, nutzt absolut niemand alternative Marktplätze oder Bezahlmöglichkeiten für iOS/iPadOS.

Die EU sollte sich fragen, warum alle großen IT-Konzerne in der westlichen Welt in den USA und nicht in Europa entstanden und lokalisiert sind. Das war lange vor Trump, wird unter Trump so sein sowie auch nach Trump. Die Fokussierung auf die derzeitige US-Administration stellt eine Verweigerung dar, sich eigene Schwächen und Versäumnissen in F&E, Regulierung und Marketing in Europa zu stellen. Die Regulierungsfixierung der EU-Kommission stellt sicher, dass sich daran kaum etwas ändern wird.
-4
tobias.reichert25.04.25 11:04
Diese neuartige Form wirtschaftlicher Erpressung wird von den Vereinigten Staaten nicht geduldet

Pech gehabt, orangener Vergewaltiger😂
-4
sudoRinger
sudoRinger25.04.25 11:37
dufour
Für meinen Teil benutze ich ausschließlich den AppleStore und seine Bezahlmöglichkeiten. Überlegene User Experience,
Die "überlegene User Experience": Apps sind kaum auffindbar, wenn man ihren Namen nicht bereits kennt.
nutzt absolut niemand alternative Marktplätze oder Bezahlmöglichkeiten für iOS/iPadOS.
Natürlich nicht – Apple hat Alternativen systematisch blockiert. Der AltStore bleibt eine Nischenlösung für Spielkonsolenemulation, weil Apple jede ernsthafte Konkurrenz unterbindet.
Die EU sollte sich fragen, warum alle großen IT-Konzerne in der westlichen Welt in den USA und nicht in Europa entstanden und lokalisiert sind. Das war lange vor Trump
...
Die Regulierungsfixierung der EU-Kommission stellt sicher, dass sich daran kaum etwas ändern wird.
Der Fortschritt wird nicht durch den Datenschutz behindert, falls Du das meinst.
Die EU-Regulierung ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung. Der Digital Markets Act soll europäischen Entwicklern Marktzugang verschaffen, damit Tech-Unternehmen entstehen können.

Historische Vorteile USA:
  • Massive militärische Forschungsfinanzierung seit den 1950ern
  • Weltweit führende Private-Equity-Landschaft
  • Selbstverstärkendes Ökosystem im Silicon Valley
  • Kultur des Unternehmertums und Risikobereitschaft

Schau Dir mal die Liste der größten PE an, fast nur USA

Nachteile Europa:
  • Fragmentierter Markt trotz EU-Binnenmarkt
  • Mangel an Risikokapital
  • Inkonsequente Durchsetzung eigener Standards (Datenschutz), stattdessen nutzen Schulen und Behörden weiter Microsoft Office
+7
Fontelster
Fontelster25.04.25 11:39
konnektor
Die USA haben eine Regierung?
Ist eher eine Reagierung.
-5
tobias.reichert25.04.25 12:27
Fontelster
konnektor
Die USA haben eine Regierung?
Ist eher eine Reagierung.

Es ist eine Ansammlung von Fettleibigen, Idioten, Unterbelichteten, Drogenabhängigen und Trinkern. Fehlt nur noch einer mit nem Klumpfuß und ich weiß, wie die Story weiter geht 😂😂😂
-6
RaphaS
RaphaS25.04.25 14:16
Ökonomische Erpressung 🤣🤣🤣 Und was genau sind dann die Zölle? 🤔
Völlig egal was Du über Dich und andere denkst – Du wirst immer Recht behalten.
+7
Esterel
Esterel25.04.25 15:21
Aber die 4,3 Milliarden US Dollar, Strafzahlung die VW an die USA leisten musste war ok? Lächerlich.
+8
TerenceHill
TerenceHill29.04.25 12:43
Esterel
Aber die 4,3 Milliarden US Dollar, Strafzahlung die VW an die USA leisten musste war ok? Lächerlich.

Der Dieselskandal war ok für dich? Kann ich nicht nachvollziehen. 🤷🏼
+1

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