Der Geldhorter braucht Geld: Apple sammelt 7 Milliarden Dollar an Anleihen ein


Im Rahmen der Bekanntgabe der aktuellen Geschäftszahlen wurde bekannt, dass Apple auf einem riesigen Berg an Barvermögen sitzt. Zusammen mit den börsenfähigen Wertpapieren summieren sie sich auf 256,8 Milliarden US-Dollar. Doch der Großteil dieses Vermögens liegt im Ausland. Eine Rückführung in die Vereinigten Staaten würde einen beträchtlichen Teil, nämlich bis zu 35 Prozent, an Steuern kosten. Zwar hat US-Präsident Trump eine Senkung dieser Steuer versprochen, beschlossen ist aber noch nichts.
Verschulden günstiger als eigenes Geld zu verwendenDeswegen verzichtet Apple für die Verpflichtungen in den Vereinigten Staaten weiter auf die Repatriierung der Milliarden. Stattdessen verschuldet sich der Konzern lieber weiter am Kapitalmarkt. Trotz der fälligen Zinszahlungen ist das weitaus günstiger. Zum wiederholten Mal emittiert Apple Anleihen, diesmal im Wert von insgesamt 7 Milliarden Dollar.
AnleihenprogrammDas Anleiheprogramm gliedert sich in sechs Produkte, die sich in Volumen, Zinsvariabilität, Zinshöhe und Laufzeit unterscheiden. Zwei der Produkte haben einen variablen Zinssatz, der sich am LIBOR orientiert. Anleger, die ihr Geld bis 2020 verleihen profitieren vom LIBOR plus 7 Basispunkten in vierteljährlichen Zinsperioden; wer bis 2022 bis zur Rückzahlung warten kann, erhält sogar 35 Basispunkte auf den LIBOR gerechnet. Auf diese Weise sammelt Apple 500 Millionen, bzw. 750 Millionen Dollar ein.
Der Rest entfällt auf Produkte mit fixer Zinshöhe. Eine Milliarde Dollar kommt von Anleihen bis 2020 und 1,8 Prozent Zinsen, eine weitere Milliarde von Anleihen bis 2022 und 2,3 Prozent Zinsen. Schuldscheine bis 2024 mit einem Gesamtwert von 1,75 Milliarden Dollar bringen 2,85 Prozent und die verbleibenden 2 Milliarden stammen von Anleihen bis 2027 bei 3,2 Prozent Zinsen. Die Zinszahlung erfolgt zweimal im Jahr. Anders als in früheren Programmen gibt es diesmal keine Produkte mit einer Laufzeit von 30 Jahren.
GeldverwendungApple benötigt das Geld in den USA vor allem für die angekündigten Aktienrückkäufe. In den nächsten zwei Jahren will der Konzern Aktien im Wert von 300 Milliarden Dollar vom Markt nehmen. Außerdem kostet auch der operative Betrieb und die Rückzahlung fällig werdender Schuldscheine aus früheren Anleiheprogramme. Schließlich führt Apple immer wieder Firmenübernahmen durch, für die eine gewisse finanzielle Liquidität vor Ort notwendig ist. Möglicherweise ist das eingesammelte Geld auch für die von Tim Cook Anfang der Woche
angekündigte Finanzspritze für US-Fertigungen vorgesehen.
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