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Bringt iOS 14 eine kleine Software-Zeitenwende? Angeblich erstmals Apple-fremde Standard-Browser, -Mailprogramme und mehr erlaubt

Unter iOS haben Nutzer die Möglichkeit, sich für andere Browser oder Mailprogramme als die werkseitig installierten Apple-Lösungen zu entscheiden. Dennoch macht es Apple Mitbewerbern sehr schwer, denn anders als auf dem Mac kann man zwar die alternativen Programme verwenden, nicht jedoch zur Standard-Einstellung machen. Verwendet man Chrome unter iOS, beispielsweise um mit Mac und Windows-PCs Lesezeichen zu synchronisieren, springt dennoch bei externen Links stets Safari auf. Es ist nicht möglich, jeden Web-Zugriff auf Chrome oder einen anderen Browser umzubiegen. Selbiges trifft auf die Mail-App zu, welche sich gleichermaßen in den Vordergrund drängt. Einem Bericht von Bloomberg zufolge könnte dies aber bald der Vergangenheit angehören. Apple erwägt derzeit, ob es unter iOS ebenfalls Einstellungen für andere Standard-Browser und Mail-Clients geben soll. Dies wäre in jedem Fall ein großer Schritt – zum Schaden der Apple-eigenen Angebote, zum Nutzen von Drittanbietern.


Wohl kein freiwilliges Umdenken
Ganz freiwillig käme ein solches Umdenken nicht, denn in den zwölf Jahren seit Eröffnung des App Stores weigerte sich Apple beharrlich, jenen Nutzerwünschen zu entsprechen. Allerdings gerät Apple verstärkt in den Fokus bezüglich potenziell wettbewerbswidrigen Verhaltens und Aussperren von Konkurrenz. In mehreren Ländern laufen Untersuchungen, inwiefern Apple die eigenen Apps und Dienste durch Behinderung von Drittanbieter-Lösungen fördert. In der EU gibt es seit Mai 2019 offizielle Ermittlungen, in den USA sorgte 2018 ein Urteil für Aufsehen. Dort wurde erstmals eine Klage wegen monopolhaften Verhaltens im App Store zugelassen. Sollte Apple sich für die beschriebene Öffnung entscheiden, dann würde diese kleine Software-Zeitenwende wohl im Herbst mit iOS 14 eingeläutet werden. Rivalisierende Angebote hätten es ab dann wesentlich einfacher und müssten weniger gegen Apples strikte Vorgaben und systemseitigen Einschränkungen ankämpfen.

Musikmarkt & HomePod: Ebenfalls stärkere Öffnung der Plattform
Noch an einer weiteren Front lässt Apple demnächst wohl mehr Konkurrenz zu. War der HomePod zunächst auf Apple Music ausgelegt, können möglicherweise auch Spotify und Amazon native Musik-Apps mit voller Funktionalität anbieten. Gleichzeitig soll Siri in die Lage versetzt werden, Sprachbefehle direkt an Drittanbieter-Musikdienste weiterzuleiten, ohne dass die Anfrage auch den jeweiligen App-Namen enthalten muss. Die beiden letztgenannten Punkte waren für die EU Anlass, Apples Geschäftsverhalten unter die Lupe zu nehmen und Spotifys Anschuldig nachzugehen, Apple behindere aktiv den Wettbewerb.

Kommentare

mobileme20.02.20 14:40
Freiwillig oder nicht... ich bin mir sicher, dass es Apple gut tun würde sich hier öffnen.
+7
CalumJoshua
CalumJoshua20.02.20 14:46
Ich finde das nicht gut. Bisher war die Geschlossenheit des Systems für mich ein wesentlicher Grund für den Kauf.
Will ich ein offenes System, entscheide ich mich für Android o.ä.
-12
Sindbad20.02.20 14:58
CalumJoshua
Die Geschlossenheit des Systems wird hier nicht tangiert.

Es dreht sich nur um die freie Auswahl des "Standard"-Browsers und das durchgängige Ansprechen bei Aufrufen von Links (dito für Mail etc.).
+14
marco m.
marco m.20.02.20 15:03
CalumJoshua
Ich finde das nicht gut. Bisher war die Geschlossenheit des Systems für mich ein wesentlicher Grund für den Kauf.
Hat jemand geschrieben, dass sich das ändern wird?
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
+3
nane
nane20.02.20 15:10
whow... jetzt noch Thunderbird auf iOS und iPadOS und alles wird gut
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+4
sierkb20.02.20 15:18
Wikipedia (de): BrowserChoice.eu
Wikipedia (en): BrowserChoice.eu

Microsoft: BrowserChoice: Wählen Sie Ihre(n) Webbrowser (via Internet Archive)

Mozilla Wiki: Choice Campaign
-9
mj29120.02.20 15:20
Bitte auch für Google Maps 😎 Wäre ein Sargnagel für Apple Maps und keiner würde dem hinterher trauern
-14
mr_jo20.02.20 15:29
Ich hätte gerne Alexa statt Siri auf allen meinen Apple Geräten - die versteht mich besser und macht meist was ich will!
-7
Eventus
Eventus20.02.20 15:40
mj291
Bitte auch für Google Maps 😎 Wäre ein Sargnagel für Apple Maps und keiner würde dem hinterher trauern
Ich schon. Und ich bin sicher nicht der einzige. Google kriegt eh schon zu viele Daten.
Live long and prosper! 🖖
+20
Phil Philipp
Phil Philipp20.02.20 15:46
mj291
Bitte auch für Google Maps 😎 Wäre ein Sargnagel für Apple Maps und keiner würde dem hinterher trauern
Quatsch - keine Ahnung, wer welche Probleme mit Apple-Maps hat. Ich bin damit zu Fuß, im Auto und mit Öffis unterwegs und kann nicht klagen...
+18
Mecki
Mecki20.02.20 17:04
Solange alle Browser WebKit nutzen müssen, ist es fast egal welchen Browser man nutzt, die Vorteile sind dann verschwindend gering, denn wenn Safari eine Webseite nicht korrekt darstellen kann oder ein optionales Web Feature nicht bietet, dann kann das auch kein anderer Browser, der auch nur auf WebKit aufsetzt. Interessant wird das erst dann, wenn die Browser auch einen eigene Renderenginen mitbringen dürfen.
+3
sierkb20.02.20 17:13
Mecki
Solange alle Browser WebKit nutzen müssen, ist es fast egal welchen Browser man nutzt, die Vorteile sind dann verschwindend gering, denn wenn Safari eine Webseite nicht korrekt darstellen kann oder ein optionales Web Feature nicht bietet, dann kann das auch kein anderer Browser, der auch nur auf WebKit aufsetzt. Interessant wird das erst dann, wenn die Browser auch einen eigene Renderenginen mitbringen dürfen.

Richtig. Und genau diesen Vergleich und Wettbewerb scheut Apple bisher offenbar, stellt sich ihm nicht, entzieht sich ihm, lässt ihn schlicht nicht zu – jemand könnte ja besser sein, ein besseres Produkt anbieten als WebKit/Safari es ist, und das würde dann offenbar, sichtbar, spürbar, der Nutzer könnte sich dann ja für ein Produkt der Konkurrenz, die es dann besser macht, entscheiden.

Microsoft wollte damals auf genau dieselbe Weise seinen Internet Explorer vor Konkurrenz schützen und abschirmen, auf dass die Nutzer möglichst immer nur den nutzen und damit zufrieden wären. Und die Argumente, das zu verteidigen, waren damals genau die Gleichen, wie es Apple unter iOS verteidigt – Apple geht sogar noch weiter unter iOS als Microsoft damals, Microsoft ließ wenigstens schon immer alternative Browser mit ihren eigenen Non-Microsoft-Browser-Engines zu, dass man sie wenigstens installieren konnte, noch nicht mal das ist unter iOS bisher ja möglich, ein Firefox mit seiner eigenen Non-Apple-Engine, Gecko-Engine oder ein Chrome/Opera/Brave/Edge-Browser mit Blink-Engine ist bisher leider nicht möglich, untersagt Apple, um seine eigene WebKit-Engine zu pushen und durchzudrücken.
-7
sierkb20.02.20 17:36
Unter iOS sieht man das Internet/WWW bisher allein durch WebKits Augen – egal, durch welches Frontend, durch welche Brille man sieht. Was die WebKit-Engine nicht kann, ist unter iOS dann nicht möglich, der iOS-Nutzer ist auf Gedeih und Verderb dazu verdonnert, egal in welcher Form, WebKit zu nutzen, kann alternativ nicht wählen, dass Inhalte/Webinhalte mit einer anderen Browser-Rendering-Engine (das Herzstück eines jeden Web-Browsers und der eigentliche Browser), die nicht WebKit heißt, vielleicht besser funktionieren oder dargestellt werden oder Apps mit darauf aufbauenden Funktionalitäten und Mehrwerte möglich wären oder damit was für den Nutzer Nützliches machbar/nutzbar wäre, das WebKit schlicht nicht oder noch nicht kann oder auch nicht können soll, weil Apple das so will (der Nutzer aber evtl. einen anderen Bedarf/Wunsch hat als Apple).
-8
Mecki
Mecki20.02.20 17:45
sierkb
Und genau diesen Vergleich und Wettbewerb scheut Apple bisher offenbar
Darum geht es nicht. Am Mac kann ja auch jeder vergleichen. Es geht darum, dass Apple grundsätzlich keine Apps erlaubt, die beliebigen Code nachladen und ausführen können. Weil so könnte eine App ja nach dem Review im Store einfach Code nachladen und dann zu einer komplett anderen App werden und z.B. lauter Dinge tun, die eigentlich Apps nicht erlaubt sind.

Deswegen hat Apple ja auch keine Emulatoren jemals zugelassen, die beliebige Apps andere Plattformen ausführen können, nur dann, wenn die Emulatoren mit einem festen Satz von Apps kamen und dieser Satz nicht am Store vorbei erweitert werden konnte. Deswegen hat Apple auch schon Apps rausgeworfen, deren Code nur in einer VM lief und die den VM Code dynamisch direkt am Store vorbei updaten konnten.

Aber ein JavaScript Interpreter kann eben beliebigen Code aus dem Netz laden und ausführen und dank JIT, asm.js und demnächst auch verstärkt WASM in fast nativer Geschwindigkeit. Damit kann Apple nicht verhindern, dass ein Browser quasi selber zum AppStore wird und Apps direkt von Webservern kommen, dann aber genauso gut laufen wie native Apps bisher, aber ohne sich dabei an die AppStore Richtlinien halten zu können.

Solange Apple hier zwingt WebKit zu nutzen, können sie aber selber kontrollieren, was in dieser Richtung möglich ist und was nicht, denn WebKit ist unter ihrer Kontrolle, eine Dritt-Renderengine ist das nicht und könnte Webseiten weitreichende Systemzugriffe geben, um damit ggf. sogar native UIs zeichnen zu können, usw. Das geht in gewissen Grenzen zwar auch mit WebKit, aber wie gesagt, nur solange und so viel Apple das will und sie können das auch jederzeit wieder teilweise oder komplett abdrehen.
+9
tk69
tk6920.02.20 17:48
Phil Philipp
Quatsch - keine Ahnung, wer welche Probleme mit Apple-Maps hat. Ich bin damit zu Fuß, im Auto und mit Öffis unterwegs und kann nicht klagen...
Also was die Fußgängernavigation in Apples Karten betrifft... da ist noch Luft nach oben, denn trotz Fußgänger-Einstellung wird bevorzugt eine Straße gewählt, obwohl ich auf der Karte mehrere kürzere Wege angezeigt bekomme... Für Fußgänger nehme ich daher lieber die MapsMe-App.
+1
sierkb20.02.20 18:01
Mecki:

Du sitzt Apples Marketing-Gelaber auf, das dieses Tun rechtfertigen soll.
Wenn es danach geht, kannst Du JEDE einschränkende Maßnahme irgendwie mit sowas rechtfertigen. Immer. Du kannst ALLES, jede Einschränkung von Freiheiten, jede noch so große Gängelung stets mit dem Argument größerer Sicherheit oder sogar in großem Maßstab mit dem Stichwort "Nationale Sicherheit" begründen und rechtfertigen und die Leute damit ruhigstellen und es ihnen als Beruhigungs-Zuckerli so verkaufen, auf dass es möglichst viele treudoof so glauben. Wird ja auch gemacht.
Die Frage ist nur, ob das alles so stimmt und einer Prüfung tatsächlich so standhält (tut es eben leider nicht), was man da als Begründung, warum diese und jene Einschränkung notwendig ist, vorgelegt bekommt.

Der Mac mit macOS ist überhaupt nicht vergleichbar. Zumal es viele Nutzer gibt, die haben nur ein iOS-Gerät oder mehrere, die haben und kennen gar keinen Mac, haben und kennen nur iOS in Form ihres iPhones/iPads, haben somit gar keinen Vergleich.
Und die Gegenwart wie Zukunft ist Mobil, da spielt die Musik. Nicht ohne Grund wird macOS immer weiter iOS angenähert und iOSisiert (und Zug um Zug ehamals gehabte Freiheiten eingeschränkt und genommen). iOS ist Apples wichtigere Plattform von beiden, das legt Apple seinen ganzen Fokus, seine Energie rein, macOS läuft quasi noch nebenher so mit, ist aber primär nicht die Plattform, wo Apple sein Geld verdient und sein Hauptaugenmerk drauf hat.
-11
Mecki
Mecki20.02.20 18:46
sierkb
Du sitzt Apples Marketing-Gelaber auf, das dieses Tun rechtfertigen soll.
Von welchen Marketing-Gelaber sprichst du bitte? Ich erkläre dir, dass Apple deswegen WebKit erzwingt, damit sie nicht die Store Hoheit und die App Kontrolle über die Plattform verlieren und du kommst mit "Marketing-Gelaber"? Vielleicht einfach mal meine Posts in Zukunft auch lesen und bitte zumindest versuchen zu verstehen, was ich da schreibe.

Maketing-Gelaber ist es, wenn Apple sagt, dabei geht es um Sicherheit, um Performance oder um die Batterie zu schonen. Das stimmt zwar auch alles, aber wenn der Nutzer sich einen inperformanten Browser holt, der ständig die Batterie leer saugt, ist das ja nur sein Problem und Sicherheit ist nur dann ein Argument, wenn die Sandbox der App nicht dicht ist, ansonsten könnte ein Fehler im JS Interpreter höchstens Daten aus dem Browser selber stehlen, aber an andere Apps oder das restliche System käme er ja nicht ran. Das sind also wahre, aber trotzdem vorgeschobene Argument. Was ich gepostet habe, sind hingegen die wahren Gründen, die Apple so natürlich niemanden auf die Nase bindet.

Bist du echt so engstirnig, dass du es nicht mal mehr bemerkst, wenn Leute ausnahmsweise mal auf deiner Seite sind? Ist der Beißreflex gegen alles und jeden hier bei dir schon so verwurzelst, dass du schon aus Prinzip heraus allem und jeden widersprichst, ja?
+13
sierkb20.02.20 18:57
Mecki:

Ich entschuldige mich und nehme diesen Satz und Teil der Aussage zurück und gebe Dir recht. Da war ich zu vorschnell und hatte tatsächlich nicht zu Ende gelesen (mea culpa, mea maxima culpa) und ein wenig zu vorschnell unterstellst, Du wolltest Apple dafür in Schutz nehmen bzw. relativieren (weil Du es sehr oft tust). Es tut mir sehr leid. Am Rest meiner Aussage hingegen habe ich nichts zurückzunehmen, vielmehr ergänzt sie höchstens, was Du und ich zuvor gesagt haben.

Bei der Kontrolle, die Apple ausübt, geht es Apple vor allem erstmal um sich selbst und den Schutz des eigenen Ökosystems, dessen Bestandswahrung und die Verdienstmöglichkeiten und nicht um das, was der Nutzer evtl. möchte oder für ihn gut und nützlich wäre und noch weniger um das Thema größere Sicherheit (Absicherung der Cash-Cow namens AppStore, ja), denn sonst würde sich Apple da bestimmte Lücken im System, die die eingezogenen Sicherheitsbarrieren unterlaufen bzw. umgehen (allem voran die AppStore-Eingangskontrolle – security by obscurity, bzw. die Sandbox ist ebenso öfters mal undicht und weißt Lücken auf, verrichtet zuweilen aufgrund von Lücken nicht korrekt ihren Dienst, sodass ab und an durchgeschlüpft wird), nicht leisten.
-5
sierkb20.02.20 19:06
Interessant die Zulassung von Microsofts gestern erschienenem crossplattformem, auf React Native (JavaScript-Framework) basierendem Office im AppStore:

MTN (19.02.2020): Alle Office-Apps in einem: Microsoft veröffentlicht die große Office-App für iPhone
-6
vismed.
vismed.20.02.20 19:50
Phil Philipp
mj291
Bitte auch für Google Maps 😎 Wäre ein Sargnagel für Apple Maps und keiner würde dem hinterher trauern
Quatsch - keine Ahnung, wer welche Probleme mit Apple-Maps hat. Ich bin damit zu Fuß, im Auto und mit Öffis unterwegs und kann nicht klagen...

Probier’s mal im Ausland Apple Maps hinkt da aber deutlich hinterher.
+1
z3r020.02.20 21:35
sierkb
Interessant die Zulassung von Microsofts gestern erschienenem crossplattformem, auf React Native (JavaScript-Framework) basierendem Office im AppStore:

MTN (19.02.2020): Alle Office-Apps in einem: Microsoft veröffentlicht die große Office-App für iPhone

Nimm’s mir nicht übel, deine Links sind teilweise sehr informativ! Allerdings ist das wohl eher was für einen eigenen Blog (Site usw, ala Fefe).
Hier klicken das maximal 5-10% der Leser an (abgeleitet von der Vergabe der Minuse in den letzten 3 Monaten). Es ist also vergebene Liebesmüh.
+2
PaulMuadDib21.02.20 00:10
Nein, es ist schmücken mit fremden Federn.
0
sierkb21.02.20 00:55
PaulMuadDib
Nein, es ist schmücken mit fremden Federn.

Ja? Wo? Indem ich auf einen aktuellen MTN-Artikel verweise, in dem vom neuen Microsoft Office die Rede ist, das in den AppStore gefunden hat, um deutlich zu machen, worauf ich mich beziehe mit "gestern erschienenem crossplattformem, auf React Native (JavaScript-Framework) basierendem Office im AppStore"? Wo ist das Schmücken mit fremden Federn? Und wo kommt im betreffenden MTN-Artikel cross-plattform bzw. auf das ihm genau deswegen (um cross-plattform zu sein, um via JavaScript native APIs und GUI-Elemente anzusteuern) zugrundeliegende React Native-JavaScript-Framework vor bzw. überhaupt ein Hinweis darauf? In der MTN-Meldung und in den Kommentaren ist von "neu gemacht" die Rede. Ja, in der Tat neu gemacht – vor allem DAS ist neu, da hat Microsoft lange dran gebaut und vorab testen lassen, die sind ihrem eigenen Bekunden nach ein totaler Fan von React Native, von diesem JavaScript-Framework von Facebook, dass sie seit einer Weile ihre großen Zugpferde ihrer Produktpalette umstricken, neu bauen, mittels React Native ganz bewusst und absichtsvoll auf diese Crossplattform-Basis stellen und somit für alle Plattformen ein- und dieselbe Code-Basis haben und nur noch die pflegen müssen statt jede Plattform einzeln und darüber seit einiger Zeit bereits schreiben und stolz ihre Fortschritte diesbzgl. berichten.

Was ist an dieser interessanten und durchaus bemerkenswerten Zusatzinfo zu jener Meldung, erst recht vor jenem Hintergrund [*] von mir Schmücken mit fremden Federn?

[*]
Mecki
[…]
Es geht darum, dass Apple grundsätzlich keine Apps erlaubt, die beliebigen Code nachladen und ausführen können. Weil so könnte eine App ja nach dem Review im Store einfach Code nachladen und dann zu einer komplett anderen App werden und z.B. lauter Dinge tun, die eigentlich Apps nicht erlaubt sind.

Deswegen hat Apple ja auch keine Emulatoren jemals zugelassen, die beliebige Apps andere Plattformen ausführen können, nur dann, wenn die Emulatoren mit einem festen Satz von Apps kamen und dieser Satz nicht am Store vorbei erweitert werden konnte. Deswegen hat Apple auch schon Apps rausgeworfen, deren Code nur in einer VM lief und die den VM Code dynamisch direkt am Store vorbei updaten konnten.

Aber ein JavaScript Interpreter kann eben beliebigen Code aus dem Netz laden und ausführen und dank JIT, asm.js und demnächst auch verstärkt WASM in fast nativer Geschwindigkeit. Damit kann Apple nicht verhindern, dass ein Browser quasi selber zum AppStore wird und Apps direkt von Webservern kommen, dann aber genauso gut laufen wie native Apps bisher, aber ohne sich dabei an die AppStore Richtlinien halten zu können.

Solange Apple hier zwingt WebKit zu nutzen, können sie aber selber kontrollieren, was in dieser Richtung möglich ist und was nicht, denn WebKit ist unter ihrer Kontrolle, eine Dritt-Renderengine ist das nicht und könnte Webseiten weitreichende Systemzugriffe geben, um damit ggf. sogar native UIs zeichnen zu können, usw. Das geht in gewissen Grenzen zwar auch mit WebKit, aber wie gesagt, nur solange und so viel Apple das will und sie können das auch jederzeit wieder teilweise oder komplett abdrehen.
-1
sierkb21.02.20 01:17
heise (20.02.2020): Nach Wettbewerbsvorwürfen: Apple erwägt angeblich Ende des iPhone-Browser-Zwangs
Der iPhone-Hersteller zieht einem Bericht zufolge in Betracht, Einschränkungen für Dritt-Apps und Dienste in iOS aufzuheben.
heise, 20.02.2020
[…]
Wettbewerbsrechtliche Untersuchung beleuchtete Browser-Zwang

Im Rahmen einer wettbewerbsrechtlichen Untersuchung war die Unmöglichkeit zur Änderung von Standard-Apps auf dem iPhone Ende vergangenen Jahres Thema vor dem Justizausschusses des US-Repräsentantenhauses. Apple verteidigte daraufhin die Einschränkungen des Betriebssystems : Der hauseigene Browser Safari steuere einen "essentiellen Teil der iPhone-Funktionalität" bei, sei "in den Betriebssystemkern integriert" und biete "branchenführende Sicherheits- und Datenschutzfunktionen", so das Unternehmen.

Das Problem einer fehlenden Einstellungsmöglichkeit für Standard-Apps in iOS geht über Browser und E-Mail hinaus: RSS-Feeds werden von Apples News-App gekapert , obwohl sie diese gar nicht mehr unterstützt – oder von Apples Podcasts-App.

Bloomberg (20.02.2020): Apple Weighs Letting Users Switch Default iPhone Apps to Rivals
  • Company considers letting users change web browser, email app
  • Spotify, Pandora may be allowed to stream directly on HomePod

Bloomberg, 20.02.2020
[…]

The web browser and mail are two of the most-used apps on the iPhone and iPad. To date, rival browsers like Google Chrome and Firefox and mail apps like Gmail and Microsoft Outlook have lacked the status of Apple’s products. For instance, if a user clicks a web link sent to them on an iPhone, it will automatically open in Safari. Similarly, if a user taps an email address -- say, from a text message or a website -- they’ll be sent to the Apple Mail app with no option to switch to another email program.
[…]
Apple’s closed system to prohibit users from setting third-party apps as defaults was questioned last year during a hearing of a U.S. House of Representatives antitrust panel. Lawmakers pressed the issue of whether iPhone users can make non-Apple apps their defaults in categories including web browsers, maps, email and music.

Being a default app on the world’s best-selling smartphone is valuable because consumers are subtly coaxed and prodded into using this more-established software rather than alternatives. Keeping users tethered to Apple’s services is important to the company as the growth of smartphone demand slows and sales of music, video, cloud storage and other subscriptions make up a greater share of the iPhone maker’s total revenue.
[…]
-2
Phil Philipp
Phil Philipp21.02.20 07:58
vismed.
Phil Philipp
mj291
Bitte auch für Google Maps 😎 Wäre ein Sargnagel für Apple Maps und keiner würde dem hinterher trauern
Quatsch - keine Ahnung, wer welche Probleme mit Apple-Maps hat. Ich bin damit zu Fuß, im Auto und mit Öffis unterwegs und kann nicht klagen...

Probier’s mal im Ausland Apple Maps hinkt da aber deutlich hinterher.

Nicht, dass ich unbedingt recht behalten möchte - aber ich bin viel im Ausland und komme auch da absolut gut klar. Ich weiß, dass viele mit Maps hadern, verstehe aber einfach nicht warum. Vielleicht eine Frage der Gewohnheiten.
Die ganze Verknüpfung von Kalendereinträgen mit Adressen, entsprechen Abfahrzeiten, Wahl des Verkehrsmittels, automatische Übertragung der Navigation zur AppleWatch oder CarPlay empfinde ich immer wieder Super komfortabel.
Aber das Thema Maps ist hier eigentlich ja sowieso off-topic
+2
Mr.Bue
Mr.Bue21.02.20 09:30
Spotify als native App in iOS und vor allem auch meinen HomePods...was wäre zu schön um wahr zu sein.
0
AJVienna24.02.20 08:54
vismed.
Phil Philipp
mj291
Bitte auch für Google Maps 😎 Wäre ein Sargnagel für Apple Maps und keiner würde dem hinterher trauern
Quatsch - keine Ahnung, wer welche Probleme mit Apple-Maps hat. Ich bin damit zu Fuß, im Auto und mit Öffis unterwegs und kann nicht klagen...
Probier’s mal im Ausland Apple Maps hinkt da aber deutlich hinterher.
Welches Ausland? In Italien und in Österreich bin ich mit AppleMaps auch sehr zufrieden. In Italien hatte ich sogar erst GoogleMaps benutzt, weil ich genauso gedacht habe, wie du. Dann bin ich irgendwo in der Pampa gelandet und habe es erst mit AppleMaps zu meinem Ziel geschafft.
0

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