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Apples Netflix-Konkurrenzdienst: Produzenten irritiert über Geheimniskrämerei des Unternehmens

Vor der Präsentation von Apples neuem Videostreaming-Dienst gibt es immer mehr Berichte über Unzufriedenheit und Irritationen von beteiligten Produktionsstudios über bestimmte Aspekte von Apples Firmenpolitik. Nachdem einige Produzenten zuletzt die zu große Einflussnahme des Unternehmens aus Cupertino auf Inhalte der kommenden Eigenproduktionen kritisiert hatten, geht es jetzt um Apples berüchtigte Geheimhaltung bezüglich noch nicht veröffentlichter Produkte oder Dienste.

Demnach werden nicht nur Nutzer über die Details zu Apples kommendem Netflix-Konkurrenten im Unklaren gelassen – auch die von Apple angeheuerten Filmstudios und Serienproduzenten sollen sich zunehmend über die mangelnden Informationen zum Marktstart und Marketing des Dienstes beschweren.


Apple geizt gegenüber Produzenten mit Informationen
Dem Konflikt von Apple und den beteiligten Content-Produzenten soll eine grundlegend unterschiedliche Mentalität zwischen dem Unternehmen und den Hollywood-Studios zugrunde liegen. Während die Studios es gewohnt sind, neue Filme und Serien schon Monate oder gar Jahre vor der Veröffentlichung anzukündigen, behält Apple am liebsten alles zu noch nicht präsentierten Dingen gerne bis zum letztmöglichen Moment für sich. Da Apple besagte Informationspolitik nicht nur gegenüber den eigenen Kunden, sondern oft auch in der Zusammenarbeit mit Firmenpartnern betreibt, zeigen sich einige der Produktionsteams immer genervter von Apples Einsilbigkeit bezüglich konkreter Pläne mit dem Video-Abodienst, so die New York Times.

Produzenten und deren Mitarbeiter erhielten von Apple demzufolge bislang wenig bis gar keine Informationen darüber, in welchem Rahmen die jeweilige Show veröffentlicht wird. Auch über genaue Termine für den Start bestimmter TV-Formate herrsche weitgehend Rätselraten. Apple habe diesbezüglich bisher nur vage von „noch in diesem Jahr, wahrscheinlich Herbst“ gesprochen. Auch zum Marketing-Aspekt des Streaming-Angebots sei kaum etwas bekannt. Darüber hinaus wissen die einzelnen Film- und Serienschaffenden praktisch nichts darüber, welchen Content Apple insgesamt produzieren lässt und wie die eigenen TV-Shows im kompletten Inhalte-Portfolio eingebettet werden.

All das sorgt der New York Times zufolge momentan für Unsicherheit und Kritik aufseiten der Produktionsteams. Es wird sich bald herausstellen, ob Apple in einer Woche auf dem März-Event „It's show time“ die Gelegenheit nutzt, um genauere Details über den Marktstart und die Ausrichtung des Streamingdienstes mitzuteilen.

Kommentare

iG3eVeRlasting
iG3eVeRlasting18.03.19 20:36
Ach was! Als wenn die mit Apple nicht abgesprochen hätten, wann das ganze startet. Die dürfen halt nichts sagen, ist doch nichts Neues bei Apple...
-3
Cupertimo18.03.19 20:44
Klar kann sowas nerven. Aber hey...die kriegen ihr Geld dafür dass sie das Material produzieren/schreiben/drehen/wasauchimmer. Alles andere ist doch im Grunde nicht deren Bier. Und wenn es erst 2021 startet.
+4
Deichkind18.03.19 21:13
Ich betrachte die Sicht des Produzenten:
1. Dem Produzenten dient das Produkt als Referenz für zukünftige Auftraggeber.
2. Ich kenne ja die Verträge nicht, aber bei Konstellationen wie diesen -- Produzent Apple als Distribuent -- ist es im Allgemeinen üblich, dass der Produzent das Recht hat, das Produkt auf eigene Rechnung in Märkte zu verkaufen, die Apple selbst nicht bedient.
Daher interessiert es den Produzenten durchaus, wie der Auftraggeber mit dem Produkt nach der Übergabe umgeht.
0
mobileme18.03.19 22:07
Sind die Studios wirklich so doof. Die haben doch überhaupt nichts zu melden, wie Apple sein Marketing betreibt.
-3
Scrubelicious18.03.19 22:12
Lieber MacTechNews Team, ich weiß nicht wo ihr die Infos habt. Aber das stimmt nicht so ganz das Hollywood und Co. Monate vorher Film oder Serien Ankündigung. Film und Serien sind teils geheim bis zu Ankündigung. Da Apple-Dienst noch nicht live ist gibt es auch leider kein Erscheinungsdatum.
Don't believe everything on the internet!
+5
FlyingSloth
FlyingSloth18.03.19 23:18
Es ist schon verwunderlich, wie manch einer zu allem Ja und Amen sagt und es gut findet, was Apple macht.
Studios stecken in der Regel den gleichen wenn nicht noch einen höheren Betrag in Marketing wie in die Produktion selbst. Daher ist es nur verständlich, dass sich die Studios verwundert bzw verärgert zeigen über Apples Vorgehen. Dass Apple so mit ihnen umgeht, hätten sie allerdings vorher riechen müssen.
mobileme
Sind die Studios wirklich so doof. Die haben doch überhaupt nichts zu melden, wie Apple sein Marketing betreibt.
Fly it like you stole it...
+1
MikeMuc18.03.19 23:26
Wer zahlt, schafft an und hat das sagen. Das haben doch alle Produzenten vorher gewußt was sie da für Verträge unterschreiben. Und ob Apple das gedrehte Material nun "sendet" oder in der Mottenkiste Einlager geht die gar nix an, die wurden für die Herstellung bezahlt und fertig. Vielleicht kriegen sie noch Geld für Wiederholungen aber viel mehr wird bei Apple sicher nicht drin sein.

Deichkind
Wenn Apple der Auftraggeber ist dann sind das alles nur "ausführende Produzenten" (aka keine Eigentümer am produzierten Content). Die könne dann nicht auf eigene Rechnung das gleiche Material woanders hin verkaufen weil sie gar keine Rechte dran haben.
0
Deichkind19.03.19 00:44
MikeMuc
Wenn es so wäre, dann würden sich die Produzenten nicht beim Autor der New York Times über Apples Vorgehen beklagen.
Bei den meisten der bisher bekannten 24 Produktionen gingen die Produzenten mit einem selbst entwickelten Konzept bei Distributoren hausieren. Mitunter begaben sich mehrere Distributoren in einen Bieterwettkampf. In den hier betrachteten Fällen ging halt Apple als Sieger hervor. Sicherlich könnte Apple teure exklusive Rechte erwerben. Anders als HBO/WarnerMedia hat Apple jedoch keine Infrastruktur zur Hand, die für eine optimale internationale Verwertung sorgt. Exklusive Distribution ergibt im Fall Apple keinen Sinn.
0
marcol
marcol19.03.19 00:57
Den Produzenten und Film Schaffenden sollte es reichen wenn sie für Ibren Job bezahlt werden. So ist das in allen anderen Firmen auch. Wer vertreibt denn die Filme und selbst wenn sie in die Schublade kommen..
0
FlyingSloth
FlyingSloth19.03.19 01:34
lustige Expertenrunde
Fly it like you stole it...
+2
schaudi
schaudi19.03.19 07:50
Deichkind
Anders als HBO/WarnerMedia hat Apple jedoch keine Infrastruktur zur Hand, die für eine optimale internationale Verwertung sorgt. Exklusive Distribution ergibt im Fall Apple keinen Sinn.
Ach echt nicht? Wie wäre es mit dem iTunes Store? Klar zahlt man dort derzeit noch jeden Film einzeln, dass war es dann aber auch schon. Filme streamen kann man dort schon lange, Apple muss also nur das Bezahlmodell ändern auf Abo, aber technisch ist bereits alles da um zumindest ihren eigenen Content weltweit bereitzustellen. Was anderes ist doch auch nicht gewünscht - kein Kino, keine Silberscheibendistribution. Einzig die Internationalen Verträge, für den "Nicht-Apple" Content sind eine Komplikation.

Ich würde also das Gegenteil behaupten und sagen, dass Apple sogar die weit bessere Infrastruktur zum Start zur Hand hat. Netflix hat ganz klein Anfangen müssen und sich langsam hocharbeiten. Was ist mit HBO? Hab ich was verpasst oder ist deren Streamingdienst mittlerweile International? Mein letzter Kenntnisstand war, dass die ihren Kram halt den lokalen Distributoren zur Verfügung stellen.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+1
MikeMuc19.03.19 09:04
Deichkind
Anders als HBO/WarnerMedia hat Apple jedoch keine Infrastruktur zur Hand, die für eine optimale internationale Verwertung sorgt. Exklusive Distribution ergibt im Fall Apple keinen Sinn.
Sinn haben / machen oder nicht? Wir kennen die Verträge nicht aber Apple doch ein klein wenig. Für Apple ist dieses Verhalten einfach nix neues und daher überhaupt nicht überraschen (für mich). Ob Apple das üblich Spielchen mitgemacht hat und Content „ersteigert“ hat oder ob sie hingegangen sind und gefragt haben: produzierst du dies und das für uns? Weiß ich leider auch nicht, vermute es allerdings. Das ist allerdings egal wenn es Verträge gibt. Da sollte man sich dran halten wenn man weiterhin zusammen arbeiten will. Vielleicht wollen sie ja nicht...
Apple hat zumindest früher auf Vorankündigungen immer recht allergisch reagiert und war da schon immer not amused
+1
strellson19.03.19 09:20
Das ist doch jetzt nur der Fall, weil Apple mit einem großen Knall ihren Dienst präsentieren will. Wenn das erstmal getan ist, werden auch - wie bei Netflix & Co. - zukünftige Shows weit vor erscheinen angekündigt.
+2
sierkb19.03.19 16:01
Golem (19.03.2019): Apples eigene Fernsehserien: Hauptsache das iPhone wird richtig gehalten
Apple soll bereits mehrere Fernsehserien fertig oder fast fertig produziert haben. Ein Streaming-Abodienst soll kommende Woche vorgestellt werden. Im Zuge dessen wurde bekannt, dass sich Apple vor allem darum sorgt, dass iPhone und Co. in den Serien gut zur Geltung kommen.

Golem, 19.03.2019
[…]
Apple will offenbar mit seinen selbst produzierten TV-Serien auch dafür sorgen, dass Zuschauer mehr Apple-Geräte kaufen. Jedenfalls scheinen die Geräte in einigen Serien immer wieder aufzutauchen und der Hersteller sorgt sich vor allem darum, dass iPhone, Macbook und iPad möglichst optimal zu sehen sind. In einem Bericht der New York Times wird darüber berichtet, wie Apple mit den beauftragten Filmfirmen umgeht. Und das bewirkt durchaus Verunsicherung.

Die beauftragten Filmfirmen haben sich darüber beklagt, dass sie von Apple kaum Informationen erhalten. Sie wissen nicht, wann die Fernsehserien ausgestrahlt werden und wie diese von Zuschauern angeschaut werden können. Auch bleibt unklar, welche Marketing-Maßnahmen geplant sind. All das ist für die Filmfirmen sehr wichtig und sie erfahren das üblicherweise von ihren Auftraggebern. Aber nicht so bei Apple.

Von Apple hören sie nur dann etwas, wenn es darum geht, dass Apple-Produkte in den Fernsehserien zu sehen sind. Dann sorgt sich der Hersteller sehr darum, dass iPhone, Macbook und Co. korrekt verwendet werden und möglichst gut von der Kamera ins Bild gesetzt werden. In wie vielen Serien Apple-Produkte eine Rolle spielen werden, ist bisher nicht bekannt. Die beauftragten Firmen beklagen sich, dass es ansonsten kaum Kommunikation mit Apple gebe.
[…]


New York Times (17.03.2019): Apple’s Big Spending Plan to Challenge Netflix Takes Shape
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