Klimaproteste: Apple Store beschmiert, Kritik an Cooks Trump-Kurs


Ein Farbanschlag auf den ikonischen Apple Store in New York sollte das Interesse darauf lenken, wie wenig Apple angeblich für den Klimaschutz tut. Hinter der Aktion stand Extinction Rebellion, Ziel wurde der "Glaswürfel" und dessen Glasfassaden. Wer in dieser Woche an besagtem Geschäft vorbeischlenderte, sah dort per grüner Farbe angesprayte Slogans wie "Boycott", "Dump Trump" oder "Tim + Trump = Toxic". Der Protest richtet sich damit nicht vordergründig gegen Apples Produktpolitik, sondern zielt vor allem auf das Verhalten von Tim Cook in den vergangenen Monaten ab. Bekanntlich lautet die Strategie, Trump nicht zu verärgern, stattdessen will man sich kooperativ zeigen und wenig anecken.
"Keine Kritik an US-Politik"In einer Erklärung zur Farbaktion führt Extinction Rebellion aus, genau deswegen Apple gewählt zu haben. Auf der Amtseinführung von Trump im Januar 2025 habe sich Cook lächelnd gezeigt und keinerlei Kritik an den stark zurückgefahrenen bis abgeschafften Klimaschutzmaßnahmen der US-Regierung gezeigt. Während Big Tech während der ersten Trump-Regierung noch Widerstand verlauten ließ, bleibe dieser jetzt völlig aus – Engagement für das Pariser Klimaabkommen sei nicht zu erkennen. An diesem Vorwurf mag durchaus etwas dran sein, denn in der Tat sind keine kritischen Töne von den großen Tech-Unternehmen zu hören.
Steigender Energiebedarf durch KIApple wollte sich auf Nachfrage nicht äußern, ließ die Slogans jedoch inzwischen vollständig entfernen. Das Unternehmen betont normalerweise stets, auf dem besten Weg hin zu klimaneutralem Betrieb zu sein. Extinction Rebellion verweist jedoch auf den stark steigenden Energiebedarf der Branche, welcher unter anderem durch Ausweitung von Kohlestrom gespeist werde. Vor allem Produkte rund um Künstliche Intelligenz seien dafür verantwortlich, steigende Treibhausgasemissionen zu erzeugen.
Klimaschutz: Apple allerdings eher Vorbild als SündenbockOb Apples immer wieder vorgebrachtes Umwelt- und Klimaschutz-Mantra auf tatsächliches Handeln fußt, hatten wir kürzlich in
diesem Artikel diskutiert. Apple (und nicht andere Tech-Anbieter) als Zielscheibe zu nehmen, ist angesichts der vielen Maßnahmen wohl eher als PR-Stunt anzusehen. Die ausbleibende Kritik an der US-Regierung kann man hingegen durchaus skeptisch sehen, in der Tat war Apple in den Jahren 2017 bis 2021 diesbezüglich weniger kleinlaut.