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Apple vs. Samsung: Greg Joswiak und andere Apple Manager sagen aus

Im Patentstreit zwischen Apple und Samsung, der gerade in eine neue Runde geht, hat als erster Zeuge gestern Greg Joswiak ausgesagt. Apples Chef für Produktmarketing der iPhone-Sparte war angetreten, um zu erklären, warum Design für Apple so entscheidend ist. Joswiak führte aus, dass Steve Jobs derjenige war, der dem Design eine so zentrale Stellung bei der Produktentwicklung zuwies. Er ging sogar noch weiter und sagte: "Das ist etwas, das Steve in der DNA des Unternehmens verankert hat." Das Risiko sei immens gewesen, so der Produktverantwortliche für die iOS-Sparte. "Wir haben wirklich alles riskiert, was Apple zu der Zeit erfolgreich machte… wir haben die gesamte Firma als Wetteinsatz eingesetzt", wird Joswiak weiter von einem Reporter zitiert.


Designer Richard Howard erklärt Relevanz der Design-Patente
Anschließend präsentierten Apples Anwälte Bilder von Produkten und Verpackungen des Konzerns. Zudem wurden frappierend-ähnliche Samsung-Geräte im Vergleich gezeigt. Richard Howard, senior director of design, und einer der führenden iPhone-Designer sprach über Samsungs "Runterreißen" des Designs: "Sie haben versucht einen Teil seiner ikonischen Natur runterzurupfen und zu sagen ,Wir sind auch cool'." Apple habe im Designprozess Hunderte von Prototypen verworfen. Der intensive Auswahlprozess mache Apples Design-Patente so wertvoll.


Designteam enttäuscht über Samsungs Kopie
Tony Blevins ist Chef der Beschaffung bei Apple und gab einen emotionalen Eindruck wie der erste Designprozess von statten ging und wie enttäuschend er die Veröffentlichung der Samsung-Kopien empfand. Er sagte: "Eine kleine Gruppe von uns hat seit Jahren unermüdlich an diesem Produkt gearbeitet. Wir arbeiteten lange Nächte und Wochenenden, wir opferten Zeit mit unseren Familien, wir verpassten Geburtstage. Wir haben Patente angemeldet und versucht, die Dinge richtig zu machen, damit wir die Früchte unserer Arbeit genießen können". Als die Samsung-Handys erschienen waren, habe er "jede negative Emotion, die man sich vorstellen könnte", erfahren.

Prozess ursprünglich 2011 gestartet
Der Patentstreit zwischen Apple und Samsung läuft bereits seit 2011. Apple gewann zunächst und ein Gericht verdonnerte Samsung zu einer Strafe von einer Milliarde US-Dollar. In folgenden Prozessen gelang es Samsung die Strafe immer stärker herunterzusetzen, am Ende auf 339 Millionen US-Dollar. Samsung zog vor das höchste Gericht und erreichte dort eine weitere Herabsetzung der Strafe. Der Supreme Court änderte damit die jahrhundertealte Berechnung von Schäden in den USA. Er verwies den Fall zurück an den Destrict Court, der nun feststellen soll, wie hoch der Schaden anzusetzen ist und welche Zahlungen für Samsung daraus resultieren.

Kommentare

jensche16.05.18 12:19
Im verlinkten Artikel eine spannende interne Präsentation mit 123 Seiten welche genau anwies Apple zu kopieren.

+1
sierkb16.05.18 12:54
jensche:

Was Du da wieder ausgräbst, ist doch schon längst als höchst einseitige und unwahre Darstellung Apples widerlegt, Apples Anwälte haben es vor Gericht so aussehen lassen, wollten genau dieses Bild der Jury und der gesamten Weltöffentlichkeit vermitteln – und hatten mit dieser Strategie, mit dieser einseitigen Darstellung und gezielter Unterschlagung genau konträr und Samsung entlastender Informationen, die in denselben Dokumenten standen und genau das Gegenteil aussagten von dem, was Apple behauptet hat, auch Erfolg.
Leider erst nach dem betreffenden Prozess, als diese in Rede stehenden Dokumente in ihrer Gesamtheit (und eben nicht nur die Seiten, die Apples Anwälte sich zielgerichtet für ihre Strategie und ihren Auftritt vor der Jury rausgepickt hatten) vom Gericht den Journalisten und somit der Öffentlichkeit freigegeben wurden, wurde deutlich, dass Apples Anwälte hier im Grunde unfair und unsauber gespielt und vor Gericht und vor der gesamten Weltöffentlichkeit ein völlig falsches Bild erzeugt haben (nämlich ein komplett Gegenteiliges als in diesen Dokumenten eigentlich drinsteht – es hat keine Kopieranweisung gegeben, vielmehr gab es sogar genau das Gegenteil dessen: eine Bitte des Samsung-Chefs an seine Ingenieure und Designer, eben nicht zu kopieren und sich lieber auf seine eigenen Stärken auch und gerade im Design zu besinnen, man müsse nicht kopieren, hätte genug eigene diesbzgl. Kompetenz und Tradition), und es hat verfangen, viele sind leider drauf reingefallen, und es wirkt offenbar bis heute nach:

Slashdot (08.10.2012): Unredacted Documents In Apple/Samsung Case, No Evidence of 'Copy' Instruction

cnet news (07.10.2012): So it looks like Samsung might not have tried to copy the iPhone
Previously redacted documents presented in the Apple-Samsung case seem not to offer actual evidence that Samsung told its designers to copy the iPhone.

Groklaw (07.10.2012): Apple v. Samsung - More Unredacted Documents Surface Re Foreman, "Proof" of "Copying" That Isn't

Nur weil Apple bzw. Apples Anwälte etwas behaupten und so drehen wie es ihnen in den Kram passt und eine Jury, die Weltöffentlichkeit, uns, das glauben machen wollen, ist es noch lange nicht so wie sie es darstellen oder gar wahr.

Mark Twain, 1835 - 1910
Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen,
ehe sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.
+1
Oligabler
Oligabler16.05.18 20:20
Oh wenn Apple mit der Milliarde durchkommt gibt Samsung bestimmt kein Rabat mehr bei den Komponenten die Samsung für Apple herstellt bzw. kauft.
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becreart17.05.18 06:07
Oligabler

Bei Samsung muss man unterscheiden um welche Firma es sich haltet. Da gibt es unzählige.
0
BigLebowski
BigLebowski17.05.18 18:02
Das läuft noch immer?
😂😂

Muss mir Mal wieder
"Im Auftrag des Teufels" angucken.
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