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App Store: Apple unterliegt im Supreme Court, Frage nach Ausnutzung der Marktmacht darf verhandelt werden

Wer Software für iPhone und iPad anbieten möchte, muss dazu den offiziellen Weg über den App Store gehen – und wer für die jeweiligen Apps zur Kasse bittet, hat auch 30 Prozent an Umsatzbeteiligung an Apple zu entrichten. Wenn Inhalt oder Gestaltung einer App den von Apple definierten Richtlinien widerspricht, lehnt Apple die Veröffentlichung ab und der Entwickler hat keine Chance mehr auf den geregelten Vertrieb seiner iOS-App. Was dazu führte, Schadsoftware fast vollständig zu verbannen und irreführende, betrügerische Angebote sehr stark einzuschränken, hat natürlich auch eine Schattenseite.

Konkurriert ein Anbieter direkt mit Apple, so geht dies mit einem Wettbewerbsnachteil einher. Beispielsweise können es Netflix, Spotify, Amazon und Co. für ihre Streaming-Angebote nicht erlauben, Abos direkt über die App abzuschließen. Die 30 Prozent Beteiligung bedeuten, entweder eine wesentlich schlechtere Marge verkraften zu müssen – oder die Gebühren aufzuschlagen, dann aber weniger attraktive Preise zu bieten.


Der Supreme Court lässt Klagen zu
Für Apples Geschäftsprinzip, das nun schon seit mehr als 11 Jahren Bestand hat, droht allerdings Ungemach. Der Supreme Court urteilte nämlich, dass es möglich ist, deswegen Klage gegen Apple einzureichen und sich auf wettbewerbswidriges Verhalten zu berufen. Das Gericht stellte zwar keine Ausnutzung eines Plattform-Monopols fest, dies war auch nicht die zu behandelnde Frage, winkte die Klage aber durch. Während es Apple gar nicht zu einem Urteil kommen lassen wollte, wird die Angelegenheit nun verhandelt und geht möglicherweise zu Ungunsten Apples aus. In diesem Fall stünde die Geschäftspraxis vor einschneidenden Änderungen.

Nun geht es um den Inhalt
Die rechtliche Auseinandersetzung findet nun wieder ihren Weg hin ins reguläre Gerichtssystem, wo der eigentliche Inhalt behandelt wird: Darf Apple vorschreiben, wo und wie Apps für die iOS-Plattform zu erwerben sind? In früheren Auseinandersetzungen dieser Art lautete der Konsens meist, innerhalb einer Plattform könne es kein Monopol geben, der Nutzer habe ja stets die Option, ein anderes Betriebssystem zu verwenden. Beobachtern zufolge ändert sich aber die Wahrnehmung inzwischen, weswegen Apple möglicherweise vor Schwierigkeiten steht. Auch in der EU gibt es offizielle Untersuchungen, Auslöser war die Beschwerde von Spotify.

Kommentare

JanoschR
JanoschR13.05.19 17:36
Artikel
[...]Während es Apple gar nicht zu einem Urteil kommen lassen wollte, wird die Angelegenheit nun verhandelt und geht möglicherweise zu Ungunsten Apples aus. [...]


Oder auch nicht. Erstmal wurde nur geklärt, ob Apple Verkäufer oder Vermittler ist. Alles andere wurde explizit nicht bewertet.
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sierkb13.05.19 18:34
The Verge (13.05.2019): Supreme Court says Apple will have to face App Store monopoly lawsuit

MacRumors (13.05.2019): Supreme Court Allows App Store Monopoly Lawsuit Against Apple to Proceed

Reuters (13.05.2019): U.S. Supreme Court allows App Store antitrust suit against Apple
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misc13.05.19 18:39
Die Klage finde ich eigentlich berechtigt, nur die Begründung, die Software im AppStore wäre wegen Apples 30%-Anteil überteuert, finde ich absurd.
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MacBlack
MacBlack14.05.19 01:52
Vielleicht kommen wir ja dann dazu, dass der Anwender neben dem sicheren App Store auch die Wahl eines unsicheren freien Angebots hat. Wie beim Mac eben.
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teorema67
teorema6714.05.19 06:21
Unsicher wie beim Mac? Hier ist alles sicher beim Mac.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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Urkman14.05.19 08:07
MacBlack
Vielleicht kommen wir ja dann dazu, dass der Anwender neben dem sicheren App Store auch die Wahl eines unsicheren freien Angebots hat.

Dann sind wir bald im Android Land und verloren haben dann alle. Kunden und Anbieter...

Ich persönlich finde den Weg nicht gu. Allerdings sollte Apple dazu gebracht werden alternative Zahlungsmöglichkeiten _neben den InApp Käufen_ immer anzubieten.
Vielleicht könnte Apple auch etwas von den 30% runtergehen...

Aber das ganze System öffnen, halte ich für keine gute Idee...
Ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung als Kunde und Anbieter...
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ratti
ratti14.05.19 08:46
Es mag im goldenen Käfig zunächst ganz angenehm sein, aber letztlich ist es nicht akzeptabel, dass einige Medienunternehmen Gatekeeper für einen Markt sind, für den sich abzeichnet, dass er die Grundlage für unser Zusammenleben bildet. Medien, Kommunikation, Steuererklärung, Bezahlen und Bundestagswahl wird nicht ewig per Papier stattfinden können, nur damit man's am Handy schön bequem hat und die große Firma aufpasst.
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