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5 Jahre Epic-/Apple-Eskalation – der Markt veränderte sich

Vor fünf Jahren begann eine rechtliche Auseinandersetzung, die zu weit mehr werden sollte, als nur Differenzen in der Auslegung von Geschäftsbedingungen. Epic hatte dem Spiel Fortnite In-App-Käufe über ein eigenes Zahlungssystem spendiert, dies zu günstigeren Preisen als über die bisherige Abwicklung – und flog dafür umgehend aus Apples und Googles App Store. Vor Gericht konnte Epic gegen Apple zwar nur durchwachsene Erfolge feiern, Google unterlag hingegen in den meisten Punkten. Den Markt sollte die Auseinandersetzung durchaus verändern, denn die Frage "dürfen die beherrschenden Akteure beliebige AGB durchsetzen?" wurde intensiver denn je diskutiert.


Ein schwelendes Thema wurde zum Hauptproblem
Was in den Jahren zuvor zwar meist als Kritikpunkt schwelte, jedoch bestenfalls halbherzig auf der Tagesordnung der weltweiten Wettbewerbshüter stand, manifestierte sich zu einem zentralen Thema. Der Streit beschleunigte gesetzliche Vorhaben wie den Digital Markets Act (DMA) der EU, gleichzeitig griffen Einschränkungen in ersten Ländern – und auch in Apples Heimat verschlechterte sich das Klima eingehend. Apple konnte zwar den Großteil der Gerichtsverfahren gewinnen, verlor aber das Narrativ, per kontrolliertem Ökosystem nur um die Sicherheit der Nutzer bemüht zu sein. Neben den genannten Märkten streben zudem Japan, Australien und Großbritannien empfindliche Einschnitte an, was marktbeherrschende Unternehmen dürfen.

Apple und Google mussten reagieren
Direkte Folgen waren unter anderem die Einführung des "Small Business"-Programms, um kleineren Entwicklern halbierte Store-Gebühren zu ermöglichen. Während Apple hier zu einem enorm komplexen Verfahren griff (was für alle weiteren Anpassungen ebenfalls zur Leitlinie werden sollte), stellte Google gar die erste Million Umsatz immer und für alle auf geringere Abgaben um. Das wurde zwar von vielen Anbietern dankend angenommen, behob jedoch ein zentrales Problem nicht: Was Apple nicht passt, darf nicht aufs iPhone. Bei potenziell schädlichen Inhalten ist das sicherlich zu befürworten, doch kamen die Wettbewerbshüter immer mehr zur Erkenntnis, dass Apple die Vorgaben gezielt einsetzt, um Konkurrenten zu behindern. Zudem zeigte sich angesichts des oft nicht sehr geschickten Vorgehens von Apple, dass man vor allem für 30 Prozent Gebühren kämpft.

Die Öffnung des App Stores
Gleichzeitig gelten die Auseinandersetzungen bzw. Epics Vorgehen als Katalysator dafür, dass Apple den App Store in zweierlei Weise zu öffnen hatte. In den USA und der EU sind inzwischen externe Zahlungen zu erlauben, wenngleich Apple hier wieder durch ein komplexes Regelwerk weitgehend sicherstellt, Entwicklern die Nutzung fast unmöglich zu machen – vor allem, wenn man die App international vertreiben will. Zudem besteht zumindest die theoretische, wenngleich noch umständlicher zu verwendende Option, Apps außerhalb des offiziellen Stores anzubieten.

Ein Fazit nach fünf Jahren
Selbst wenn man Epic nur bedingt als Gewinner des Verfahrens bezeichnen kann, immerhin gibt es im regulären weltweiten App Store kein Fortnite mit eigenen Zahlungsweisen, so brachte die Angelegenheit doch viel Bewegung in die Gesetzgebung rund um digitale Inhalte. Der Markt ist seither nicht maßgeblich freier – aber durchlässiger und transparenter. Mehr Aufmerksamkeit für (potenziellen) Marktmissbrauch und sichtbarer Druck auf Big Tech von oberster Stelle sind eindeutige Auswirkungen.

Kommentare

Nebula
Nebula18.08.25 15:20
Ist das, was Epic gemacht hat, nicht im Prinzip auch Marktmissbrauch? Hätte sich ein Wald-und-Wiesen-Endwickler mit seiner kleinen App so verhalten, wäre vermutlich nix passiert. Fortnite war und ist(?) in großen Kreisen ja populär und quasi ein Must-have. Entsprechend hat Epic mit dem Titel auch eine gewisse Macht.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
-5
MikeMuc18.08.25 15:32
Ist es jetzt irgendwo wirklich für irgendwen preiswerter geworden (außer vielleicht für Epic selber)? Oder landet das Geld nun nur bei jemand anderem? Sind die Anbieter mit fliegenden Fahnen nun zu alternative Appstores geflüchtet? Wie sehen die Umsätze außerhalb des AppStores von Apple aus?
+1
deus-ex
deus-ex18.08.25 17:48
Auch wenn Epic sich in der Geschichte als Robin Hood darstellt. Der Kunde hat von dem ganzen Zeug bisher nichts außer erhöhte Komplexität. Man muss sich nun einen 2. Store installieren um sich vorher im AppStore verfügbare Spiele (Fortnite, Rocket League Side Swipe) EXCLUSIV im Epic Store herunterladen zu können.
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