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Alternativer App Store: AltStore PAL 2.2 nun ohne Provision

Als Apple als Reaktion auf das Digitale-Märkte-Gesetz das iPhone-Betriebssystem für alternative App-Marktplätze öffnete, war AltStore das erste Angebot, welches EU-weit zum Download bereitstand. Zwei Apps standen darin anfangs zur Auswahl: Der Zwischenablage-Manager Clips und der Retrospielemulator Delta. Erklärtes Ziel der Entwickler war es jedoch nicht, sich auf eigene Apps zu beschränken – vielmehr sollte AltStore für möglichst viele Entwickler bereitstehen. Das Update auf AltStore 2.2 befreit potenzielle App-Anbieter nun davon, den App-Marktplatz an den Umsätzen zu beteiligen. Ein Apple-Entwickler-Account sowie eine Registrierung im AltStore genügen, um Apps EU-weit im AltStore zu veröffentlichen.


Die Regeln für alternative App-Marktplätze setzen ab einer gewissen Download-Zahl voraus, dass Anbieter eine Gebühr für die Überprüfung der Apps bezahlen – eine "Core Technology Fee" (CTF). Offenbar ist AltStore bereit, das Risiko einzugehen, diese Gebühren für Apps von Drittanbietern zu übernehmen. Eine Anleitung auf der Hilfeseite des App-Marktplatzes erläutert die Prozedur, um eine App für eine Verteilung über den AltStore vorzubereiten. Im Voraus müssen Entwickler einen Entwickler-Account bei Apple registrieren, falls dies bisher nicht geschehen ist. Darin stimmen sie den alternativen EU-weiten Bedingungen für eine Verbreitung über alternative App-Marktplätze zu. Im nächsten Schritt registrieren sie dann ihre Entwickler-ID im AltStore. Für diesen Zweck offeriert AltStore eine REST-API. Das Sicherheits-Token, welches die REST-API als Antwort sendet, muss man wiederum im Apple-Entwickler-Account unter Users & Access/Integrations/Marketplace als neuen Eintrag hinterlegen.

Apple überprüft weiterhin
Als Nächstes übermitteln Entwickler ihre fertiggestellte App (oder die aktualisierte Version) zur Notarisierung über Apples Entwicklerportal. Sobald das App-Store-Review-Team grünes Licht gegeben hat, laden Entwickler ihr Alternate Distribution Package (ADP) herunter – erneut über die REST-API des AltStores. Dies legen sie auf einem eigenen Server ab, um es schlussendlich mittels einer JSON-Datei im AltStore anzukündigen. Diese Prozedur müssen Entwickler für jedes Update und jede App wiederholen; dank der REST-API lässt sie sich weitgehend automatisieren.

AltStore verwaltet App-Quellen
Für Anwender, welche eine App über den AltStore herunterladen wollen, ändert sich nichts. Weiterhin müssen sie eigenständig Server-Adressen der jeweiligen Anbieter von Hand hinzufügen. Beim Start steht lediglich das Angebot der AltStore-Entwickler zur Auswahl; im Reiter „Sources“ offeriert der Marktplatz eine Handvoll weiterer Server, unter anderem Epic Games.

Delta offeriert nun Patreon-Abonnements
Der Emulator für Retrospiele namens Delta, welcher von den AltStore-Machern stammt, ist in anderen Ländern im offiziellen App Store verfügbar. Das jüngste Urteil im Gerichtsstreit zwischen Apple und Epic Games ermöglichte eine Änderung in Delta: Innerhalb der USA kann man die Entwickler direkt per Patreon unterstützen. Bisher mussten Anwender dafür in den Browser wechseln.

Kommentare

tobias.reichert09.05.25 15:50
Bitter, dass sie so getriezt werden mussten....
0
eastmac
eastmac09.05.25 20:27
„ Das Update auf AltStore 2.2 befreit potenzielle App-Anbieter nun davon, den App-Marktplatz an den Umsätzen zu beteiligen.“

Wie lange will der überleben?
+4
Tom Macintosh
Tom Macintosh10.05.25 11:27
ich würde niemals so etwas installieren auf meinem iPhone oder iPad … auch wenn die Apps im App Store freigeben werden müssen. Gern zahle ich dann lieber 1-2-3 Euro mehr.
+1
Hugo Bond11.05.25 02:22
Tom Macintosh
ich würde niemals so etwas installieren auf meinem iPhone oder iPad …
Dann ist Apple mit seiner Politik und Angstmache ja schon traurig weit gekommen. Was meinst du denn mit 'so etwas'? 'So etwas' wird seit Anbeginn des Computers auf sämlichen Systemen, von Windows bis Linux, erfolgreich installiert. Was also soll 'so etwas' heißen? Programme?
+3
Wauzeschnuff
Wauzeschnuff11.05.25 04:32
Hugo Bond
Mit „Angstmache“ hat das nur am Rande zu tun. Es ist für die meisten schlicht eine Abwägung aus Vertrauenswürdigkeit und Opportunitätskosten (Nützlichkeit, Zeit- und Administrationsaufwand, finanzieller Belastung, subjektive Wahrnehmung, etc.). Das gilt für App-Stores/Softwarerepositories genauso wie für Software (Bsp: Browser, OS, etc.), Dienste (Bsp: Suchmaschine, Online-Speicher, etc.) bis hin zu jeder Art von Produkten.

Und es ist ganz und gar nicht so, dass die ganze Welt auf weitere AppStores aus Apples Plattformen gewartet hätte. Einige lehnen es komplett ab (aus völlig verschiedenen Gründen), einige warten sehnsüchtig darauf (aus ebenso verschiedenen Gründen), und den meisten ist es schlicht völlig egal (sofern sie es überhaupt mitbekommen haben).

Die Meinung von Tom Macintosh als Ergebnis von „Apples Angstmache“ zu disqualifizieren ist zu simpel. Es ist eher das Ergebnis von 30 Jahren Kommerzialisierung des Internets. Wir haben inzwischen alle gelernt, dass zu günstige oder kostenlose Produkte von kommerziellen Firmen zu oft bedeuten, dass der Kunde zum Produkt wird (Google, Meta, OpenAI, Werbung und Tracking im Internet, etc.). Dementsprechend gibt es Leute, die auf derartige Ankündigungen eher reserviert reagieren um zu vermeiden zum Produkt zu werden. Und gerade auf Apples Plattformen sind diese Leute durchaus eher zu finden, da Datenschutz einer der Selling-Points von Apple-Plattformen ist.
+1
Tom Macintosh
Tom Macintosh11.05.25 07:33
Hi Hugo,
ich möchte einfach auf dem Device wo ich Banking, Personliches drauf habe eine sichere Basis haben. Ich bin ja auch einfach enttäuscht das z.b. die DB App gerade wieder als Sammelwütige App disqualifiziert wurde. Auf meinem Telefon sind daher nur die nötigsten Apps drauf.

Auf dem Computer habe ich eine etwas andere sichtweise, da ich diesen ja ganz anders steuern kann. Der kann ja viel komplexer bedient werden als ein Handy. Da gibt es auch ganz andere Überwachungsmöglichkeiten. Little Snitch etc... die mir schon eine gute Sicherheit bieten.
+1
sudoRinger
sudoRinger11.05.25 09:44
Tom Macintosh
ich würde niemals so etwas installieren auf meinem iPhone oder iPad … auch wenn die Apps im App Store freigeben werden müssen. Gern zahle ich dann lieber 1-2-3 Euro mehr.
Ich möchte zur Diskussion mal ein praktisches Beispiel beitragen.

"so etwas" könnten zum Beispiel Apps sein, die permanent im Hintergrund synchronisieren können.

Dienste wie Dropbox, Nextcloud, Resilio, Syncthing auf dem iPhone müssen in regelmäßigen Abständen geöffnet werden, um eine vollständige Synchronisierung zu gewährleisten.
Die Hintergrundaktualisierung funktioniert nur eingeschränkt und in kurzen Zeitfenstern. Die Apps können nicht dauerhaft im Hintergrund laufen und synchronisieren. Besonders bei größeren Dateien oder vielen Änderungen ist das manuelle Öffnen der App notwendig, damit diese im Vordergrund vollständig synchronisieren kann.

Das alles natürlich im Namen der Sicherheit. Apple will nur unser Bestes

iCloud hat dagegen einen Sonderstatus auf iOS-Geräten. Als Apple-eigener Dienst genießt iCloud Privilegien, die Drittanbieter-Apps wie Dropbox nicht haben:
  • iCloud kann kontinuierlich im Hintergrund synchronisieren
  • Die Synchronisierung erfolgt systemweit
  • iCloud-Prozesse werden vom System priorisiert

Ich muss Resilio wegen dieser iOS-Beschränkungen jedesmal öffnen, bevor ich meine Schreib-App öffne. Es wäre doch schön, wenn über alternative App Stores "so etwas" doch installiert werden könnte.
+4
DefConData
DefConData11.05.25 21:51
Das eigentliche Problem für viele Firmen die Apps in Apples Appstore anbieten sind nicht die 15-30% Gebühren. Firmen haben ein Riesenproblem mit den Datenschutzvorgaben die Apple durchsetzen will.

Ein Beispiel wie man viel mehr Geld machen kann ist die t-Online Nachrichten App.

https://apps.apple.com/de/app/t-online-nachrichten/id339777505


Viele Newsseiten wollen für Artikel Geld haben. Natürlich ist das verständlich, Wie bezahlen es Firmen bei kostenlosen Angeboten? Dazu muss man wissen wie wertvoll die Daten sind. Vor ein paar Jahren waren diese Daten sehr wertvoll.

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/user-tracking-bezahlt-mir-meine-daten

Firnen die so etwas analysieren beschreiben das sogar ausführlich.

https://piwikpro.de/blog/nutzerverhalten-und-verhaltensdaten-in-webanalyse/

In einer der letzten Updates der t-Online Nachrichten App war man 'ehrlich' und hat dort 207 'Partner' genannt. VDie meisten Firmen sind aber ungern ehrlich und möchten diese leicht einsehbaren Plichtdokumentationen besser verstecken. Im Appstore geht das aber nicht so leicht und das wurmt die Firmen, daher will man da weg.

Ich finde es extrem unerfreulich wie sich Firmen wie Meta, Tic Tok , X u.s.w. verhalten. Weiterhin finde ich es persönlich wesentlich angenehmer das ich nur wenige externe Konten benötige um Apps und Co zu nutzen.

Das es nicht wirklich um die 15-30% geht sieht man deutlich bei Firmen wie Serie mit ihren Affinity Photo u.s.w. Im Appstore gibt es kaum Rabatte Kauft man bei denen direkt verzichten sie von sich aus teilweise auf mehr als 30%. Da kann man deutlich sehen was Kunden Daten wert sind.

Ich möchte das nicht.
Wer keine Ahnung hat sollte besser mal die Fresse halten
-2

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