AirDrop funktioniert nun zwischen Apple- und Android-Geräten – ohne Apples Hilfe


Apple stellte AirDrop am 20. Juli 2011 zusammen mit Mac OS X 10.7 Lion und iOS 7 vor. Bei AirDrop handelt es sich um ein Kommunikationsprotokoll, über welches Geräte Dateien ohne aufwendige Konfiguration oder den Umweg über einen Server austauschen können. Geräte kommunizieren via Bluetooth und WLAN direkt miteinander – und der Dateitransfer findet ohne Umweg zwischen den beteiligten Geräten verschlüsselt statt. Bis OS X 10.10 Yosemite war es allerdings nicht möglich, so Dateien zwischen einem Mac und einem iPhone auszutauschen, da die Protokolle unterschiedlich waren. Mit Yosemite glich Apple die Kommunikationsprotokolle an, sodass ein Austausch zwischen iPhone, iPad und Mac gelang.
Nun auch für AndroidGoogle gab nun bekannt, dass die Android Quick-Share-Funktion nun auch das AirDrop-Protokoll unterstützt. So ist es möglich, Dateien zwischen Android, iPhone, iPad und Mac auszutauschen. Momentan wird noch das neueste Pixel-10-Smartphone vorausgesetzt – doch es ist zu erwarten, dass die Kompatibilität bald auch für ältere Geräte hergestellt wird.
Damit ein Austausch möglich ist, muss auf dem Apple-Gerät AirDrop für alle in Reichweite befindlichen Geräte für 10 Minuten aktiviert werden. Die gleiche Einstellung muss auf Android-Geräten eingestellt sein, wenn diese eine Datei von einem Apple-Gerät empfangen sollen. Einschränkungen bezüglich des zu übertragenden Dateityps gibt es nicht – es können Bilder, Textdateien, Videos oder andere Dateien direkt übertragen werden.
Ohne Apples HilfeWie Google gegenüber 9to5Google
bekanntgegeben hat, setzte der Suchmaschinengigant die neue Funktion ohne die Hilfe von Apple um. Der Konzern hat somit wohl das Protokoll rekonstruiert und auf Android nachimplementiert. Google sagt, man hätte gerne mit Apple zusammengearbeitet, um beispielsweise die Option "Nur für Kontakte sichtbar" umsetzen zu können, was wohl ohne das Mitwirken von Apple nicht möglich ist.
Google betont in einem längeren
Blog-Eintrag, dass die eigene Umsetzung des AirDrop-Protokolls sicher sei – und ließ sogar von einer auf Sicherheit spezialisierten Firma die Umsetzung validieren, um Schwachstellen zu identifizieren.
Steuert Apple gegen?Apple ist sehr darauf bedacht, die Alleinstellungsmerkmale der eigenen Geräte zu erhalten. In Märkten mit hohem Nutzeranteil, wie zum Beispiel den USA, sind Funktionen bedeutungsvoll, welche nur zwischen Apple-Geräten funktionieren – und dazu gehört AirDrop. Ob Apple Möglichkeiten hat, Googles Umsetzung des AirDrop-Protokolls zu verhindern, ist bislang nicht bekannt – und auch nicht, ob Apple eine derartige Möglichkeit ergreifen würde.