iPad mit Gedanken steuern: Video zeigt das Verfahren für ALS-Patienten


Apple baut die Bedienungshilfen von iOS, macOS und Co. kontinuierlich aus: Ziel der verschiedenen Einstellungen und Modi ist es natürlich, möglichst vielen Menschen eine angenehme Nutzung der Systeme zu ermöglichen sowie die größtmögliche Barrierefreiheit herzustellen. So lassen sich beispielsweise die iDevices sogar mit Augenbewegungen steuern, indem die Option „Blickerfassung“ eingeschaltet wird. Apples Partnerschaft mit dem US-Startup Synchron geht aber noch einen Schritt weiter: Dank eines „Brain-Computer-Interface“ (BCI) sind Anwender dazu in der Lage, das iPad über ihre Gedanken zu steuern.
Neuronales Implantat ermöglicht Gedankensteuerung des iPadsDie Touch-Bedienung des iPads gilt zwar gemeinhin als intuitiv, allerdings sind manche Personen zu stark eingeschränkt, um davon Gebrauch machen zu können. Das trifft etwa auf den mit Amyotropher Lateralskelrose (ALS) erkrankten Patienten Mark Jackson zu. Synchron hat nun ein Video veröffentlicht, das Jackson bei der Nutzung eines iPads zeigt. Das Besondere dabei: Da er weder Arme noch Hände bewegen kann, ist er dabei auf ein Neuroimplantat angewiesen, welches durch einen Eingriff in Blutgefäße oberhalb des Motorcortex angebracht wurde. Genau genommen handelt es sich dabei um eine sogenannte „Stentrode“, also ein Elektrodenarray, welches auf einem Stent montiert wurde.
Studie bislang ohne schwerwiegende NebenwirkungenDem Patienten ermöglicht das Implantat sowie Apples Switch-Control-Framework die vollständige Nutzung des iPads durch Gedanken: Er könne anderen etwa Nachrichten schreiben und mit der Welt in Verbindung bleiben, so Jackson im Video. Er nimmt an einer Studie zum Stentrode-Implantat teil, welche von der zuständigen Behörde, der FDA, genehmigt wurde. Von 2019 bis Mai 2025 wurde das System an zehn Personen erprobt, gravierende Nebenwirkungen sind Synchron zufolge nicht aufgetreten. Für Mark Jackson stellt der Eingriff einen Erfolg dar: „Er hat mir einen Teil meines Lebens zurückgegeben“, so der ALS-Patient.