Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Werbeverbot für Apple-Apps im App Store? EU kündigt verschärftes Wettbewerbsgesetz an

Apple sieht sich mehr und mehr dem Vorwurf ausgesetzt, wettbewerbswidrig im hauseigenen App Store zu agieren. Das Unternehmen fordere zu hohe Gebühren von Drittanbietern und positioniere die eigenen Anwendungen zu prominent bei den Suchergebnissen, so die Kritik. Dem letztgenannten Punkt könnten die Wettbewerbshüter der Europäischen Union bald einen Riegel vorschieben. Margrethe Vestager stellte in ihrer Funktion als EU-Kommissarin für Wettbewerb entsprechende Gesetzesverschärfungen in Aussicht.


Aktualisiertes EU-Gesetzes für digitale Dienste steht bevor
Vestager thematisierte in ihrem Interview mit CNBC die bevorstehende Anpassung des Gesetzes für digitale Dienste („Digital Services Act“) an die aktuelle Marktsituation – inklusive besonderer Beachtung der immer dominanteren Plattform-Betreiber wie Apple und Google. „Mit Macht und Stärke kommt Verantwortung“, so Vestager. Konkret soll das für die derzeitigen Platzhirsche des Digitalmarkts heißen: Verzicht auf oder zumindest deutliche Eindämmung von Eigenwerbung im jeweiligen App Store, sofern die eigenen Dienste in Konkurrenz zu kleineren Drittanbietern stehen. Das Gesetz soll im Laufe des Monats offiziell angekündigt werden, wobei es bis zur Ratifizierung durch die EU-Mitgliedstaaten noch längere Zeit dauen dürfte.

Apples Eigenwerbung im App Store steht auf der Kippe
Im Fall von Apple hätte das neue Gesetz Auswirkungen auf die Vorgehensweise des Unternehmens im App Store. Derzeit bewirbt Apple Services wie das Musikstreaming-Angebot Music oder andere eigene Apps vergleichsweise offensiv. Apple-Anwendungen erscheinen ganz oben in den Suchergebnissen und Nutzer erhalten Werbeanzeigen für Dienste wie Apple Music. Damit könnte es in der EU bald vorbei sein, sofern das Gesetz umgesetzt wird. Das Unternehmen müsste dann höchstwahrscheinlich die Werbung für Services wie Music innerhalb des App Store zurückfahren.

Drittanbieter-Beschwerden häufen sich
Streaming-Konkurrent Spotify beschwerte sich bereits im Frühjahr 2020 über „unfaire Wettbewerbspraktiken“ des Unternehmens aus Cupertino im App Store. Apple kontrolliere sowohl iOS als auch den App Store, was dem Unternehmen eine Verfügungsgewalt über das Angebot aller dort vertreten Drittanbieter gebe. Laut Spotify seien die Abgaben für Abos höchst problematisch, die Softwareanbieter an Apple zahlen müssen, falls Nutzer den jeweiligen Dienst über den App Store abonnieren. Für Apple Music hingegen werden naturgemäß keine Abgaben fällig. Zudem nutze Apple die Marktmacht im App Store aus, um das eigene Musikangebot prominenter als die Apps der Drittanbieterkonkurrenz zu positionieren. Die Politik sollte Marktmächten wie Apple daher Schranken setzen, um den Wettbewerb wieder fairer zu gestalten, so Spotify.

Kommentare

cyberbutter
cyberbutter07.12.20 15:38
Dann kann Apple ja in Zukunft Werbung im Google Store machen...

Interessant auch das sich Drittanbieter beschweren, Nutzer jedoch nicht.
BÄM!
0
tk69
tk6907.12.20 15:59
Hohe Gebühren? Ist Apple nicht schon von 30 auf 15% gegangen? Oder gibts da noch andere Gebühren.

Problematisch finde ich allerdings die EU-Eingrenzungen. Also wenn in meiner Wohnung anderes Mobiliar gestellt wird als ich es möchte, dann kann das doch nicht fair sein? Herr im eigenen Laden wöllte man doch schon sein.
+1
NONrelevant
NONrelevant07.12.20 16:05
Verrückte Welt.
Dann darf also zukünftig auch Ikea keine Werbung mehr für Möbel von Ikea in ihren Möbelhäusern machen?
Obwohl mir die Werbung für Apple Music tatsächlich auch etwas auf die Nerven geht!
NONrelevant - Wer nicht selber denkt, für den wird gedacht.
0
deus-ex
deus-ex07.12.20 16:23
Das Mitbewerber nicht benachteiligt werden sollen JA! Auf jeden fall. Das aber man SEINE Produkte nicht mehr in SEINEM Geschäft bewerben darf halte ich für eine BENACHTEILIGUNG des Anbieters. Weiß nicht ob sowas von Gericht bestand haben könnte.
+3
aMacUser
aMacUser07.12.20 16:39
Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark der Gesetzgeber manche Unternehmen und Personen benachteiligt und diskriminiert bei dem Versuch, eben diese Benachteiligung und Diskriminierung abzuschaffen. Die Benachteiligung im App Store soll beendet werden, wobei jedoch Apple selbst benachteiligt wird. Durch eine Frauenquote im Management soll die Benachteiligung von Frauen beendet werden. Jedoch werden dadurch möglicherweise wesentlich qualifiziertere Männer benachteiligt, wenn sich halt einfach keine qualifizierte Frau bewirbt. Und so weiter. Das ist überall das selbe Schema.
+3
adiga
adiga07.12.20 16:39
NONrelevant
Verrückte Welt.
Dann darf also zukünftig auch Ikea keine Werbung mehr für Möbel von Ikea in ihren Möbelhäusern machen?
Obwohl mir die Werbung für Apple Music tatsächlich auch etwas auf die Nerven geht!
Verkauft denn IKEA auch andere Möbel als die eigenen? Eben. Ist nicht vergleichbar. Wenn Apple HW Werbung macht auf ihren HW Seiten ist das korrekt, die verkaufen keine Computer, Smartphones oder Tablets von anderen Firmen. Im App Store sieht es aber anders aus, fast von jeder SW von Apple gibt es auch mindestens ein Gegenstück eines Konkurrenten. DAS ist der Unterschied. In einem normalen Laden könnte man sagen "Dann beliefere ich dieses Unternehmen nicht mehr", beim AppStore gibt es aber nur den einen, einzigen Anbieter. Da ist man ausgeliefert. Deshalb schauen die Wettbewerbshüter auch nicht einfach weg.
+3
Plebejer
Plebejer07.12.20 17:03
deus-ex
Das Mitbewerber nicht benachteiligt werden sollen JA! Auf jeden fall. Das aber man SEINE Produkte nicht mehr in SEINEM Geschäft bewerben darf halte ich für eine BENACHTEILIGUNG des Anbieters. Weiß nicht ob sowas von Gericht bestand haben könnte.

So lange also nur AppleApps beworben werden, ist doch alles tutti.
-1
TheMan07.12.20 17:20
Ist doch ganz einfach, Apple soll für die eigenen Apps auch 30% bzw. 15% an sich bezahlen, z.B. in die Portokasse oä. Vielleicht werden dann einfach alle Apple-Apps halt auch 30% bzw. 15% teurer für den Käufer, so kann Apple die Geldmaschine noch schneller drucken lassen, ganz EU-Konform! Es würden sich garantiert alle Apple-User in der EU riesig freuen!
-4
TerenceHill
TerenceHill07.12.20 18:49
adiga
NONrelevant
Verrückte Welt.
Dann darf also zukünftig auch Ikea keine Werbung mehr für Möbel von Ikea in ihren Möbelhäusern machen?
Obwohl mir die Werbung für Apple Music tatsächlich auch etwas auf die Nerven geht!
Verkauft denn IKEA auch andere Möbel als die eigenen? Eben. Ist nicht vergleichbar. Wenn Apple HW Werbung macht auf ihren HW Seiten ist das korrekt, die verkaufen keine Computer, Smartphones oder Tablets von anderen Firmen. Im App Store sieht es aber anders aus, fast von jeder SW von Apple gibt es auch mindestens ein Gegenstück eines Konkurrenten. DAS ist der Unterschied. In einem normalen Laden könnte man sagen "Dann beliefere ich dieses Unternehmen nicht mehr", beim AppStore gibt es aber nur den einen, einzigen Anbieter. Da ist man ausgeliefert. Deshalb schauen die Wettbewerbshüter auch nicht einfach weg.

Media Markt, Saturn und Co haben Eigenmarken. Deiner Logik nach dürfen diese Firmen auch keine Eigenwerbung mehr machen. Egal ob Prospekt, Email oder Webseite. Dort können diese Firmen auch ihre Produkte besser platzieren oder übermäßig nennen.

Wettbewerbshüter schauen bei so vielen Dingen weg oder beachten es nicht. Aber bei speziellen Themen versuchen die sich zu profilieren. Jeder einzelne: Uiii, der Meier hat Apple gestürzt. 😜
+1
Maniacintosh
Maniacintosh07.12.20 19:50
TerenceHill

Naja, der Unterschied ist ganz einfach: Wenn mir als Anbieter das Gebahren von Ceconomy nicht passt, verkaufe ich halt bei expert, Amazon, Cyberport oder mache gar einen eigenen Store auf. Passt mir als Kunde das Gebahren von Ceconomy nicht, kaufe ich halt bei expert, Amazon, Cyberport oder sonst wo ein.

Will ich iOS-Kunden bedienen, führt aber kein weg am App Store vorbei. Will ich iOS-Apps kaufen, führt kein Weg am App Store vorbei.

Die EU sollte einfach Apple verpflichten alternative App Stores zuzulassen und dann kann Apple im eigenen Laden gerne tun und lassen, was sie wollen...
-2
Peter Longhorn07.12.20 19:55
Ich verstehe die Diskussion in den Kommentaren nicht so 100%ig. Google darf in ihrer Suche (oder sonst wo) ja auch nicht die eigenen Dienste bevorzugen, sondern muss objektiv die Ergebnisse liefern. Eigentlich komisch, dass man da Apple erst jetzt auf die Füße steigt. Geht wohl wieder in erster Linie um die Definition ob Apple ein Monopol im AppStore hat oder nicht.
+1
NONrelevant
NONrelevant07.12.20 20:31
adiga
NONrelevant
Verrückte Welt.
Dann darf also zukünftig auch Ikea keine Werbung mehr für Möbel von Ikea in ihren Möbelhäusern machen?
Obwohl mir die Werbung für Apple Music tatsächlich auch etwas auf die Nerven geht!
Verkauft denn IKEA auch andere Möbel als die eigenen? Eben. Ist nicht vergleichbar. Wenn Apple HW Werbung macht auf ihren HW Seiten ist das korrekt, die verkaufen keine Computer, Smartphones oder Tablets von anderen Firmen. Im App Store sieht es aber anders aus, fast von jeder SW von Apple gibt es auch mindestens ein Gegenstück eines Konkurrenten. DAS ist der Unterschied. In einem normalen Laden könnte man sagen "Dann beliefere ich dieses Unternehmen nicht mehr", beim AppStore gibt es aber nur den einen, einzigen Anbieter. Da ist man ausgeliefert. Deshalb schauen die Wettbewerbshüter auch nicht einfach weg.

Hmmm ... da haste Recht. Ikea war vielleicht ein blödes Beispiel. Auf andere Möbelhäuser trifft das dann wohl eher zu. Die haben ihre eigene Marken und die von anderen. Aber dennoch kann ich in ein anderes Möbelhaus gehen. Wenn ich auf iOS unterwegs bin, muss ich bei Apple kaufen. Da gibt es dann kein anderes Kaufhaus für iOS Apps.
Ich werde darüber nochmal nachdenken.
NONrelevant - Wer nicht selber denkt, für den wird gedacht.
+1
fleissbildchen07.12.20 21:58
Peter Longhorn
Google ... muss objektiv die Ergebnisse liefern.

bist du sicher?
0
Peter Longhorn07.12.20 22:04
fleissbildchen
Peter Longhorn
Google ... muss objektiv die Ergebnisse liefern.

bist du sicher?
Ja bzw. . Google hat dafür bereits hohe Strafen bezahlt.
Die Frage ist halt wie offensichtlich man die eigenen Dienste positioniert.
+1
chill
chill08.12.20 00:39
TerenceHill

„Media Markt, Saturn und Co haben Eigenmarken.“

Achja? Ist mir neu.
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
-1
deus-ex
deus-ex08.12.20 08:29
Peter Longhorn
Ich verstehe die Diskussion in den Kommentaren nicht so 100%ig. Google darf in ihrer Suche (oder sonst wo) ja auch nicht die eigenen Dienste bevorzugen, sondern muss objektiv die Ergebnisse liefern. Eigentlich komisch, dass man da Apple erst jetzt auf die Füße steigt. Geht wohl wieder in erster Linie um die Definition ob Apple ein Monopol im AppStore hat oder nicht.
Nicht bevorzugen ist was anderes als verbieten!
-1
DTP
DTP08.12.20 08:34
TerenceHill
Wettbewerbshüter schauen bei so vielen Dingen weg oder beachten es nicht.
Hast du dafür ein paar Beispiele?
0
Apple@Wien
Apple@Wien08.12.20 10:27
chill
TerenceHill„Media Markt, Saturn und Co haben Eigenmarken.“

Achja? Ist mir neu.

Mir nicht.

OK, ISY KOENIC, PEAQ
+1
Unwindprotect09.12.20 07:47
aMacUser
Durch eine Frauenquote im Management soll die Benachteiligung von Frauen beendet werden. Jedoch werden dadurch möglicherweise wesentlich qualifiziertere Männer benachteiligt, wenn sich halt einfach keine qualifizierte Frau bewirbt. Und so weiter. Das ist überall das selbe Schema.

Und was ist mit dem Fall wo eine besser qualifizierte Frau immer noch abgelehnt wird, weil sie ja schlicht das Potential birgt Kinder zu "werfen"? Das ist nach wie vor ein gängiges Argument von Unternehmern. Jetzt gibt es eben als Ausgleich den Fall, dass ein besonders qualifizierter Mann abgelehnt wird, weil er eben nicht die durch die Quote nach wie vor notwendige Frau ist. Sobald man im Unternehmen ausreichend für Ausgleich gesorgt hat kann sich der tolle Typ doch nochmal bewerben... oder man sorgt eben schon vorher dafür, dass im Unternehmen kein solches Ungleichgewicht vorherrscht.

Ein Werkzeug wie die Quote ist natürlich fragwürdig und im Detail vielleicht unfair - aber wenn nach Jahrzehnten des Versuchs immer noch kein Einsehen sichtbar ist, dann müssen eben auch solche Maßnahmen sein.
+1
DTP
DTP09.12.20 08:38
Unwindprotect
aMacUser
Durch eine Frauenquote im Management soll die Benachteiligung von Frauen beendet werden. Jedoch werden dadurch möglicherweise wesentlich qualifiziertere Männer benachteiligt, wenn sich halt einfach keine qualifizierte Frau bewirbt. Und so weiter. Das ist überall das selbe Schema.

Und was ist mit dem Fall wo eine besser qualifizierte Frau immer noch abgelehnt wird, weil sie ja schlicht das Potential birgt Kinder zu "werfen"? Das ist nach wie vor ein gängiges Argument von Unternehmern. Jetzt gibt es eben als Ausgleich den Fall, dass ein besonders qualifizierter Mann abgelehnt wird, weil er eben nicht die durch die Quote nach wie vor notwendige Frau ist. Sobald man im Unternehmen ausreichend für Ausgleich gesorgt hat kann sich der tolle Typ doch nochmal bewerben... oder man sorgt eben schon vorher dafür, dass im Unternehmen kein solches Ungleichgewicht vorherrscht.

Ein Werkzeug wie die Quote ist natürlich fragwürdig und im Detail vielleicht unfair - aber wenn nach Jahrzehnten des Versuchs immer noch kein Einsehen sichtbar ist, dann müssen eben auch solche Maßnahmen sein.
Guter Punkt. Und was ist im Management eine "besondere Qualifizierung"? Die fachliche ist ja meist nicht so wichtig wie die empathische.

Außerdem sieht man ja auch, dass viele Männer, die derzeit im Management sitzen, nicht wegen ihrer Qualifikation ausgewählt wurden, sondern weil sie die richtigen Leute kannten. Oder eben ein Mann und weiß sind.

Unbewusste Diskriminierung ist sicherlich immer noch eine der größten Gründe für die Auswahl von "Gleichen" (also meist heterosexuelle weiße Männer). Es ist extrem schwer, sich davon freizumachen.

Das ist jetzt aber wirklich OT
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.