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Warum Intel die Modem-Sparte so günstig an Apple verkaufte

Apple lässt sich die Übernahme von Intels Modem-Abteilung eine Milliarde Dollar kosten. Dies gilt angesichts des großen Schatzes an Technologien sowie erfahrenen Spezialisten als vergleichsweise günstiger Preis. Jedem ist natürlich klar, was Apples längerfristiges Ziel ist: Anstatt weiterhin auf einen Drittanbieter angewiesen zu sein, sollen irgendwann auch die Mobilfunkmodems komplett aus eigener Hand stammen. Die öffentlichkeitswirksam ausgetragene Auseinandersetzung mit Qualcomm hatte wieder einmal gezeigt, wie wenig Abhängigkeit von essenziellen Partnern in Apples Entwicklungskonzepte passt. Momentan ist Apple zwar wieder Qualcomms Kunde und wird wohl auch im kommenden Jahr alle Chips von dort beziehen, in wenigen Jahren dürfte aber alles aus eigener Hand stammen.


Intel wollte schnellstmöglich aus dem Markt
Für Intel galt hingegen die Maxime, dass man sich vom hochdefizitären Geschäft schnellstmöglich verabschieden wollte. Aus diesem Grund war das Unternehmen wohl auch dazu bereit, den relativ niedrigen Kaufpreis zu akzeptieren. Mit besagter Milliarde von Apple beendet Intel damit einen Geschäftszweig, der pro Jahr ebenfalls rund eine Milliarde an Verlusten eingefahren hatte. In einem Kommentar äußerte sich jetzt der Intel-CEO mit deutlichen Worten zur Situation: Wenn man nur einen einzelnen Kunden hat, dann funktioniert das Geschäft nicht.

Es gab einen Kunden, der war nicht zufrieden
Tatsächlich war Apple der alleinige große Auftraggeber, wenngleich Cupertino erkennen musste, dass Intel die Herausforderungen nicht meistern konnte. Im Mai hatte ein Artikel beleuchtet (siehe ), wie weitreichend die Probleme und Konflikte waren, weswegen Apple kaum etwas anderes übrig blieb, als sich mit Qualcomm zu einigen. Intel will sich laut CEO Bob Swan nicht aus dem 5G-Geschäft zurückziehen, sieht die Chancen aber eher im Netzwerk- statt im Modembereich. Ebenfalls nicht aus dem Auge verloren werden Einsatzbereiche wie Modems für herkömmliche Computer oder auch zur Verwendung in Automobilen.

Kommentare

sonnendeck01.08.19 12:42
Es gibt auch noch eine weitere Variante warum Apple die so günstig bekommen hat, das Sie sich längerfristig an Intel bindet mit Abnahme mengen was ja auch nicht unüblich im Geschäftsleben ist. Naja das wird man wenn überhaupt wohl erst in ein paar Jahren erfahren.
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Deichkind01.08.19 13:46
Intels Plan sah ja vor, Modem und Prozessor für Mobiltelefone zu liefern und in ein Gehäuse zu integrieren. Nachdem sie mit dem Prozessor gescheitert waren, hing das Geschäft mit dem Modem in der Luft. Umgekehrt muss jetzt Qualcomm für Apple das Modem aus dem Snapdragon-Chip exzerpieren und in ein Gehäuse packen.
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Deichkind01.08.19 14:00
Apple wird anstreben, das Modem in den eigenen Prozessor zu integrieren, um die Platinenfläche zu verkleinern und das Board-Design zu vereinfachen.
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JanoschR
JanoschR01.08.19 14:21
Deichkind
Apple wird anstreben, das Modem in den eigenen Prozessor zu integrieren, um die Platinenfläche zu verkleinern und das Board-Design zu vereinfachen.

...und natürlich geringere Kosten zu haben.
+2
Kovu
Kovu01.08.19 14:32
JanoschR
Deichkind
Apple wird anstreben, das Modem in den eigenen Prozessor zu integrieren, um die Platinenfläche zu verkleinern und das Board-Design zu vereinfachen.

...und natürlich geringere Kosten zu haben.

Was ja auch im Interesse aller Kunden wäre.
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Romano Casanova01.08.19 14:33
... und der Verkaufspreis erhöhen, nach den Kostensenkung......

JanoschR
Deichkind
Apple wird anstreben, das Modem in den eigenen Prozessor zu integrieren, um die Platinenfläche zu verkleinern und das Board-Design zu vereinfachen.

...und natürlich geringere Kosten zu haben.
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AJVienna01.08.19 15:24
Es reduziert auch den Energieverbrauch nicht unerheblich. Datenübertragung auf Leitungen auf der Platinen benötigen mehr Energie als on-Chip Verbindungen.
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cyberdyne
cyberdyne01.08.19 17:07
Ich denke auch, dass Apple mit dem neuen Modem noch mehr Kontrolle über den Energieverbrauch hat und noch mal an Grenzen gehen kann.
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sierkb01.08.19 19:58
Deichkind
Umgekehrt muss jetzt Qualcomm für Apple das Modem aus dem Snapdragon-Chip exzerpieren und in ein Gehäuse packen.

Das müssen sie nicht jetzt erst, sondern das haben sie extra für Apple schon die ganze Zeit getan, indem sie für Apple die Modem-Einheit aus ihrem Snapdragon-Prozessor SOC rausschneiden (da Apple ja eigene A-Prozessoren verwendet und nicht Qualcomms Snapdragon) und mit leichten Anpassungen für Apple in einen extra Modem-Chip packen, und sie tun es Apple zuliebe immer noch – solange wie miteinander vertraglich verbunden und vereinbart.
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