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Vor 30 Jahren: Wer ein (damals sehr teures) Systemupgrade kauft, bekommt die "Apple Watch"

Apples erste Uhr stammt nicht etwa aus dem Jahr 2015, als die Apple Watch in den Verkauf ging. Stattdessen gab es schon zwei frühere Uhren, die Apples Logo trugen. Ein Exemplar von 1998 entstand im Rahmen der "Think Different"-Kampagne. Die Besonderheit war das Ziffernblatt, welches gegen den Uhrzeigersinn funktionierte. Ein noch auffälligeres Design hatte Apple aber vor 30 Jahren vorgestellt, denn 1995 erschien schon einmal die "Apple Watch" – Apple wählte damals tatsächlich genau diese Bezeichnung.


Ein sündhaft teures Systemupdate
Mit der 1995er Apple Watch wollte Apple Nutzer dazu animieren, das wenige Monate vorher erschienene Update auf System 7.5 zu kaufen. Dieses hatte zwar diverse Neuerungen mitgebracht, beispielsweise QuickDraw GX, hierarchische Menüs, PowerTalk, einen Extensions-Manager, MacTCP (erstmals systemseitige Unterstützung für Internet-Einwahl), Zugriff auf DOS/Windows-Dateien sowie eine Uhr in der Menüleiste, war aber auch teuer. Mehr als 130 Dollar musste man für die Aktualisierung als Retail-Version auf den Tisch legen, wohlgemerkt für ein.xUpdate – wozu viele Anwender schlicht nicht bereit waren. Die damals noch fast ausschließlich im Magazinwesen vertretene Mac-Presse zerriss Apples hochpreisige Upgradepolitik unisono, inflationsbereinigt würde der damalige Preis heutzutage rund 270 Dollar entsprechen.


Conflict Catcher 3...
Apple reagierte einige Monate später mit einer Werbeaktion, diese lief unter der Überschrift "Brauchen Sie noch einen Grund, um auf System 7.5 umzusteigen?". Nutzer konnten aus einer von zwei möglichen Zugaben wählen. Einerseits war dies der "Conflict Catcher 3", ein Programm zur Verwaltung von Erweiterungen und Kontrollfeldern. Die Software konnte beispielsweise Startprobleme erkennen, welche durch inkompatible Extensions entstanden.


... oder die Apple Watch
Alternativ gab es die "Apple Watch", deren Zeiger und Farbgebung im Stile der damaligen Werbegrafiken gehalten waren. Anders als eine Smartwatch konnte jene Uhr nichts anderes tun, als die Uhrzeit anzuzeigen. Eine Hightech-Uhr, so wie die damals beliebten Casio-Modelle mit einfachen Computerfunktionen, bot Apple nicht an. Inzwischen handelt es sich bei der 1995er Apple Watch um ein seltenes Sammlermodell, das für hunderte bis tausende Euro versteigert wird.

Kommentare

a-sheet-of-paper
a-sheet-of-paper05.05.25 17:10
$ 130 sündhaft teuer? Basiert diese Einschätzung auf der deutschen Geiz ist geil Mentalität? (😂 Sorry)
ich kann nicht wohnt in der ich will nicht strasse
-13
Dirki05.05.25 18:15
Es gab zu dem Zeitpunkt sogar mehrere Uhren von Apple, die o.g. hatte ich auch.
Ich habe sogar noch eine, das ist explizit das Wort "Apple Watch" auf der Rückseite eingraviert.

+16
Der Mike
Der Mike05.05.25 18:22
Nujo, Microsoft rief für die Retail-Version von Windows 95 anfangs 400 Mark auf...

+10
Marcel Bresink05.05.25 18:26
Ja, volle Zustimmung. In jener Zeit waren $130 auf keinen Fall "sündhaft teuer" für ein Betriebssystem.

1995 gab es den Vorgänger des heutigen macOS noch unter der Bezeichnung "NeXT NEXTSTEP 3.3". Es wurde in Deutschland in der einfachen Version für 1.380,- DM und in der Development-Version (sozusagen mit Xcode, was damals noch "Project Builder" hieß) für 7.993,- DM angeboten. Schüler / Studenten / Lehrer konnte die Development-Version jedoch als "NEXTSTEP Academic Bundle" bekommen, wenn ich mich richtig erinnere für 598,- DM.

Wenn man den Befehl sysctl kern.osrelease eingibt, erhält man die Versionsnummer des Betriebssystems auch heute noch in NeXT-Zählung. macOS 15.4 entspricht Darwin 24.4.0.
+17
ssb
ssb05.05.25 22:12
Tja - mein Fehler, dass ich den Upgrade nicht gekauft hatte. Der kam von ADC (Apple Developer Connection) auf den regelmäßigen CD-ROMs ( später DVD-ROMs). Der Entwickleraccount war damals übrigens kostenlos - dafür war ein CD-ROM Laufwerk (natürlich mit SCSI-Anschluss) ein teures Vergnügen.
Tatsächlich hatte ich Anfangs den Inhalt der CD-ROMs, der für mich nützlich war (neue MPW-Version und natürlich die Updates) bei einem Händler von CD-ROM auf eine SyQuest Cartridge kopiert, bis ich mir dann ein Laufwerk kaufen konnte. Der Händler hat sich übrigens gefreut wegen des auch für ihn hilfreichen Materials.
+3
ahs05.05.25 22:25
Meine habe ich wegen des Artikels mal wieder aus der Schublade gekramert... musste länger suchen.
Ich kann mich aber nicht erinnern, sie mit einem Systemupdate erworben zu haben...
0
Schibulski
Schibulski06.05.25 07:15
Marcel Bresink
Ja, volle Zustimmung. In jener Zeit waren $130 auf keinen Fall "sündhaft teuer" für ein Betriebssystem.

Es handelt sich ja auch nicht um ein vollwertiges Betriebssystem, sondern um ein 7.x Update...
Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!
+2
Der Mike
Der Mike06.05.25 07:43
Schibulski
Marcel Bresink
Ja, volle Zustimmung. In jener Zeit waren $130 auf keinen Fall "sündhaft teuer" für ein Betriebssystem.

Es handelt sich ja auch nicht um ein vollwertiges Betriebssystem, sondern um ein 7.x Update...

Gab es da einen Unterschied, was System 7.5 angeht? Auch Mac OS 8 oder 9 habe ich nie als "Upgrade-Version" gesehen. Das waren AFAIR immer Vollversionen.

BTW: Ich selbst habe System 7.5 im Herbst 1995 gekauft. Waren sicher unter 200 Mark . Um es via ShapeShifter auf einem Amiga 4000 zu installieren.

Ansonsten: "Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!", war damals nicht Krösus...

Die Schachtel besitze ich heute noch - wie auch die von Mac OS 8/9. Und System 7.5.5 läuft noch heute auf diesem 4000 unter einem aktuellen AmigaOS 3.2.3 vom April 2025 .

Die Updates bis 7.5.5 waren dann kostenlos. (Mac OS 7.6 kostete wieder.) Nicht in einer Schachtel, sondern wie damals üblich auf Heft-CDs. (Gab es auch als Download, aber... )
+3
Schibulski
Schibulski06.05.25 07:57
Der Mike

Gab es da einen Unterschied, was System 7.5 angeht? Auch Mac OS 8 oder 9 habe ich nie als "Upgrade-Version" gesehen. Das waren AFAIR immer Vollversionen.
.
.
Ansonsten: "Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!", war damals nicht Krösus...

Die Schachtel besitze ich heute noch - wie auch die von Mac OS 8/9. Und System 7.5.5 läuft noch heute auf diesem 4000 unter einem aktuellen AmigaOS 3.2.3 vom April 2025 .
.
.

Es war vermutlich falsch vermarktet. Der Aufschrei wäre kleiner gewesen, hätte man es als MacOS 8 verkauft

Meine ersten Macs waren auch Shapeshifter, allerdings auf nem 1200er mit 030er Karte. Recht zäh, aber immer noch flüssiger als auf einem 030er Mac damals. EIn Hoch auf die Custom Chips

Ich habe hier auch einen 1200er mit 3.2.3 und PiStorm32 im regelmäßigen Einsatz. Macht immer noch tierisch Spaß!
Mit 'nem AMIGA wäre das NICHT passiert!
+2
Marcel Bresink06.05.25 09:31
Schibulski
Es handelt sich ja auch nicht um ein vollwertiges Betriebssystem, sondern um ein 7.x Update...

Nicht wirklich. Damals wie heute unterscheidet Apple zwischen Upgrades und Updates. Wie man an dem Werbebild oben erkennen kann, ging es hier um ein Upgrade, also ein neu veröffentlichtes vollwertiges Betriebssystem. Weil man keinen Mac ohne Mac OS (oder macOS) kaufen kann, bezeichnet Apple jeden Systemwechsel als Upgrade.
0
gfhfkgfhfk06.05.25 09:49
Schibulski
Es handelt sich ja auch nicht um ein vollwertiges Betriebssystem, sondern um ein 7.x Update...
Das war ein vollständiges Betriebssystem und man brauchte kein System 7.x Vorversion. MacTCP gab es schon vorher und kostete alleine ähnlich viel wie System 7.5. Dann war wegen QuickDrawGX der AdobeATM gebundelt (kostete alleine auch fast soviel wie System 7.5), so dass man Postscript Schriften benutzen konnte.

Vorher gab es System 7, System 7.1 und System 7.1 Pro was ein System 7.1 mit zusätzlicher Software war und für mehr Geld verkauft wurde. Dazu kamen die 7.1.xP Releases für die Performas, die enthielten AtEase als vereinfachte Oberfläche anstatt des Finders (den konnte man alternativ starten) und zusätzlicher Software. Es gab daher einen ziemlich übel Wildwuchs an Systemversionen. Das endete mit System 7.5 und es gab nur noch eine Version für alle Macs. Die Minorupdates auf 7.5.1, 7.5.3, 7.5.4 und 7.5.5 waren frei erhältlich. System 7.5.2 wurde nur mit den neuen PCI PowerMacs am Werk ausgeliefert und enthielt anstatt des klassischen Apple AppleTalk und MacTCP Softwarestacks den auf das neue OpenStream basierende AppleTalk und IPv4 Softwarestack. Leider war das sehr buggy, so dass erst mit System 7.5.5. die neuen PCI PowerMacs eine brauchbare Netzwerkverbindung hatten. Auf den alten Macs konnte man damals noch umschalten was man nutzen wollte.
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gfhfkgfhfk06.05.25 09:53
Marcel Bresink
Weil man keinen Mac ohne Mac OS (oder macOS) kaufen kann, bezeichnet Apple jeden Systemwechsel als Upgrade.
Damals konnte man Macs ohne Mac System (die Bezeichnung MacOS wurde damals noch nicht genutzt) kaufen – nämlich die 68k Workgroup Server, die wurden mit A/UX ausgeliefert und auf diesen ließ sich natürlich System 7.x installieren. Nur die Zusatzkarte im AWS 95 lief nur mit A/UX, da es keine Treiber fürs Mac System gab.
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Marcel Bresink06.05.25 10:00
gfhfkgfhfk
Damals konnte man Macs ohne Mac System (die Bezeichnung MacOS wurde damals noch nicht genutzt) kaufen – nämlich die 68k Workgroup Server,

Das widerspricht sich. Der Apple Workgroup Server ist natürlich Mac-basiert, aber er ist eben kein Mac.
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gfhfkgfhfk06.05.25 10:15
Marcel Bresink
Das widerspricht sich. Der Apple Workgroup Server ist natürlich Mac-basiert, aber er ist eben kein Mac.
Die AWS Systeme waren ganz normale Macs mit geänderten Typschild auf dem Gehäuse, die mit etwas Zusatzhardware ausgestattet waren. D.h. größere Festplatte und CD-ROM. Der AWS 65 war ein Quadra 610 mit 68040@25MHz und eingebauten CD-ROM und größere Festplatte, der AWS 85 war ein Quadra 800@33MHz mit CD-ROM und größerer Festplatte. Nur im AWS 95 steckte eine spezielle Karte im PDS-Slot, die nur von A/UX unterstützt wurde. Ansonsten war das ein normaler Quadra 950.

Der einzige AWS den es nur als AWS gab war der AWS 9150, das war ein modifizierter PowerMac 8100 in einem Quadra 950 Gehäuse. Die Unterschiede waren ein zusätzlicher NuBus Slot, das Fehlen einer PDS-Karte (beim 7100 und 8100 steckte die HPV-Grafikkarte oder die AV-Karte drin) und ein gegenüber dem Quadra 950 leicht geändertes Gehäuse, so dass man eine DDS-Laufwerk unterbringen konnte.

Man darf diese Geräte nicht mit den sehr kurzlebigen ANS (Apple Network Server) verwechseln, die auf dem PowerPC 604/604e basierten und nur mit AIX 4.1.x liefen. Auf diesen Systemen konnte man später nur Linux installieren, MacOS gab es für diese System nie.
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Dirki06.05.25 14:26
gfhfkgfhfk

Der einzige AWS den es nur als AWS gab war der AWS 9150, das war ein modifizierter PowerMac 8100 in einem Quadra 950 Gehäuse.

Habe mal grad in einer Preisliste von 1994 geblättert, da gab es echt viele AWS Modelle in den unterschiedlichsten Konfigurationen.

- AWS 80
- AWS 95
- AWS 6150
- AWS 8150
- AWS 9150

alle hatten lt. Beschreibung standardmässig ein optimiertes A/UX mit System 7 und BackUp Software dabei.
Dann gab es noch die unterschiedlichsten Konfigurationen mit Aufpreisen (AppleShare Pro oder AppleShare 4.02)

Der AWS 9150 hatte standardmässig 24 MB RAM und 2x2GB HD und kostete mit AppleShare 19.000,- DM netto im EK !!!!
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