
Test Logitech MX Master 4: Update mit Wermutstropfen für die beste Maus der Welt
Logitech MX Master 4: Die Neuerungen im DetailDie Form der MX Master-Mäuse zählt seit der ersten Generation zu den ergonomischsten überhaupt. Ja, es gibt da auch komplett konträre Meinungen von Usern, die eher eine flache, winzige Form wie Apples Magic Maus bevorzugen, bei der die Hand nicht flächig aufgelegt wird, sondern die Maus eher mit spitzen Fingern bewegt wird. Das ist wohl bei vielen auch eine Frage der Gewöhnung. Als jemand, der schon zu Atari/Commodore-Zeiten mit Mäusen gearbeitet hat, kamen mir etwas größeren, mehr „in die hohle Hand geformten“ Mäuse einfach eher entgegen.
Vertikalmäuse wie die Logi Lift (
Test) sind mir hingegen weniger sympathisch, weil „to much“. Mit der Magic Maus und ihren äußerst gewöhnungsbedürftigen Touch-Funktionen komme ich auch nicht so gut zurecht. Die MX Master ist mein Zuhause. Und das geht offenbar sehr vielen Nutzern so, denn diese Maus ist nach wie vor ein Erfolgsmodell für Logitech und ideal für Intensivtäter am Computer wie mich.
Die Änderungen an der MX 4 sind eigentlich recht überschaubar. Sehen wir uns zunächst einmal die äußerlichen Änderungen an.
Eine Hardware-Neuerung, die von außen nicht zu sehen ist, gibt ein anpassbares haptisches Feedback. Es handelt sich quasi um eine „Haptic Engine“ wie von Apple bekannt, nur dass Logitech es natürlich nicht genau so nennt. Ein kleiner Vibrationsantrieb, eine Art Exciter, der vermutlich technisch ähnlich wie Apples Lösung funktioniert, gibt in der Maus bei bestimmten Funktionen ein fühlbares Feedback. Das ist für Maus-User im ersten Moment sehr ungewohnt und fast schon erschreckend, wenn der Maus plötzlich der Magen knurrt. Das Feedback ist aber zunächst nur auf bestimmte Logi-Funktionen beschränkt, kann in der Stärke variiert oder auch ganz abgeschaltet werden. Eine nette Spielerei, aber ob es einen echten Zusatznutzen bedeutet, wage ich zu bezweifeln.
Die Änderungen betreffen natürlich auch die Options+ App und die damit möglichen Konfigurationen auch mit dem neuen Actions Ring. Logitech hat sich das so gedacht, dass über die Daumentaste ein sogenannter Actions Ring eingeblendet wird. An der Mausposition erscheint dann ein grafisches Overlay mit konzentrisch um den Mauszeiger angeordneten Buttons für zahlreiche Funktionen. Damit lässt sich standardmäßig beispielsweise die Musikwiedergabe starten und stoppen, den Finder oder Emojis aufrufen, einen Screenshot machen und mehr. Die Buttons lassen sich umfangreich konfigurieren. Und zwar sowohl für globale Funktionen, als auch für spezielle Apps. Unterstützt werden hier bislang beispielsweise die üblichen Adobe Apps, aber auch Affinity-Programme. Es gibt sogar einen Marketplace für vorkonfigurierte Settings des Actions Ring.

Tatsächlich muss man sich mit der Konfiguration erst mal eine Weile einarbeiten, weil sie sehr umfangreich sein kann. So können Buttons beispielsweise auch als Ordner konfiguriert werden, in denen dann mehrere Aktionen abgelegt werden können. So wie in der Werlkseinstellung. Hier ist der rechte Button im Ring mit vier unterschiedlichen KI-Features vorkonfiguriert.
Der Actions Ring erweitert die Möglichkeiten der MX Master deutlich. Allerdings muss ich gestehen, dass ich hierfür bislang keinen richtig tollen Nutzen gefunden habe. Mir schwebt da aber etwas vor, nämlich eine bestimmte Funktion in Affinity Publisher. Aber das habe ich bisher noch nicht hinbekommen. Es ist nämlich aufgrund der Komplexität manchmal gar nicht so leicht und ähnelt ein wenig der Zusammenstellung von Aktionen in macOS, nur mit einem anderen Interface, an das man sich erst mal gewöhnen muss.
Hier eine Reihe von Screenshots aus der Options+ App:
Die grafische Umsetzung des Actions Rings ist leider an manchen Stellen nicht optimal. So sind beispielsweise die Hilfstexte extrem klein (ich brauche wohl eine neue Brille). Viel schlimmer ist aber, dass die Symbole und Beschriftungen je nach Untergrund manchmal schlecht bis gar nicht erkennbar sind. Siehe diesen Screenshot.
Für Aufsteiger sehr praktisch: Options+ erlaubt es, die Einstellungen der MX Master 3s automatisch auf die MX 4 zu übertragen. (Ob das auch mit älteren MX-Master-Versionen funktioniert, habe ich nicht probiert.) Zwar wurden anschließend ein paar Änderungen aufgrund des leicht geänderten Layouts mit der zusätzlichen Seitentaste nötig, aber das ist ein willkommenes Feature.
