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Screen Time hat Schlupflöcher: Wie clevere Kids die Sicherung aushebeln

Was verboten ist, übt auf Kinder erfahrungsgemäß einen besonderen Reiz aus. Das ist im digitalen Zeitalter noch genauso wie früher, als über Zäune geklettert wurde, um von den Kirschen in Nachbars Garten zu kosten. Manche der heutigen Kids überwinden denn auch virtuelle Sperren wie beispielsweise Apples Kindersicherung namens Screen Time mit ähnlicher Leichtigkeit.


Denkbar einfache Tricks
Einige der Tricks, welche die Kinder einsetzen, um beispielsweise zeitliche Beschränkungen zu umgehen, sind denkbar einfach. Das berichtet unter anderem die Washington Post. Sie müssen lediglich die Zeitzone des iPhones entsprechend umstellen, um es auch nach dem Ablauf des Zeitlimits weiter nutzen zu können. Die Sperre der YouTube-App wird umgangen, indem Videos via iMessage aufgerufen werden. Besonders clevere Kinder und Jugendliche schalten die Bildschirmaufnahme ein, um so an den Code der Eltern zu gelangen, mit dem sich die Beschränkungen aufheben lassen.


Hacks werden im Internet getauscht
Diese und andere "Hacks" werden unter anderem auf Reddit und YouTube sowie weiteren Plattformen getauscht. Besorgte US-amerikanische Eltern machten Apple schon vor Monaten auf die Umgehungsmöglichkeiten aufmerksam. Bislang hat man in Cupertino aber offenbar noch keine Möglichkeit gefunden, Screen Time besser gegen clevere Kinder und Jugendliche abzusichern. Eine Sprecherin ließ gegenüber der Washington Post lediglich verlauten, das Unternehmen arbeite ständig an leistungsfähigeren Funktionen, mit denen die Nutzer ihre iOS-Geräte verwalten könnten.

Liste der Umgehungsmöglichkeiten
Chris McKenna, der Gründer der Sicherheitsinitiative "Protect Young Eyes" hat im Internet eine Liste mit zwölf Umgehungsmöglichkeiten für Screen Time zur Verfügung gestellt. Auf der Webseite gibt er Eltern auch Tipps, wie sie diese kontern können. Ob McKennas Empfehlungen dazu geeignet sind, das offenbar zumindest in etlichen US-Familien laufende Katz- und Maus-Spiel zwischen Eltern und Kindern zu beenden, ist allerdings fraglich. Pädagogen, Kinder- und Jugendpsychologen sowie Medienwissenschaftler halten ohnehin gemeinhin nicht allzu viel von technischen Kindersicherungen wie Screen Time. Sie empfehlen in aller Regel, Kindern erst ab einem Alter von 13 oder 14 Jahren ein Smartphone zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten Eltern die Nutzung der Geräte mit den Sprösslingen üben und in vertrauensvollen Gesprächen regelmäßig kontrollieren.

Kommentare

Embrace16.10.19 18:52
Da sind schon ein paar geile Ideen dabei 👍
+3
Aulicus
Aulicus16.10.19 19:17
das bildet auf eine gewisse Art und Weise auch weiter...
+2
rmayergfx
rmayergfx16.10.19 20:18
Frag mich gerade welche Eltern bei ihren Kindern überhaupt die Bildschirmzeit einstellen können, ohne das sie es von den Kids gezeigt bekommen....Sehr viele Eltern wissen noch nicht einmal das es diese Funktion gibt und kennen sich mit den Geräten überhaupt nicht aus. Dabei ist es unerheblich ob es IOS, Android etc. ist. Viele Interessieren sich dafür auch überhaupt nicht oder sind einfach schlicht überfordert!
Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern, nicht umgekehrt !
+2
coin_op16.10.19 20:21
Einfach gar nicht erst die Smartphones den Kindern zur Verfügung stellen Nur ein cooles Tastentelefon für den Notfall Verzicht oder Enthaltsamkeit ist angesagt Und noch so aufgefallen: Gefühlt tragen 70% der Kinder ne Brille

Als Strafe eine Woche nur noch das nutzen:
rmayergfx
Frag mich gerade welche Eltern bei ihren Kindern überhaupt die Bildschirmzeit einstellen können, ohne das sie es von den Kids gezeigt bekommen....Sehr viele Eltern wissen noch nicht einmal das es diese Funktion gibt und kennen sich mit den Geräten überhaupt nicht aus. Dabei ist es unerheblich ob es IOS, Android etc. ist. Viele Interessieren sich dafür auch überhaupt nicht oder sind einfach schlicht überfordert!
-1
Fard Dwalling16.10.19 22:07
Jaja kann man so einfach sagen, wenn man selbst keine Kinder im Schulalter hat.

Bei uns zumindest ist jetzt nach dem Wechsel in die 5. Klasse schon öfter die Diskussion, das sie auch ein Smartphone will, weil alle anderen haben auch und verabreden sich nachmittags darüber.

Da kannst du noch so toll deine Prinzipien haben, wenn dein Kinder dadurch Außenseiter wird, überlegst du dir ganz schnell alternativen.
+10
sierkb16.10.19 22:15
Business Insider (30.09.2019): Bill Gates and Steve Jobs raised their kids tech-free — and it should've been a red flag
  • Interviews with Bill Gates, Steve Jobs, and other tech elites consistently reveal that Silicon Valley parents are strict about technology use.
  • A new book suggests the signs may have been clear years ago that smartphone use should be regulated.
  • There may be a way to integrate tech into the classroom, however, that avoids its harmful effects.


Business Insider (18.02.2018): Silicon Valley parents are raising their kids tech-free — and it should be a red flag
  • Silicon Valley parents can see firsthand, either through living or working in the Bay Area, that technology is potentially harmful to kids.
  • Many parents are now restricting, or outright banning, screen time for their children.
  • The trend follows a long-standing practice among high-level tech executives who have set limits for their own children for years.
  • This is an installment of Business Insider's "Your Brain on Apps" series that investigates how addictive apps can influence behavior.


Business Insider (19.01.2018): Apple CEO Tim Cook: I don't want my nephew on a social network
  • Apple CEO Tim Cook on Friday spoke about technology overuse, saying he wouldn't allow his nephew to use social networks.
  • Cook is the latest in a long line of executives and others in the tech industry who have raised concerns about the downsides of technology products and services.
  • A former Facebook executive recently said social media was "destroying how society works," and an inventor of the iPhone said Apple and other tech firms needed to do more to address the concerns.



Gleichzeitig leider aber auch:

Golem (16.09.2019): App-Store-Regeln: Apple schwächt Werbe- und Tracking-Verbot für Kinder-Apps ab
Apple beugt sich dem Druck von App-Entwicklern. Ein eigentlich geplantes Werbe- und Tracking-Verbot innerhalb von Kinder-Apps wird es im App Store nicht geben - die Vorgaben für iOS-Apps wurden gelockert.
+4
Cupertimo16.10.19 22:17
Jeder versucht doch Wege zu finden um Sperren auszuhebeln, die ihm nicht in den Kram passen. Völlig normal. Ja es ist ein Katz-und-Maus-Spiel und das wird auch so bleiben.

btw...sehr schön finde ich im Artikel die Unterscheidung "clevere Kids" und "besonders clevere Kids". Vielleicht hätte man noch "außerordentlich clevere Kids" mit einbauen können.
+3
Tekl16.10.19 22:26
Fard Dwalling
Jaja kann man so einfach sagen, wenn man selbst keine Kinder im Schulalter hat.

Bei uns zumindest ist jetzt nach dem Wechsel in die 5. Klasse schon öfter die Diskussion, das sie auch ein Smartphone will, weil alle anderen haben auch und verabreden sich nachmittags darüber.

Da kannst du noch so toll deine Prinzipien haben, wenn dein Kinder dadurch Außenseiter wird, überlegst du dir ganz schnell alternativen.
Vielleicht mal mit Eltern kurzschließen, sodass es zumindest nicht einen einzelnen Außenseiter gibt, sondern eine Gruppe. Am besten erfahren die Kinder aber in einem harmlosen Experiment die Risiken am eigenen Leibe.
0
Fard Dwalling16.10.19 22:38
@tekl
Nja, das kommt direkt gefolgt von den endlosen WhatsApp Diskussionen..
Ein bisschen wie ein Kampf gegen Windmühlen.
0
Tekl17.10.19 01:09
Wobei ja viele Eltern ihre Kinder zu Whatsapp drängen, um sie darüber "erreichen" zu können.
+1
Oligabler
Oligabler17.10.19 07:28
Ich finde das ok wenn die Kids sich damit auseinandersetzen. Aber sperren hilft eh nichts, wie ich finden. Meine Töchter haben beide ein iPhone und wir reden da ganz offen drüber und ich darf gelegentlich mal reingucken.
Der Vorteil ist einfacher meine Kids können mit meinen Eltern und meinen Schwestern problemlos kommunizieren. Ich kann gucken wo sie Garde sind usw. aber alles offen. Und meine Jüngste 4 Jahre hat auch ein iPhone, ich lebe in Scheidung und so kann sie mich jeder Zeit per FaceTime anrufen wenn sie das Bedürfnis hat. Genau so wenn sie bei mir ist und möchte mit der Mama Kurz sprechen. Aber auf ihrem iPhone ist ziemlich viel eingeschränkt, das liebe ich an Apple
0
MacSquint
MacSquint17.10.19 13:44
Fard Dwalling
Jaja kann man so einfach sagen, wenn man selbst keine Kinder im Schulalter hat.

Bei uns zumindest ist jetzt nach dem Wechsel in die 5. Klasse schon öfter die Diskussion, das sie auch ein Smartphone will, weil alle anderen haben auch und verabreden sich nachmittags darüber.

Da kannst du noch so toll deine Prinzipien haben, wenn dein Kinder dadurch Außenseiter wird, überlegst du dir ganz schnell alternativen.

Richtig! Der aktuelle Zustand macht es Eltern nahezu unmöglich, vernünftige Entscheidungen im Interesse der Kinder gegen die Masse durchzusetzen...
Der Gruppenzwang ist spätestens ab der 5. Klasse so groß, dass es ständigen Krieg bedeutet, wenn man den Kids ein Smartphone verwehrt oder in der Nutzung deutlich einschränkt.
Dabei ist sich die Wissenschaft eigentlich einig, dass Smartphones gar nicht und wenn überhaupt nur sehr reglementiert in Kinderhand gehören.
Die Altersgrenze sollte eigentlich mindestens bei 14 liegen...
Da dies auf „normalem“ Wege nicht mehr durchsetzbar ist, weil zu viele Eltern völlig gedanken- und verantwortungslos freien Umgang mit Smartphones, Tablets etc gewähren, schreit es eigentlich nach einer gesetzlichen Lösung wie bei Alkohol, Tabak etc...
Ich persönlich wäre für ein Jugendschutzgesetz, dass den eigenständigen Besitz und die Nutzung von Smartphones/Tablets unter 14 Jahren verbietet und ab 14 nur unter Auflagen gestattet, die dann mit dem Schritt auf 16 reduziert und erst ab 18 frei sind.
Das würde so viel Stress aus Familien und zudem sehr viel Schaden von zahlreichen Kindern und Jugendlichen fern halten...
Warum passiert es nicht? Weil es um Geld geht und wirtschaftliche Interessen gehen am Ende doch vor Kindeswohl... 😡
+5
Fard Dwalling17.10.19 14:42
Genau so ist es! Vielen Dank.
0
ssb
ssb17.10.19 17:44
MacSquint
Im Grunde stimme ich dir zu - bezüglich der Reglementierung von Smart-Phones in Kinderhänden. Nur bin ich nicht unbedingt ein Freund davon, dass dies durch den Gesetzgeber geregelt werden muss. Aber du kannst gerne im Portal des Bundestags eine Petition einreichen. Das größte Problem ist dabei: wer soll so ein Verbot kontrollieren? Am Ende ist der, der es kontrolliert, wieder in der Verantwortung und - aus datenschutzrechtlichen Gründen - werden die Eltern die Kontrollinstanz sein. Ab dem Punkt ist es fast egal, ob das Gesetz wird oder nicht. Das Gesetz würde die Verantwortung auf die Erziehungsberechtigten oder besser "Sorgepflichtigen" übertragen - aber dort liegt sie eigentlich längst.

Da sollte man besser Eltern gesetzlich dazu verpflichten, Schulungen zu dem Thema zu besuchen (was sich auch auf andere Erziehungsfragen erweitern ließe). Diese könnten zB. an Grundschulen durchgeführt werden, mit Anwesenheitspflicht oder gar einer Prüfung - ein Elternführerschein "Förderung der Medienkompetenz Minderjähriger". Damit könnte man Kinder viel besser vor der Unwissenheit der Eltern schützen. Das würde allerdings vielen Eltern deren Defizite im Bereich Medienkompetenz spiegeln. Bliebe noch, Medienkompetenz im Schulunterricht zu lehren. Wenn ich mir aber anschaue, mit welchem Erfolg andere Kompetenzen an Schüler vermittelt werden oder besser, was davon bei vielen Jugendlichen ankommt, dann ist das auch nicht erfolgversprechend. Es gibt schon zu viele Jugendliche mit "funktionalem Analphabetismus". Sie können Lesen, aber wenn ein Text länger als 150 Zeichen ist, verstehen sie ihn nicht mehr. Wenn es dann noch ein Konstrukt aus Haupt- und Nebensatz ist, dann ist es ganz vorbei. Wie soll Medienkompetenz erlernt werden, wenn schon die Sprachkompetenz auf einem niedrigen Niveau stecken geblieben ist? Immerhin haben diese Jugendlichen kein Problem damit, seriösen Journalismus von populistischen Veröffentlichungen zu unterscheiden: ersteres sind die Texte, die sie nicht verstehen... traurig aber wahr.

Das klingt jetzt sehr pessimistisch und es wird insgesamt auf die Mehrheit der Jugendlichen nicht zutreffen. Aber es sind zu viele und gefühlt werden es stetig mehr.
0
coin_op17.10.19 21:08
...und dann belasten die Kinder das Gesundheitswesen mit Kosten für Brille, Fettleibigkeit, Depressivenstörungen... Genau wie mit der Umweltdebatte, es helfen wohl nur noch Vorgaben, Verbote, Reglementierungen an die sich dann alle halten müssen oder bei Verstössen mit Strafen belegt werden müssen...
MacSquint
Fard Dwalling
Jaja kann man so einfach sagen, wenn man selbst keine Kinder im Schulalter hat.

Bei uns zumindest ist jetzt nach dem Wechsel in die 5. Klasse schon öfter die Diskussion, das sie auch ein Smartphone will, weil alle anderen haben auch und verabreden sich nachmittags darüber.

Da kannst du noch so toll deine Prinzipien haben, wenn dein Kinder dadurch Außenseiter wird, überlegst du dir ganz schnell alternativen.
Richtig! Der aktuelle Zustand macht es Eltern nahezu unmöglich, vernünftige Entscheidungen im Interesse der Kinder gegen die Masse durchzusetzen...
Der Gruppenzwang ist spätestens ab der 5. Klasse so groß, dass es ständigen Krieg bedeutet, wenn man den Kids ein Smartphone verwehrt oder in der Nutzung deutlich einschränkt.
Dabei ist sich die Wissenschaft eigentlich einig, dass Smartphones gar nicht und wenn überhaupt nur sehr reglementiert in Kinderhand gehören.
Die Altersgrenze sollte eigentlich mindestens bei 14 liegen...
Da dies auf „normalem“ Wege nicht mehr durchsetzbar ist, weil zu viele Eltern völlig gedanken- und verantwortungslos freien Umgang mit Smartphones, Tablets etc gewähren, schreit es eigentlich nach einer gesetzlichen Lösung wie bei Alkohol, Tabak etc...
Ich persönlich wäre für ein Jugendschutzgesetz, dass den eigenständigen Besitz und die Nutzung von Smartphones/Tablets unter 14 Jahren verbietet und ab 14 nur unter Auflagen gestattet, die dann mit dem Schritt auf 16 reduziert und erst ab 18 frei sind.
Das würde so viel Stress aus Familien und zudem sehr viel Schaden von zahlreichen Kindern und Jugendlichen fern halten...
Warum passiert es nicht? Weil es um Geld geht und wirtschaftliche Interessen gehen am Ende doch vor Kindeswohl... 😡
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