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Scharfe Kritik an Microsoft: SharePoint-Sicherheitsdebakel gefährdet zehntausende Unternehmen

Sehr oft werden Sicherheitsprobleme beseitigt, bevor es überhaupt zu aktiver Ausnutzung kommt. Es gibt jedoch allzu oft auch Fälle, in denen erst ein erfolgreicher Einbruch von Schwachstellen zeugt. Ein solches Beispiel ereignete sich nun, denn die weltweit eingesetzte Microsoft-Plattform namens SharePoint wurde zum "Traum für alle Ransomware-Angreifer". Die Rede ist davon, dass zehntausende Unternehmen gefährdet sind und sich nun eilig an Bugfix-Updates machen müssen. Dokumentiert unter der CVE "2025‑53770", ermöglicht die Lücke vollautomatisierte Remote-Code-Ausführung ohne Authentifizierung. Bestätigt sind zum aktuellen Zeitpunkt "dutzende bis hunderte" kompromittierte Unternehmenssysteme, wenngleich es noch deutlich mehr sein dürften.


Weitreichender Zugriff und Manipulationen möglich
Angreifer können kryptografische Schlüssel stehlen, Backdoors installieren und sich auch nach dem Patch-Zyklus Zugang verschaffen. Betroffen sind meist auch verbundene Dienste wie Outlook, Teams und OneDrive. Für SharePoint Subscription Edition und 2019 hat Microsoft bereits Patches bereitgestellt, weitere Updates sind in Vorbereitung. "SharePoint Online" ist nicht direkt betroffen, die Lücke betrifft lokale Instanzen – eine gewisse Ironie, denn aus Datenschutzgründen galt dies für viele Unternehmen die bessere Wahl.

Sicherheitsupdate repariert kompromittierte Systeme nicht
Wer seine Systeme nicht umgehend aktualisieren kann, erhält die dringende Empfehlung, diese vom Internet zu isolieren. Problematisch ist zudem laut Eye Security, dass erfolgreiche Angriffe durch installierte Sicherheitsupdates nicht zwangsläufig zurückgesetzt sind. Fanden bereits Modifikationen statt, lassen sich erfolgte Eingriffe weiterhin missbrauchen – auf Administratoren kommt somit viel Arbeit zu, die Systeme entsprechend zu untersuchen. Das FBI betätigt seine laufende Ermittlungsarbeit, will jedoch aus forensisch-taktischen Gründen noch keine weiteren Details nennen. Momentan geht es darum, Angreifer und Betroffene zu identifizieren.

Einstufung als "schwerwiegend" – Kritik an Microsoft
Palto Alto Networks sowie Googles Threat Intelligence Group stufen das Sicherheitsdebakel als "serious" und "significant" ein, denn Einbrüche waren vergleichsweise einfach, dafür aber umso weitreichender. Die Schuld sieht man klar bei der Updatepolitik von Microsoft, welche lokale SharePoint-Installationen nur zweitrangig bedient – Aktualisierungen kommen im Rahmen der "Cloud First"-Strategie oft verzögert oder gar nicht. Seit Anfang des Jahres war bereits bekannt, dass in den lokalen Versionen Sicherheitslücken klafften, welcher sich das Unternehmen nicht angenommen hatte. Microsoft waren die Schwachstellen demnach bekannt, Sicherheitsupdates oder Transparenz gab es dennoch nicht. Sowohl die technischen Pannen als auch die Kommunikationspolitik lassen das Unternehmen derzeit in schlechtem Licht erscheinen.

Kommentare

Nebula
Nebula21.07.25 16:04
In Zeiten von Verschwörungserzählungen bleibt ja nur diese Erklärung übrig: MS hat die Lücke im Darknet bekannt gegeben, damit Server gehackt werden. Da das Cloud-Angebot vom MS nicht betroffen ist, gibt es nun ein stichhaltiges Argument, warum Firmen endlich von OnPremise auf die Cloud umstellen sollten.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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Crypsis8621.07.25 16:13
denke nicht, dass MS sowas bekannt geben muss, bei der Verbreitung und der Komplexität dieser Software ergeben sich von Natur aus Lücken, die eben irgendwie gefunden wurden.
Mit der mangelhaften Behebung hast du allerdings Recht, dass dies sicherlich von MS deswegen nur zweitranging behandelt wird, damit die Leute vermehrt in die Cloud wechseln.
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sudoRinger
sudoRinger21.07.25 16:19
Mal eine Frage an die SharePoint-Nutzer unter uns: Wird die Workflow-Automation in den Unternehmen tatsächlich genutzt? Oder ist das nur ein Feature, um die Entscheider beim Software-Einkauf zu überzeugen?
Vor ein paar Jahren wurde in einem Projekt SharePoint angeboten und ich fand das sehr unintuitiv. Was gibt es an Alternativen in der Linux/macOS-Welt für kleine Unternehmen (<20)? Für unser Team habe ich Nextcloud verordnet. n8n oder Slack vielleicht?
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gevaugeh21.07.25 16:38
Wir nutzen sehr viel Workflow Automation. Übergabe von Auftragsinformationen aus SAP an Sharepoint und dann die gesamte Weiterverarbeitung inkl. Kundenkommunikation per Mail.
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Peter Longhorn21.07.25 19:30
sudoRinger
Mal eine Frage an die SharePoint-Nutzer unter uns: Wird die Workflow-Automation in den Unternehmen tatsächlich genutzt? Oder ist das nur ein Feature, um die Entscheider beim Software-Einkauf zu überzeugen?
Vor ein paar Jahren wurde in einem Projekt SharePoint angeboten und ich fand das sehr unintuitiv. Was gibt es an Alternativen in der Linux/macOS-Welt für kleine Unternehmen (<20)? Für unser Team habe ich Nextcloud verordnet. n8n oder Slack vielleicht?
Ja die Automationen werden bei uns sehr stark genutzt. Und Nextcloud ist doch nichtmal ansatzweise mit Sharepoint vergleichbar. Nextcloud ist doch gefühlt ne reine Datenablage. Sharepoint ist viel mehr als das.
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adiga
adiga21.07.25 20:17
Workflow Automation wird bei uns nicht genutzt. Für solche Aufgaben benutzen wir ActaNova. SharePoint wird nur noch als (Projekt-)Datengrab in Verbindung mit Confluence benutzt.
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