
Praxistipp: Versteckte und geniale Funktionen der Erinnerungen-App


Eine Liste zum Notieren ausstehender Aufgaben, welche nach dem Abhaken verschwinden – weitgehend jeder iPhone-Nutzer kann damit etwas anfangen. Im Jahr 2011 begann Apple, mit der App „Erinnerungen“ diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen. Bis heute lässt sich die vorinstallierte App auf diese simple Weise nutzen: App öffnen, Aufgabe eintragen, Aufgabe abhaken. Doch über die beinahe vierzehn Jahre ihrer Existenz bekamen die „Reminders“ viele Funktionen hinzu, um Aufgaben zu verwalten, zu sortieren und im Team gemeinsam zu verwenden. Diese sind allerdings ein wenig versteckt – sie aufzustöbern und sich mit ihnen anzufreunden, zahlt sich aber aus.
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Unter Mac OS X 10.9 (Mavericks) sahen die Erinnerungen noch aus wie Abreißzettel.
Vorlagen für WiederholungenDer Alltag besteht aus Wiederholungen: Wer gern Nudeln mit Käsesoße kocht, legt immer wieder dieselben Zutaten in die Liste „Einkauf“. Die immer neue Tipperei sparen Sie sich, indem Sie eine Vorlage erzeugen. Dazu versammeln Sie zunächst alle Unteraufgaben (in diesem Fall: Zutaten) in einer Liste. Dann wählen Sie „Als Vorlage sichern“ aus dem Drei-Punkte-Menü in der oberen rechten Ecke (oder im Menü „Ablage“ am Mac). Fortan lässt sich über den Eintrag „Vorlagen (anzeigen)“ eine neue Erinnerungsliste mit denselben Unterpunkten erzeugen – Sie können ihr dabei einen neuen Namen geben. Um Einträge einer bestehenden Liste hinzuzufügen, müssen Sie auf die Automatisierungs-App „Kurzbefehle“ ausweichen.
Mit einer Vorlage holt man sich einen ganzen Satz an Aufgaben auf einmal in die Erinnerungen.
Tags und intelligente ListenDie Erinnerungen-App arbeitete über Jahre mit einer schlichten hierarchischen Struktur: Jeder Eintrag ist einer Liste zugeordnet. Die zusätzliche Hierarchie „Gruppen“ ändert daran wenig – sie fasst lediglich mehrere Listen zusammen. Mit iOS 13 hat Apple das Konzept erweitert: Sie können zusätzlich Schlüsselwörter (Tags) verwenden, um ihre Erinnerungen einem bestimmten Kontext zuzuordnen. So kann die Erinnerung „Spaghetti“ beispielsweise mit den Tags #Einkauf, #Rezept sowie #mediterran versehen werden. Das Gegenstück sind intelligente Listen: Sie versammeln Erinnerungen aus allen Listen, die einem oder mehreren Suchkriterien entsprechen. Eine bestehende Liste lässt sich zudem per Klick in eine intelligente Liste umwandeln: Alle Einträge erhalten dann den bisherigen Listennamen als #Tag, und die Liste einen entsprechenden Filter.
Über intelligente Listen lassen sich Erinnerungen dynamisch filtern.
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Automatische ErinnerungenErinnerungen sind nur dann hilfreich, wenn man sie zur rechten Zeit im Blick hat. Deshalb sorgt Apple dafür, dass eine Erinnerung sich automatisch bemerkbar macht. Die einfachste Form ist eine zeitgebundene Erinnerung: Sie stellen Datum und Uhrzeit ein, und zum Fälligkeitszeitpunkt erscheint eine Mitteilung auf iPhone, Mac, iPad oder Apple Watch. Alternativ können Sie eine Erinnerung an einen Ort knüpfen – erreichen Sie Arbeitsplatz oder Baumarkt, drängt sich die betreffende Erinnerung in den Vordergrund. Eine dritte Methode ist personengebunden: Sobald Sie mit einer markierten Person (via Apples Nachrichten-App) chatten, meldet sich die Erinnerungen-App mit dieser Aufgabe. Diese drei Automatismen stellen Sie ein, indem Sie das umkreiste "i" neben der Erinnerung aufrufen.
Über zeit-, orts- oder personengebundene Mitteilungen rufen sich Erinnerungen selbst ins Gedächtnis.
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Spaltenansicht für StatusSeit 2023 haben Erinnerungslisten mit Abschnitten eine weitere Unterteilung erhalten. Mit ihnen lassen sich Aufgaben in Sektionen unterteilen – etwa nach Bearbeitungsstatus. Eine Liste von Blog-Beiträgen lässt sich beispielsweise in die Abschnitte „Angedacht“, „Entwurf“, „Eingeplant“, „Geschrieben“, „Gegengelesen“ und „Veröffentlicht“ unterteilen. Der Sinn dieser Abschnitte offenbart sich in dem Moment, in dem Sie über das Drei-Punkte-Menü den Eintrag „Als Spalten anzeigen“ auswählen (am Mac: Menü Darstellung > Als Spalten). Nun erscheinen die Abschnitte nebeneinander – wie in einem (in Projektplanungen beliebten) Kanban-Board. Per Drag & Drop bewegen Sie einzelne Erinnerungen von einer Spalte in die nächste und haben so den Fortschritt aller Teilaufgaben im Blick. Jederzeit können Sie in die Standardansicht (Liste) zurückkehren.
Die Spaltenansicht ordnet Erinnerungen einer Liste abschnittsweise in Spalten und liefert bei komplexen Projekten einen besseren Überblick.
iOS & macOS 26: KI-Funktionen und SchnelleingabeMit den diesjährigen neuen Systemversionen erhält die Erinnerungen-App weitere hilfreiche Funktionen. Für Macs, iPhones und iPads gibt es ein Steuerelement, mit dem Sie eine neue Erinnerung erzeugen, ohne die App zu starten. Nachdem Sie dieses dem Kontrollzentrum hinzugefügt haben, legt ein Tipp eine neue Erinnerung an; durch langes Drücken rufen Sie ein Kontextmenü auf, in dem Sie gezielt eine bestimmte Liste auswählen können. Geräte mit Unterstützung von Apple Intelligence (etwa Macs mit Apple-Silicon und iPhones ab 15 Pro) können zudem neue Listen aus Bildschirmfotos erzeugen.
iPadOS 26 erhält ein neues Erinnerungen-Steuerelement für das Kontrollzentrum.