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Praxistest: Teufel Definion 5S Passivlautsprecher

Klang

Klanglich müssen die Teufel beweisen, ob und wie weit sie meine nur halb so teure Kompaktlautsprecher-Referenz KEF LS50 in die Schranken verweisen können. Anzunehmen ist, dass die 5S mit ihrer Gehäusegröße und Treiberbestückung einen deutlich kräftigeren und satteren Bass liefern können. Aber ob sie sich auch tonal und im Bereich Feinauflösung, Impulstreue und Räumlichkeit durchsetzen können, ist die spannende Frage. 

Vor dem Musikgenuss haben die Lautsprecher-Götter eine Geduldsphase in Form einer intensiven Einspielzeit vorgesehen. Wat mutt, dat mutt! Direkt aus dem Karton klingen die 5S  … hmm … wie ein alter Karton: Muffig, träge und irgendwie pappig. Nach einigen Stunden (besser ein oder zwei Tage) intensiven einknetens blühen die 5S wie im Zeitraffer auf und überzeugen dann mit einer äußerst stimmigen und transparenten Spielweise, bei der Instrumente, Solisten und die Bühnenakustik in einer glaubwürdigen Größe und Staffelung dargestellt werden. Schnell wird auch klar, dass das geschlossene Gehäuse die Erwartungen in Sachen Basspräzision voll erfüllt, aber auch die Vermutung bestätigt, dass im untersten Frequenzbereich mehr ginge, wie manch ähnlich große, oder sogar kleinere Bassreflexkonstruktionen es vormachen. Da es inzwischen einige wirklich hervorragend ausgewogene „offene“ Systeme gibt, deren Bassport keine Nachteile erkennen lässt, ist der prinzipbedingte Vorteil der geschlossenen 5S in diesem Bereich relativ gering. 

Natürlich könnte man die 5S mit einem Subwoofer ergänzen, wofür Teufel mit dem S 8000 SW natürlich auch ein passendes Angebot hat – für stramme 1.700 Euro. Ob man den – oder einen günstigeren Subwoofer – tatsächlich braucht, sollte man vorher mit der 5S genau ausprobieren. Auch wenn sie nicht ganz so tief in den Basskeller hinabsteigt, dürfte ihre Tiefton-Performance in den meisten Fällen auch so ausreichen. Je nach Aufstellung und räumlichen Gegebenheiten natürlich. Würde ich persönlich einen Subwoofer hinzufügen? Vielleicht. Ein wenig vermisse ich in bestimmten Situationen diese gewisse "Macht" im Basskeller, die manche Lautsprecher dieser Größe durchaus schaffen können. So fehlt bei bassstarken Stücken wie Yellos „Bubbling Under“ (Album: "Motion Picture“) einfach der nötige Tiefendruck. Andererseits besteht mit einem Subwoofer immer die Gefahr, dass man sich die Sauberkeit im Bass ruiniert.

Die Alternative ist, die Lautsprecher näher an die Rückwand oder mehr in die Ecken zu schieben, wodurch man mehr Bassenergie gewinnt – auf Kosten einer leicht verminderten Abbildungspräzision. Den idealen Kompromiss muss hier jeder selbst finden. Fest steht, dass sich die Definion 5S besser als viele andere Konstruktionen für die wandnahe Aufstellung eignen. Ein Vorteil, den man nicht unterschätzen sollte, denn nicht viele Hörer haben die Möglichkeit, die Lautsprecher meterweit von den Wänden abzurücken. Nicht zuletzt hat die Dame des Hauses da oft das letzte Wort.

Verglichen mit den deutlich kleineren KEF LS50 können die 5S etwas mehr Autorität im Bass vorweisen und es gelingt ihnen bei hohen Pegeln auch besser, komplexe Klangstrukturen aufzudröseln, was sicherlich dem Umstand geschuldet ist, dass der Koax-Treiber nicht wie bei der KEF auch den gesamten Bassbereich übertragen muss. Andererseits schaffen es die LS50 in Verbindung mit dem „Speaker Active Matching“ meines Referenz-Verstärkers von Devialet, verblüffend nahe an den Teufel-Boxen dranzubleiben. Im Bereich Feinauflösung, Abbildungsschärfe und räumlich dreidimensionaler Darstellung behalten die KEF sogar die Nase leicht vorn. Zweifellos könnten die 5S mit einer SAM-Anpassung noch mal um einiges gewinnen. Ich werde auf der „Vote for SAM“-Webseite aber auf jeden Fall dafür stimmen, die 5S in die To-Do-Liste aufzunehmen. 

Ein anderer aktueller Vergleich drängt sich auf: Gegen die in Ausgabe 442 getesteten aktiven Funklautsprecher Dynaudio Xeo 4, die mit rund 2.000 Euro (inkl.Hub) gleich teuer sind, aber ihre eigene Verstärkerelektronik mitbringen, können sich die Teufel mühelos durchsetzen – einen adäquaten Verstärker vorausgesetzt. Hier zeigt sich auch noch mal, dass die Dynaudios gerne etwas spritziger sein dürften. Ihr unaufdringliches, gutmütiges Verhalten hat der lebendigen und impulsiven Wiedergabe der Definion 5S nur wenig entgegenzusetzen. 

Auch wichtig zu wissen: Die 5S sind keine Schönfärber. Das heißt, sie prägen der Musik keinen oder nur sehr wenig eigenen Charakter auf und bleiben stets neutral. Es gibt zwar bei Sprache eine minimale Verfärbung zu beanstanden, aber das ist nörgeln auf hohem Niveau. Für die Praxis bedeutet das, die 5S bevorzugen keine bestimmte Musikrichtung, verheimlichen aber auch keine Patzer bei der Aufnahme/Abmischung. Lausig gemasterte Titel klingen damit auch lausig. Besonders gute Abmischungen aber umso besser. Das ist eine Qualität, die echte audiophile Lautsprecher auszeichnet und sonst in dieser Preisklasse nur vereinzelnd zu finden ist. 

Eine sehr positive Eigenschaft, welche die 5S mit der LS50 teilt und die in dieser Preisklasse längst keine Selbstverständlichkeit ist (vor allem nicht für größere Boxen): Das Klanggeschehen löst sich fast vollständig von den Gehäusen. Die Lautsprecher als Schallquellen treten ganz in den Hintergrund, was ja auch das Ziel des ganzen Aufwands rund um den Koax-Treiber als Punktschallquelle und das aufwändig schwingungsbedämpfte Gehäuse ist. Nachteile durch die Art des „Low-Tech“-Gehäusematerials (MDF) sind nicht direkt auszumachen, womit das Konzept der Entwickler voll aufgeht.

Wie die KEF LS50 sind die Definion 5S ziemlich anspruchsvoll, was die vorgeschaltete Verstärkerelektronik angeht. Der normal gültige Listenpreis von rund 2.000 Euro/Paar ist zwar für die gebotenen Möglichkeiten äußerst fair, aber wer das Maximum aus diesen Lautsprechern herausholen will, sollte über einen wirklich hochwertigen und leistungsstarken Verstärker verfügen. Ein 500 Euro Japan-Surround-Receiver wird der 5S sicher nicht gerecht. Es muss nicht gleich ein Devialet oder ein anderer Ultra-High-End-Amp sein, aber einen guten Stereoverstärker um 1.000 Euro sollte man schon einplanen.

Kommentare

strellson28.09.14 10:22
Eure Kompaktbox ist ja schön kompakt … nicht. Nimmt verdammt viel Platz weg für die paar Infos.
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eiq
eiq28.09.14 10:29
Das Lesen im neuen Format macht absolut keinen Spaß. Zwar wird es durch die Readerfunktion (danke Apple) besser, aber leider kann man dort immer nur eine Seite anzeigen lassen. Blockiert ihr das absichtlich für die Werbeeinblendungen oder habt ihr bei der Konzeption einfach vergessen, darauf zu achten, dass es funktioniert?
Ich merke bei mir, dass ich spätestens nach der zweiten Seite keine Lust mehr habe – nicht, weil der Text Mist ist, sondern weil es einfach unbequem und unnötig aufwändig ist.
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orion28.09.14 10:42
eiq
Das Lesen im neuen Format macht absolut keinen Spaß. ...
Ich merke bei mir, dass ich spätestens nach der zweiten Seite keine Lust mehr habe – nicht, weil der Text Mist ist, sondern weil es einfach unbequem und unnötig aufwändig ist.

Ich hab noch nicht mal Lust mit dem Lesen anzufangen... Schade, ich hatte mich bisher jeden Samstag auf die PDF-Rewind gefreut... aber so ... ohne mich.
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macbia
macbia28.09.14 12:19
Kann man diesen Rewind-Kram irgendwie ausblenden?
i heart my 997
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halenoma
halenoma28.09.14 12:19
Was soll Das denn jetzt hier in den News?
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Thade
Thade28.09.14 12:28
"Nur wenigen Lautsprechern in dieser Preisklasse gelingt eine so gute Mischung aus purem Spaß am Musikgenuss und audiophiler Seriosität bei der Musikwiedergabe."

So eine Aussage ist nur dann aussagekräftig, wenn der Autor ALLE Lautsprecher dieser Preisklasse kennen sollte. So ist es einfach nur Werbegefasel. *Daumen runter*
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Zauberlehrling28.09.14 12:43
orion
eiq
Das Lesen im neuen Format macht absolut keinen Spaß. ...
Ich merke bei mir, dass ich spätestens nach der zweiten Seite keine Lust mehr habe – nicht, weil der Text Mist ist, sondern weil es einfach unbequem und unnötig aufwändig ist.

Ich hab noch nicht mal Lust mit dem Lesen anzufangen... Schade, ich hatte mich bisher jeden Samstag auf die PDF-Rewind gefreut... aber so ... ohne mich.

Geht mir auch so.
Vorher war die Rewind was besonders. Das Highlight der Woche.
Jetzt einfach nur ne News.
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nane
nane28.09.14 13:02
@Alle
OK, für mich ist die neue Rewind in der aktuellen Form auch sehr gewöhnungsbedürftig. Man könnte auch sagen, mit steigendem Alter tun wir uns eben schwerer, Neuerungen mit Hurra-Gebrüll zu folgen

Da wir allerdings schwerpunktmässig aus der "kreativen" und vor allem "Apple geprägten" Welt kommen und damit auch ständig "Neuerungen" erwarten, könnten wir dem Projekt "Rewind als Integration in der MTN" ja mal eine Chance geben. Oder?
Vielleicht muss es erst einmal "sacken" und wir müssen einen Weg finden, wie man die interessanten Berichte von Sonorman nun in einer anderen Form konsumieren kann.

Praktisch hat sich am Schreibstil und den Inhalten ja nichts geändert. Ausser, dass die Darstellung nun nicht mehr in einem "gewohnten" PDF erfolgt. Unseren Kunden sagen wir dazu in der Regel Sachen wie: "Das Leben ist stetige Veränderung" und blablabla...

Also, machen wir es doch auch mal selber so. Machen wir das Beste aus der neuen Rewind-Darstellung und vielleicht findet sich ein Weg, die neue Rewind so "ähnlich" wie das bisherige Rewind PDF darzustellen? Wenn es eine Idee dazu gibt her damit!
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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Tirabo28.09.14 14:03
Thade
"Nur wenigen Lautsprechern in dieser Preisklasse gelingt eine so gute Mischung aus purem Spaß am Musikgenuss und audiophiler Seriosität bei der Musikwiedergabe."

So eine Aussage ist nur dann aussagekräftig, wenn der Autor ALLE Lautsprecher dieser Preisklasse kennen sollte. So ist es einfach nur Werbegefasel. *Daumen runter*

So eine Aussage ist nur dann überhaupt aussagekräftig, wenn der Raum entsprechend gestaltet ist:

Das ist leider immer wieder diese viel kritisierte Esoterik im HiFi-Bereich: Um den richtigen Klang zu finden (was ist richtig? ) werden dort einfach die LS oder der Verstärker, oder sogar das Kabel ausgetauscht.

Der Raum ist und bleibt aber das größte, wichtigste und einflussreichste klanggebende Medium in der kette der Musikwiedergabe schlechthin!!!! Ein 50.000€ Lautsprecher in einem unbearbeiteten Raum ist so dermassen sinnlos, wie die Einnahme von Globuli.

Also, die wichtigste Regel:

Zuerst den Raum optimieren, dann der LS.


Wenn das alles nicht geht und ausgeblendet werden soll, dann darf man sich auch nicht pseudokritisch/wissenschaftlich ("Audiophil" und so weiter) äussern, weil es sonst Bla Bla Bla wie in der Esoterik ist.
Dort werden ja auch immer wichtigtuend wissenschaftliche Termini völlig missbraucht und vermurkst (Quanten, Strahlung usw.), um glaubwürdig und hübsch zu klingen, aber ohne Wirkung.
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cyberbutter
cyberbutter28.09.14 14:10
Alle paar Stunden ein Teil der Rewind? Früher konnte ich beim Frühstück so schön mit dem iPad die Rewind lesen. Das ist jetzt vorbei.

Das ihr so mehr Seitenaufrufe (und somit mehr Geld) bekommt kann ich ja verstehen aber Spaß macht es keinen mehr.
BÄM!
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erbhai28.09.14 14:22
Ich möchte die alte Rewind wieder haben!
Jetzt sind es nur noch News. Schade, das Besondere ist weg.
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Thade
Thade28.09.14 18:30
@Tirabo: Deine Ausführungen beziehen sich auf besondere Kenntnisse, die die wenigsten Verbraucher haben. Ich erwarte ganz selbstverständlich, dass der Autor die Boxen in einem entsprechend optimierten Raum testet. Meine Kritik bezieht sich aber darauf, dass dieses sogenannte Testfazit selbst von einem absoluten Laien bezüglich High-Fidelity als plumpe Werbeaussage enttarnt werden kann. Der Tester outet sich damit als Werbebotschafter, dessen Ausführungen für ernsthaft interessierte Menschen untauglich sind. Lediglich Aussagen zu den technischen Details und etwaige Messungen sind demnach von Belang.
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Grolox28.09.14 19:55
thade.... vollkommener Quatsch.
Der Tester hier hat lediglich ein Paar
Lautspecher mit seinen Referenzlautsp.
verglichen und auf dieser Basis seine
Aussage getroffen.
Das hat nichts mit Werbung zu tun.
Ich kann mit Sicheheit sagen das dies
ein in der Testgruppe durchaus normaler
Vorgang ist.
Niemand wird sich 20-30 Lautsprecher
besorgen um ihn mit einem neuen
Modell irgend eines Herstellers zu
vergleichen.
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TorstenW28.09.14 20:23
Also ich find den Test durchaus vernünftig.
Natürlich steckt da ein gewisser Werbecharakter hinter (was glaubt ihr denn, wofür solche Testmuster rausgegeben werden..??), und es ist an manchen Stellen etwas viel Zahlengekloppe und (mMn) Voodoo-Wissen im Spiel.

Aber es ist eben eine Produktvorstellung, da erwarte ich sowas auch. Kein Produkttester ist frei von Vorurteilen, oder teilt meinen Musikgeschmack und meine Kriterien.
Objektivität ist eben nur zum Teil möglich. Sonorman hat glaube ich durchaus einen akustisch etwas optimierten Raum, und vergleichen kann er halt nur was da ist..

Dass sich die aufgebrachte Zeit für Testen und Berichten am besten auch irgendwie lohnen sollte, und in dem Fall wohl über Partnerlinks und Werbung, ist nichts Neues.
Ob jemand allerdings aufgrund so eines Tests mehrere Tausend Euros für Lautsprecher ausgibt, weiß ich auch nicht.. aber nachdem 10 Mio Menschen Telefone kaufen, die sie weder in der Hand hatten, noch überhaupt irgendein Test darüber vorlag.. scheint es genug Leute mit Kohle zu geben, als dass sich das lohnt.

Ich fand es ganz interessant zu lesen. Bin grade auch Richtung Coax interessiert, allerdings für's Nahfeld, weswegen der d'Appolito-Spaß hier eh rausfällt, aber für mich macht Coax im Nahfeld halt viel mehr Sinn, als bei so Midrangespeakern von denen man 3m weit weg sitzt..
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zwobot29.09.14 07:39
Also bevor ich Teufel für soviel Geld kaufe, hole ich mir doch lieber etwas anderes. Ist die Box auch mal wieder "made in China"? Im Hochpreissegment würde ich mir mir eher einen der üblichen Hersteller rauspicken. Würde mir auch nie einen VW für 80.000 Euro kaufen. Egal wie gut der Phaeton ist

PS Und ja. Das neue Format der Rewind nervt. Klicks kann man auch anders generieren. Es fehlen einfach ein paar gute Autoren mit guten Themen. Das Rezitieren amerikanischer Seiten ist halt nicht genug.
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