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Die RAM-Preise explodieren – was viele Geräte betreffen wird

Man kann für seinen Mac schon seit halben Ewigkeiten keine gewöhnlichen RAM-Riegel mehr verwenden, um den Speicher aufzurüsten. Soll selbiges aber für einen herkömmlichen, leistungsfähigen PC erfolgen, muss man derzeit seine Augen verwundert aufreißen: Je nach Art des Speichers sind die Preise geradezu explodiert. Teilweise fallen die drei- bis vierfachen Preise im Vergleich zum Zeitpunkt vor zwei bis drei Jahren an, betroffen sind vor allem Module für High-End-Systeme. Der Grund dafür liegt in akuter Verknappung des Marktes, denn die Produktionskapazitäten sind vollständig ausgeschöpft.


KI-Anbieter kaufen den Markt leer
Warum plötzlich so viel Speicher erworben wird, hängt mit den hohen Investitionen in KI-Infrastruktur zusammen. Große KI-Unternehmen kaufen massenhaft DRAM, um ihre Serveranlagen auszubauen. Jener sprunghaft gestiegene Bedarf an Speicherchips für KI-Modelle, Trainingsinfrastruktur und Serverfarmen bindet große Teile der weltweiten DRAM-Produktion. Da die drei weltgrößten Speicher-Hersteller (Samsung, SK Hynix und Micron) zusammen etwa 93 Prozent des DRAM-Markts kontrollieren, bleibt wenig Spielraum, um die Fertigung rasch nach oben zu schrauben.

...und neue Kapazitäten lassen sich nicht so einfach schaffen
Ganz im Gegenteil: Diese profitieren aufgrund der Preisentwicklung sogar von den Engpässen und haben daher wenig Motivation, der aktuellen Situation entgegenzutreten. Kleinere DRAM-Anbieter können ebenfalls nicht reagieren, denn derlei Fabriken kosten bis zu 20 Milliarden Dollar pro Standort, nehmen drei bis fünf Jahre Bauzeit in Anspruch – zumal sich auch noch fast alle relevanten Patente in den Händen der großen Drei befinden. Zwei andere Chipriesen, TSMC und Intel, fertigen hingegen kein DRAM.

Derzeit vor allem High-End betroffen... noch
Momentan sind vor allem spezialisierte Speichersegmente betroffen, vorrangig für Server und leistungsfähige PCs. Für günstigere Geräte blieben die Preise fast stabil – noch, denn natürlich haben die Speicherhersteller eine klare Motivation, vor allem zahlungskräftige Großabnehmer zu bedienen. Zudem dämpfen die Lagerbestände von Händlern derzeit Preissprünge bei Standard-Hardware. Ab kommenden Jahr halten Marktbeobachter jedoch über alle Segmente hinweg deutliche Effekte für möglich. Das wiederum beträfe so ziemlich jedes Gerät, welches über internen Speicher verfügt.

Risiken für Apple moderat
Im Falle Apples sind indes allenfalls geringe Risiken zu erwarten, denn man hat langjährige Lieferverträge geschlossen, zudem haben sich die Kosten für LPDDR5, LPDDR5X oder LPDDR6 nicht im selben Maße wie beim DRAM oder HBM entwickelt (nur ca. +20 %). Es können zwar moderate Aufschläge im Einkauf anfallen, doch eine derartige Verknappung des Angebots gilt als sehr unwahrscheinlich. Keine Verknappung lässt sich auf dem NAND-Markt beobachten, also für den in SSDs eingesetzten Speicher.

Kommentare

xcomma10.12.25 12:45
Crucial ist bereits ein Opfer
0
andreasm10.12.25 12:45
Es sollte einem zu denken geben, dass Micron den eigenen Privatkundenmarkt (Crucial) auf Ende Februar komplett einstampft und dabei hinsichtlich der Gründe noch nicht einmal versucht um den heissen Brei herum zu quatschen. Mit den Rechenzentren lässt sich einfach viel mehr Geld verdienen...
+3
jonsen10.12.25 13:03
Hey, dann wirken Apples Aufschläge für RAM jetzt ja ein bisschen weniger überzogen als sonst
+2
lenn1
lenn110.12.25 13:11
Habe einen alten pc und dachte mir ich kauf mal was neues: 400€ für 32gb ram.

Da geh ich lieber 2x ins Kino!
+3
konnektor10.12.25 13:24
xcomma
Crucial ist bereits ein Opfer
Opfer? Als Marke wird sie geopfert, als Hersteller ist sie wohl eher Täter! Niemand schreibt den Herstellern vor keine billigen Speicher mehr zu verkaufen, es lässt sich nur nicht so viel damit verdienen.
+3
JustMike10.12.25 13:27
lenn1
Habe einen alten pc und dachte mir ich kauf mal was neues: 400€ für 32gb ram.

Da geh ich lieber 2x ins Kino!

Hat mich im Frühling stolze 80.-- gekostet. 😉
+1
TMS
TMS10.12.25 13:29
Man hätte rechtzeitig in RAM und SSDs investieren sollen
0
Liebestöter10.12.25 13:29
Ich bin die ganze Zeit am überlegen das wievielte mal ich dieses Thema Speicherpreise schon miterlebe.
Das erste mal war in den 90ern als in Japan das Werk für Rohstoffe für die Produktion abgebrannt ist.
Dann natürlich Corona.
Davor gab es das aber doch bestimmt auch schon.
Ich glaube da ist natürlich, wie jedes mal, auch viel Panikmache und Bunkern von Beständen im Spiel. Meine Vermutung ist, dass sie die Lage im Frühjahr zumindest etwas entspannt. Preise bleiben höher als noch vor 2 Monaten, aber nicht so hoch wie jetzt.
0
esc
esc10.12.25 13:31
JustMike
lenn1
Habe einen alten pc und dachte mir ich kauf mal was neues: 400€ für 32gb ram.

Da geh ich lieber 2x ins Kino!

Hat mich im Frühling stolze 80.-- gekostet. 😉

Bei uns in der Schweiz sind die Preise für Kino und dazugehörige Snacks auch explodiert, bald muss man eine Hypothek aufnehmen, um zu viert einen Film zu schauen
+1
Dirki10.12.25 14:04
Liebestöter
Ich bin die ganze Zeit am überlegen das wievielte mal ich dieses Thema Speicherpreise schon miterlebe.
Das erste mal war in den 90ern als in Japan das Werk für Rohstoffe für die Produktion abgebrannt ist.
Dann natürlich Corona.
Davor gab es das aber doch bestimmt auch schon.
Ich glaube da ist natürlich, wie jedes mal, auch viel Panikmache und Bunkern von Beständen im Spiel. Meine Vermutung ist, dass sie die Lage im Frühjahr zumindest etwas entspannt. Preise bleiben höher als noch vor 2 Monaten, aber nicht so hoch wie jetzt.

Genau das habe ich mir auch gedacht, kann mich noch gut an die Verknappung und die damit verbundenen Preissteigerungen (mehrere 100%) in den 90er erinnern.
Irgendwann tritt auch wieder eine Normalisierung ein.
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