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Oracle gibt kommerziellen Vertrieb von Open Office auf

Oracle hat verkündet, dass es keine kommerzielle Version von Open Office mehr geben wird. Ziel sei es, OpenOffice.org zu einem rein Community-basierten Projekt zu machen. Auf diese Weise sehe man die größte Zukunft für die Suite. Oracle werde umgehend damit beginnen, zusammen mit den Entwicklern am weiteren Erfolg von Open Office zu arbeiten. Chefentwickler Edward Screven betont in einer kurzen Stellungnahme, dass Oracle nicht das Interesse daran verloren habe, sich selber für OpenSource-Lösungen zu engagieren. Weiterhin werde man auf Linux und MySQL setzen. Nachdem Oracle Open Office von Sun übernommen hatte war mehrfach zu hören, wie schwierig es sich darstellte, Lizenzen der Suite zu verkaufen. Da einige Links auf den Produktseiten bereits deaktiviert wurden ist davon auszugehen, dass die Entscheidung des Verkaufsstopps ab sofort greift. Unbekannt bleibt die Zukunft des kürzlich präsentierten Projekts "Cloud Office", Links auf das Produkt verweisen ins Leere. Um den Open-Source-Charakter von Open Office sicherzustellen, hatten sich Entwickler im vergangenen Jahr dazu entschlossen, das freie Office-Paket unter dem Dach der neugegründeten Document Foundation als LibreOffice fortzuführen. Der Grund dafür war auch Unzufriedenheit, wie wenig Oracle zur Weiterentwicklung beigetragen hatte. Noch nicht geklärt ist, inwiefern Oracle und die Document Foundation in Zukunft kooperieren.

Weiterführende Links:

Kommentare

Don_Mac18.04.11 13:43
Wenn ich mir so die Office-Programme anschaue fehlt mir bis heute immer noch ein einfach zu bedienendes und wirklich funktionales Textverarbeitungsprogramm auf dem Markt.

Entweder macht es nicht das, was man will (Bilder nach meinen Wünschen einfügen, etc.) und / oder es ist total langsam und / oder nicht kompatibel.

Es ist echt unglaublich...
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tk69
tk6918.04.11 13:45
@Don_Mac

Pages reicht nicht?
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P00LY18.04.11 13:49
Pages ist nicht wirklich kompatibel
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Applesau
Applesau18.04.11 13:53
pages macht nicht was man will (wenn man bestimmte dinge will)
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sierkb18.04.11 13:55
Don_Mac:
fehlt mir bis heute immer noch ein einfach zu bedienendes und wirklich funktionales Textverarbeitungsprogramm auf dem Markt

Schau Dir in dieser Hinsicht mal Bean , etwas näher an. Das könnte u.U. in die Richtung gehen von dem, was Du suchst.
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violenCe18.04.11 13:56
pages liegt kompatibilitätsmäßig und im umfang weit hinter openoffice...

zum glück gibt es ja microsft office for mac:)
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tk69
tk6918.04.11 13:58
Was will man denn? Kompatibel für mich ist es allemal. Dadurch dass ich keine Makros verwende, kann ich mit leichten Layoutanpassungen zu Word und umgekehrt ganz gut leben. Für mich ist Pages immer noch DAS Textverarbeitungsprogramm - einfach und alle brauchbaren Funktionen dabei.
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sram
sram18.04.11 14:08
R.I.P. Open Office?
Auf Weisung eines Administrators musste diese Signatur entfernt werden
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underworld18.04.11 14:10
Der Mac ist doch nun wirklich voller Office-Programme und Textverarbeitungen. Mellel. Marinerwrite. ThinkFreeOffice. OpenOffice/LibreOffice. Microsoft Office. iWork/Pages. Da sollte doch nun eines dabei sein, was Bilder passabel einfügt .
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arekhon
arekhon18.04.11 14:18
Ich trauere immer noch FrameMaker hinterher...
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Don_Mac18.04.11 14:49
@ sierkb:

Hey DANKE!

Bean sieht gar nicht schlecht aus, teste ich mal!

Ich finde grundsätzlich Open Office und MS Office recht überladen, es ist langsam (allein der Startup von Word 2008 für mal eben eine Seite Text anschauen) und manchmal kann es die einfachsten Dinge nicht richtig, z. B. wenn ich mit Bildern oder Textrahmen arbeite, verrutscht ständig was, find ich ziemlich "fummelig".

Pages würde ich gerne öfter verwenden, aber dann ist es dann doch nicht so kompatibel zum Austausch mit Windows-Office-Leuten. Wenn Pages kompatibler wäre, wäre ich ja schon zufrieden. Gäbe es doch nur einen weltweiten Dateistandard... So was wie PDF nur editierbar.
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sierkb18.04.11 14:50
sram:

Das glaube ich weniger. Kann gut sein, dass es jetzt erst richtig losgeht und das Ding aufblüht. Und vor allem, wer in der Vergangenheit Zeit, Geld und Mühe in OpenOffice investiert hat außer Sun und Oracle. Da wären zu nennen: Novell, Red Hat, IBM, Google. Die alle haben ein sehr großes Interesse daran, dass das Ding weiterlebt. Und deshalb stehen die, seit LibreOffice sich als Fork sich abgespalten hat, auch hinter LibreOffice bzw. der DocumentFoundation. LibreOffice und die DocumentFoundation sind im Grunde das, was OpenOffice schon immer sein wollte, Sun aber nie über die Lippen bekam. Und Oracle erst recht nicht. Weil sowohl Sun als auch noch viel stärker Oracle da so die Finger drauf hatten und ihren eigenen Interessen Vorrang vor den Interessen der anderen Firmen udn der Community eingeräumt haben, dass viele Wünsche seit Jahren auf Halde und in der Warteschlange stehen. IBM war das irgendwann zu doof, dass sie mit ihren Verbesserungen und Vorschlägen bei Sun nie wirklich durchkamen, deshalb machte IBM dann irgendwann seinen eigenen Fork auf, der seitdem die Grundlage für deren Lotus Symphony bildet (ähnlich, wie es die DocumentFoundation mit LibreOffice gemacht hat. IBM hat das auf der Grundlage von OpenOffice und Eclipese basierende Lotus Symphony dann maßgeschneidert auf die IBM-internen Wünsche und Belange). Allein schon deshalb wird weder OpenOffice noch LibreOffice eingehen. Weil zuviele Interessen daranhängen auch von potenten Firmen wie Red Hat und vor allem IBM.
Es wird auch gemunkelt, dass es im Hintergrund IBM gewesen sein könnte, Oracle zu diesem jetzigen Schritt zu ermutigen und OpenOffice die Sun-/Oracle-Bremsen wegzunehmen, die es all die Jahre hatte. Sun hatte anfangs Schwierigkeiten, mit einer Open-Source-Community zusammenzuarbeiten und hat das mühsam und Stück für Stück über die Jahre gelernt. Und Oracle hat da wohl noch viel viel mehr Lernbedarf, was es heißt, mit der Open-Source-Community (der u.a. ja auch solche Firmen wie Red Hat und IBM angehören) offen und auf gleicher Augenhöhe zusammenzuarbeiten.
IBM kann und macht das schon seit Jahren und hat das sowohl Sun vorausgehabt und Oracle gegenüber erst recht: sich auf gleicher Augenhöhe im Open-Source-Umfeld zu bewegen und nicht wie ein herrschsüchtiger (alles meins!) Elefant wie im Porzellanladen (Oracle) herum- und alles kaputtzutrampeln.

Der jüngste Fork von OOo, LibreOffice, heißt es im Übrigen ja nur, weil Oracle sich bisher geweigert hat, die Namensrechte der DocumentFoundation bzw. LibreOffice zu übertragen. Vielleicht kommt das ja jetzt noch, und Oracle ringt sich dazu durch.

Wie dieses Office abheben kann durch den Fork, das zeigt LibreOffice sehr deutlich. Innerhalb kürzester Zeit sind dort Bugs gefixt worden und Wünsche in LibreOffice umgesetzt worden, die in der Hand von Sun (und noch mehr in der Hand von Oracle) jahrelang liegengeblieben und in OpenOffice bislang nicht umgesetzt worden sind.

Mal abwarten, wie sich OpenOffice und LibreOffice in den nächsten paar Wochen verhalten werden und ob's da eine Wiedervereinigung/Verschmelzung gibt oder nicht bzw. ob Oracle auch die Namensrechte abtritt oder nicht.
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Joerg Sievers18.04.11 18:24
@sierkb
Kann gut sein, dass es jetzt erst richtig losgeht und das Ding aufblüht.
Genau, man ersetzt mal eben bis zu 50 Entwickler und QS-Menschen mit den "frei rumlaufenden" Personal der IT-Branche, die dann hobbymässig einen 8-Stundentag dazu benutzen um ein office-Paket weiter zu entwickeln, das nichts kostet...

Ich liebe Enthusiasten! Wo sind die?
SCNR
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sierkb18.04.11 18:33
Joerg Sievers:

Du vergisst: IBM, Du vergisst Red Hat, Du vergisst Google, Du vergisst all die anderen Unternehmen, die sich inzwischen auf die Seite der Document Foundation und LibreOffice geschlagen haben und Oracle von der Fahne gegangen sind: .

Warum wohl hat IBM sein eigenes Office, Lotus Symphony rausgebracht, nachdem sie bei Sun jahrelang mit ihren Wünschen und Code-Beiträgen am langen Arm hängengelassen wurden?
Diese Unternehmen haben seit Jahren selber bezahlte Entwickler, die da teilweise Vollzeit dransitzen!

Mir scheint, Dir ist nicht bekannt, dass gerade bei solchen großen Open-Source-Projekten inzwischen eher nur ein verschwindent geringer Teil von irgendwelchen Leuten und Hobby-Programmierern in ihrer Freizeit eingebracht wird. Das Gros der Code-Beiträge und anderweitiger Beiträge inklusive der Bereitstellung der Infrastruktur geschieht aus dem Unternehmensfeld heraus mit bezahlten Entwicklern, die sich nicht selten nur und ausschließlich im Namen ihres Unternehmens da ransetzen und vollzeitlich Code schreiben oder sich auf andere Weise einbringen.

IBM zum Beispiel hat seit Jahren ein GANZ starkes Interesse, dass es solche Projekte wie OpenOffice und auch Mozilla Firefox gibt. Nicht nur steuern sie seit Jahren zu beiden Projekten durchaus Code bei, sie unterstützen sie auch mit von IBM bezahlten Personal und auch mit nicht kleinen Geldbeträgen. Die Ära der Hobby-Programmierer, die Du da im Sinn hast, die gab es mal. Mittlerweile werden solche Projekte ganz massiv von großen Unternhmen getragen, gestützt und vorangebracht. IBM wollte sich seit Jahren viel stärker in OpenOffice einbringen, hat Sun jahrelang in den Ohren gelegen, sowas wie eine übergeordnete Foundation zu machen nach dem Vorbild der Mozilla Foundation. Jetzt haben genau das die von OpenOffice gegangenen Entwickler mit der Document Foundation, unter deeren Dach LibreOffice entwickelt wird, nachgeholt.
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snowman-x18.04.11 19:03
ich versteh nur zwei sachen nicht:

wieso investieren unternehmen wie google und ibm in open source?! ...also mit welchem ziel?!!

und wieso kommt dann dabei nicht mehr raus?! ...open office ist mal ganz vorsichtig ausgedrückt das komplizierteste office (vgl. zu pages und word)


ps: gibts eigentlich das "ibm-linux" irgendwo für den privaten anwender zum laden und wenn ja wo und wie heißt es?!
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o.wunder
o.wunder18.04.11 19:06
Don_Mac
Hast Du Dir schon einmal Neooffice angeschaut?

Es ist nett gestaltet und kompatibel zum MS Office.

Für anspruchsvollere Layouts ist allerdings Pages wesentlich besser, aber eben nicht wirklich MS Office kompatibel. Für Flyer wunderbar geeignet, fast schon ein richtiges DTP Programm. Leider fehlt die CMYK Ausgabe. Aber viele Druckereien bieten ja laserdruck so da man ohne weiteres ein OS X PDF mit RGB abgeben kann.
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mitzlaff18.04.11 19:17
o.wunder
NeoOffice ist OpenOffice mit einer eher Mac-liken Oberfläche. Hinkt allerdings regelmäßig in der Version hinterher (aktuell 3.2.1 gegenüber OOo bzw. LibO 3.3.0) und bekommt in kurzen Abständen Download-Patches zum Aktualisieren, zuletzt Patch 7.
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arekhon
arekhon18.04.11 19:23
sierkb: Hast du evtl. einen aktuelleren chart über die Developer-Verteilung als diesen hier z.B.: http://people.gnome.org/~michael/images/2008-09-29-active-both.png ?

Denn wenn sich da nicht viel getan hat, dann würde ich die Menge an "bezahlten" Entwicklern außer denen von Sun/Oracle als nicht sonderlich umfassend bezeichnen. Leider ist die Chart 2.5 Jahre alt.
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sierkb18.04.11 19:25
o.wunder:

NeoOffice: dass NeoOffice seit Längerem nur noch von einem Entwickler gewuppt wird, weißt Du? Und dass NeoOffice bislang auf dem OpenOffice-Fork Go-oo basierte und Go-oo inzwischen mit LibreOffice verschmolzen bzw. in LibreOffice aufgegangen ist und nicht mehr weiterentwickelt wird, weißt Du auch? NeoOffice baut also nun statt auf Go-oo auf LibreOffice auf. Und die Frage stellt sich jetzt eigentlich noch viel mehr, warum es ein NeoOffice (mit gerade mal ein bis drei Projektträgern, die das Ganze wirklich in ihrer Freizeit machen und immer weniger Zeit dafür aufbringen können) braucht, wenn man die Mac-spezifischen Dinge doch eigentlich gleich im Hauptprojekt erledigen kann (und meiner Meinung nach auch sollte), weil dort viel mehr Ressourcen zur Vergügung stehen und dort alle Fäden zusammenlaufen.
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sierkb18.04.11 19:51
arekhon:

Nein, habe ich nicht. Aber ich habe inzwischen folgende Erfahrung gemacht: dass Oracle viel zu wenig Mac-Entwickler hat bzw. Entwickler, die die Mac-Plattform im Auge haben und ihr Ohr am Puls der Zeit.

Aus diesem Grund ist das Chaos entstanden im Oktober 2010, als Apple (1 Jahr lang vorhersehbar!) seine Java VM ein wenig verlagert und umstrukturiert hatte. Ich hatte da den einen oder anderen recht erhellenden Chat im IRC. Das Ganze hatte die Oracle/OpenOffice-Leute aus heiterem Himmel getroffen. Niemand hatt das auf dem Schirm. Weil die Mac-Plattform dort "unter ferner liefen" läuft. Zu wenig Nachfrage und zu wenig dafür abgestellte Entwickler. Fokus bei Oracle: Windows und Linux (Linux u.a. auch deshalb zuvorderst, weil Oracle ja selber ein eigenes Red Hat-basiertes Linux mit seinen Datenbanken und Servern ausliefert).
Und Gleiches erlebe ich grad' wieder seit ein paar Monaten bzgl. MySQL. Über mehrere stabile Releases hinweg war der MySQL-Port, den man sich bei Oracle runterladen kann, insofern fehlerhaft als dass er so, wie er sich installieren ließ, einfach nicht lief und den Dienst verweigerte.
Über Monate und mehrere stabile Releases hinweg. Weder das eindringliche und ins Gedächtnis rufende Schreiben von entsprechenden Bugs und Bug-Reports, noch das Erinnern via IRC brachte da was. Irgendwann wurde es dann mal halbherzig gefixt. Und lief dann immer noch nicht völlig rund.
Mein Nachfragen im IRC ergab: man habe die Mac-Plattform zwar auf dem Schirm und beschäftige sich damit, doch man teste bislang eigentlich immer nur die Tarballs. Und die Disk Images (.dmg) nicht. Das müsse man wohl nachholen bzw. seine Test-Strategie ein wenig ändern und auch mal die DMGs von MySQL genauer unter die Lupe nehmen und testen. *vordiestirnschlag* Da fällt mir nix mehr zu ein!
Und das aus dem Mund von bezahlten Oracle-Leuten!
Soviel dazu.

Da gibt es bzgl. LibreOffice nur eines zu sagen: da ist viel, viel Raum, es besser zu machen. Und die Entwickler, die sich von OpenOffice abgewandt und LibreOffice zugewandt haben, sind auch nicht unbedingt noch grün hinter den Ohren. Da ist so mancher dabei, der OpenOffice quasi von der Geburtsstunde eins an her kennt und begleitet hat. es ist nicht so, dass bei Oracle jetzt nur noch die Wissenden sind und zu LibreOffice die Unwissenden hingegangen sind. Oracle hat in diesem Ausblutungsprozess durchaus ein paar fähige Köpfe bzgl. OpenOffice an LibreOffice verloren. Vielleicht hat auch das Oracle jetzt zu diesem Schritt bewogen. Weil genau diese Leute ihnen jetzt möglicherweise fehlen. Und nicht jeder von Oracle bezahlte Entwickler steckt unersetzbar und alleine in der OpenOffice-Materie drin. Die LibreOffice-Seite kann da diesbzgl. auch mit ein paar solcher tief in der OpenOffice-Materie steckenden Leute aufwarten.

Es ist irgendwie auffällig: fast jedes Open-Source- Projekt das Oracle von Sun geerbt hat, zerbricht irgendwie und forkt, oder es gibt sonstwie Stress unter Oracles Händen bzw. Oracle laufen die fähigsten Leute weg und rüber zur Konkurrenz (zuletzt Java-Erfinder James Gosling, der zu Google gewechselt ist und sich 1 Jahr Auszeit genommen hatte und auf keinen Fall unter Oracles Regie zu arbeiten bereit gewesen ist). Sei es Solaris/OpenSolaris, sei es MySQL, sei es Apache Harmony versus Java/OpenJDK, sei es OpenOffice. Man fragt sich: welches Projekt kommt als Nächstes, das entweder zerbricht/forkt oder sonstwie ins Schlingern gerät unter Oracle. Zur Auswahl stünden da z.B. noch VirtualBox und NetBeans...
Oracle scheint kein Feingefühl bzgl. Open-Source zu haben und wie man mit solchen Projekten und deren Trägern und Zuträgern umgeht. Sollen mal in die Lehre bei IBM gehen oder/und sich von IBM beraten lassen. IBM weiß, wie man das macht. IBM ist da seit Jahren drin geübt und macht seine Sache durchaus sehr vorbildlich und nachahmenswert.
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Joerg Sievers18.04.11 20:07
@sierkb

Nein, ich vergesse sie nicht, aber ich habe bis vor zwei Jahren dort gearbeitet und von IBM ist keine Zeile Code an das Projekt gegangen, RedHat habe ich auch nie gesehen... Labern können sie alle vortrefflich, aber MACHEN können weniger!
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sierkb18.04.11 20:13
snowman-x:
wieso investieren unternehmen wie google und ibm in open source?! ...also mit welchem ziel?!!

Die leben von den Ergebnissen? Die brauchen und nutzen die daraus gewachsenen Früchte ihrer Arbeit selber bzw. machen damit nicht kleines Geld, indem sie es ihren Kunden verkaufen?! Googles Serverfarmen laufen unter einem eigens angepassten Linux. Deren Datenbanken sind mit Masse MySQL-Datenbanken. Mit Performance-Patches von Google. Performance-Patches, die in den normalen MySQL-Sourcecode-Zweig zurückgeflossen sind und dadurch allen MySQL-Nutzern zur Verfügung stehen.
IBM verkauft seine Big Irons, seine High-Performance-Server mit Linux drauf (seit Jahren mit Masse Novells Suse Enterprise Linux). Entweder als einzigem Betriebssystem oder als Gast in einer VM unter IBMs AIX bzw. IBM z/OS.

Zudem hat IBM noch eine ganz andere Motivation: IBM hat Microsoft bis heute nicht verziehen, dass sich Microsoft damals aus dem Staub machte, als IBM und Microsoft zusammen OS/2 entwickelt hatten. Microsoft brachte dann sein Windows NT raus, das dem OS/2 zum Verwechseln ähnlich war. Seitdem blieb IBM alleine auf OS/2 sitzen, und OS/2 starb einen langsamen Tod...

IBM tut seit Jahren alles, um nur bloß nicht wieder in eine solche Abhängigkeit von Microsoft zu kommen. Und IBM ist einer der stärksten und größten Geldgeber bzw. Open-Source im Allgemeinen und einzelnen Open-Source-Projekten im Detail. Firefox, OpenOffice, Apache, Samba (SMB ist ja eigentlich keine Erfindung von Microsoft, sondern von IBM gewesen). Alles Projekte, die ihre Entsprechungen auf Microsoft-Seite haben. Bevor IBM dabei zusieht, wie ein wichtiges Open-Source-Projekt den Bach runtergeht und damit ein wichtiger Gegenpol zu Microsoft fehlen würde, pumpt IBM lieber Geld in das Projekt und unterstützt es nach besten Kräften mit Geld, Personal und Infrastruktur. Weil IBM ein ganz großes Interesse an Diversität hat und dadurch, dass sie ihr Engagement streuen, mithelfen kann, Microsoft die Stirn zu bieten bzw. Microsofts Omnipräsenz noch was entgegenzusetzen.
und wieso kommt dann dabei nicht mehr raus?!

Dir scheint nicht geläufig zu sein, wie viel da bisher eigentlich schon rausgekommen ist.
...open office ist mal ganz vorsichtig ausgedrückt das komplizierteste office

Es ist nicht komplizierter als MS Word. Teilweise sogar intuitiver, weil ein paar Dinge sinnvoller in den Menüs angeordnet und zu finden sind als es langjährig bei Word der Fall gewsen ist.
Nur weil es nicht 1:1 genauso ist und gewisse Fehler und Dümmlichkeiten von MS Office nicht 1:1 übernommen hat, heißt es noch lange nicht, dass es deshalb schlechter ist.
ps: gibts eigentlich das "ibm-linux" irgendwo für den privaten anwender zum laden und wenn ja wo und wie heißt es?!

IBM setzt auf seinen dicken Servern (Big Irons), die es seinen Kunden verkauft, hauptsächlich Novells SUSE Linux Enterprise Server (SLES) ein oder Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Beide sind für IBMs Maschinen zertifiziert.

Mehr dazu u.a. auch hier: , , , .
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Joerg Sievers18.04.11 20:17
@sierkb

Was mir noch einfällt:
Novell hat immer alles für Linux getan und nicht nur ein Mal damit den Solaris und MacOSX-Build zerbröselt, weil sie nur an sich gedacht, aber auf die anderen keinerlei Rücksicht genommen haben. Die meisten OOo-AnwenderInnen sind aber Windows-User, so schlimm ich das finde, es ist ein Fakt! Community heißt nicht nur die anderen für sich arbeiten/die Schei**e wegmachen zu lassen!

Da der Sponsor hinter OOo fehlt ist das Thema erledigt. Basta! IBM müsste Rückrad beweisen, wenn sie in die Rolle einer Sun springen wollen - Oracle hat sie nie wahrgenommen und wird das auch nie, wie wir ja wissen.

Auf den Desktop gehört und auf den Server gehört ein UNIX, aber kein unixoides OS, sondern ein echtes, wie Solaris - leider auch in den Fängen von Oracle.... lebt NetBSD noch
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sierkb18.04.11 20:20
Joerg Sievers:
Nein, ich vergesse sie nicht, aber ich habe bis vor zwei Jahren dort gearbeitet

Wo? Oracle? Novell? IBM?
und von IBM ist keine Zeile Code an das Projekt gegangen

Weil IBM nicht wollte und nicht konnte? Oder vielmehr weil Sun/Oracle nicht wollte?

Warum wohl hat IBM dann irgendwann gesagt: "OK, dann machen wir halt unseren eigenen Laden auf und machen uns unser eigenes Office, wenn wir bei Sun nicht gehört werden und die unsere Beiträge und Vorschläge immer abgeschmettert haben..."?

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass IBM bei Sun jahrlang an der Türe gekratzt hat und gerne Dinge zu OpenOffice beigesteuert hätte. Dinge, die aber offenbar nicht in die Roadmap von Sun/Oracle gepasst haben bzw. Sun jahrelang meinte, den Finger auf dem OOo-Projekt haben zu müssen und den "Oberbestimmer" raushängen zu lassen. Irgendwann war das halt auch IBM zu blöd, und sie haben sich dann zurückgezogen, sich einen Snapshot von OpenOffice gezogen und den dann mit Eclipse zu Symphony geformt und haben seitdem ihr eigenes Office, das vor allem auf IBM-interne Belange zugeschneidert ist.
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sierkb18.04.11 20:50
Joerg Sievers:
Novell hat immer alles für Linux getan und nicht nur ein Mal damit den Solaris und MacOSX-Build zerbröselt, weil sie nur an sich gedacht, aber auf die anderen keinerlei Rücksicht genommen haben.

Du redest da ein wenig in Rätseln. Was meinst Du damit?
Community heißt nicht nur die anderen für sich arbeiten/die Schei**e wegmachen zu lassen!

Richtig. Eigentlich sollte das ein fairer Austausch, ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe sein. Sun hatte das erst ganz allmählich begriffen, das war für die teilweise eine schwere Lernkurve. Mal Suns Ex-Open-Source-Chef Simon Phipps ab und zu mal lauschen, da tritt Interessantes zutage. Zwar hatte Sun das eher langsam und zögerlich verstanden, aber von Jahr zu Jahr wurde es besser.
Oracle hingegen hat diesen Lernprozess wohl noch vor sich, so wie die das bisher alles handhaben und so elefantös und nach dem Motto "Hoppla, hier komme ich!" die sich bislang gerieren.
Da der Sponsor hinter OOo fehlt ist das Thema erledigt. Basta!

Ich bin da weniger pessimistisch. Man hat es an allen Ecken und Kanten gespürt, dass das unter Oracle erst recht mit angezogener Handbremse lief. Eigentlich kann's nur noch besser werden.
IBM müsste Rückrad beweisen, wenn sie in die Rolle einer Sun springen wollen

Erstens haben sie solches Rückgrat durchaus schon öfters gehabt und gezeigtm und zweitens soll auch nicht vergessen werden, dass immerhin unmittelbar vor Oracle IBM Interesse an Sun und deren Erbe angemeldet hatte und zwischen Sun und IBM schon Gespräche liefen. Oracle hat da wohl nur deshalb den Zuschlag bekommen, weil sie am Ende mehr geboten hatten.
Oracle hat sie nie wahrgenommen und wird das auch nie, wie wir ja wissen.

Dazu die Presseerklärung von Oracle zum Fortbestand von OpenOffice im Oktober 2010:

Oracle Press Release: Oracle Demonstrates Continued Support for OpenOffice.org (October 13, 2010)

Soviel zum Thema "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?"

Da gab's allerdings auch noch nicht die Flucht der halben OpenOffice-Kernmannschaft hin zum frisch geforkten LibreOffice.
Auf den Desktop gehört und auf den Server gehört ein UNIX, aber kein unixoides OS, sondern ein echtes, wie Solaris - leider auch in den Fängen von Oracle.... lebt NetBSD noch

Wie lange Zeit hatte Sun nochmal, um Solaris/OpenSolaris dem Desktop-Nutzer schmackhaft zu machen? Warum hatten sie keinen Erfolg damit?
aber kein unixoides OS

Du meinst MacOSX in der Prä-Leopard-Ära (also Tiger und früher)?

Welches Unix oder unixoide OS außer MacOSX hat's denn überhaupt in nennenswerten Zahlen auf den Desktop geschafft? Außer den vielen Linux-Installationen, die es diesbzgl. auf den Desktops gibt? Solaris/OpenSolaris (immerhin schworen sie vor Jahren dann auch dem alten ranzigen Motif-basierten CDE-Desktop ab zugunsten von GNOME) hätte es werden können. Warum haben die das nicht geschafft? Erklärung parat? Nimmt man mal MacOSX raus, nimmt man mal die Linux-Installationen raus -- welches unixähnliche OS oder auch welches "echte", zertifizierte UNIX ist denn überhaupt noch auf dem Desktop vertreten oder war es je? HP-UX? SGI IRIX? OpenBSD? NetBSD? Warum haben die das alle nicht geschafft, auf dem Desktop zu punkten? Und warum stehen die, wenn man den Desktop betrachtet, noch weit weit hinter den Linux-Installationen?

Und warum gibt sogar Apple in seinen Developer-Dokumenten zu Protokoll: man sei sehr sehr froh, dass es Linux gibt und GNU gibt, weil Linux a) frischen Wind in die verkrustete Unix-Welt gebracht habe und b) GNU ein paar Werkzeuge anbiete, die Apple von BSD leider nicht angeboten bekommen habe, weil sie dort fehlten.

Und wenn Du Dir mal die "richtigen" UNIXe anschaust: die haben durch die Bank weg teilweiese ganz gut Anleihen bzgl. verschiedener Werkzeuge aus der GNU/Linux-Welt genommen und setzen diese bevorzugt ein, weil sie teilweise besser, moderner sind und die Arbeit erleichtern statt sie aufgrund ihrer Frugalität zu erschweren.
Soviel zum "richtigen" UNIX. Ein "richtiges" UNIX außerhalb der Apple-Welt müsste also einen altehrwürdigen Motif/CDE-Desktop haben, um anerkannt zu sein, und folgender Spruch wäre dann evtl. dort Leitmotiv (bitte nicht ernst nehmen):
GUI Installer:
Real geeks install their software by hand!
Clench a magnetized needle, (which you must magnetize yourself) between your thumb and forefinger, and carefull magna-etch the data of your program onto the surface of your hard drive platter.
Don't leave any fingerprints on the platter, and for god's sake, leave your static electricy elsewhere!
Use of microscopes is generally frowned upon. Come on! Like you can't feel your way through those sectors!

Bunch a crybabies.
(User on Slashdot)


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Stefab
Stefab21.04.11 14:10
Also vergesst mal Textedit nicht! Das kann auch gar nicht so wenig, wie es den Anschein haben mag und ist schön flott, gratis, vorinstalliert und ich selbst brauche nicht mehr. Lediglich Bilder muss man schon vorher in der richtigen Größe (DPI, cm/mm) abspeichern, das lässt sich im Dokument nicht ändern.
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