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MacBook Pro 2019 mit i9: Erste Tests prüfen Thermaldrosselung und Performance

Acht Kerne, bis zu 5 GHz Takt im SingleCore-Modus: Der i9-9980HK im MacBook-Topmodell (Ab
3299 Euro) rangiert am oberen Ende der Produktpalette. Die Mac-Szene treibt nach dem Drosselungsgate des Vorgängers eine entscheidene Frage um: Wie lange kann der Prozessor diese Geschwindigkeiten halten, bevor er aus thermischen Gründen wieder heruntertaktet? AppleInsider hat diesen Umstand nun konkret getestet.


Ausgangssituation: Der Schock saß tief
Zunächst muss klar sein, dass der Turbo-Modus nicht für den Dauerbetrieb gedacht ist – irgendwann hebt der Rechner die Übertaktung auf, damit die Innereien keinen thermischen Schaden nehmen. Doch die Drosselung im 2018er MacBook Pro mit i9 setzte so schnell ein, dass das 2017er-Modell anspruchsvolle Aufgaben schneller lösen konnte – ein Skandal. Apple behob den Fehler mit einem Software-Update.

Der Neue wird etwas heißer
Allerdings sagen Beobachter, dass die thermischen Bedingungen im 2018er-Modell nicht optimal auf Performance ausgelegt sind. Der 9980HK-Chip soll zudem trotz gleicher TDP (Thermal Design Power), also der maximal abgegebene Wärmeleistung, im Normalbetrieb etwas heißer werden als der i7 aus dem Vorgänger. Dementsprechend waren die Autoren hoch interessiert, wie sich der Neue unter Dauerlast verhält.

Turbo ist nicht gleich Turbo
Seit der 8. Generation unterscheidet Intel zwischen Turbo Boost und Thermal Velocity Boost. Letzterer gibt 100 MHz weiteren Schub auf die Turbo-Leistung. Das gilt jedoch nur bei bestimmten Laptop-Spezifikationen – welche das genau sind, verschweigt Intel. Der reguläre Turbo Boost taktet laut Hersteller alle Kerne des 9980HK auf etwa 4,9 GHz hoch, wenn die Temperatur unter 100 Grad Celsius liegt und das Book entsprechende Höchstleitung abfragt.


Überraschend gute Werte des i9 im MacBook Pro
Der Cinebench-R20-Test von AppleInsider belegt, dass der Chip recht schnell bei 5 GHz Taktung ankommt. Die Journalisten starteten den Hochleistungstest nach Ablauf immer wieder neu, um Last und Temperatur hochzuhalten. Insgesamt lief er zehn Mal durch. Nach dem Erreichen der 100 Grad fiel die Geschwindigkeit vorhersehbarerweise, jedoch nicht wie erwartet auf den Grundtakt von 2,4 GHz. Stattdessen pendelte sich der Takt während der zehn Wiederholungen bei Werten zwischen 2,9 und 3 GHz ein. Die Tester hatten niedrigere Werte erwartet. Das MacBook Pro 2019 hielt die Frequenz von 3 GHz bei einer Temperatur von 94 Grad.

Apple-Magie: Niemand weiß wie
Die Werte unter Volllast seien weit besser als die des Vorläufers, obwohl es keine sichtbaren Gehäusemodifizierungen gibt, wunderten sich die Tester. Der neue i9-Chip habe den gleichen TDP-Wert, die gleiche Die-Größe; das Book besitze die gleiche Heatpipe, dieselben Lüfterdrehzahlen. Dennoch habe Apples es geschafft, die thermalen Bedingungen im Inneren so zu verbessern, dass die Drosselung weit weniger ins Gewicht falle als beim MacBook 2018 – auch nach dem Update.

Kommentare

Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex27.05.19 09:58
Sind 94 Grad nicht schon grenzwertig hoch?
Laut den Tests waren das ja nicht nur ein paar Sekunden unter dieses Temperaturbedingungen.
-1
Marcel Bresink27.05.19 10:09
Das hängt vom Prozessor ab. Der Intel 9980HK ist aber für 100°C ausgelegt, also darf er diese Temperatur auch dauerhaft nutzen.

Intel Turbo Boost ist ja so konstruiert, dass der Prozessor sich selbst gerade so weit hochtaktet, dass er die höchstmögliche, noch als harmlos eingestufte Temperatur hält, um die maximale Leistung zu erzielen.

Eine Verringerung der Lebensdauer ist bei Intel-Prozessoren üblicherweise erst ab 125°C zu erwarten. Diese Temperatur wird aber nie erreicht, da sich die Prozessoren selbst überwachen und vorher heruntertakten, bzw. abschalten würden.
+15
UWS27.05.19 10:17
Marcel Bresink
Eine Verringerung der Lebensdauer ist bei Intel-Prozessoren üblicherweise erst ab 125°C zu erwarten.
... das mag ja sein. Die Frage, die sich mir stellt: Wie reagiert denn die Umgebung im Rechner auf diese hohen Temperaturen? Mglw. sind ja andere Probleme, z.B. der Tastaturärger ursächlich damit verbunden.

Generell ist es natürlich die Quadratur des Kreises in ein MBP-Gehäuse hohe Leistung bei gleichzeitig niedrigen Betriebstemperaturen einbauen zu wollen. Umso unverständlicher ist es aus meiner Sicht, dass Apple bei Desktopgeräten wie dem iMac so viel Wert auf ein möglichst dünnes Gehäuse legt ... das könnte man auch besser lösen (und ja, das könnte trotzdem schick aussehen).
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
+6
LoCal
LoCal27.05.19 10:22
UWS
Marcel Bresink
Eine Verringerung der Lebensdauer ist bei Intel-Prozessoren üblicherweise erst ab 125°C zu erwarten.
... das mag ja sein. Die Frage, die sich mir stellt: Wie reagiert denn die Umgebung im Rechner auf diese hohen Temperaturen? Mglw. sind ja andere Probleme, z.B. der Tastaturärger ursächlich damit verbunden.

Generell ist es natürlich die Quadratur des Kreises in ein MBP-Gehäuse hohe Leistung bei gleichzeitig niedrigen Betriebstemperaturen einbauen zu wollen. Umso unverständlicher ist es aus meiner Sicht, dass Apple bei Desktopgeräten wie dem iMac so viel Wert auf ein möglichst dünnes Gehäuse legt ... das könnte man auch besser lösen (und ja, das könnte trotzdem schick aussehen).

Der iMac ist na nur an den Rändern dünn. Innen ist schon recht viel "Luft" und die Kühlung ist auch ganz gut ausgelegt.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
Deichkind27.05.19 10:22
Limitierend für die Taktrate wirkt ja zunächst nicht die Temperatur an der Oberfläche des Prozessorgehäuses (dort wo die Wärme in die Heatpipe übergeht), sondern an den Hot-Spots im Inneren des Prozessors. Wenn es Intel also gelungen ist, die Wärme im Inneren gleichmäßig zu verteilen und somit Hot-Spots zu vermeiden, dann kann der Prozesser auch höhere Temperatur an der Oberfläche vertragen, und das hilft bei Ableitung der Wärme aus dem Gehäuse des MacBook. Wärmemengendurchsatz = Luftmassendurchsatz * Temperaturdifferenz * Proportionalitätsfaktor. Und mit "Durchsatz" meine ich die Menge je Zeiteinheit.
+5
ricoh27.05.19 11:05
Es würde schon ausreichen, den Wärmetransport der Heatpipe nur geringfügig zu verbessern. Schon wäre so ein Problem gelöst.
-2
mac_heibu27.05.19 11:40
ricoh
Es würde schon ausreichen, den Wärmetransport der Heatpipe nur geringfügig zu verbessern. Schon wäre so ein Problem gelöst.
Endlich hat es einer entdeckt! Wow! (Ricoh for CEO!)
-3
Frank Drebin
Frank Drebin27.05.19 11:42
Kann mich entsinnen, dass bei alten MacBook Pro Apple zu viel Wärmeleitpaste verwendete und diese auch ziemlich wenig hochwertig war. Also kann es sehr gut sein, dass hier die Magie stattfindet. Einfach hochwertige und gute eingesetzte Wärmeleitpaste kann bis zu 30% mehr Hitze abtragen bei gleichen Heatpipes…
0
DTP
DTP27.05.19 11:57
Falscher Link? Euer Link verlinkt zum 2018er Test.
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck27.05.19 12:06
DTP
Korrigiert, danke für den Hinweis!
+1
MacSquint
MacSquint27.05.19 12:11
UWS
Marcel Bresink
Eine Verringerung der Lebensdauer ist bei Intel-Prozessoren üblicherweise erst ab 125°C zu erwarten.
... das mag ja sein. Die Frage, die sich mir stellt: Wie reagiert denn die Umgebung im Rechner auf diese hohen Temperaturen? Mglw. sind ja andere Probleme, z.B. der Tastaturärger ursächlich damit verbunden.

Generell ist es natürlich die Quadratur des Kreises in ein MBP-Gehäuse hohe Leistung bei gleichzeitig niedrigen Betriebstemperaturen einbauen zu wollen. Umso unverständlicher ist es aus meiner Sicht, dass Apple bei Desktopgeräten wie dem iMac so viel Wert auf ein möglichst dünnes Gehäuse legt ... das könnte man auch besser lösen (und ja, das könnte trotzdem schick aussehen).

Die Frage ist berechtigt, denn das mögliche Problem muss ja nicht der Chip selbst sein, der dabei draufgeht, sondern es können andere Komponenten Schaden nehmen. Wäre ja nicht das erste mal, dass sich durch höhere Temperaturen Lötstellen lösen oder andere Teile was abbekommen.
Aber ich weiß sowieso nicht, warum man jetzt so viel Leistung in ein Laptop packen muss.
Interessanter fände ich ein MacBook Economy zu bezahlbarem Preis für Leute, die nicht so eine High Ende Maschine brauchen. 90% der Leute brauchen eher so nen i9 nicht, kaufen tun sie’s ja womöglich trotzdem...
-1
Bitsurfer27.05.19 12:14

Redeemer24.05.19 09:56
Spätestens ab dem dritten Geekbench-Durchlauf bremst sich das Ding dann wieder so ein, dass es selbst von einem iPad Pro überholt wird..

Des Deutschen liebste Tätigkeit. Erstmal mosern.
+1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex27.05.19 12:27
MacSquint
90% der Leute brauchen eher so nen i9 nicht, kaufen tun sie’s ja womöglich trotzdem...

Es gibt doch immerhin nach wie vor die i7 Modelle.
15 Zoll ohne den Anspruch an Leistung gibt es aktuell bei Apple nicht; aber vielleicht ist dafür ja das öfters kommunizierte 16 Zoll Gerät gemacht.
0
athlonet27.05.19 12:30
ricoh
Es würde schon ausreichen, den Wärmetransport der Heatpipe nur geringfügig zu verbessern. Schon wäre so ein Problem gelöst.

Oder Apple verwendet jetzt bessere Wärmeleitpaste. Und vor allem nicht mehr zu viel davon ("viel hilft viel" gilt nämlich nicht bei Wärmeleitpaste).
Das könnte den Abtransport der Wärme auch verbessern.
0
AJVienna27.05.19 13:44
Marcel Bresink
Das hängt vom Prozessor ab. Der Intel 9980HK ist aber für 100°C ausgelegt, also darf er diese Temperatur auch dauerhaft nutzen.

Eine Verringerung der Lebensdauer ist bei Intel-Prozessoren üblicherweise erst ab 125°C zu erwarten. Diese Temperatur wird aber nie erreicht, da sich die Prozessoren selbst überwachen und vorher heruntertakten, bzw. abschalten würden.
Wo kommt diese Information her? Ich habe bisher nur gefunden das 100°C die maximal Temperatur sind, nicht das das der optimale Wert wäre (der ist wurde auf den Seiten die ich gefunden habe deutlich niedriger beschrieben).
-1
strellson27.05.19 15:10
Gammarus_Pulex
MacSquint
90% der Leute brauchen eher so nen i9 nicht, kaufen tun sie’s ja womöglich trotzdem...

Es gibt doch immerhin nach wie vor die i7 Modelle.
15 Zoll ohne den Anspruch an Leistung gibt es aktuell bei Apple nicht; aber vielleicht ist dafür ja das öfters kommunizierte 16 Zoll Gerät gemacht.

Wobei der i7 mit der selben Ausstattung wie der i9 (SSD & Gfx) fast genausoteuer ist …
0
AJVienna27.05.19 15:33
Also wenn man z.B. 1TB Speicher benötigt und 16GB RAM und ansonsten Minimalausstattung gibt es für 17% mehr 15" Display, dedizierte Grafik und 2 extra cores die auch noch jeweils schneller sind. Frag mich, ob da noch jemand zu 13% greift.
0
Marcel Bresink27.05.19 19:13
AJVienna
Wo kommt diese Information her? Ich habe bisher nur gefunden das 100°C die maximal Temperatur sind, nicht das das der optimale Wert wäre

Wenn ein elektronisches Bauteil für das Temperaturintervall [x..y] spezifiziert ist, dann dürfen alle Werte aus diesem Bereich dauerhaft eingenommen werden.

Aus Sicht der Performance kann y als optimaler Wert angesehen werden, denn dann läuft der Prozessor mit höchstmöglicher Leistung bei geringstnötiger Kühlung. Die Funktion Turbo Boost ist ja so gemacht, unter den gegebenen Bedingungen von geforderter Last und vorhandener Kühlung den höchsten zulässigen Wert zu erreichen, falls möglich.
+1
iBert30.05.19 05:53
UWS
... das mag ja sein. Die Frage, die sich mir stellt: Wie reagiert denn die Umgebung im Rechner auf diese hohen Temperaturen? Mglw. sind ja andere Probleme, z.B. der Tastaturärger ursächlich damit verbunden.

Das ist des Pudels Kern!

Bei fast allen "Macgates" waren doch meistens die umliegenden Bauteile für einen Defekt Verantwortlich, weil diese nicht für solche Temperaturen auf Dauer ausgelegt sind...
Die CPU /GPU sind für hohe Temperaturen ausgelegt, die Kondensatoren für die Spannungsregulierung mögen das zB gar nicht. Genau wie so manch anderes verbautes Bauteil.

PS: Obwohl ich mir wünschen würde, daß der Kreis ein Quadrat sein kann....wenn er will.
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
0
iBert30.05.19 11:39
PS: Ausser diese unsäglichen nVidea Chips um ca 2010, die haben sich selbst geröstet.
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
0
cps31.05.19 14:58
„Intel® Thermal Velocity Boost (Intel® TVB) is a feature supported on the Intel® Core™ i9-9980HK processor, Intel® Core™ vPro™ i9-9880H processor, and Intel® Xeon® E-2286M processor which opportunistically and automatically increases clock frequency by up to 200 MHz if the processor is at a temperature of 50°C or lower and turbo power budget is available.“


https://www.intel.com/content/www/us/en/products/docs/proces sors/core/9th-gen-core-mobile-processors-brief.html
0

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