

Bisher war das Herunterladen einer bestimmten macOS-Version außerordentlich einfach, sofern man einen funktionierenden Mac vor der Nase hatte: Seit der Veröffentlichung von macOS 10.10 (Yosemite) im Jahr 2014 ließen sich die Installationsmedien aus dem Mac App Store herunterladen. Nach zehn Jahren beendete Apple in diesem Jahr diese Praxis unvermittelt: Wer im Mac App Store nach Tahoe oder macOS 26 sucht, findet das Betriebssystem nicht. Apple setzt darauf, dass Anwender ihr System im Wiederherstellungsmodus neu aufsetzen. Für Spezialfälle, etwa die Installation auf ein externes Medium, führt aber kein Weg an einem eigenständigen Installer vorbei. Die gute Nachricht: Es gibt sie noch – sie ist nur gut versteckt. Und auch sonst gibt es Einiges bei der Installation von macOS Tahoe auf ein externes Medium zu beachten.
Das Installationspaket trägt den Dateinamen „InstallAssistant.pkg“ und lässt sich ohne Authentifizierung
von Apples Servern herunterladen – sofern man die direkte Download-URL kennt. Diese kündigt Apple nirgends selbst an, und auch der Pfad ist so gestaltet, dass er sich nicht erraten lässt. Es erfordert die mühevolle Kleinarbeit eines Enthusiasten namens Mr. Macintosh, welcher bei jeder neuen Version den Downloadlink ausfindig macht und der Öffentlichkeit bereitstellt. Seine
Unterseite zum Tahoe-Installer erhält bei jedem größeren Update eine Aktualisierung, welche den aktuellen Link bereitstellt. Dass dieser tatsächlich auf Apples Server verweist, überprüfen Sie in Safari ganz einfach mit dem Mauszeiger, nachdem Sie im Menü „Darstellung“ die Statusleiste aktiviert haben (
+ß). Wenn Sie darauf klicken, beginnt der Download des aktuell 17,3 GByte großen Pakets.
Die Statusleiste in der linken unteren Ecke zeigt das Ziel eines Links, über den der Mauszeiger aktuell schwebt.
Medium vorbereitenFür die Installation auf ein externes Laufwerk benötigen Sie ein APFS-formatiertes Volume. Empfehlenswert für den Alltagsgebrauch ist eine (leere) Thunderbolt- oder eine USB4-SSD oder ein schneller Speicherstick. In der vorinstallierten App „Festplattendienstprogramm“ überprüfen Sie das Laufwerksformat. Falls dies nicht APFS ist, klicken Sie auf „Partitionieren“ aus der Werkzeugleiste, wählen „APFS“ aus der Aufklappliste neben „Format“ und klicken auf „Anwenden“. Achtung: Dabei werden sämtliche bestehenden Dateien gelöscht! Machen Sie dies also nur mit leeren Laufwerken, deren Inhalte Sie anderswohin bewegt haben. Wer sich auskennt, kann bei bereits bestehender APFS-Formatierung auch ein separates Volume oder einen dedizierten Container anlegen – das führt allerdings für diesen Artikel zu weit.
Das Festplattendienstprogramm bereitet das externe Laufwerk für macOS vor.
USB-C-Anschluss wählenDer nächste Fallstrick lauert in der Wahl des USB-C-Anschlusses. Klingt komisch – ist es auch: Einer der USB-Anschlüsse eines jeden Macs mit Apple Silicon oder T2-Chip hat Apple zu einem Wartungs-Port mit Sonderfunktionen ausgestattet. Wenn Sie versuchen, macOS über diesen „DFU-Port“ auf ein externes Medium zu installieren, schlägt die Installation im letzten Schritt ohne Begründung fehl. Wählen Sie also einen USB-C-Port, welcher
NICHT als DFU-Port fungiert. Welcher das ist, hängt von Modell und Baujahr ab – die Tabelle unten hilft weiter. Zum Glück gilt das DFU-Verbot nur für die Installation – starten können Sie den Mac später von jedem Anschluss.
Position des DFU-Anschlusses – NICHT für Installation verwenden!| Gerät | Seite | Position |
| iMac | hinten | rechts |
| Mac Studio | hinten | rechts |
| Mac Pro | oben | rechts |
| Mac mini | hinten | T2: rechts; M1-M2: links; M4: Mitte |
| MacBook Air | links | T2: rechts; M1-M3: links, M4: rechts |
| MacBook Pro | links | T2, M4/M5: rechts; M1-M3, M4 Pro & Max: links |
(Quelle:
Apple Support)
Installation auspackenDer heruntergeladene InstallAssistant stellt nicht das eigentliche System dar, sondern legt das 53 MByte große Programm „macOS Tahoe installieren“ im Ordner Programme ab. Bei diesem Schritt sollten Sie also nicht das externe Volume als Ziel bestimmen, sondern belassen es bei der Voreinstellung „Macintosh HD“. Die Installationsroutine beendet ihren Dienst mit der Frage, ob das 17 GByte große Paket in den Papierkorb verschoben werden soll. Es ist empfehlenswert, dies zunächst zu verneinen. Im nächsten Schritt wechseln Sie in den Ordner „Programme“ und öffnen „macOS Tahoe installieren" per Doppelklick – hier erscheint das Programm in voller 17-GByte-Größe. Klicken Sie auf „Fortfahren“, dann auf „Alle Volumes anzeigen …“, um schließlich Ihr externes Laufwerk auszuwählen.
Erst nach einem Klick auf „Alle Volumes anzeigen“ offeriert der Tahoe-Installer externe Laufwerke.
Externes System mit EigentümerEine wichtige Einschränkung im Vergleich zu Intel-Macs: Externe macOS-Installationen können nie ein Startsystem auf der internen SSD ersetzen, sondern dienen lediglich als Alternativoption. Interne und externe Installation werden kryptografisch verkoppelt, und ein Administrator des internen Systems muss als „Besitzer“ die Brücke zwischen internem und externem System schlagen. Die dabei angewandten Mechanismen sind komplex; Howard Oakley beschreibt sie ausführlich in seinem Blog-Artikel zu [https://eclecticlight.co/2025/12/09/create-a-bootable-external-disk-for-apple-silicon-macs-in-tahoe/]Alternativ-Installationen[/url] von macOS Tahoe. Glücklicherweise hat Apple die Prozedur für den Mac-Admin auf einen einzigen zusätzlichen Dialog eingedampft: Nach der Auswahl des Ziellaufwerks bestimmen Sie einen Administrator des bestehenden Systems zum „Eigentümer“ des neuen, externen Laufwerks. Oakley empfiehlt, das aktuell verwendete Admin-Konto zu wählen und die vorgeschlagene Option beizubehalten, Einstellungen dieses Accounts zu übernehmen.

Bei der Installation auf externe Volumes müssen Sie ein Admin-Account als Eigentümer definieren und sollten dessen Einstellungen übernehmen.
Mobiles StartlaufwerkNun können Sie Ihren Mac jederzeit vom externen Laufwerk starten. Zu diesem Zweck fahren Sie ihn herunter und halten den Einschaltknopf lange gedrückt, bis die Startoptionen erscheinen. Hier wählen Sie das externe Laufwerk und klicken auf „Fortfahren“. Das resultierende System auf dem externen Laufwerk ist im Anschluss bedingt an anderen Macs nutzbar. Lediglich iCloud und andere Apple-Dienste (App Store et al.) erfordern eine (einmalige) Zwei-Faktor-Authentifizierung an jedem neuen Mac, von dem aus es gestartet wird.
Updates bevorzugt an demselben MacDie Eigentümer-Kopplung mit dem Installations-Mac bleibt allerdings bestehen, so Oakley: Bei Software-Aktualisierungen werden bestimmte Komponenten, etwa Firmware-Updates, nur auf dem Mac installiert, welcher macOS ursprünglich eingerichtet hat. Eine mobile macOS-Instanz ist für Wartungsaufgaben und eine gelegentliche Arbeit aus einer separaten Systemumgebung bestens geeignet. Im Alltag dürften sich die deutlich verlangsamten Lese- und Schreibzugriffe des extern angebundenen Speichermediums allerdings auf die Dauer bemerkbar machen.
Alternativen zu externem System-VolumeAufgrund dieser Einschränkungen empfiehlt Oakley, alternative Installationsmethoden in Betracht zu ziehen, etwa ein zweites System-Volume auf der internen SSD oder die Verwendung einer
Virtuellen Maschine. Wird der interne Platz knapp, können Sie auch Platzfresser wie die Foto-Mediathek auf ein externes
Laufwerk auslagern.