
Eigene Ordnersymbole in macOS 26 gestalten – mit Symbolen, Icons und Bildern


Seit der Einführung von Mac OS X waren Apples offizielle Regeln zur Gestaltung von Ordner-Icons recht strikt: Anwender hatten keinerlei Mitspracherecht. Die blauen Ordnersymbole wechselten zwar über die Jahre minimal ihre Anmutung – mal gewährte Apple den blauen Faltpappen etwas Textur, mal veränderten Apples UI-Designer den 3D-Effekt des Symbols. Einige Spezialorte, etwa im Nutzerordner, erhielten zudem individuelle Prägungen. Nutzer hingegen hatten keinen offiziellen Weg, Ordner zu gestalten. Für macOS 26 (Tahoe) hat Apple nun angekündigt, Anwendern mehr Freiheiten einzuräumen: Anwender dürfen eine Ordnerfarbe auswählen und können zudem ein Symbol bestimmen.
Der Tahoe-Finder macht es den Anwendern leicht, ihren Ordner umzugestalten. Das über den Sekundärklick aufgerufene Kontextmenü zeigt bereits in den Beta-Versionen die Optionen: Unterhalb der Etikettenauswahl offeriert macOS Tahoe den Eintrag „Customize Folder …“. Klickt man ihn an, blendet macOS 26 eine Schwebepalette ein, in der erneut die bunten Etiketten zu sehen sind. Das letzte Etikett, welches ein Anwender auswählt, bestimmt die Farbe des Ordners. Darunter erscheint eine Auswahl von Symbolen, die dem Ordner zugewiesen werden können. Alternativ wechseln Nutzer auf die Emoji-Palette und wählen eins der vom System bereitgestellten bunten Bildzeichen für den Ordner aus.
SF Symbols als GrundlageWas Apple für Ordner an Symbolen bereitstellt, ist eine eindeutige Bereicherung im Gegensatz zu den bisherigen (nicht vorhandenen) Gestaltungsmöglichkeiten. Trotzdem bleibt sie künstlich beschränkt. Die angebotenen einfarbigen Bildzeichen basieren nämlich auf der Sammlung „SF Symbols“, die mittlerweile fast 7.000 einfarbige Vektorgrafiken umfasst. Wer deren Gesamtumfang kennenlernen will, kann sich die App „SF Symbols“ als
Beta-Version herunterladen.
Mehr Möglichkeiten via TerminalDer Produktdesigner Sam Henri Gold hat herausgefunden, wie die einzelnen Symbole intern zugewiesen werden: Der Name des Symbols wird in den erweiterten Attributen (xattr) des Ordners benannt. Da diese auf allen Apple-Plattformen verfügbar sind, erlaubt dies eine datensparsame Methode, Symbole auf mehreren Geräten einheitlich darzustellen. Dies ist wichtig, beispielsweise bei Netzlaufwerken oder Cloud-Ordnern. Mit einem Terminal-Befehl, fand Henri Gold heraus, lässt sich das Symbol benennen. Das funktioniert auch mit Grafiken, die Apple nicht in der Auswahl für Ordnersymbole vorgesehen hatte. So versieht der Befehl
xattr -w 'com.apple.icon.folder#s' '{"sym": "solar.system"}' "Neuer Ordner"
in den Beta-Versionen von macOS 26 einen frisch im Benutzerverzeichnis angelegten Ordner mit dem Symbol des Sonnensystems.
Bisheriger „Hack“ funktioniert weiterWer bisher seine Ordner umgestalten wollte, konnte auf eine altbekannte Methode zurückgreifen. Sie ist nicht sonderlich ressourcensparend, gewährt Anwendern dafür eine vollständige Gestaltungsfreiheit. Im ersten Schritt gestalten Sie ein Bild, welches den Ordner zieren soll. Dieses öffnen Sie mit Vorschau, markieren alles (
+A) und wählen „Kopieren“ aus dem Menü „Bearbeiten“. Danach wechseln Sie in den Finder, wählen den Zielordner aus und rufen das Informationen-Fenster auf (
+I). Darin tippen Sie auf das Icon in der oberen linken Ecke, sodass eine blaue Umrandung erscheint. Nun wählen Sie „Einfügen“ (
+V). Sogleich erscheint das ausgewählte Bild im Finder als neues Icon. Der Ordner wächst zudem in Dateigröße – das verwendete Bild wird in den Ordner kopiert.
Im aktuellen macOS 15 (Sequoia) lassen sich Bilder in den Informationsdialog kopieren, damit sie als Finder-Icon verwendet werden.