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Home-Office: Apples "starre" Regeln sorgen für Widerstand

Vor wenigen Tagen gab Apple bekannt, dass ab Spätsommer mit der Wiederbesiedelung des Apple Parks sowie der sonstigen Büros begonnen werden soll. Nach eineinhalb Jahren Pause kehrt dann wieder Leben in verwaiste Areale ein und die Rückkehr zur Teamarbeit vor Ort findet statt. Allerdings schaltet Apple nicht wieder auf kompletten Präsenzmodus um, stattdessen gibt es vorerst ein Zwischenmodell. Dieses sieht vor, dass drei feste Tage pro Woche für Tätigkeit vor Ort festgelegt sind– je nach Bereich und Art des Teams mitunter auch vier oder fünf. Wie es im Brief an alle Mitarbeiter hieß, könne man es gar nicht mehr erwarten, endlich wieder alle Gesichter zu sehen.


Die Remote-Befürworter antworten
Allerdings regte sich sehr schnell Widerstand gegen die angeblich zu "starren" Regeln. So heißt es in einem Antwortbrief, dessen Ursprung in einer 2800 Köpfe starken Slack-Gruppe liegt, dass flexiblere Lösungen gefunden werden sollen. Man habe zudem das Gefühl, die Stimmen der Befürworter von Remote-Arbeit würden nicht ernstgenommen. Nicht jeder teile die Ansicht, Vernetzung und enge Zusammenarbeit sei ausschließlich im persönlichen Kontakt möglich. Die "Remote Work Advocates" fordern daher einige Änderungen der geplanten Bestimmungen und kritisieren Apples aktuelle Haltung.

Forderungen der Gruppe
Die Entscheidung, ob und in welchem Ausmaß Remote-Arbeit möglich ist, solle im jeweiligen Team und nicht zentral erfolgen. Eine unternehmensweite Studie habe die organisatorischen Erfordernisse für die verschiedenen Ebenen zu klären, Home-Office sei als verpflichtendes Thema aller Bewerbungsgespräche festzulegen. Gleichzeitig müsse Apple Konzepte entwickeln, um Mitarbeitern mit körperlichen Einschränkungen ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen – egal ob vor Ort, remote oder im Wechselbetrieb. Noch ein weiteres gut bekanntes Argument nennt die Gruppe, nämlich die Umweltbelastung durch "Onsite-Arbeit". Apple habe zu klären, wie die Auswirkungen durch flexiblere Arbeitsmodelle zu reduzieren seien.


Apples Argumente pro Arbeit vor Ort
Bislang äußerte sich Apple noch nicht zu den Forderungen. Es erscheint aber wenig wahrscheinlich, dass Cupertino ebenfalls auf permanentes Home-Office wechselt, so wie es andere Tech-Riesen schon für einen Teil der Belegschaft ankündigten. Noch immer gilt bei Apple das Argument, Kreativität und neue Ideen entstehen durch zufällige Begegnungen abseits festgelegter Termine. Dies kann die Mittagspause oder der Bürogang sein – worauf die Architektur neuer Büroanlagen auch explizit ausgerichtet ist. Dazu kommt auch der Grund, warum einige Teams fortan wieder komplett in die Büros kommen sollen: Wer an geheimen Produkten arbeitet, und das sind bei Apple nicht wenige, soll dies möglichst nur in abgeschotteten Bereichen tun. Apple führt außerdem die "Community" an, also Gemeinschaft und Zusammenleben, welche durch keinen Online-Kanal zu ersetzen sei. Sofern Apple die Proteste der "Home-Office-Advokaten" ernst nimmt und sich auf Gespräche einlässt, ist daher eher mit leichten Zugeständnissen als mit kompletter "kommen und gehen wann man will"-Politik zu rechnen.

Kommentare

FlyingSloth
FlyingSloth07.06.21 12:30
ich finde home office klasse. allerdings nicht zu 100%. apple hat recht. viele dinge koennen besser vor ort im team geloest werden als von zu hause aus. finde apples ansatz nicht schlecht
Fly it like you stole it...
+5
Hägar07.06.21 12:45
Diese Handaufhalte- und Opfermentalität ist echt lästig. Wenn es den Mitarbeitern nicht passt, können sie ja kündigen. ...und eine eigene Firma gründen, um dann die Mitarbeiter im Homeoffice zu lassen.
-6
Radiohead
Radiohead07.06.21 12:47
Ich war lang im Consulting unterwegs, jede Woche Mo-Do außer Haus und jede Woche fliegen...Corana kam und es geht für uns 1:1 aus dem Remote Office weiter. Jetzt bin ich in einen Pre-Sales Rolle bei uns gegangen und das vor Ort sein bei Kunden wird definitiv sehr weit zurück gehen...gerade im Pre-Sales ist es mehr als sinnlos, wenn ich für 2h Termine durch DE jetten soll...ich erziehe mir natürlich die Kunden da auch hin und sie haben in den vergangenen 1.5 Jahren gesehen, es klappt so exakt genauso gut und wir sparen alle noch Geld und tun was für die Umwelt. Ich bin gern zu Haus, maximal einmal pro Monat könnte ich mir das Reisen für 2-3 Tage vorstellen. Und so wird es bei uns zum Glück auch gelebt. Wir sind kein kleiner Verein, weltweit über 30k MA...
+4
MikeMuc07.06.21 12:54
Für wieviele ist im UFO Platz? Da dürfte es sich bei denjenigen, die nicht wieder an ihren festen Arbeitsplatz wollen, wohl um eine Minderheit handeln. Außerdem haben die doch alle in ihren Arbeitsverträgen nix von dauerhaftem Homeoffice stehen. Sollen sie Homeoffice bei der nächsten Gehaltsverhandlung fordern. Anstatt mehr Geld können sie dann mit ihren Forderungen kommen und sich wundern, wie ihr Gegenüber darauf reagieren wird
+1
yoxx07.06.21 12:56
Dann kriegt Apple also einen Slack-Personalrat .
+1
RyanTedder07.06.21 13:44
Klingt merkwürdig, aber ich finde das Homeoffice das Arbeitsklima in vielerlei Hinsicht gelockert hat und man den Kollegen dadurch sogar noch näher kommt, als Normalerweise. Im Homeoffice rennt halt auch mal das Kind oder Haustier ins Bild. Oder der Partner ruft einen. Das sorgt des öfteren für den einen oder anderen Lacher. Aber 2 Tage homeoffice in der Woche reichen mir völlig und da bin ich dann auch eher auf Apples Seite
+5
Gu Wen Lang07.06.21 13:49
Hägar
Diese Handaufhalte- und Opfermentalität ist echt lästig. Wenn es den Mitarbeitern nicht passt, können sie ja kündigen. ...und eine eigene Firma gründen, um dann die Mitarbeiter im Homeoffice zu lassen.
Das mit dem "eigene Firma gründen" haben zum Glück schon andere getan. Viele Tech-Firmen haben bereits flächendeckend Home Office möglich gemacht und Apple sieht im Vergleich schon etwas rückwärtsgewandt aus. Da werden sich viele gute Leute überlegen zu wechseln, und Apple den Rücken kehren. Dann ist noch mehr Platz im Steuervermeidungs-Raumschiff.
-3
Legoman
Legoman07.06.21 14:41
Wir haben etliche Kollegen dauerhaft im Homeoffice und da sind dann auch genügend dabei, von denen ich seit gefühlt einem Jahr nichts mehr gehört oder gelesen habe.
Es gibt natürlich auch welche, die von zu Hause irre produktiv sind und sich über den Wegfall der Pendelei freuen.

Aber der kurze Flurfunk fehlt definitiv.
+5
arekhon
arekhon07.06.21 15:11
Ich werde mittelfristig die goldene Mitte anstreben und meine Arbeitszeit wohl jeweils zur Hälfte im HO und Büro verbringen.
0
sonnendeck07.06.21 15:16
Denke das viele Firmen das potential wahrnehmen wo es halt geht, auf der anderen Seite stehen da nämlich auch hartes Geld das für Fläche / Miete / Nebenkosten gespart werden kann. Das hier Firmen die grosse Entwicklungsabteilung im Haus haben wollen, ist auch mehr als verständlich, aber man kann ja auch Kompromisse bei sowas finden das man den Mitarbeiter die Möglichkeit gibt ein bis zwei Tage im Homeoffice zu verbringen wo dann mehr administrative Dinge erledigt werden können
+1
macfreakz07.06.21 15:59
Dank Home-Office habe ich mehr Zeit für Sport treiben, mit Hund Gassi gehen oder mehr mit Kindern zu verbringen. Ich finde nicht mehr angemessen, im Büro arbeiten zu müssen, wenn kein triftiger Grund vorliegt.
+2
Radiohead
Radiohead07.06.21 16:00
sonnendeck
Denke das viele Firmen das potential wahrnehmen wo es halt geht, auf der anderen Seite stehen da nämlich auch hartes Geld das für Fläche / Miete / Nebenkosten gespart werden kann. Das hier Firmen die grosse Entwicklungsabteilung im Haus haben wollen, ist auch mehr als verständlich, aber man kann ja auch Kompromisse bei sowas finden das man den Mitarbeiter die Möglichkeit gibt ein bis zwei Tage im Homeoffice zu verbringen wo dann mehr administrative Dinge erledigt werden können

Hatte ich noch vergessen, bei mir ist es so wie haben nur einen Sitz in München als Office für ganz DE...ich wohne im Norden. Ich habe das Office daher nur einmal zum Notebook/iPhone abholen gesehen und das war es dann. Also Standard Office ging bei uns eh noch nie, wenn dann eher Kundentermine. Und das wird sich schon so entspannt verhalten, wie es auch jetzt ist. Ich finde es gut. Ich mache zu Zoom Zeiten tatsächlich mehr als zuvor mit anderen Kollegen...
+2

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