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Google will in Android auch Cross-App-Tracking verbieten – lässt sich aber viel Zeit

iPhones und Android-Smartphones näherten sich in den vergangenen Jahren trotz nach wie vor bestehender großer Unterschiede mehr und mehr an. Da Konkurrenz bekanntlich das Geschäft belebt, flossen immer wieder einmal Hardware- und Software-Features in die jeweils anderen Systeme ein. Apple etwa übernahm beispielsweise in iOS vor einiger Zeit das auf Android schon lange existierende Konzept der Homescreen-Widgets. Google plant aktuell angeblich die Einführung einer Funktion, welche an Apples "Wo ist?"-Netzwerk erinnert.


Apple ist Vorreiter bei Datenschutz und Sicherheit
Wenn es um Sicherheit und Datenschutz geht, war Apple hingegen nahezu stets der Vorreiter. Das kalifornische Unternehmen wird nicht müde, deren Stellenwert zu betonen, lässt den Worten aber immer wieder auch Taten folgen. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist die mit iOS 14.5 und iPadOS 14.5 eingeführte App Tracking Transparency (ATT). Apps müssen auf iPhone und iPad seither um Erlaubnis bitten, wenn sie die Nutzer verfolgen wollen, um individualisierte Anzeigen präsentieren zu können. Apple handelte sich damit lautstarke Kritik ein, unter anderem von Facebook, aus der Werbebranche und auch seitens deutscher Verlage. Das vielstimmige Wehklagen nützte allerdings nichts, denn der iPhone-Konzern blieb standhaft und knickte nicht ein.

Google will bei Anti-Tracking nachziehen
Apples Vorgehen in dieser Hinsicht und die Tatsache, dass ATT offenbar von vielen iPhone- und iPad-Nutzern sehr goutiert wird, blieben bei Google augenscheinlich nicht unbemerkt. Der Suchmaschinenriese hegt nämlich Pläne, in Android ebenfalls Cross-App-Tracking zu unterbinden. Das geht aus einem Beitrag im hauseigenen Blog des Unternehmens hervor. Das auch von Herstellern wie Samsung, Xiaomi oder Motorola eingesetzte Smartphone-Betriebssystem soll dadurch mit einem höheren Datenschutzniveau versehen werden und das Verfolgen der Nutzer ebenso wie iOS und iPadOS erheblich erschweren.

Mehr Schutz vor Cross-App-Tracking frühestens in zwei Jahren
Besondere Eile legt Google bei dem geplanten neuen Datenschutz-Feature allerdings nicht an den Tag: Frühestens in zwei Jahren soll es in Android zur Verfügung stehen. Der Suchmaschinen-Konzern will der Werbebranche nach eigenen Angaben hinreichend Zeit lassen, sich auf die Maßnahme einzustellen. Darüber hinaus möchte Google in Gesprächen mit App-Entwicklern, Datenschützern, Regulierungsbehörden und weiteren Beteiligten die Umsetzung im Vorfeld ausführlich diskutieren. Erste Betatests könnten laut dem für Sicherheit und Privatsphäre in Android zuständigen Manager Anthony Chavez Ende 2022 erfolgen. Details zur Ausgestaltung der vorläufig als "Privacy Sandbox" bezeichneten Funktion gab Google nicht bekannt. Der Blogbeitrag legt allerdings nahe, dass die Gestaltung eng an Apples App Tracking Transparency angelehnt sein dürfte, die Interessen der Werbebranche jedoch stärker berücksichtigen wird.

Kommentare

Kaji17.02.22 14:41
Googles Geschäftsmodell fußt eben fast ausschließlich auf Werbung, Apples Geschäftsmodell fast gar nicht (außer ein bisschen im App Store). Google möchte hier also nicht seine Geschäftspartner verprellen.
Dennoch bietet Android soviel Freiheit, dass man mit AdGuard auch Abhilfe gegen Cross-App-Tracking etc. schaffen kann.
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