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Epic zu den Kosten des Rechtsstreits mit Apple: Insgesamt ein Milliardenverlust

Apple hat einen langen Atem, wenn es um Rechtsstreitigkeiten geht: Das Unternehmen vertritt seine Position mit großer Beharrlichkeit auf dem juristischen Weg, was sich als durchaus kostspielig erweist. Epic kann davon ein Lied singen: Die Spieleschmiede ging bereits Ende 2020 vor Gericht, um gegen Apples Umsatzbeteiligung im App Store vorzugehen. In einem Gespräch mit Business Insider legt Epic-CEO Tim Sweeney einige Details zum Prozess offen und weist unter anderem auf die enormen finanziellen Einbußen hin, welche die Causa nach sich gezogen habe.


Milliardenverlust für Epic?
Sweeney zufolge belaufen sich allein die Anwaltskosten bislang auf über 100 Millionen US-Dollar. Allerdings musste Epic vor allem die Sperrung des Entwickler-Accounts und damit den Rauswurf von Fortnite aus dem App Store in Kauf nehmen. In dem Interview erklärt der Epic-CEO, nicht genau beziffern zu können, wie hoch der Schaden sei. Er weist allerdings auf jene zwei Jahre hin, in denen das Spiel auf der Plattform erhältlich war: In jenem Zeitraum habe Fortnite rund 300 Millionen Dollar eingespielt. Es sei ein herber Verlust gewesen, keine Version des Spiels für das iPhone bereitstellen zu können: Epic habe dadurch nicht nur viele iOS-Spieler verloren, sondern auch deren Freunde, welche das Game weniger häufig oder gar nicht gespielt hätten. Sweeney rechnet mit einem Verlust von einer Milliarde Dollar oder mehr.

Rechtsstreit geht weiter
Der Rechtsstreit glich einem Auf und Ab für beide Parteien: Epic gelang es nicht, das Gericht davon zu überzeugen, dass Apple eine Monopolstellung innehat. Allerdings kam die zuständige Richterin zu einem für Apple überaus betrüblichen Schluss: Der Konzern sei einer einstweiligen Verfügung nicht ordnungsgemäß nachgekommen, indem er weiterhin Provisionen einhob, wenn Entwickler externe Links für den Zahlvorgang verwendeten. Apple muss dies nun erlauben: Cupertino legte zwar Berufung ein, eine aufschiebende Wirkung geht mit dieser jedoch nicht einher.

Kommentare

deus-ex
deus-ex07.05.25 11:38
Ach so. Ich dachte Epic verdient einfach nix bei der 70/30 Regel. (Ironie)

Man will also anstatt einen großen Haufen Geld ein noch größeren Haufen Geld von Kindern abzwacken?!
-2
te-c07.05.25 11:47
So ist das eben... man beißt nicht die Hand, die einen füttert...
0
Krypton07.05.25 11:56
Die Ziele von Epic und Sweeney mögen monetärer Art sein, dennoch fand und finde ich den Prozess auch für Nutzer wichtig. Die kürzliche Entscheidung, dass App-Anbieter auch Links zu Kaufoptionen außerhalb erlauben müssen, ist ein Resultat davon.

Sowohl Epic als auch Apple möchte Geld von ihren Kunden verdienen. Daran ist auch nichts schlimmes, wenn es eine entsprechende Gegenleistung für das Geld gibt.
Ich kann auch sehen, dass Apple für die Finanzierung der Plattform, Developer-Tools und Server einen Betrag haben möchte/muss. Dennoch. 30% auf alles draufzuschlagen (auf Features, Coins, Kindle-eBooks, Tickets, die über eine App gekauft werden, Netflix/Prime/Spotify Abos) ist mehr als dreist. Apple erbringt hier keine Gegenleistung die 15 Jahre lang 30% aller Abo-Gebühren von Services für Fremdfirmen rechtfertigen würden.
+6
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.05.25 12:00
deus-ex
Ach so. Ich dachte Epic verdient einfach nix bei der 70/30 Regel. (Ironie)

Man will also anstatt einen großen Haufen Geld ein noch größeren Haufen Geld von Kindern abzwacken?!

Du kannst es auch anders sehen: Epic hat durch die Klage für alle etwas erreicht, was tausende kleinere Entwickler niemals hätten durchfechten können. Dabei haben sie selbst Verluste in Kauf genommen, denn in der Summe hätten die mehr Geld verdient, wenn sie einfach die 30 Prozent weiter abgedrückt hätten.
+7
Mac-Trek
Mac-Trek07.05.25 12:26
Mir ist Epic durch die ganze Sache so unsympathisch geworden, dass die mich als Kunden garantiert nicht mehr gewinnen können.
Live long and *apple* . Mögliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Entgleisungen sind Gratisgeschenke. Jegliches Nörgeln ist Energieverschwendung >:-]...
+10
Moranai07.05.25 12:36
Ob man Epic mag oder nicht. Ich finde es gut, dass sie das durchgezogen haben, denn nun profitieren nicht nur sie davon, sondern auch viele tausend andere Entwickler und auch deren Kunden. Diese 30% waren schon immer nicht gerechtfertigt. Ich gehe stark davon aus, dass Apple das ganze hätte vermeiden können, wenn sie 1-5 % angesetzt hätten. Aber 30% ist einfach zu viel des guten.
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Mostindianer07.05.25 12:57
das sind theoretische Einbussen!
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Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.05.25 13:09
Mac-Trek
Mir ist Epic durch die ganze Sache so unsympathisch geworden, dass die mich als Kunden garantiert nicht mehr gewinnen können.

Durch welchen Aspekt? Wegen dem "gewollten Rausschmiss" aus dem App Store am Anfang der ganzen Geschichte?
-4
JeDI07.05.25 13:09
Ich sehe das anders. Du zahlst die Provision in erster Linie für die Reichweite die der Store bietet und einen Teil für die Infrastruktur, Zahlungsgebühren etc. Den Großteil zahlst Du aber für die Reichweite so wie es bei jedem Marktplatz, bei jeder Werbeplattform oder auch bei jedem Franchise Unternehmen wie McDonalds etc. ist. Ob Du iOS Apps (oder MCD Burger) verkaufen willst oder nicht ist das Deine freie Entscheidung, Du kannst auch für Android, Windows oder was auch immer entwickeln (oder Burger King Burger verkaufen) wenn Dir das Angebot von Apple (MCD) nicht zusagt.

Ob der Provisionssatz gerechtfertigt ist oder nicht, sollte nicht durch den Staat entschieden werden. Auch wenn der Markt nicht alles regeln kann und sollte, solche Dinge sollten m.M.n. wirklich vom Markt geregelt werden. Wenn man mit iOS Apps nicht genug Geld verdienen kann, würde niemand mehr welche anbieten.

Außerdem liegen die Gebühren bei 15% bis 1 Mio. Jahresumsatz (und 1 Mio. Umsatz ist für einen Webentwickler oder auch eine kleine Agentur nicht wenig da es keinen Wareneinsatz gibt).

Dazu kommt noch das viele (die meisten?) anderen Plattformen ähnliche Gebühren nehmen, sie sind also nicht unüblich.

Und das Eric der Gute ist und das für alle anderen (kleinen) Anbieter (die ohnehin nur 15% zahlen) gemacht hat, glaubt ihr doch selbst nicht. Denen geht es AUSSCHLIESSLICH darum die eigenen Kosten zu senken, am liebsten auf Null.
+13
Der Mike
Der Mike07.05.25 13:10
Mac-Trek
Mir ist Epic durch die ganze Sache so unsympathisch geworden, dass die mich als Kunden garantiert nicht mehr gewinnen können.

Tjo, die haben mal tolle (Mac-)Spiele gemacht. Vor über 20 Jahren.

Nach Unreal Tournament 2004 hörte es leider abrupt auf.

Von Unreal UT 99/2004 habe ich noch alle drei Schachteln. Und die sind auf Netzwerkpartys mit Freunden noch immer angesagt.

Selbst mein Junior kann dem gegenüber mit Fortnite und Co. so gar nichts anfangen.
+1
JeDI07.05.25 13:10
Mendel Kucharzeck
Durch welchen Aspekt? Wegen dem "gewollten Rausschmiss" aus dem App Store am Anfang der ganzen Geschichte?
Wegen der Heuchelei.
+5
JeDI07.05.25 13:12
Moranai
Ich gehe stark davon aus, dass Apple das ganze hätte vermeiden können, wenn sie 1-5 % angesetzt hätten. Aber 30% ist einfach zu viel des guten.
Mit 1-5% deckst Du noch nicht mal die Kosten für die Infrastruktur und die Zahlungsgebühren (die Apple ja auch trägt).
+4
DefConData
DefConData07.05.25 13:18
Es gibt bereits ermässigte Appstore Provisionen, z.B.

https://www.apple.com/de/newsroom/2020/11/apple-announces-app-store-small-business-program/

Für mich als Kunden ist die jetzige Entwicklung negativ. Ich muss bei duzenden Firmen Konten richten und an verschiedensten Unternehmen Geld überweisen. Das ist so als müsste ich im Supermarkt bei jedem Produkt eine Registrierung beim Hersteller veranlassen und am Ende mich mit den verschiedensten Zahlungsmethoden auseinander setzen. Butter nur mit Bargeld. Den Käse mit Kreditkarte. Den Aufschnitt mit Paypal u.s.w. Ich werde mein Kaufverhalten massiv einschränken. Auf diese Kundenunfreundlichkeit werde ich mit Verzicht reagieren. Wahrscheinlich bekommt für den Umsatzrückgang wieder Apple den schwarzen Peter zugeschoben.

Nicht das wir uns falsch verstehen. Apple macht bestimmt nicht alles richtig aber wenn sich das so entwickelt ist das kundenunfreundlich. Davon abgesehen bekommen massig Unternehmen meine Kontaktdaten. Ich will das nicht. Danke für diesen Scheiss.
Wer keine Ahnung hat sollte besser mal die Fresse halten
+4
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.05.25 13:19
JeDI
Grob über den Daumen liegen die Kosten, wenn man eine App außerhalb des App Stores anbietet, bei 6 Prozent. 5,x% verlangen gängige Zähldienste wie z.B. Paddle, Hosting der Downloads/Webseite ist spottbillig und fällt bei einer halbwegs erfolgreichen App quasi nicht ins Gewicht.
+1
Nebula
Nebula07.05.25 13:22
Hat Epic nicht selbst entschieden, sich nicht an Apples Regeln zu halten? Sie hätte die App ja mit 30% Aufschlag weiterhin anbieten können.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
+4
Krypton07.05.25 13:31
DefConData
Es gibt bereits ermässigte Appstore Provisionen, z.B.

Die ermäßigten Konditionen kamen erst in Spiel, als Epic und die EU den Ball ins Rollen gebracht haben. Am Anfang mögen die 30% noch gerechtfertigt gewesen sein (wie etwa die 30% beim Verkauf im PlayStation oder X-Box Store), also auf das digitale «Gut» App/Game. Bei den Zusatzverkäufen (wie etwa Tickets, eBooks von Amazon, Songs/Filmen von anderen Anbietern) also fremdem Conent ist da einfach keine Gegenleistung von Apple da. Gegen 5-7% hätte vermutlich niemand (oder fast niemand) mit der Schulter gezuckt, aber 30% Wegzoll sind nicht o.k.
DefConData
Für mich als Kunden ist die jetzige Entwicklung negativ. Ich muss bei duzenden Firmen Konten richten und an verschiedensten Unternehmen Geld überweisen.

Was jetzt angeboten wird, ist nur eine Alternative. Du kannst bei vielen Apps einfach das Abo via in App-Kauf abschließen. Da ist jetzt der Preis aber halt 15 - 30% teurer als beim externen Anbieter. Du hast also die Wahl.
Für einen Einmalkauf mag dir die Apple-Tax auch egal sein, bei monatlichem Abo (etwa Disney+ oder Netflix) ergeben sich da schnell mal Summen, die man nicht für umme an Apple abdrücken möchte.

Apple hatte vor dem aktuellen Richterspruch den Anbieter nur untersagt, dasselbe woanders billiger anzubieten. Sie durften also nicht das Spotify-Abo auf der Webiste für 10€ und im App-Store für 13€ anbieten, sonst wären sie rausgeflogen.
Überall 13€ wäre aber schlecht für die Kunden und hätte die Konkurrenz gewinnen lassen, daher haben einige Anbieter gar keinen In-App-Kauf mehr angeboten.
Jetzt kommt das vermutlich wieder, dann aber zu unterschiedlichen Preisen (aktuell nur in den USA).
+6
PythagorasTraining
PythagorasTraining07.05.25 13:58
Na ja, vor App Store Zeiten hast du als Entwickler nur im Regal verkaufen können oder über deinen eigenen online Store.
Ich habe mir aber NIE einen Store aus anderen Ländern außer USA angeschaut. War so…

Ich weiß noch das die Gebühren für Pappschachtel und Regalplatz so bei 60% des Verkaufspreises lagen. Dann kam der App Store und der Entwickler musste „nur“ noch 30% abgeben. Damals ein Traum, weil auch noch Reichweite dazu kam.

Nun wird nur noch gemeckert. Die Apple Gebühr wäre zu hoch. 15% bzw. 30% finde ich fair.

Aber eine Lösung könnte sein, dass Apple alles öffnet und echtes Sideloading anbietet wie auf dem Mac. Die Frage ist dann nur, ob die Sicherheit dann wirklich massiv eingeschränkt ist.

Weiterhin fragen muss man sich:
Möchte ich meinen eigenen Store für den ich dann auch Werbung machen muss?
Erziehlt mein Store die Reichweite wie beim App Store?
Habe ich Lust mich um säumige Kunden zu kümmern?
Kann ich im eigenen Store überhaupt mit Preisen von 1,99€ Gewinn machen, oder ist die Speicherung der Kundendaten nicht schon viel teurer?
usw.
a² + b² = c² ist nicht der Satz des Pythagoras!
+6
deus-ex
deus-ex07.05.25 14:10
Einen eigenen Store wolle die wenigsten. Lohnt sich ja auch nicht für ihre 2 bis 3 Apps einen eigenen Store aufzuziehen mit allem was dazu gehört. Den AppStore und seine Vertriebswege finden viel sehr gut. Was die Entwickler aber am liebsten wollen ist GARNICHTS dafür zu bezahlen und die Kaufabwicklung komplett out zu sourcen.

Fair klinkt dass dann für mich aber auch nicht.
+3
Marcel Bresink07.05.25 14:14
JeDI
Ob der Provisionssatz gerechtfertigt ist oder nicht, sollte nicht durch den Staat entschieden werden. Auch wenn der Markt nicht alles regeln kann und sollte, solche Dinge sollten m.M.n. wirklich vom Markt geregelt werden.

Du scheinst das Gerichtsurteil nicht zu kennen. Stark vereinfacht hat das Gericht exakt das Gleiche gesagt wie Du: Die Provision darf von Apple durchaus in dieser Höhe verlangt werden, aber Apple darf nicht mit unlauteren Mitteln die Selbstregulierung des Marktes behindern, mit Methoden, die gegen das Wettbewerbsrecht von Kalifornien verstoßen.

Konkrekt wurde von Apple nur verlangt, dass Apps nicht abgelehnt werden dürfen, wenn sie Links auf andere Shops als den App Store enthalten oder wenn eine App anbietet, den Nutzer nach seiner E-Mail-Adresse zu fragen, um Werbung des Herstellers zu erhalten. Mehr nicht.

Der große Ärger kam erst, als sich Apple daraufhin neue Schikanen ausgedacht hat, das Verwenden von Shop-Links in Apps extrem zu behindern und dafür weitere Gebühren zu verlangen.
DefConData
Für mich als Kunden ist die jetzige Entwicklung negativ. Ich muss bei duzenden Firmen Konten richten und an verschiedensten Unternehmen Geld überweisen.

Nein, das würde ja erst dann passieren, wenn Apple die Entwickler noch weiter schikaniert, so dass diese ihre Apps nicht mehr im App Store anbieten, sondern nur noch woanders. Das ist im Moment sowieso nur in der EU möglich, hat also mit dem Gerichtsurteil hier überhaupt nichts zu tun.
PythagorasTraining
Na ja, vor App Store Zeiten hast du als Entwickler nur im Regal verkaufen können oder über deinen eigenen online Store.

Nein, das stimmt nicht. Die große Mehrzahl der Entwickler hat immer schon über zentrale App Stores verkauft, nur hieß das damals noch nicht so. Die Älteren werden sich sicher noch an Software-Händler wie Kagi oder Share-It aus der Vor-App-Store-Zeit erinnern. Auch ganz große Anbieter wie Adobe, Microsoft, Kaspersky haben solche Dienste genutzt und die Software nicht selber verkauft. Für bestimmte Software, die nicht App-Store-geeignet ist, ist das heute noch so.
0
JeDI07.05.25 14:16
Mendel Kucharzeck
JeDI
Grob über den Daumen liegen die Kosten, wenn man eine App außerhalb des App Stores anbietet, bei 6 Prozent. 5,x% verlangen gängige Zähldienste wie z.B. Paddle, Hosting der Downloads/Webseite ist spottbillig und fällt bei einer halbwegs erfolgreichen App quasi nicht ins Gewicht.
Mag sein, bzw. weißt Du da sicher mehr als ich. Wenn wir also mal von ca. 6-7% mit der Webseite ausgehen, muss ich aber auch noch Werbung schalten weil ich mit meiner eigenen Seite sonst natürlich niemals auf die Reichweite des Stores komme. Nach meiner Erfahrung muss man dafür auch mit mind. 10% des Umsatzes rechnen. Soviel Spielraum ist also gar nicht.

Und Apple will und sollte ja auch noch was daran verdienen. Wenn Apple im Durchschnitt irgendwas zwischen 20 und 25% vom App-Umsatz einnimmt und davon ca. 6-7% Kosten bezahlt plus Personalkosten plus ggf. noch ein bisschen für externe Werbung, dann ist die Marge für Apple Verhältnisse auch nicht sonderlich hoch.
0
deus-ex
deus-ex07.05.25 14:20
Im Endeffekt hätte es Apple so regeln müssen:

Übertrieben betrachtet würde das ja darauf hinauslaufen das die Entwickler ihre Apps alle kostenlos in den Store stellen und über Externe Links sich 100% der Einnahmen für die Freischaltung sichern.

Dann würde für Apple der Store nur noch Geld kosten, aber nichts mehr abwerfen weil alleine schon das Content Delivery System und die Verteilung jedes Bits Apple Geld kostet.

Dann müsste man von den Entwicklern Geld für die das Verteilen der App verlangen, auch wenn sie kostenlos ist.
+2
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.05.25 14:22
JeDI
Das siehst du falsch. Die allermeisten Apps bekommen im App Store NULL Exposure. Wir gehörten mit unseren Apps (also MacStammbaum, iFinance, Logoist) zur Ausnahme, da uns Apple zu verschiedenen Gelegenheiten aktiv gefördert hat.

Stellst du deine App in den App Store, ist es nicht mehr so wie früher, dass du mit ein "paar dutzend" anderen Apps konkurrierst und dadurch gigantische Aufmerksamkeit bekommst. Der Store ist überschwemmt von schlecht bis bestenfalls mittelmäßigen Apps – und die Suche ist dadurch schlecht zu gebrauchen. Heutzutage musst du dich auf Maßnahmen außerhalb des Stores konzentrieren.

Mein Bauch sagt, dass es momentan ein fairer Deal wäre, wenn Apple um 10% verlangen würde. Damit sollten auch die meisten Anbieter wie auch Kartellbehörden zumindest bei diesem Angriffspunkt zufriedengestellt sein.
+4
Mac-Trek
Mac-Trek07.05.25 14:23
Mendel Kucharzeck
Mac-Trek
Mir ist Epic durch die ganze Sache so unsympathisch geworden, dass die mich als Kunden garantiert nicht mehr gewinnen können.

Durch welchen Aspekt? Wegen dem "gewollten Rausschmiss" aus dem App Store am Anfang der ganzen Geschichte?

JeDI hat es gut beschrieben; dem schließe ich mich an.

Epic kannte von Anfang an das Regelwerk des AppStores und fing dann an, wie ein trotziges Kind, zu rebellieren.

Apple hat sich in dem ganzen Szenario auch nicht mit Ruhm beckleckert und hätte sicherlich diplomatischere Wege finden können um aus dem Kreuzfeuer zu kommen, aber Epic ist bei mir durch.

Ich habe mich damals auch bewußt für die geschlossene, vermeintlich sicherere, Plattform von Apple entschieden und sehe durchaus die Gefahr, dass sich durch die erzwungenen Öffnungen, für die Epic mit verantwortlich ist, mehr Sicherheitsprobleme auftun als ohnehin schon.
Live long and *apple* . Mögliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Entgleisungen sind Gratisgeschenke. Jegliches Nörgeln ist Energieverschwendung >:-]...
+3
deus-ex
deus-ex07.05.25 14:24
JeDI
Mendel Kucharzeck
JeDI
Grob über den Daumen liegen die Kosten, wenn man eine App außerhalb des App Stores anbietet, bei 6 Prozent. 5,x% verlangen gängige Zähldienste wie z.B. Paddle, Hosting der Downloads/Webseite ist spottbillig und fällt bei einer halbwegs erfolgreichen App quasi nicht ins Gewicht.
Mag sein, bzw. weißt Du da sicher mehr als ich. Wenn wir also mal von ca. 6-7% mit der Webseite ausgehen, muss ich aber auch noch Werbung schalten weil ich mit meiner eigenen Seite sonst natürlich niemals auf die Reichweite des Stores komme. Nach meiner Erfahrung muss man dafür auch mit mind. 10% des Umsatzes rechnen. Soviel Spielraum ist also gar nicht.

Und Apple will und sollte ja auch noch was daran verdienen. Wenn Apple im Durchschnitt irgendwas zwischen 20 und 25% vom App-Umsatz einnimmt und davon ca. 6-7% Kosten bezahlt plus Personalkosten plus ggf. noch ein bisschen für externe Werbung, dann ist die Marge für Apple Verhältnisse auch nicht sonderlich hoch.
Ich glaube das Problem sind nicht Einmallkäufe im AppStore. Da sind 15-30% Branchenüblich (siehe Steam, Nintendo und Co.) Das Problem sind wiederkehrende Käufe (Abos) oder Mikrotransaktionen. Da hat Apple ja am Ende nichts mehr mit zu tun.
Würde aber Apple da nicht für verlangen gäbe es nur noch Kostenlose Apps und die Freischaltung würde am AppStore vorbei arrangiert werden. Dann hat Apple dann nur noch Kosten aber aber gar keine Einnahmen mehr am AppStore. Ich kenne die perfekt Lösung nicht. Aber egal welche man nimmt. Es gibt immer Verlierer.
+1
deus-ex
deus-ex07.05.25 14:32
Mendel Kucharzeck
JeDI
Das siehst du falsch. Die allermeisten Apps bekommen im App Store NULL Exposure. Wir gehörten mit unseren Apps (also MacStammbaum, iFinance, Logoist) zur Ausnahme, da uns Apple zu verschiedenen Gelegenheiten aktiv gefördert hat.

Stellst du deine App in den App Store, ist es nicht mehr so wie früher, dass du mit ein "paar dutzend" anderen Apps konkurrierst und dadurch gigantische Aufmerksamkeit bekommst. Der Store ist überschwemmt von schlecht bis bestenfalls mittelmäßigen Apps – und die Suche ist dadurch schlecht zu gebrauchen. Heutzutage musst du dich auf Maßnahmen außerhalb des Stores konzentrieren.

Mein Bauch sagt, dass es momentan ein fairer Deal wäre, wenn Apple um 10% verlangen würde. Damit sollten auch die meisten Anbieter wie auch Kartellbehörden zumindest bei diesem Angriffspunkt zufriedengestellt sein.
Der Streitpunkt, auch rechtlich, ist aber eben nicht die Höhe sondern das Verbot der Verlinkung auf andere Bezahlwege. Es hat eben nichts damit zu tun wieviel % Apple nimmt (steht auch in der Urteilsverkündung) sonder alleine um die Tatsache das sie alternativen verbieten. Deswegen ist auch dein Bauchgeführt vollkommen egal. Kartellbehörden interessieren sich nicht die Höhe der Kosten sonder nur darum ob es genug Wettbewerb gibt. Und für die Kaufabwicklung für Apps auf iOS gibt es keine bzw. Apple unterbindet diese.
+1
sudoRinger
sudoRinger07.05.25 14:32
JeDI
Wenn Apple im Durchschnitt irgendwas zwischen 20 und 25% vom App-Umsatz einnimmt und davon ca. 6-7% Kosten bezahlt plus Personalkosten plus ggf. noch ein bisschen für externe Werbung, dann ist die Marge für Apple Verhältnisse auch nicht sonderlich hoch.
7% von 20 % = 65 % Marge
"Marge nicht sonderlich hoch" 😂

Im App Store finde ich nichts mehr. Wenn ich neue Apps entdecke, dann über Blogs. Aber die Blog-Betreiber bekommen keine Affiliate-Gebühren mehr von Apple.

Ich möchte nebenbei darn erinnern, dass Apple sogar verlangt, dass bei einem In-App-Kauf über Android die Gebühren von 27 % bezahlt werden.
0
JeDI07.05.25 14:39
OK, wenn ich so drüber nachdenke habt ihr nicht ganz unrecht. Allerdings kann es auch nicht sein das man Apple zwingt Links zu erlauben ohne davon etwas zu haben. Die 27% die Apple dafür haben will sind aber zuviel, das sehe ich auch so. Vielleicht sollte Apple dafür eine feste monatliche Gebühr nehmen (so macht Kaufland das auf der Plattform) und eine Klickgebühr wie Billiger.de oder Idealo oder eine Affiliate Provision wie z.B. Adcell. Damit würden Sie auch dann noch verdienen.

Und für die wiederkehrenden Abogebühren wäre eine kleinere Provision von 10-15% ggf. auch gerechtfertigt.

Für den Kauf oder die ersten Abogebühren halte ich die 15 / 30% aber für gerechtfertigt.
+2
Marcel Bresink07.05.25 14:41
deus-ex
Dann müsste man von den Entwicklern Geld für die das Verteilen der App verlangen, auch wenn sie kostenlos ist.

Das macht Apple bereits seit Jahren, denn für die Notarisierung müssen alle Entwickler unabhängig vom Vertriebsweg und Verkaufspreis jährliche Gebühren zahlen.

In macOS können zwar noch nicht-notarisierte Apps ausgeführt werden, aber das wird durch Fehlermeldungen gebrandmarkt und der Endbenutzer muss die richtige Methode kennen, um solche Apps freizuschalten.
+2
deus-ex
deus-ex07.05.25 14:57
Marcel Bresink
deus-ex
Dann müsste man von den Entwicklern Geld für die das Verteilen der App verlangen, auch wenn sie kostenlos ist.

Das macht Apple bereits seit Jahren, denn für die Notarisierung müssen alle Entwickler unabhängig vom Vertriebsweg und Verkaufspreis jährliche Gebühren zahlen.

In macOS können zwar noch nicht-notarisierte Apps ausgeführt werden, aber das wird durch Fehlermeldungen gebrandmarkt und der Endbenutzer muss die richtige Methode kennen, um solche Apps freizuschalten.
Das ist eine einmalige feste Gebühr. Egal ob die App 1 mal oder 1000000 mal heruntergeladen wird. Und die Kosten dafür wenn eine App 10000000 mal heruntergeladen wird, sind mit 100€ im Jahr langen nicht abgegolten.

Deswegen sag ich ja das man dass dann gestaffelt für Downloads abrechnen müsste.
0
Bitsurfer07.05.25 15:22
Nebula
Hat Epic nicht selbst entschieden, sich nicht an Apples Regeln zu halten? Sie hätte die App ja mit 30% Aufschlag weiterhin anbieten können.
Machen sie auch so. Wenn eine App 100.- kostet verlangen sie 142. 30% gehen weg an Apple. Neu kostet sie dann ausserhalb von Apple immer noch 142.-. Was hat der Kunde davon? Nix. gar nix. Was hat EPIC davon? Eben.
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