Ehemaliger NSA-Chef gegen Hintertüren, aber für Ermittlungshilfe


Mit Michael Hayden hat sich im Verschlüsselungsstreit zwischen Apple und dem FBI nun auch ein ehemaliger NSA-Chef zu Wort gemeldet. Er nimmt in der Angelegenheit überraschend eine Mittelposition ein und spricht sich
grundsätzlich gegen Hintertüren in elektronischen Geräten aus, wie sie von einigen Senatoren gefordert werden. Hayden sieht darin einen größeren Schaden als Nutzen für die Sicherheit der US-Bürger, weil sich solche Hintertüren auch von anderen Organisationen ausnutzen ließen. Im konkreten Fall allerdings schlägt er sich dann doch auf die Seite des FBI.
Apple wurde von einem Gericht verurteilt, dem FBI im Fall eines iPhone 5c islamistischer Terroristen die Möglichkeit einzuräumen, beliebig viele Versuche beim Erraten des Kennwortes durchzuführen. Hier können Nutzer nämlich bislang ein Limit von 10 Versuchen festlegen, bei dessen Erreichen das Gerät sich zurücksetzt und alle Daten löscht. Apple verweigert sich der Aufhebung des Limits, weil die entsprechende Technik von den Sicherheitsbehörden dazu verwendet werden kann, an die iPhone-Daten beliebiger Geräte zu gelangen. Für den vorliegenden Fall sieht Hayden Apple jedoch in der Pflicht, einen Lösungsweg zu finden.
Unterstützung erfährt Apple in der Angelegenheit von vielen anderen IT-Unternehmen, wie beispielsweise Facebook, Google oder Microsoft. Allgemein befürchten die Unternehmen mit erheblichen Umsatzeinbrüchen, wenn US-Unternehmen verpflichtet werden sollten, Möglichkeiten der außerplanmäßigen Entschlüsselung in ihre Produkte einzubauen.
Aktualisierung:Gegenüber der Financial Times übernimmt Microsoft-Mitbegründer
Bill Gates die Argumentation des ehemaligen FBI-Chef und sieht Apple in der Pflicht, im konkreten Fall einen Lösungsweg zur Erleichterung der Ermittlungen zu finden.
Weiterführende Links: