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EU-Paukenschlag: Apple zu weitreichenden Öffnungen in vielen Bereichen gezwungen – Produktentwicklung dürfte sich dadurch verändern

Apple hat viele Möglichkeiten, es Konkurrenten möglichst schwer zu machen – und nutzt diese nach Ansicht der weltweiten Wettbewerbsbehörden auch reichlich aus. Systemfunktionen werden demnach gezielt gesperrt bzw. nicht freigegeben, sodass zu Apple-Produkten konkurrierende Angebote nie vergleichbare Funktionen bieten können. Ob es die Anbindung einer Smartwatch, eines Kopfhörers (Auto-Pairing wie bei AirPods oder automatischer Wechsel zwischen Geräten) oder Festlegen von Standard-Apps (z.B. Wahl einer anderen Karten-App) ist, stets führt Apple angebliche Sicherheitsrisiken an. Allerdings glauben dieser Argumentation sehr viele nicht, denn oft ist schlicht offensichtlich, dass es um den Schutz eigener Märkte geht.


Marktbeherrschendes Unternehmen – das andere nicht mehr aussperren darf
Nun hat die EU Apple in zahlreichen weiteren Bereichen untersagt, auf diese Weise zu agieren. Nachdem die Stellung als marktbeherrschendes Unternehmen erwartungsgemäß vom höchsten Gericht bestätigt wurde, ist der Weg für einige Neuregelungen frei. Dabei handelt es sich unter anderem um die folgenden Punkte:

  • Alternativen zu AirDrop müssen erlaubt werden
  • Alternativen zu AirPlay sind zu gestatten
  • Es darf nicht von Apples Entscheidung abhängen, ob eine App Benachrichtigungen senden kann. Dies sei die Wahl des Nutzers, nicht des Plattformbetreibers
  • Verbundene Geräte (z.B. Smartwatches) dürfen unter iOS Hintergrundaufgaben ausführen und somit die Funktionalität der Apple Watch bieten
  • Auto-Pairing und Audio-Switching für Drittanbieter-Kopfhörer darf nicht mehr gesperrt werden
  • Aufhebung der Bandbreitensperre von WiFi-Verbindungen, genauer gesagt Peer-to-Peer-Verbindungen durch Drittanbieter-Produkte
  • NFC-Chip darf von Drittanbietern genutzt werden, nicht nur für Banking
  • APIs, die ausschließlich Apple-Devices Zugriff erlauben, dies aber durchaus für alle tun könnten, müssen geöffnet werden. Dies hat zum Zeitpunkt der Markteinführung zu erfolgen, nicht verzögert

Umsetzung mit iOS 19 und 20
Einen Zeitplan gibt es ebenfalls bereits. 2026 müssen die Änderungen durchgeführt sein, der Zugriff auf Benachrichtigungen erscheint als Beta bereits Ende 2025. Man kann also davon ausgehen, dass iOS 20 mit den weitreichenden Umstellungen aufwartet. AirDrop-Alternativen sind ab 1.6.2026 erlaubt, bei AirPlay hat Apple bis zum September 2026 Zeit.

Apple muss bessere Produkte machen – nicht alternative Angebote verschlechtern
Für Apple bedeutet dies, sich fortan noch viel stärker darauf konzentrieren zu müssen, eindeutig bessere Hardware als Mitbewerber zu entwickeln – und nicht mehr Softwarefunktionen dazu einsetzen zu dürfen, anderen Anbietern grundlegende Systemfunktionen zu verwehren. Die Konkurrenzsituation dürfte sich dadurch erheblich verschärfen, denn viele Drittanbieter sind dann in der Lage, ihre Produkte besser zu integrieren und eine Anbindung zu schaffen, die Apple bislang verhinderte und nur eigenen Lösungen zugestand.

Genau diese Art von Wettbewerb ist es, was Kartellbehörden stets zum Ziel haben. Die Überzeugung lautet, dass alle Kunden davon profitieren, wenn es viel Konkurrenz gibt und mächtige, marktbeherrschende Plattformen oder Netzwerke nicht mehr dafür eingesetzt werden dürfen, kleine Hersteller auch weiterhin kleinzuhalten. Apple ist dadurch gleichermaßen zu mehr Einsatz und Innovation gezwungen, um sich vom Markt abzuheben – dies soll aber durch bessere Produkte erfolgen und eben nicht durch bewusste Verschlechterung oder Benachteiligung alternativer Angebote. Es ist sehr davon auszugehen, dass nach Öffnung der Schnittstelle viele neue Produkte entstehen, die auf Augenhöhe mit Apples Hardware arbeiten – oder zumindest gleichwertige Einbindung in das zuvor abgeschottete Ökosystem zur Verfügung stellen.

Apples Stellungnahme
Man muss kein Hellseher sein, um direkt zu wissen, mit welcher Antwort Apple auf die Vorschriften reagiert. Man stelle sich entschieden dagegen und fürchte viele Nachteile für Nutzer. Sowohl Sicherheit als auch Privatsphäre sei gefährdet – man habe hier das Wohl der Anwender im Sinn und wolle sicherstellen, dass alle Kommunikation über Apples geschützte Prozesse laufe. Gleichzeitig sei man gezwungen, Innovationen kostenlos an andere abzugeben. Die eigene Arbeit an neuen Produkten werde behindert, wenn man gleichzeitig auf Konkurrenten zugehen müsse. Mehr Wettbewerb entstehe dadurch nicht, so Apples Argumentation.

Kommentare

PorterWagoner
PorterWagoner20.03.25 09:46
Oft heißt es in Foren, dass Apple sich auf Produktpflege verlässt und sich weniger bewegt als früher. Auch weil sie wissen, dass andere nicht gleiche Funktionen bieten können. Ob sich das jetzt ändert und wieder große Schritte kommen? Vielleicht wird es jetzt wieder spannender. Vor allem bin ich aber gespannt, ob es mehr Hardware und Zubehör von anderen gibt, die dann besser als Apple ist. Spätestens dann muss Apple richtig viel zeigen.
+24
P5420.03.25 09:50
Gut so… Konkurrenz zwingt dann Apple zu noch besseren Angeboten.
Nicht alles, was uns Apple anbietet, ist unbedingt das bestmögliche für die Nutzer.
Es liegt dann in den Händen der Verbraucher, das für sie beste Angebot zu wählen. Dabei kann man dann auch für sich entscheiden, wie wichtig einem selbst der Datenschutz usw. ist.
+15
Fontelster
Fontelster20.03.25 10:17
PorterWagoner
Vor allem bin ich aber gespannt, ob es mehr Hardware und Zubehör von anderen gibt, die dann besser als Apple ist.

Es wäre schon ein Fortschritt, wenn sie gleichgut wäre – und deutlich günstiger.
+5
Braveheart20.03.25 10:18
Dies dürfte die ganze Platform unsicherer machen. Ein Glück, dass ich Schweizer bin.
-21
sudoRinger
sudoRinger20.03.25 10:22
Braveheart
Dies dürfte die ganze Platform unsicherer machen.
Faintheart!
-3
UWS20.03.25 10:26
Da stellt sich – jenseits der Validität einzelnen Punkte – die Frage, wie tief staatliche Regulierung überhaupt in solche Dateilfragen eingreifen sollte. Jeder Konsument hat ja die freie Wahl ein Gerät einer anderen Marke zu kaufen, wenn er diese Funktionen benötigt oder mit den vorhandenen Einschränkungen unzufrieden ist.
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
+7
sioh20.03.25 10:32
UWS
Da stellt sich – jenseits der Validität einzelnen Punkte – die Frage, wie tief staatliche Regulierung überhaupt in solche Dateilfragen eingreifen sollte. Jeder Konsument hat ja die freie Wahl ein Gerät einer anderen Marke zu kaufen, wenn er diese Funktionen benötigt oder mit den vorhandenen Einschränkungen unzufrieden ist.
Das Argument für die Regulierung ist hier aber das durch die Dominanz zweier Unternehmen die Auswahl des Verbrauchers und damit der Wettbewerb effektiv eingeschränkt wird. In einer solchen Situation sollten die Autoritäten tatsächlich einschreiten. Ob nun durch Regulierung bzgl. Schnittstellen oder der große Hammer der Aufspaltung hängt von weiteren Umständen ab. Meiner Meinung hat der Markt für Mobilplatformen die natürliche Tendenz zur Konzentration auf wenige. Aufspaltung wäre da kontraproduktiv.
+7
tranquillity
tranquillity20.03.25 10:33
Sehr gut!

Im übrigen stärken diese Maßnahmen die Freiheit der Märkte. Apple hat hier durch sein Monopol bewusst den Wettbewerb eingeschränkt und verzerrt. Seinen wir ehrlich: Apple hat enorm davon profitiert. Kaum ein Unternehmen im IT-Bereich hat eine solche dicke Marge.

Für mich würde die Umsetzung der Maßnahmen sogar die Attraktivität Apples wieder erhöhen.

Dass die EU strenger auf Wettbewerb achtet, macht sie attraktiver für Unternehmen. Nicht nur aus diesem Grund haben wir in den USA gerade fallende Börsenkurse und eine Kapitalflucht in europäische Unternehmen. In den USA versuche liberitäre Milliardäre gerade, Regulierungen abzubauen. Dadurch wird dem Wettbewerb geschadet.
+17
deus-ex
deus-ex20.03.25 10:43
Bei den Benachrichtigungen verstehe ich die Regelung nicht.
Apps können (Push)Benachrichtigungen senden. Ich als Kunde habe die Möglichkeit das über das Betriebssystem zu unterbinden.

Oder gehts darum das Apps am Push Service vorbei Benachtigungen senden dürfen? Dann muss man diese Anbieter aber auch dazu zwingen dem Kunden die Möglichkeit zu bieten das zu unterlassen. Ansonsten haben wir den Push Spam schlechthin auf iOS.
+3
grundi
grundi20.03.25 10:49
So wie ich das sehe soll Apple weiterhin Forschung und Entwicklung erledigen und alle anderen dürfen dann umsonst auf den Zug aufspringen und mitfahren. Das nenne ich Wettbewerb.

Sollen die anderen sich doch auch mal was innovatives ausdenken mit dem sie sich positiv von Apple unterscheiden können und Apple nicht bieten kann.
Wenn Apple das dann auch machen möchte schreien die dann wahrscheinlich auch laut auf und wollen es nicht umsonst hergeben.

Klar hat Apple sich so aufgestellt das Ihre Produkte untereinander am besten miteinander arbeiten. Warum sollten sie es auch anders machen. Das ergäbe ja gar keinen Sinn. Und nun sollen sie das ganze erarbeitete einfach hergeben? Da würde ich mich aber auch wehren als Unternehmen.

Klar ist auch das sie Ihre Kuh (also uns Kunden) solange melken wollen wie nur irgendwie geht.

Ich denke wir haben uns alle aus gutem Grund für dieses Apple "Gefängnis" entschieden. Wer ausbrechen möchte kann das gerne tun.

Nothing for ungood, only my two Cents
+6
Garak
Garak20.03.25 11:00
Datenschutz, Datensicherheit, Fachkräftemangel: sind alles schöne Totschlagargumente, wenn man etwas nicht machen will.

Früher haben wir nur ein Totschlagargument benötigt, wenn etwas "nicht ging": Wir sind auf Windows. 😜
+5
Chm20.03.25 11:17
UWS
Da stellt sich – jenseits der Validität einzelnen Punkte – die Frage, wie tief staatliche Regulierung überhaupt in solche Dateilfragen eingreifen sollte. Jeder Konsument hat ja die freie Wahl ein Gerät einer anderen Marke zu kaufen, wenn er diese Funktionen benötigt oder mit den vorhandenen Einschränkungen unzufrieden ist.

Eben nicht. wer ein iPhone hat und zusätzliche Hardware kaufen möchte wird von Apple in Richtung Apple gedrängt, da sie (künstlich) dafür sorgen, dass das Zusammenspiel dann besser klappt. Folglich keine freie Wahl.
+9
desko7520.03.25 11:18
@grundi

Apple wird neuerdings als Marktbeherrschendes Unternehmen angesehen.
Als Begründung werden die hohen Nutzerzahlen genannt, und aufgrund der hohen Nutzerzahlen, die Menge an Nutzerdaten, die Apple zur Verfügung stehen, um neue Produkte zielgenau entwickeln zu können. Kleine Startups oder Unternehmen, die diese Daten nicht haben, sind im Nachteil. Apple hat laut Kartellbehörden auch eine überragende marktübergreifende Bedeutung. Das heißt, was Apple mit dem iPhone macht, hat Einfluss auf Milliarden Nutzer und auch auf die Konkurrenten von Apple.

Und als marktbeherrschende Unternehmen, muss man sich öffnen. Quasi als Ausgleich für die vielen Vorteile gegenüber Konkurrenten, die Apple als marktbeherrschende Unternehmen hat.
Es ist z.B. eben nicht mehr erlaubt, dass andere Smartwatsches als die AppleWatch, nicht im Hintergrund mit dem iPhone verbunden sein dürfen. Es muss immer eine Compagnien-App laufen, damit die Konkurrenz-Smartwatch ähnliche Funktionen bietet, wie die Apple Watch. Wird die Compagnien-App beendet, wird auch die Verbindung zum iPhone gekappt.
+6
AndreasDV20.03.25 11:24
Bin gespannt, wann Trump Drohungen gegen die EU ausspricht.
+2
Chm20.03.25 11:24
grundi
So wie ich das sehe soll Apple weiterhin Forschung und Entwicklung erledigen und alle anderen dürfen dann umsonst auf den Zug aufspringen und mitfahren. Das nenne ich Wettbewerb.

Apple könnte sich auch entscheiden Funktionen die im OS realisiert werden in den jeweiligen Apps umzusetzen. Aber was im OS ist, muss allen Nutzern (also Anwendungen) des OS zur Verfügung stehen. Es ist ja ein Betriebssystem, stellt also die Schnittstelle zwischen Anwender, Anwendung und Hardware her.
+2
Chm20.03.25 11:27
AndreasDV
Bin gespannt, wann Trump Drohungen gegen die EU ausspricht.

hast du die letzten 10 Jahre geschlafen?
+7
LoCal
LoCal20.03.25 11:28
UWS
Da stellt sich – jenseits der Validität einzelnen Punkte – die Frage, wie tief staatliche Regulierung überhaupt in solche Dateilfragen eingreifen sollte. Jeder Konsument hat ja die freie Wahl ein Gerät einer anderen Marke zu kaufen, wenn er diese Funktionen benötigt oder mit den vorhandenen Einschränkungen unzufrieden ist.

Doch, diese Regulierung ist wichtig. Ein paar Blicke über den Apple Tellerrand hinaus können das Verständnis vielleicht erleichtern.

Microsoft hat in so vielen Bereichen ihre Macht mit protektionistischen Maßnahmen durchgesetzt und gefestigt, ohne staatliche Regulierung würde die IT-Welt heute anders aussehen (Beispiel Internet-Explorer und nicht standardisiertes JavaScript und HTML-Tags).
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+8
UWS20.03.25 12:05
ähhh...mein Denkanstoß bezog sich nicht auf die Frage, OB man grundsätzlich bestimmte Dinge regulieren sollte, sondern wie tief diese Regulierung in einzelne Teilbereiche eines Betriebssystems eindringen sollte. Da stehen ja durchaus sicherheitsrelevante Themen im Raum.
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
+6
Chm20.03.25 12:09
UWS
ähhh...mein Denkanstoß bezog sich nicht auf die Frage, OB man grundsätzlich bestimmte Dinge regulieren sollte, sondern wie tief diese Regulierung in einzelne Teilbereiche eines Betriebssystems eindringen sollte. Da stehen ja durchaus sicherheitsrelevante Themen im Raum.

Das musst du genauer erklären: Warum sollte eine Funktion die durch Apple genutzt wird unsicherer werden, wenn sie auch durch einen anderen genutzt wird? Wenn das so ist, dann stimmt etwas mit der Implementierung der Funktion nicht! Warum sollte man Apple mehr trauen als einer anderen Firma?
+7
UWS20.03.25 12:31
Chm
Warum sollte eine Funktion die durch Apple genutzt wird unsicherer werden, wenn sie auch durch einen anderen genutzt wird?
…das ist ja genau die Frage, könnte ich sie beantworten, würde ich sie nicht aufwerfen…

Zusatz: leider hat die Apple Hardware keine marktbeherrschende Stellung, sonst könnte man mal über SSD Preise reden
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
0
sudoRinger
sudoRinger20.03.25 12:45
Die Öffnung von API/Schnittstellen sorgt nicht dafür, dass das Betriebssystem unsicherer wird.
Frameworks – wiederverwendbare Code-Module, die von verschiedenen Anwendungen genutzt werden können – werden bei Apple zunehmend als "privat" klassifiziert.
Private Frameworks sind solche, die Apple für seine eigenen Anwendungen nutzt, aber offiziell nicht für Drittentwickler zur Verfügung stellt. Sie sind weder dokumentiert noch wird ihre Nutzung unterstützt.
Howard Oakley ist aufgefallen, dass der Anteil dieser Private Frameworks in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Apple hält also bevorzugt neue Funktionalitäten im geschützten Bereich.
Auffällig ist die Situation bei Siri: Von 123 Frameworks sind 122 als privat eingestuft – ein deutliches Zeichen für Abschottung.
Die EU fordert Apple nun auf, sich in diesem Bereich zu öffnen. Meiner Meinung nach wäre es zudem wichtig, dass Apple dies auch umfassend dokumentiert. Nur so könnten Drittentwickler diese Technologien sinnvoll nutzen.
+7
Langer
Langer20.03.25 12:48
Das Apple ein relativ geschlossenes Ökosystem mit limitierter Auswahl bei Hardware und Software anbietet, war mein Kaufgrund! Das was sie anbieten, ist oft exakt dass, was ich benötige. Auf einem hohen und relativ sorgenfreien Qualitäts- und Bedienungsniveau.

Jeder der ein wenig Berührung mit Entwicklung und Produktion hat weiß, dass zusätzliche Varianten von egal was immer mehr Aufwand und potentiellen Ärger bedeuten.

Ich kann doch aus dem Apple System jederzeit raus?!

Ich hoffe wirklich, dass Apple diese „Zusatzfreiheit“ soweit kapseln kann, dass es die ursprünglichen Vorteile nicht verliert.
-3
UWS20.03.25 13:35
sudoRinger
Private Frameworks sind solche, die Apple für seine eigenen Anwendungen nutzt, aber offiziell nicht für Drittentwickler zur Verfügung stellt.

Nun, ich bin kein Programmierer...allerdings könnte es ja auch sein, dass einige dieser Frameworks für das Sammeln von Daten zuständig sind und Apple diese Daten nicht mit anderen teilen möchte. Das kann zwar, MUSS aber nicht zwangsläufig eine Abschottung sein. Datenschutzgründe wären auch eine mögliche Erklärung dafür.

Nur mal so als Denkansatz, ich kann es wirklich selber nicht beurteilen.
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
-3
Ollie Mengedoht
Ollie Mengedoht20.03.25 13:42
grundi
So wie ich das sehe soll Apple weiterhin Forschung und Entwicklung erledigen und alle anderen dürfen dann umsonst auf den Zug aufspringen und mitfahren. Das nenne ich Wettbewerb.
Sollen die anderen sich doch auch mal was innovatives ausdenken mit dem sie sich positiv von Apple unterscheiden können und Apple nicht bieten kann.
Genau das können die anderen eben nicht mache, weil Apple die Zugangsstellen (APIs) unnötigerweise abschottet bzw. einzig aus dem Grund, dass dadurch andere Produkte schlechter bleiben.
Die anderen wollen ja eigene Produkte entwickeln und anpassen, aber genau das verhindert Apple.
Et es wie et es, et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange! :-)
+6
Fontelster
Fontelster20.03.25 14:07
grundi
So wie ich das sehe soll Apple weiterhin Forschung und Entwicklung erledigen und alle anderen dürfen dann umsonst auf den Zug aufspringen und mitfahren.
So, wie du das siehst, sieht es die EU offensichtlich nicht. Und meiner Meinung nach zu Recht.

grundi
Sollen die anderen sich doch auch mal was innovatives ausdenken mit dem sie sich positiv von Apple unterscheiden können und Apple nicht bieten kann.
Was genau sollen die erfinden? Ein neues Smartphone inkl. Ökosystem? Ein Betriebssystem, welches sich auf dem iPhone installieren lässt?

Umgekehrt wird doch ein Schuh draus: die anderen wollen was erfinden. Wenn diese Erfindung/App aber nur funktionieren kann, wenn bestimmte Schnittstellen offen sind, dann verhindert doch eher Apple die Innovation.

grundi
Wenn Apple das dann auch machen möchte schreien die dann wahrscheinlich auch laut auf und wollen es nicht umsonst hergeben.
Was genau soll Apple »auch machen«?

grundi
Klar hat Apple sich so aufgestellt das Ihre Produkte untereinander am besten miteinander arbeiten.
Eben nicht! Sie haben sich so aufgestellt, dass in vielen Fällen nur ihre Produkte untereinander miteinander reden.
Du siehst keinen Unterschied zwischen »besser« und »gar nicht«?

grundi
Warum sollten sie es auch anders machen. Das ergäbe ja gar keinen Sinn.
Für ihren Gewinn ergäbe das natürlich keinen Sinn. Aber der steht nicht über allen anderen Interessen.

grundi
Und nun sollen sie das ganze erarbeitete einfach hergeben?
Mein Gott, was für ein Quatsch! Sie sollen nichts hergeben. Sie sollen nur anderen den Zugang gewähren.

grundi
Klar ist auch das sie Ihre Kuh (also uns Kunden) solange melken wollen wie nur irgendwie geht.
Eben. Nun geht es in der EU aber eben etwas weniger. Worüber beschwerst du dich also?
Du willst folglich als Kunde lieber weiter gemolken werden?

grundi
Ich denke wir haben uns alle aus gutem Grund für dieses Apple "Gefängnis" entschieden. Wer ausbrechen möchte kann das gerne tun.
Du hast dich vielleicht für ein Gefängnis entschieden, ich jedenfalls für ein Betriebssystem. Wenn daraus ein Gefängnis gemacht wird, dann finde ich das eher fragwürdig.
+9
LoCal
LoCal20.03.25 15:16
UWS

naja und dann guckst Du Dir halt noch mal genauer an was Microsoft damals gemacht hat: Sie haben den Browser “tief ins Betriebssystem” integriert und dadurch konnten sie sich damit rausreden, dass sie ihn unbedingt mit ausliefern müssen.

Zum Hintergrund: Netscape brachen damals die Nutzerzahlen weg, weil Microsoft den Internet Explorer mit dem Betriebssystem auslieferte.
Es gab eine Klage, dass der IE als extra Download zur Verfügung gestellt werden muss. Das konterte Microsoft mit o.g. Argument.
Im nächsten Schritt implementierten sie nicht standardisierte Funktionen, die dann nur unter Windows zur Verfügung standen.

Die EU verlangt nicht von Apple, dass die iOS niederreißen oder mit aller Gewalt öffnen, die EU will Schnittstellen zu bestimmten Funktionen. Diese Schnittstellen liegen in Apples Hand… und damit auch die Sicherheit.
Aber wenn ich nun z.B. für bestimmte Funktionen keine Apple Watch mehr brauche, sondern das auch mit der Garmin Uhr klappt, dann greifen vll mehr Menschen zur Garmin, weil da hält der Akku einfach 3x so lange.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+6
Casuda20.03.25 15:53
LoCal
Aber wenn ich nun z.B. für bestimmte Funktionen keine Apple Watch mehr brauche, sondern das auch mit der Garmin Uhr klappt, dann greifen vll mehr Menschen zur Garmin, weil da hält der Akku einfach 3x so lange.

dann modifiziert Apple eben die Schnittstelle so, dass es nicht mehr 3x so lange ist...
Wenn nicht apple watch, dann permanent keepalive senden... und schon ist der Akku leer

Ist die Garmin eigentlich an ein Gerät gekoppelt, oder läuft die komplett autark ?

Man kann gegen alles etwas tun, mir als Kunde von Apple ist es eigentlich egal, solange ich die Möglichkeit habe, diese APIs nur zu öffnen, falls ich mal ein anderes Gerät anschliessen wollen würde. Bisher habe ich keinerlei Einschränkung "gespürt".
Ein jeder empfindet das natürlich anders.
+1
Dunnikin
Dunnikin20.03.25 15:59
Langer
Das Apple ein relativ geschlossenes Ökosystem mit limitierter Auswahl bei Hardware und Software anbietet, war mein Kaufgrund! Das was sie anbieten, ist oft exakt dass, was ich benötige. Auf einem hohen und relativ sorgenfreien Qualitäts- und Bedienungsniveau.

Jeder der ein wenig Berührung mit Entwicklung und Produktion hat weiß, dass zusätzliche Varianten von egal was immer mehr Aufwand und potentiellen Ärger bedeuten.

Ich kann doch aus dem Apple System jederzeit raus?!

Ich hoffe wirklich, dass Apple diese „Zusatzfreiheit“ soweit kapseln kann, dass es die ursprünglichen Vorteile nicht verliert.

Bei einer Öffnung bist du nicht gezwungen, was anderes zu kaufen, du kannst beim Zubehör oder sonstigem Zeug bei Apple bleiben.

Aber man hat dann immerhin die Wahl, auch andere Hardware mit dem iPhone zu nutzen, ohne Einschränkungen hinnehmen zu müssen.

Ich finde das gut. Weil sich Apple der Konkurrenz stellen muß, was sicherlich zu besserer Qualität führt. Und da hat Apple mit den teils wirklich ärgerlichen Bugs enormen Nachholbedarf, wenn da plötzlich jemand auf iOS auftaucht und eine App oder ein ganzes System bringt, das sehr gut funktioniert und nicht gern mal klemmt.

So wie bei Apple und Synchronisierung allgemein. Das hakt immer wieder mal. Oder z. B. eine vollumfängliche Musik-App, die Apples Zeug in dieser Hinsicht vollständig ersetzt und mit Music/iTunes kompatibel ist, also mit der schon vorhandenen Mediathek umgehen kann.
+5
Langer
Langer20.03.25 16:49
Dunnikin
...
Ich finde das gut. Weil sich Apple der Konkurrenz stellen muß, was sicherlich zu besserer Qualität führt. Und da hat Apple mit den teils wirklich ärgerlichen Bugs enormen Nachholbedarf, wenn da plötzlich jemand auf iOS auftaucht und eine App oder ein ganzes System bringt, das sehr gut funktioniert und nicht gern mal klemmt.
...

Das verstehe ich.

Was ich nicht verstehe: Warum ist die Regulierung durch die EU notwendig? Weiss Brüssel besser, was für mich als Käufer gut ist? Wenn ich die Nachteile eines Ökosystems nicht mehr hinnehmen will, kann ich sofort wechseln!
-7
sudoRinger
sudoRinger20.03.25 17:01
Langer
Was ich nicht verstehe: Warum ist die Regulierung durch die EU notwendig? Weiss Brüssel besser, was für mich als Käufer gut ist?
Das ist keine willkürliche Verbraucherschutzmaßnahme, die sich gegen Apple richtet.
Sie basiert auf dem wirtschaftspolitischen Grundprinzip, dass offene Märkte Innovation fördern, Preise senken und letztlich Verbrauchern wie auch der Gesamtwirtschaft nutzen. Durch die Öffnung von Apples geschlossenen Plattformen sollen Drittanbietern faire Wettbewerbschancen ermöglicht werden, die bisher durch die Abschottungsstrategie verhindert wurden.
Das wurde auf anderen Märkten auch so durchgeführt. Mit dem DMA wurde ein Mittel gefunden, dies auch für digitale Märkte umzusetzen.
Langer
Wenn ich die Nachteile eines Ökosystems nicht mehr hinnehmen will, kann ich sofort wechseln!
Zu einem anderen Ökosystem, das sich ebenfalls - nur anders - abschottet?
+10
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