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Apple vs. Epic: Die möglichen Ausgänge des Wirtschaftskrimis

Ende letzter Woche entwickelte sich binnen Stunden ein von langer Hand geplanter Schlagabtausch zweier großer Unternehmen. Epic bietet mit Fortnite ein sehr erfolgreiches Spiel auf PCs, Konsolen und Smartphones an: Fortnite. Das Survival-Shooter-Spiel erwirtschaftete in den ersten 90 Tagen im alleine im App Store einen Umsatz von 100 Millionen Dollar. Für Epic, aber auch für Apple ist dies ein großer Batzen: Epic erhält 70 Prozent des Umsatzes, Apple 30 Prozent.


In den letzten zwölf Monaten baute sich ein immer größerer Widerstand gegen das Regelwerk und die hohe Umsatzbeteiligung im App Store auf. In der EU wie auch in den USA sind kartellrechtliche Schritte bezüglich des App Stores eingeleitet – mit ungewissen Ausgängen.

Genau getimt
Epic wählte einen sehr guten Zeitpunkt: Ende letzter Woche baute Epic in Fortnite eine neue Bezahlmethodik ein, welche über einen Steuerserver freigeschaltet wurde. Somit hatte Apple keine Möglichkeit, diese neue Bezahlfunktion während des Reviewprozesses zu begutachten – und das Update zurückzuweisen. Andere Bezahlarten, vorbei an Apples Umsatzbeteiligung von 30 Prozent, sind nämlich nicht gestattet.

Apple reagierte, wie Apple reagieren musste: Fortnite flog aus dem App Store. Damit jedoch hatte Epic gerechnet und reichte binnen Stunden Klage in Kalifornien ein. Zusätzlich veröffentlichte Epic ein Video, welches Apples legendären 1984-Werbespot parodiert.


Die Aktion war von langer Hand geplant – und kommt für Apple zur Unzeit: Durch die Kartellverfahren schauen nun viele Behörden, wie sich der Konzern aus Cupertino verhält.

Mögliche Ausgänge

Epic gewinnt Klage
Sollte Epic die Klage gewinnen, wäre Apple dazu gezwungen, die Umsatzbeteiligung im App Store zu reduzieren – und zwar für alle Entwickler. Für Apple wäre dies ein großer Schlag, da der App Store ein starker Umsatzbringer in Apples Services-Sparte ist.

Apple senkt von sich aus "Apple Tax" – Klage wird zurückgezogen
Derzeit erlebt Apple viel Gegenwind bezüglich der Höhe der Umsatzbeteiligung und des App-Store-Regelwerks. Wenn Apple nun die "Apple Tax" von sich aus senkt, ohne den Ausgang der Epic-Klage abzuwarten, würde Apple den Kartellwächtern ein Argument nehmen – aber trotzdem Milliarden-Umsätze verlieren.

Apple einigt sich mit Epic
Apple sagt, man behandle alle Entwickler im App Store gleich – doch dies entspricht nicht der Wahrheit. Amazon beispielsweise muss bei Amazon Prime Video nur 15 Prozent der Umsätze an Apple abführen – andere Entwickler aber 30 Prozent. Da Apple offensichtlich bereits spezielle Deals mit Entwicklern abgeschlossen hat, wäre auch eine solche Einigung mit Epic möglich – doch dies würde den Kartellwächtern sehr in die Karten spielen, da Apple dann sogar während des Verfahrens demonstriert hätte, den Markt durch die eigene Macht zu verzerren.

Apple gewinnt Klage, aber Kartellwächter schreiten ein
Sollte Apple die Klage von Epic erfolgreich abwehren, ist der App Store dennoch kein sicheres Geschäft: Noch immer laufen weltweit diverse Verfahren von Kartellwächtern, denen der App Store und Google Play Store ein Dorn im Auge ist. Selbst wenn Apple vor Gericht erfolgreich ist, könnten Kartellwächter das Regelwerk oder die Umsatzbeteiligung als nicht rechtens ansehen – und verbieten.

Apple gewinnt Klage, Kartellwächter unternehmen nichts
Dies ist der für Apple einzig erfolgsversprechende Weg für Apple: Nur wenn Apple die Epic-Klage erfolgreich abwehrt und die Kartellwächter weltweit nichts unternehmen, kann Apple mit dem derzeitigen App-Store-Modell ungehindert fortfahren.


Fazit
Die Klage von Epic kommt für Apple zur Unzeit – und ist ein sehr kluger Schachzug des Spieleherstellers. In fast allen möglichen Szenarien muss Apple die Modalitäten des App Stores anpassen. Nur wenn Apple die Klage vollständig abwehrt und die Kartellwächter komplett untätig bleiben, wird Apple das Gebührenmodell im App Store unverändert beibehalten können.

Kommentare

DTP
DTP17.08.20 08:50
Ein weiteres Szenario wäre möglich:
  • Apple behält das 30% Gebührenmodell für Entwickler, die sich ein eigenes Abrechnungssystem nicht leisten können (so wie jetzt)
UND
  • erlaubt zusätzlich allen Entwicklern ein alternatives Abrechnungssystem für In-App Käufe und Abos einzurichten, dass dann außerhalb des App Stores die Transaktionen durchführt (so wie Netflix oder Amazon das bereits jetzt schon machen).
-2
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck17.08.20 08:55
DTP
Die Möglichkeit habe ich quasi ausgeschlossen, weil die für Apple gleich zwei Nachteile hätte:
1) Der App Store würde unsicherer werden, weil viele Entwickler ein eigenes Abrechnungssystem implementieren würden, die nicht die notwendige Ahnung davon haben Unsicher
2) Apple würde dann von den große Entwicklern 0% bekommen statt 10 oder 20%
+6
gorgont
gorgont17.08.20 08:56
getimt? Eher „getimed“
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck17.08.20 09:00
gorgont
Ne:
+2
DTP
DTP17.08.20 09:05
Mendel Kucharzeck
1) Der App Store würde unsicherer werden, weil viele Entwickler ein eigenes Abrechnungssystem implementieren würden, die nicht die notwendige Ahnung davon haben Unsicher
Das bieten doch aber jetzt schon viele Entwickler an. Ist durch Netflix oder Audible deshalb die Welt unsicherer?
Mendel Kucharzeck
2) Apple würde dann von den große Entwicklern 0% bekommen statt 10 oder 20%
Ist heute doch auch schon so. Netflic, Audible und Amazon u.a Große verkaufen doch schon heute hauptsächlich/nur außerhalb des App Stores.

Ich sehe das nicht als Problem, denn für mich liegt Apples Hauptvorteil im Abrechnungssystem: Geringere Hürde (weil integriert) und höhere Akzeptanz (weil Apple vertrauenswürdig) der Zahlung.
Wenn ich das also nutze, bekommt Apple einen Anteil. Wenn nicht, warum sollte ich Apple dann einen Anteil geben? Und Apples Aufwand hält sich dann auch in Grenzen (das "Überprüfen" der Apps bietet ja kaum Mehrwert).
0
maliker17.08.20 09:11
Ich glaube bzgl. "unsicher" meinte Mendel Kucharzeck weniger die großen Entwicklerstudios oder langjährigen Entwickler, die sich mit der Materie auskennen oder die notwendigen Ressourcen haben. Eher sind kleinere Entwicklerstudios gemeint, die sich davon erhoffen, weniger Gewinneinbußen zu haben und mal "schnell" was eigenes zu entwickeln, anstatt auf einen externen Dienstleister zu setzen. Ebenfalls ist zu beachten: Nur weil ich eine API eines sonst recht sicheren Bezahldienstleister verwende kann ich dennoch, durch unsachgemäße Implementierung, Schwachstellen einbauen.

Insgesamt würde ich so eine Situation nicht für gut befinden.
+5
deus-ex
deus-ex17.08.20 09:24
Ich glaube Epic und Co wollen keine reduzierte Provision, sondern das Apps die Möglichkeit haben alternative Zahlungsmodelle in der App anzubieten. Das wäre aber der Todesstoß für den App Store. Denn dann gibt es nur noch
Free Apps und die Vollversion wird in der App ohne Provision freigeschaltet.
+2
wicki
wicki17.08.20 09:29
deus-ex
Denn dann gibt es nur noch
Free Apps und die Vollversion wird in der App ohne Provision freigeschaltet.

Ja, aber Apple könnte für Free-Apps eine Art "Download"-Gebühr vom Anbieter verlangen.

Ich glaube, niemand bestreitet, dass die Bereitstellung der Downloads bei Apple Kosten verursacht. Wer also eine App anbieten möchte und ein Nicht-Apple-Bezahlverfahren oder eine kostenlose werbefinanzierte App anbieten möchte, den könnte Apple pro Installation zu Kasse bitten.
Better necessarily means different.
+3
trigunas10817.08.20 09:50
Erst einmal: Finde es sehr gelungen wie Epic einen alten Spot, welcher damals von Apple gegen eine Vormachtstellung von IBM gerichtet war um auf die heutige Situation aufmerksam zu machen.
Das Grundübel liegt ja darin das es praktisch keinen Wettbewerb auf der Apple Plattform bzgl. Bezugsquellen für Apps gibt. Hast Du ein iOS Gerät musst Du den AppStore benutzen um Software nachzurüsten. Das ist wie wenn Du einen VW kaufst und nur noch bei VW das Tuning oder Reparaturen machen dürftest. Natürlich hat es auch für die Nutzer viele Vorteile das hier alles aus einer Hand kommt das ist nicht zu bestreiten nur ist ohne Wettbewerb immer dem "Missbrauch" Tür und Tor geöffnet. Und die Frage gehört meiner Meinung nach schon geklärt ob Apple hier seine Stellung missbraucht. Von daher ist es gut das das Thema untersucht wird.
+2
Raziel117.08.20 10:25
trigunas108
Erst einmal: Finde es sehr gelungen wie Epic einen alten Spot, welcher damals von Apple gegen eine Vormachtstellung von IBM gerichtet war um auf die heutige Situation aufmerksam zu machen.
Das Grundübel liegt ja darin das es praktisch keinen Wettbewerb auf der Apple Plattform bzgl. Bezugsquellen für Apps gibt. Hast Du ein iOS Gerät musst Du den AppStore benutzen um Software nachzurüsten. Das ist wie wenn Du einen VW kaufst und nur noch bei VW das Tuning oder Reparaturen machen dürftest. Natürlich hat es auch für die Nutzer viele Vorteile das hier alles aus einer Hand kommt das ist nicht zu bestreiten nur ist ohne Wettbewerb immer dem "Missbrauch" Tür und Tor geöffnet. Und die Frage gehört meiner Meinung nach schon geklärt ob Apple hier seine Stellung missbraucht. Von daher ist es gut das das Thema untersucht wird.

Das auf jeden Fall. Aber hier gehe ich eher davon aus das es den Großen nur darum geht, möglichst ihre Gewinne zu maximieren. Sie ersparen sich momentan bereits massiv Aufwand und zahlen dafür "gerade mal" 30%. Und das wollen sie im Grunde nun auch noch loswerden und in vollem Umfang von der Arbeit anderer profitieren auf dem Rücken des freien Wettbewerbs. Dementsprechend schließen sich natürlich jetzt auch andere Großen der Sache an weil sie alle hoffen davon zu profitieren.

Klar ist die Grundsätzliche Überlegung richtig. Und zwischen sinnvoller Regulierung und dem ausnützen von Marktmacht ist es ein schmaler Grad, bei dem es sicher nicht schadet wenn mal kontrolliert wird. Vor allem solche Spezialdeals wie sie mit Amazon gemacht wurden sehe ich problematisch. Bleibt spannend wie es ausgeht.
+1
Bitsurfer17.08.20 10:27
Und Google?
Die kassieren auch 30%
0
Radetzky17.08.20 10:30
Eine eigene Bezahlmethode = viele schöne Nutzerdaten

Daten, die man zu Geld machen kann und wird. Bätschi Apple.

Ausserdem gibt es dann eine Stelle, die garantiert Hacker anlockt.
Wenn man sieht, wie tödlich raffiniert z.B. Intel Chips eben doch geknackt wurden, dann denke ich, dass Hacker auch diese Hürde knacken werden.
0
DTP
DTP17.08.20 10:49
Bitsurfer
Und Google?
Die kassieren auch 30%
Whataboutism

D.h. wenn MacTechNews deine MAC-Adresse registrieren und Daten aus deiner Zwischenablage kopieren würde, dann würdest du sagen, "Na und. TikTok macht das auch!"
+1
JeDI17.08.20 10:50
trigunas108
Das ist wie wenn Du einen VW kaufst und nur noch bei VW das Tuning oder Reparaturen machen dürftest.
Das stimmt so nicht. Es wäre so das sich freie Werkstätten bei VW zertifizieren lassen müssen und die Abrechnung immer über VW läuft und die einen Teil als Provision behalten. Den Preis für die Reparatur bestimmt aber weiterhin die freie Werkstatt und Du kannst als Kunde weiterhin selbst entscheiden wer Dein Auto repariert (bei welchem Entwickler Du welche App kaufst).
+1
Bitsurfer17.08.20 10:52
DTP
Bitsurfer
Und Google?
Die kassieren auch 30%
Whataboutism

D.h. wenn MacTechNews deine MAC-Adresse registrieren und Daten aus deiner Zwischenablage kopieren würde, dann würdest du sagen, "Na und. TikTok macht das auch!"
Es geht mir darum, warum wird hier nur von Apple gesprochen? Google betrifft das genau gleich. Die haben Epic auch rausgeschmissen weil sie nicht mehr zahlen.
0
DTP
DTP17.08.20 10:53
Radetzky
Eine eigene Bezahlmethode = viele schöne Nutzerdaten
Stimmt, das ist wirklich einer der weiteren großen Kritikpunkte an Apples Store:
Anbieter, die ihren Kunden etwas verkaufen, bekommen deren Daten nicht, weder für Rechnungszwecke noch für Gewährleitungs- oder Supportzwecke.

Das kenne ich nirgendwo anders und ist als Anbieter auch sehr nervig. Akzeptiert wird das nur, weil Apple ja ein Monopol auf den Appstore hat.
Radetzky
Ausserdem gibt es dann eine Stelle, die garantiert Hacker anlockt.
Wenn man sieht, wie tödlich raffiniert z.B. Intel Chips eben doch geknackt wurden, dann denke ich, dass Hacker auch diese Hürde knacken werden.
Mit Sicherheit. Aber das ist ja heute nicht anders, sowohl iOS wie auch MacOS werden erfolgreich angegriffen und Apple behebt das dann nach einiger Zeit. Trotzdem würde ja niemand auf die Idee kommen, deshalb iOS oder MacOS zu verbieten (oder das Internet).
-1
Bitsurfer17.08.20 11:24
DTP
Das kenne ich nirgendwo anders und ist als Anbieter auch sehr nervig. Akzeptiert wird das nur, weil Apple ja ein Monopol auf den Appstore hat.

Ist das ein Monopol?
Das ist der Appstore für die eigenen Geräte. Man behindert damit keinen anderen Smartphone Hersteller.
-1
PaulMuadDib17.08.20 11:24
Bitsurfer
Es geht mir darum, warum wird hier nur von Apple gesprochen? Google betrifft das genau gleich. Die haben Epic auch rausgeschmissen weil sie nicht mehr zahlen.
Und vor allem: Bei Android haben sie doch die Möglichkeit, eine Alternative anzubieten. Hat scheinbar dann doch nicht so gut funktioniert. Das hat schon was. Die ganze Verbreitung/Kundenstamm mitbenutzen wollen, aber nix dafür bezahlen wollen. Mhhh.
0
Wurzenberger
Wurzenberger17.08.20 11:25
Bitsurfer
DTP
Das kenne ich nirgendwo anders und ist als Anbieter auch sehr nervig. Akzeptiert wird das nur, weil Apple ja ein Monopol auf den Appstore hat.

Ist das ein Monopol?
Das ist der Appstore für die eigenen Geräte. Man behindert damit keinen anderen Smartphone Hersteller.
Epic Games ist ja auch kein Smartphone-Hersteller.
+1
Raziel117.08.20 11:25
JeDI
trigunas108
Das ist wie wenn Du einen VW kaufst und nur noch bei VW das Tuning oder Reparaturen machen dürftest.
Das stimmt so nicht. Es wäre so das sich freie Werkstätten bei VW zertifizieren lassen müssen und die Abrechnung immer über VW läuft und die einen Teil als Provision behalten. Den Preis für die Reparatur bestimmt aber weiterhin die freie Werkstatt und Du kannst als Kunde weiterhin selbst entscheiden wer Dein Auto repariert (bei welchem Entwickler Du welche App kaufst).

Was ihr dabei vergesst ist das VW den Werkstätten dann auch das Werkzeug, die Informationen, die Buchhaltung, die rechtlichen Rahmenbedingungen in allen Ländern, die Kundschaft und so weiter bereitstellen würde. Also die würden dann schon ordentlich was bekommen für ihre Gebühr
-1
Bitsurfer17.08.20 11:26
PaulMuadDib
Bitsurfer
Es geht mir darum, warum wird hier nur von Apple gesprochen? Google betrifft das genau gleich. Die haben Epic auch rausgeschmissen weil sie nicht mehr zahlen.
Und vor allem: Bei Android haben sie doch die Möglichkeit, eine Alternative anzubieten. Hat scheinbar dann doch nicht so gut funktioniert. Das hat schon was. Die ganze Verbreitung/Kundenstamm mitbenutzen wollen, aber nix dafür bezahlen wollen. Mhhh.
Das ist wie bei Spotify: Die ganze Zeit rummosern, dabei kann man das Abo auf der eigenen Website abschliessen.
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Bitsurfer17.08.20 11:27
Wurzenberger
Bitsurfer
DTP
Das kenne ich nirgendwo anders und ist als Anbieter auch sehr nervig. Akzeptiert wird das nur, weil Apple ja ein Monopol auf den Appstore hat.

Ist das ein Monopol?
Das ist der Appstore für die eigenen Geräte. Man behindert damit keinen anderen Smartphone Hersteller.
Epic Games ist ja auch kein Smartphone-Hersteller.
Wird Epic Games behindert? Und wenn ja in was?
0
DTP
DTP17.08.20 11:30
Bitsurfer
DTP
Das kenne ich nirgendwo anders und ist als Anbieter auch sehr nervig. Akzeptiert wird das nur, weil Apple ja ein Monopol auf den Appstore hat.
Ist das ein Monopol?
Das ist der Appstore für die eigenen Geräte. Man behindert damit keinen anderen Smartphone Hersteller.
Natürlich ist das ein Monopol: Man verhindert andere Payment- oder AppStore-Anbieter. Selbst Inhaltsanbieter werden Verkäufe bestimmter digitaler Waren verboten (so darf Audible z.B. keine Hörbücher auf iOS verkaufen oder Amazon eBooks).

Microsoft wurde ja damals in einer ähnlichen Situation das Zwangsbündeln des IE untersagt, obwohl es sogar alternative Anbieter gab. Und die waren keine Betriebssystemanbieter.
-1
Wiesi
Wiesi17.08.20 11:32
Wicki
Ich glaube, niemand bestreitet, dass die Bereitstellung der Downloads bei Apple Kosten verursacht.

Ich bin einer von diesen "Niemanden", der das bestreitet: Die Kosten für den Betrieb eines Servers gehen, bezogen auf den einzelnen Download, wirklich im Rauschen unter.

Eine andere Sache ist die Prüfung der App auf Seriosität und Sicherheit. Dafür müssen immer wieder neue Regeln und Verfahren aufgestellt werden. Das kostet Geld und diese Prüfung möchte ich nicht missen.

Außerdem finde ich es sehr fair, daß Apple kein Geld verlangt, wenn der Entwickler es ebenso macht. Es ist auch in Ordnung, daß Apple den Aufwand für die kostenlosen Apps auf die mit Kosten belegten Apps umlegt.

Bei den In-App-Käufen verhält es sich anders: Würde man bei denen den Zuschlag streichen, so ginge Apple, im Gegensatz zum Entwickler, bei den Freemiun-Apps völlig leer aus. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme: Wenn, z.B. bei Streaming-Diensten, der Entwickler schon Geld an dritte Zahlen muß, dann sollte man diese Kosten nicht noch mal mit 30% besteuern.

Folgendes würde ich mir Wünschen:

Apple prüft und zertifiziert alle Apps für einen fixen
Preis pro Update für alle unfreien Apps.

Dieser Preis orientiert sich am Preis, den der Entwickler
verlangt.

Jeder Entwickler muß seine App inklusive der
In-App-Käufe bei Apple prüfen lassen, kann sie
sie dann aber auch außerhalb des Stores verkaufen.
(Ist das der Fall, dann kann Apple den moralischen
Teil der Prüfung getrost weglassen.)

Bei In-App-Käufen nimmt Apple einen fairen Preis,
der sich an den Kosten orientiert, die bei Apple entstehen
und nicht an denen, die der Anbieter hat.

Apple sollte berücksichtigen, daß das Software Angebot
der externen Entwickler einen großen Teil an der
Attraktivität der Plattform ausmacht, und sollte das nicht
mit hohen Aufschlägen bestrafen: Die Entwickler wollen
die Kunden beglücken und nicht Apple's Aktionäre. Letztere
tragen zur Attraktivität nämlich nichts bei.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
+1
Raziel117.08.20 11:40
@Wiesi

Aber Apple stellt ja nicht nur die Platform/den Download der App zu verfügung.
Die Entwicklen die Programmiersprache, die komplette grundlegende Technik, die Frameworks, die Schnittstellen, ja sogar die ganzen Entwicklerwerkzeuge, bieten dahingehende Dienste und Entwicklerplatformen an + Support. Das ist alles viel mehr als nur ein Ort wo man eine kleine App hoch und runterladen kann oder die einhergehende teilautomatisierte Prüfung. Das ist eben ein komplettes System auf Platform bzw. Marktplatz, Werkzeuge, Bugtracking/Supportfeatures, Abrechnung, Rechtliches (Das ist schon ein ordentliches Ding sich mit Abrechnung und Recht aller möglichen Länder zu beschäftigen und Paymentprovicer für alle Länder an land zu ziehen. Der Aufwand wie gerne unterschätzt). Da steckt recht viel dahinter was man bekommt für seien Gebühr.
0
DTP
DTP17.08.20 11:45
Raziel1
Aber Apple stellt ja nicht nur die Platform/den Download der App zu verfügung.
Die Entwicklen die Programmiersprache, die komplette grundlegende Technik, die Frameworks, die Schnittstellen, ja sogar die ganzen Entwicklerwerkzeuge, bieten dahingehende Dienste und Entwicklerplatformen an + Support.
Nennt sich das nicht "Betriebssystem"? Wird dadurch nicht der Hardwarekauf attraktiv?
Raziel1
(Das ist schon ein ordentliches Ding sich mit Abrechnung und Recht aller möglichen Länder zu beschäftigen und Paymentprovicer für alle Länder an land zu ziehen. Der Aufwand wie gerne unterschätzt). Da steckt recht viel dahinter was man bekommt für seien Gebühr.
Müsste dann nicht auch MacOS (ähnlicher Aufwand) ähnlich abgeschottet werden?
0
sonnendeck17.08.20 12:00
Keine Ahnung früher nannte man das Raubritter tun was Apple und Google usw da praktizieren, es müsste ja eigentlich nur eine Zertifizierung auf gestellt werden um fremde Shops zu zulassen.
-6
Wiesi
Wiesi17.08.20 12:07
Raziel1

Meine Bemerkung bezog sich zunächst nur auf den den "Download". Die (zusätzlichen) Kosten für die Entwicklerplattform, die Werbung, etc. sind natürlich vorhanden, aber bei weitem nicht so groß wie es vielleicht scheint. Denn Apple braucht das ganze Instrumentarium für sich selbst auch. Es bleiben letztlich nur die Kosten für deren Bereitstellung -- und natürlich für die Betreuung der externen Entwickler -- so diese denn vorhanden ist. Hinzu kommen last not least die Kosten für die juristischen Auseinandersetzungen rund um den Appstore.

So bleiben denn -- wie Apple stolz verkündet -- Milliarden-Gewinne übrig. In Anbetracht des Nutzens, den Apple durch die externen Entwickler hat, währe es schon edel, wenn Apple hier etwa kürzer treten würde.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
+3
Raziel117.08.20 12:47
Wiesi
Raziel1

Meine Bemerkung bezog sich zunächst nur auf den den "Download". Die (zusätzlichen) Kosten für die Entwicklerplattform, die Werbung, etc. sind natürlich vorhanden, aber bei weitem nicht so groß wie es vielleicht scheint. Denn Apple braucht das ganze Instrumentarium für sich selbst auch. Es bleiben letztlich nur die Kosten für deren Bereitstellung -- und natürlich für die Betreuung der externen Entwickler -- so diese denn vorhanden ist. Hinzu kommen last not least die Kosten für die juristischen Auseinandersetzungen rund um den Appstore.

So bleiben denn -- wie Apple stolz verkündet -- Milliarden-Gewinne übrig. In Anbetracht des Nutzens, den Apple durch die externen Entwickler hat, währe es schon edel, wenn Apple hier etwa kürzer treten würde.

Das natürlich, es wäre schön wenn man entgegen kommt und reduziert. Ehrlich gesagt würde ich hier aber lieber auf die jährliche 100€ Entwicklergebühr verzichten als die 30%. Aber das hängt dann halt wieder von der Firmengröße ab. Spotify sind die 100€ egal, die wollen halt keine 30% zahlen (aber müsse n es vermutlich wenn sie das alles selbst organisieren würden bzw tun sie es wahrscheinlich abseits des Ökosystems). Der kleinere Entwickler wiederum zahlt seine Gewinne in Form der 100€ im Jahr vermutlich wieder an Apple zurück.

So gesehen würde ich eher diese Einstiegshürde entfernen und reine Umsatzsgebühr verlangen.
0
gorgont
gorgont17.08.20 12:48
Mendel Kucharzeck
gorgont
Ne:

Ach du Schande ... wer lässt sich sowas einfallen 😜 danke für die Aufklärung 🤟🏻😎
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
+1
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