Apple-Patent: Sturzerkennung in Vision Pro und Smart-Glasses


Integrierte Funktionen zur Sturz- und Unfallerkennung der Apple Watch retteten bereits vielen Menschen das Leben. Zugleich erzeugt die auf Gyroskop und Beschleunigungssensoren basierende automatische Notruffunktion allerdings auch eine Unmenge an Fehlalarmen, etwa wenn Apple-Watch-Träger Achterbahn fahren und im Adrenalinrausch auf Nachfragen ihres Handgelenkcomputers nicht reagieren. In anderen Fällen könnte eine Sturzerkennung zu lange eine mögliche Rückmeldung eines Nutzers abwarten, bis ein Rettungsdienst kontaktiert wird – obwohl dieser längst bewusstlos ist. Ein am 27. März veröffentlichtes
Patent mit der Nummer 20250103695 will Fehlalarme vermeiden, sofern Anwender ein AR-Headset tragen. Dabei werden die Augen beobachtet, um zu beurteilen, ob ein Nutzer ohnmächtig ist.
Das Patent beschreibt eine Kette von Sensorabfragen, welche in Kombination zu einer Beurteilung gelangen, ob ein automatisierter Notruf erfolgt. Weiterhin besteht das erste Signal aus einer „klassischen“ Sturz- oder Unfallerkennung, bei der Bewegungssensoren sowie in manchen Fällen GPS-Daten zum Einsatz kommen. In solchen Fällen wird der Zustand der Augen zurate gezogen: Geräteinterne Kameras oder Sensoren analysieren, ob die Lider ganz oder teilweise geschlossen sind: Bei weitgehend geschlossenen Lidern setzt die Vision Pro eigenständig einen Notruf ab. Erscheint der Nutzer wach, bekommt er eine Meldung angezeigt, dass ein Sturz erkannt wurde. In diesem Fall können Nutzer den Notruf abbrechen. Obendrein spielt die Pupillenweitung eine Rolle. Unterschiedliche Pupillengrößen sind ein Indiz für eine Notlagenindikation, diese treten beispielsweise bei einem Schlaganfall oder epileptischen Anfall auf. Das Patent beschreibt Algorithmen, die ab einem bestimmten Unterschied zwischen den Pupillengrößen ebenfalls eigenständig eine Rettungsstelle kontaktieren.

Das Konzept: Ist der Vision-Pro-Nutzer wach, bekommt er einen Hinweis angezeigt. Bei Bewusstlosigkeit wird direkt ein Notruf abgesetzt. (Quelle: US-Patent
20250103695)
Auch für Smart-Glasses vorgesehen – und KontaktlinsenDie Patentschrift umfasst zudem Gerätetypen, welche Apple aktuell nicht im Programm hat, etwa intelligente Brillen, die eher Sonnenbrillen als VR-Headsets ähneln und dem Anwender zusätzliche Informationen auf die Brilleninnenseite projizieren. Gerüchteweise soll ein entsprechendes Gerät im Jahr 2027 auf den Markt kommen. Auch bei einem solchen Gerät könnten einwärts gerichtete Kameras den Augenzustand erfassen. Obendrein deckt das Patent noch eine dritte Gerätekategorie an, welche eindeutig als Zukunftsmusik zu werten ist: Kontaktlinsen. Zwar gibt es bereits Gerüchte seit 2021, dass Apple an
Invisible Computing forscht. Diese Produkte sollen allerdings nicht mehr in diesem Jahrzehnt Marktreife erlangen.