Apple-Ingenieur entwendete massenhaft geheime Informationen – und ging damit zu Snap


Apple musste vor einer Weile einen erfahrenen, hochrangigen Ingenieur ziehen lassen. Dieser hatte seine Position aufgegeben, da er nach eigenen Angaben Zeit für seine Familie sowie seine Gesundheit benötige. Was auf den ersten Blick nach einem Verlust aussah, sollte jedoch noch weitere Kreise ziehen – denn der wahre Grund für die Kündigung war ein ganz anderer. Vor wenigen Tagen reichte Apple
Klage gegen den ehemaligen Mitarbeiter ein, denn es offenbarten sich konkrete Hinweise auf rechtswidriges Verhalten. Der Vorwurf: Di Lius Ziel lautete keinesfalls, sein Privatleben in den Vordergrund stellen zu wollen, sondern stattdessen mithilfe interner Dokumente eine neue Karriere zu starten.
Neuen Job verheimlicht, massenhaft Daten gestohlenZum Zeitpunkt der Kündigung habe Liu bereits ein Jobangebot von Snap Inc akzeptiert. Weder wurde das gegenüber Apple kommuniziert, immerhin handelt es sich um einen Konkurrenten im Wearables-Sektor, noch nahm er es mit der Einhaltung von Geschäftsgeheimnissen sonderlich ernst. Ganz im Gegenteil. Würde Apple in so einem Fall normalerweise den Zugang zu geheimen Dokumenten deaktivieren, behielt Lio unbegrenzte Rechte. Das nutzte er in seinen letzten Tagen im Unternehmen aus, um eine "massive Menge" an Daten herunterzuladen, die sich mit Produktdesign, Lieferketten sowie noch unangekündigten Funktionen der Apple Vision Pro befassten. Besagte Ordner wurden manuell ausgewählt, umbenannt, dann auf den privaten iCloud-Account verschoben.
Gleiche Rolle bei Snap in der Hardware-EntwicklungSnap dementierte umgehend, damit etwas zu tun zu haben – und Apple macht diesbezüglich auch keine Vorwürfe. Im angestrebten Gerichtsverfahren geht es stattdessen darum, sämtliche Unterlagen zurückzuerhalten und außerdem Schadensersatz für Vertragsverletzungen sowie unrechtmäßiger Nutzung von Betriebsgeheimnissen zu erstreiten. Dass er bei Snap eine Position einnimmt, die weitgehend der Rolle bei Apple entspreche, sei hierbei ein pikantes Detail, führt Apple aus. Angesichts des Vorgehens gebe es keinen Zweifel, hier ganz gezielte Spionage zugunsten seiner neuen Tätigkeit durchgeführt zu haben.